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Veröffentlicht am 31.01.2023

Unerfüllter Babywunsch

Kopenhagen mon amour
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Brune ist 35, Single und lebt als Kinderbuchautorin in Frankreich. Sie könnte sehr glücklich sein, doch dazu fehlt ihr noch etwas: das perfekte Baby! Denn Brune ist davon überzeugt, dass nur so ihr Leben ...

Brune ist 35, Single und lebt als Kinderbuchautorin in Frankreich. Sie könnte sehr glücklich sein, doch dazu fehlt ihr noch etwas: das perfekte Baby! Denn Brune ist davon überzeugt, dass nur so ihr Leben seine volle Bedeutung gewinnt. Doch wie soll das gehen ohne den perfekten Mann? Schließlich wird sie auf eine Kinderwunschklinik in Dänemark aufmerksam. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Justine - Umwelt- und Tierschützerin - reist Brune nach Kopenhagen. Während ihres Aufenthaltes in ebendieser Stadt lernen die beiden Gunnar kennen, der ihnen das Leben in Dänemark vertraut macht. Neben dem väterlichen Seemann begegnet Brune einer gewissen Maxine. Zeitgleich begegnet Justine dem sympathischen Stundent Hans, anschließend gerät ihr bisheriger Lebensentwurf gewaltig durcheinander. Auch Brune ist sich zunehmend unsicher ob sich ihr Babywunsch wirklich erfüllen soll.
"Kopenhagen Mon Amour" von Zoe Brisby (aus dem französischen übersetzt von Monika Buchgeister) liest sich locker flockig und sehr unterhaltsam. Und doch ist das Thema wichtig und aktuell. Auch in meinem persönlichen Umfeld kenne ich Frauen, welche ungewollt Kinderlos sind. Die (vermeintlich) tickende biologische Uhr wird Brisby's Roman auch nicht ausgespart, genauso wie gesellschaftliche Erwartungen an junge gebärfähige Frauen. Gleichwohl spürt die Autorin der Frage nach, ob die einzig bedeutende Erfüllung von uns Frauen in der Mutterschaft zu finden ist. Mein persönliches Highlight war das Wiedersehen mit Maxine aus dem vorigen Roman von Zoe Brisby. Auch Brune & Justine sind auf sehr unterschiedliche Weise sehr sympatische junge Frauen. Was mich betrifft ist die Lektüre dieses Romanes klar empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 27.12.2022

Lebensrealitäten

Schwarz wird großgeschrieben
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"Schwarz wird groß geschrieben" versammelt die Geschichten, Essays und weitere Texte von @aliceharuko @jenasamura @dushime , Katharina Oguntoye, AnouchK ibacka Valiente, Katya Lwanga, @celiaparbey @melanelle ...

"Schwarz wird groß geschrieben" versammelt die Geschichten, Essays und weitere Texte von @aliceharuko @jenasamura @dushime , Katharina Oguntoye, AnouchK ibacka Valiente, Katya Lwanga, @celiaparbey @melanelle , Christelle Kkwendja-Ngnoubamdjum, Meret Weber, @safahe @cianisophia @schwarzrund @daddypuss.rex, Shaheen Wacker, @lebenliebenseit2017, Stefanie-Lahya Aukongo, @fatumamusaafrah, Tessa Hart, Jenna Hendrix und @winnyisgood .
Sie erzählen von ihren Lebensrealitäten in einem Land dass praktisch von weißen Deutschen dominiert und bestimmt wird. Aber auch von ihren Konflikten, Zusammenhalt und Heilungen in ihren jeweiligen Communities. Es sind Geschichten von über Generationen weiter gegebenen Traumata verwurzelt im bis heute andauernden (Post)-Kolonialismus. Diskriminierung durch Behörden in unserem Land sind auch nicht selten. Auch zu Recht fehlendes Vertrauen in unser hiesiges Gesundheitssystem wird thematisiert.
Die Geschichten sind alle individuell, divers, komplex und haben doch immer wieder Überschneidungen.
Haben sie mich schockiert? Ja und zum Teil Nein.
Bin ich zu 100% frei von Rassismus schwarzen Mitbürgerinnen gegenüber? Wenn ich ehrlich bin, nein, und das obwohl ich an mir arbeiten und meine Verhalten ihnen gegenüber reflektiere.
Dieses Buch erschienen im großartigen @und.toechter Verlag herausgegeben von @rosa_mag ist ein überaus wichtiges Buch. Jedoch habe ich während der Lektüre immer mehr festgestellt, dass ich nicht zur eigentlichen Zielgruppe zähle und es abgebrochen. Und trotzdem möchte ich das Buch empfehlen an Mitbürger
innen, welche sich mit oben genannten Personen und ihren Erlebnissen identifizieren und womöglich ähnliche Erfahrungen gemacht haben oder gerade machen.

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Veröffentlicht am 27.12.2022

Liebe ist überlebenswichtig

Der Sternenfänger
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Diese Erfahrung macht der 10-jährige Michel als seine Freundin Eri ins Koma fällt.
Ärzte und Nonnen haben das kleine Mädchen schon aufgegeben. Doch dann begegnet Michel der geheimnisvollen Herminia, die ...

Diese Erfahrung macht der 10-jährige Michel als seine Freundin Eri ins Koma fällt.
Ärzte und Nonnen haben das kleine Mädchen schon aufgegeben. Doch dann begegnet Michel der geheimnisvollen Herminia, die ihm Hilftseine Freundin zu retten. Michel zieht nun los um neun verschiedene Arten der Liebe zu finden. Von den entsprechenden Menschen schneidet er je einen Stern aus deren Kleidung um schließlich ein Herz daraus zu nähen. Doch erst die zehnte ermöglicht die Macht Eri zu heilen.
"Der Sternenfänger" von Francesc Miralles und Alex Rovira ist eine sehr schöne und berührende Erzählung um die Geheimnisse inniger Liebe und wie lebenswichtig diese sind. Unter anderem ist die Liebe eine ständige Eroberung, Tiere lehren uns, menschlich zu sein, den Weißen erkennt man an all dem, was er liebt um nur drei Beispiele zu nennen.
Ich fand die eher kurze Lektüre sehr herzerwärmend. Und ich wünsche mir für unsere Erde und uns alle auf ebendieser, dass auch wir lernen zu lieben und diese zu geben, an unsere Partner*innen, unsere geliebten Haustiere, und uns auch fremden Menschen öffnen und freundlich begegnen.
Dieses Buch empfehle ich von Herzen gerne 🤗

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Veröffentlicht am 26.11.2022

Vom Wegducken & Schweigen...

Dunkelblum
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... erzählt Eva Menasse in ihrem gut 500 Seitenstarken Roman "Dunkelblum".
In der titelgebenden fiktiven Kleinstadt im österreichischen Burgenland Nähe der Grenze zu Ungarn, wollen die älteren Generationen ...

... erzählt Eva Menasse in ihrem gut 500 Seitenstarken Roman "Dunkelblum".
In der titelgebenden fiktiven Kleinstadt im österreichischen Burgenland Nähe der Grenze zu Ungarn, wollen die älteren Generationen keine alten Geschichten ausgraben. Doch da haben ebendiese ihre Rechnung nicht mit der aufgeweckten Flocke Malnitz und und ihrem gleichgesinnten Freund Lowetz gemacht.
Während im Jahr 1989 viele DDR-Flüchtlinge in den Westen kommen möchten, arbeiten die beiden jungen Menschen an einer Ortschronik, Flocke träumt sogar von einem Museum in welchem den Opfern des 2. Weltkrieges gedacht werden soll. Als Flocke immer weiter in die Vergangenheit dringt, verschwindet sie. Und auf einer Wiese werden Teile eines töten Menschen gefunden. Die Kleinstadt gerät in Aufruhr. Denn sie hat ihre Geheimnisse und Verbrechen bisher nicht aufgearbeitet. Kann Flocke noch gefunden werden? Und wird Dunkelblum sich seiner Vergangenheit stellen?
Der Roman ist wahrhaftig kein Pageturner. Aber es lohnt sich ihn in Ruhe zu lesen, obwohl er sehr komplex geschrieben ist und mitunter einer sehr verwirrende Handlung mitbringt. Die Atmosphäre ist eher bedrückend, jedoch mit skurrilen, fast lustigen Situationen gespickt.
Thematisch bietet das Buch jedoch sehr viel, gerade für Lesende, welche sich für Verbrechen im 2. Weltkrieg interessieren, den Holocaust und dem Antisemitismus, welcher bis heute überdauert.
Ich bin froh, dass ich mir die Zeit für die Lektüre bewusst genommen habe. Und daher empfehle ich den Roman gerne weiter.

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Veröffentlicht am 26.11.2022

Auf Liebesentzug

Meine Mutter sagt
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Damit hat die namenlose Heldin nicht gerechnet. Ihre Liebste setzt sie einfach vor die Tür. Ende der Beziehung. Nun ist sie traurig, verletzt und hat große Sehnsucht nach ihrer Ex. Versunken in ihrem Selbstmitleid ...

Damit hat die namenlose Heldin nicht gerechnet. Ihre Liebste setzt sie einfach vor die Tür. Ende der Beziehung. Nun ist sie traurig, verletzt und hat große Sehnsucht nach ihrer Ex. Versunken in ihrem Selbstmitleid lässt sie sich von ihrem Vater - seines Zeichens Pastor & Pink Floyd-Fan - aufpäppeln, während von der Mutter gut gemeinte Tritte in den Hintern kommen. Im weiteren Verlauf sucht die Namenlose vermehrt ihren Arzt auf und sucht dort nach Hilfe. Wird sie den Verlust ihrer Liebesbeziehung hinter sich lassen können und neu anfangen?
Stine Pilgaard's Romandebüt "Meine Mutter sagt" aus dem Dänischen übersetzt von Hinrich Schmidt-Henkel ist für mein Empfinden insofern etwas eigenwillig, dass ihre Romanhelden keinen Namen trägt. Und trotzdem erzählt sie authentisch und nachempfindbar, was es heißt aus heiterem Himmel von dem Menschen, den/die geliebt wird getrennt zu werden. Sie ist wie auf Liebesentzug, eine Droge, die ihr nun fehlt. Von Euphorie in ein tiefes dunkles Loch gestürzt.
Obwohl mich die "Seepferdchenmonologe" ein wenig genervt haben, fand ich den übrigen Roman sehr unterhaltsam und stellenweise auf absurde Art äußerst lustig.

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