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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.05.2022

kann man das Schicksal verändern?

Denn wir werden Schwestern bleiben
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Am Tag von Vivienne´s Beerdigung haben ihre älteren Schwestern Caroline, Jule und Marlene eine seltsame Begegnung mit einem älteren Mann, der ihnen die Möglichkeit bietet das letzte Jahr nochmal zu durchleben. ...

Am Tag von Vivienne´s Beerdigung haben ihre älteren Schwestern Caroline, Jule und Marlene eine seltsame Begegnung mit einem älteren Mann, der ihnen die Möglichkeit bietet das letzte Jahr nochmal zu durchleben. Schaffen die Schwestern es , Viviennes Tod abzuwenden und das Schicksal der Familie zu ändern?

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig .Mir gefällt es gut , dass die kurzen Kapitel jeweils aus der Sicht einer der 4 Schwestern erzählt werden. So bekommt man die unterschiedlichen Lebenseinstellungen und die verschiedenen Charaktere der Schwestern gut vermittelt. Caroline und Marlene sind die Vernünftigen, während Jule und Vivienne eher ihrem Herz folgen. Die Versuche die Ereignisse , die im letzten Jahr nicht so gut gelaufen sind, in der Wiederholen positiv zu beeinflussen , misslingen zunächst. Die Frage ob man sein Schicksal positiv verändern kann, hängt lange in der Schwebe. Auf jeden Fall erkennt man, dass es nicht so einfach ist ,das Leben eines anderen Menschen in andere Bahnen zu lenken, wenn es dieser eigentlich nicht will. Der zweite Teil des Buches erfüllt die Erwartungen nicht, die der Leser nach dem guten ersten Teil aufgebaut hat. Die Schwestern bleiben in ihren Verhaltensmustern gefangen. Sie wissen zwar , dass sie was ändern müssen. Es gelingt ihnen aber nur begrenzt. Die Schwesterkonstellationen ändern sich, das eigentliche Verhalten nur wenig
Ich bin etwas enttäuscht von dem Ende, das Verhaltensweisen andeutet, die nicht der aufgebauten Charakterentwicklung entsprechen. Einige Nebencharaktere , die für die Handlung wichtig sind, bleiben zu sehr im Hintergrund. Ich habe den Eindruck, das am Ende einiges an Potential verschenkt worden ist.

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Veröffentlicht am 23.05.2022

tolle Idee, die eine umfangreichere Ausarbeitung erfordert hätte

Gefangen zwischen den Zeilen
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Die Idee , die sich hinter diesem Buch verbirgt, finde ich genial. In Aislyns Fantasywelt ist es normal über magische Berührungspunkte in Bücher hineinzuspringen, um dort wirklich an der jeweiligen Handlung ...

Die Idee , die sich hinter diesem Buch verbirgt, finde ich genial. In Aislyns Fantasywelt ist es normal über magische Berührungspunkte in Bücher hineinzuspringen, um dort wirklich an der jeweiligen Handlung teilzunehmen. Die Steuerung innerhalb der Bücher erfolgt teilweise über Elemente , die man aus Computerspielen kennt. Allerdings gibt es auch gefährliche Bücher , die als Bestrafung gedacht sind. Und Aisyln springt in ein solches Buch ohne die Konsequenzen zu hinterfragen. Niall, der Bibliothekar , springt ihr hinterher, um sie zu retten, aber er hat dabei auch eigene Interessen.

Die Autorin verwendet für ihren Debütroman ein ungewöhnliches und sehr kompaktes Buchformat, das mit dem optisch sehr schön gestalteten Cover einen eye catcher darstellt. Sie benutzt als Kapiteleinteilung einen umgekehrten Count down und verwendet die DU-Perspektive. Die Du-Perspektive hat sich für mich nach der Eingewöhnung als Sogmittel erwiesen. Der Countdown blieb mir bis zum Schluss fremd und hatte keine erkennbare finale Wirkung. Der Schreibstil ist flüssig . Die Geschichte spielt auf unterschiedlichen Zeitebenen, deren Übergang durch eine Zwischenwelt erfolgt. Die visuelle Abtrennung zur Zwischenwelt ist gut gelungen. Die häufigen Zeitsprünge und die schnellen Personenwechsel verwirren den Leser etwas. Die Zeitsprünge und das Besetzen einer fiktiven Person , die Bestandteil des Buches ist, mit einer anderen Person aus der Rahmenhandlung , die auch noch immer wieder wechselt, ist nicht immer gut nachzuvollziehen. Dann kommen da noch mystische Figuren wie die Nebelmaske, Persona und die gefangene Schriftstellerin hinzu, die ganz nebenbei das Buch während der Handlung umschreibt. Die Zwischenebene könnte inhaltlich etwas länger ausfallen, um manches klarer erkennen zu können. Auf kleinem Raum ist viel hineingepackt worden. An einigen Stellen hatte ich mir mehr Ausarbeitung gewünscht. Gerade am Ende überschlagen sich die Ereignisse und einige Fragen bleiben bis zum Ende offen. Auf Teile der Rahmenhandlung wird überhaupt kein Bezug mehr genommen.

Aus meiner Sicht ist auf zu wenig Seiten zuviel Inhalt kompakt dargestellt worden. An einigen Stellen wäre mehr Text besser gewesen. Das Format des Buches ist zwar nett, aber nicht dem Inhalt angemessen. Einige Kapitel mußte ich mehrfach lesen, um alle Aspekte mitzubekommen und richtig zuordnen zu können.

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Veröffentlicht am 13.05.2022

Der Tod gehört zum Leben dazu

16 x zum Himmel und zurück
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Der 12-jährige Pelle bekommt 1 Jahr nach dem Tod seines Vaters einen Schuhkarton voller Briefe von ihm. 16 Briefe, die ihm Aufgaben stellen und ihn und seine Mutter langsam wieder am Leben teilhaben lassen.

Der ...

Der 12-jährige Pelle bekommt 1 Jahr nach dem Tod seines Vaters einen Schuhkarton voller Briefe von ihm. 16 Briefe, die ihm Aufgaben stellen und ihn und seine Mutter langsam wieder am Leben teilhaben lassen.

Der Schreibstil des Buches ist flüssig und sehr einfühlsam . Die Gefühle und Gedanken von Pelle werden dem Leser sehr gut näher gebracht. Pelle ist ein sehr intelligenter Junge, der seine Umgebung sehr genau wahrnimmt und seine Situation auch gut einschätzen kann. Er verdrängt unangenehmes durch Aufzählung von Tatsachen und läßt zunächst keinerlei Trauer zu. Das Buch ist sehr berührend und spricht alle wichtigen Themen , die beim Verlust eines lieben Menschen wichtig sind, kindgerecht an. Verdrängung der Trauer, Abkapselung von der Umwelt, Wut, langsames Zulassen von Gefühlen, Eifersucht, Hilflosigkeit , Vergebung , aber auch der Wert von Freundschaft und Familie werden gut in die Handlung eingebettet. Die Briefe reflektieren nochmal vieles aus der Vergangenheit der Familie , weisen aber auch den Weg in die Zukunft. Pelle lernt für sich selber einzustehen und unangenehme Situationen zu klären. Und auch seine Mutter wird durch die Briefe wachgerüttelt. Mit jedem Brief finden die Beiden wieder mehr zurück ins Leben und der Blick nach vorne wird wieder klarer. Ein neu angeschaffter Tierheimhund ist durch seine Gesundung ein schönes Abbild der sich verändernden Gefühlswelten. EIne der vermittelten Botschaften lautet, dass es wichtig ist Ungeklärtes vor dem Tod abzuklären oder wie hier durch Briefe den Angehörigen die Möglichkeit zur Aufarbeitung zu geben.

EIn bewegendes Buch zum Thema Tod , nicht nur für Kinder.

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Veröffentlicht am 08.05.2022

über das Leben und das Sterben

Die hundert Jahre von Lenni und Margot
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Die 17-jährige todkranke Leni lernt im Krankenhaus die 83-jährige Margot kennen. Beide beschließen über ihre zusammengezählten 100 Lebensjahre 100 Bilder zu malen , die ihre Geschichte erzählen. Mit jedem ...

Die 17-jährige todkranke Leni lernt im Krankenhaus die 83-jährige Margot kennen. Beide beschließen über ihre zusammengezählten 100 Lebensjahre 100 Bilder zu malen , die ihre Geschichte erzählen. Mit jedem gemalten Bild und jeder erzählten Lebensgeschichte setzt sich für den Leser und die beiden Malerinnen ein Gesamtbild zusammen, das zwei Lebenswege beleuchtet und zusammenwachsen läßt.

Die Autorin schildert in diesem Roman die tiefgründige Lebensgeschichte zweier Menschen, die dabei abwechselnd zu Wort kommen. Der Schreibstil ist flüssig und trotz der Schwere des Themas kommen immer wieder humorvolle Töne zum Vorschein. Dies liegt vor allem an der guten Darstellung der sehr unterschiedlichen Stärken und Entwicklungen der Charaktere . Leni ist bis zum Schluss unangepaßt, hoffnungsvoll , hilfsbereit und sehr kreativ. Sie geht auf andere Menschen zu, schließt neue Freundschaften und sieht in anderen Menschen deren Stärke. Sie beobachtet sehr genau und erkennt trotz ihrer Jugend, was im hier und jetzt wichtig ist. Margot lebt mehr in der Vergangenheit, die sie breitwillig mit Leni teilt. Beide geben sich gegenseitig Kraft und teilen diese auch mit anderen Menschen. Interessant ist vor allem, das das Umfeld der Beiden von dieser neuen Freundschaft genauso profitieren wie die Beiden selber.

Das Buch hat mich tiefbewegt und auch zu Tränen gerührt. Es ist sowohl für jüngere als auch für ältere Menschen geeignet , die sich mit dem Thema des nahenden Todes auseinandersetzen möchten

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Veröffentlicht am 01.05.2022

Israel und Palästina

NOAMI - Eine Reise nach Jerusalem
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Der Politikstudent Joachim reist nach der Trennung von seiner Freundin nach Israel, um sich selber ein BIld von der politischen Situation dort zu machen. Unterwegs lernt er die Palästinenserin Leila und ...

Der Politikstudent Joachim reist nach der Trennung von seiner Freundin nach Israel, um sich selber ein BIld von der politischen Situation dort zu machen. Unterwegs lernt er die Palästinenserin Leila und die jüdische Wehrpflichtige Noami kennen. Er besichtigt mit Noami viele geschichtsträchtige Stätten , die für Juden, Christen und Moslems eine wichtige Rolle spielen. Joachim lernt viel über die politischen Spannungen in Israel, aber auch über die Verantwortung der deutschen Nachkriegsgenerationen . Nebenbei versucht er sich über seine eigenen Gefühle klar zu werden.

Der Schreisbtil des Autoren hat mich gut eingefangen. Ihm gelingt der Spagat eine persönliche Charakterentwicklung mit einer Schilderung der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Situation in ISrael in eine unterhaltsame und spannende Geschichte einzubetten. Er beleuchte dabei die unterschiedlichsten Sichtweisen und läßt auch hier Juden, Christen und Moslems zu Wort kommen. Für Joachim und dem Leser setzt sich ein Gesamtbild zusammen, das die Schwieirigkeiten eines dauerhaften Friedens in Israel erkennen läßt. Das Ende ist offen, wie es auch die politische Lage in diesem beeindruckenden Land ist.

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