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Veröffentlicht am 27.03.2022

Nico & Kine...

Uns zusammenhalten.
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...wachsen in den 1990er Jahren nach der Scheidung der Eltern bei der Mutter auf. Empathisch und ohne Abwertungen ihrer ProtagonistInnen erzählt Mirthe van Doornik, wie es ist mit einem Suchtkranken Familienmitglied ...

...wachsen in den 1990er Jahren nach der Scheidung der Eltern bei der Mutter auf. Empathisch und ohne Abwertungen ihrer ProtagonistInnen erzählt Mirthe van Doornik, wie es ist mit einem Suchtkranken Familienmitglied groß zu werden. Der Roman beginnt in den 1990er Jahren, wird wechselweise aus Sicht von Kine und dann aus der Sicht der älteren Schwester Nico erzählt. Beide gehen sie sehr unterschiedlich mit der alkoholabhängigen Mutter um. Während Kine sich Sorgen macht und kümmert ist es Nico, die zunehmend Distanz zur Mutter - genannt Nora - sucht. Lange halten die Schwestern fest zusammen. Doch als Nico volljährig ist kommt es zu einem Bruch und sie geht ihrer Wege. Werden die Schwestern sich wieder sehen? Uns zusammen halten. von Mirthe van Doornik - aus dem niederländischen übersetzt von Andrea Kluitmann - ist ein absolutes Lesehight für FreundInnen von tiefgründigen Romanen, für Menschen die sich gerne in andere Perspektiven hinein denken möchten. Obwohl das Thema bedrückend ist, heitern die Schwestern auf ihre ganz eigene Art die Atmosphäre immer wieder auf und schenken kleine Lichtblicke.

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Veröffentlicht am 08.02.2022

Eine finstere Fabel...

Junge mit schwarzem Hahn
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...ist der Roman "Junge mit schwarzem Hahn" von @stefanievorschulte
Von der ersten Seite an entführt mich die Autorin in ein finsteres Ambiente, ich vermute es handelt sich um das Mittelalter, denn im ...

...ist der Roman "Junge mit schwarzem Hahn" von @stefanievorschulte
Von der ersten Seite an entführt mich die Autorin in ein finsteres Ambiente, ich vermute es handelt sich um das Mittelalter, denn im Verlauf der Geschichte ist von einer Burg mit einer Fürstin und Gauklern die Rede.
Held dieser Fabel ist Martin, ein Waisenjunge, welcher nur besitzt, was er am Körper trägt.
Begleitet wird er von seinem Gefährten, dem schwarzen 🐓, der zu Martin spricht.
Nachdem Martin Zeuge wird, wie einer Mutter das Kind von einem Reiter gestohlen wird, macht er sich auf um die geheimnisvollen Reiter zu finden und die gestohlenen Kinder zu retten.
Wegen seinem schwarzen Hahn wird Martin immer wieder mit Skepsis begegnet, viele der Menschen sind abergläubige.
Aber er findet auch Verbündete.
Einen Maler, einen verletzten Reiter mit dessen Familie und einen Gaukler.
Wird es ihm gelingen, mit Hilde eben dieser Leute die Kinder zu retten?

"Junge mit schwarzem Hahn" ist eine finstere Fabel. Die Stimmung ist oft bedrückend. Die Menschen sind bitter arm wie Martin.
Doch Stefanie vor Schulte hat ihn als einen klugen Jungen geschaffen.
Er gibt sich mit wenig zufrieden.
Hat jedoch ein gutes Herz, Gespür für Recht und Unrecht und lässt sich nicht für dumm verkaufen.
Seit Kindesbeinen an ist der Schwarze Hahn sein bester Freund.
Der Roman erzählt viel über Vorurteile, Ungerechtigkeit, Armut. Jedoch auch von Freundschaft und Hoffnung.
Auch wenn mich der Roman nicht Recht packen könnte, ist er meines Erachtens durchaus lesenswert.

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Veröffentlicht am 08.02.2022

Vom Bösen gestreift...

Die Toten von Marnow
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...werden Lona Meinst & Frank Elling während ihrer Ermittlungen in einem Mordfall.
Kurz darauf geschieht wieder einer, auf die selbe Weise: dem Opfer würde die Kehle aufgeschnitten.
Obwohl noch keine Zusammenhänge ...

...werden Lona Meinst & Frank Elling während ihrer Ermittlungen in einem Mordfall.
Kurz darauf geschieht wieder einer, auf die selbe Weise: dem Opfer würde die Kehle aufgeschnitten.
Obwohl noch keine Zusammenhänge zu erkennen sind, spüren Lona und Elling, dass es sich um mehr handelt, es ist ein blutiger Rachefeldzug. Und der Täter hat es eilig, sein Werk zu beenden.

Holger Karsten Schmidt, bekannt als Drehbuchautor für u.a. Nord bei Nordwest in der ARD, hat mit "Die Toten von Marnow" einen packenden Krimi in den Norden von Mecklenburg Vorpommern verortet.
Zwei sehr sympatische ErmittlerInnen, die unnahbare und geheimnisvolle Lona, der liebevolle Ehemann und Vater Frank Elling, verstehen sich ohne viele Worte.
Doch nicht nur die Ermittlungen fordern die beiden, Elling lebt auf großem Fuß und nimmt Geld von einer zwielichtigen Frau an.
Lona wird ihr freies und zurücgezogenes Leben auf dem Campingplatz zum Verhängnis.
Die Geschichte dreht sich um alte Seilschaften in der ehemaligen DDR und illegalen Medikamententests zu der Zeit vor der Wiedervereinigung.
Tests, von denen viele große Pharmakonzerne profitiert haben, Familien um die Gesundheit ihrer Kinder betrogen wurden.
Letztes Jahr lief Inder ARD die Verfilmung dieses Romanes als Miniserie, welche mir von der Besetzung, dem Setting und Umsetzung sehr gefallen hat.
Der Roman ist minimal anders in der Handlung, dennoch ein aufreibenden Nervenkitzel.

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Veröffentlicht am 08.02.2022

Ehekrise

Der Brand
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Rahel und Peter sind ein eingespieltes Team. Inzwischen sind die Kinder erwachsen und die Tochter hat selbst zwei Söhne. Alles könnte gut sein, aber dann löst Peter an seiner Uni einen Shitstorm los und ...

Rahel und Peter sind ein eingespieltes Team. Inzwischen sind die Kinder erwachsen und die Tochter hat selbst zwei Söhne. Alles könnte gut sein, aber dann löst Peter an seiner Uni einen Shitstorm los und nichts ist mehr wie vorher. Und dann entsteht eine größere Distanz zwischen dem Ehepaar.
Der Urlaub soll es richten, wenn auch das Reiseziel kurzfristig geändert werden muss.
Aber auf dem ländlichen Hof gibt es genug zu tun. Rahel pflegt den Garten, Peter kümmert sich mit aufkeimender Begeisterung um die Tiere.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten nähern sich die beiden wieder an. Und sie reden endlich über ihre Beziehung. Peter ist sehr gerne mit sich selbst beschäftigt und seiner Literatur. Rahel wünscht sich insbesondere wieder mehr körperliche Nähe, sie hat Sorge, Peter zu verlieren.
Lieben sie sich den nach den vielen Ehejahren noch?

Einfühlsam erzählt Daniela Krien von der Ehekrise Rahel's und Peter's.
Es ist eine Geschichte um eine langjährige Ehe und Beziehung. Eine Beziehung, welche nun auf eine neue Probe gestellt wird.
Die Geschichte erzählt aber auch davon, dass Krisen neue Perspektiven eröffnen können. Und dass Beziehungen an ihnen wachsen. Liebe verändert sich im Laufe der Zeit. Aber diese Veränderung bedeutet nicht das Ende.
"Der Brand" von Daniela Krien ist eine wunderbare und warmherzige Lektüre für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 08.02.2022

Zu Lebzeiten getrennt, im Tod wiedervereint

Die Toten im trüben Wasser des Mapocho
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"Die Toten im trüben Wasser des Mapocho" von Nona Fernández war für mich in den vergangenen Tagen ein besonderes Leseerlebnis.
Rucia kehrt nach langer Zeit zurück nach Santiago de Chile, im Gepäck die ...

"Die Toten im trüben Wasser des Mapocho" von Nona Fernández war für mich in den vergangenen Tagen ein besonderes Leseerlebnis.
Rucia kehrt nach langer Zeit zurück nach Santiago de Chile, im Gepäck die sterblichen Überreste der Mutter.
Zurück am Mapocho sucht sie den Ort ihrer Kindheit, das Haus, in dem sie mit Bruder Indio, Mutter, Vater und Großmutter gelebt hat.
Alles ist verfallen, schmutzig und finster. Ist der Schatten auf dem Dach der geliebte Bruder Indio?
Nach einem schweren Autounfall ist Rucia sehr durcheinander.
Sie vermisst ihren Bruder, mit dem sie eine inzestuöse Beziehung hatte.
Und ist der Vater wirklich bei dem Brand in der nahen Fußballhalle gestorben?

Die Autorin erzählt auf einzigartige Weise die Geschichte einer Familie, welche zu Lebzeiten getrennt wurde.
Die Rückkehr der Tochter ist anfangs verwirrend, denn ich kann nicht ersehen, ob sie nur traumatisiert ist, oder ein Geist, der nicht zur Ruhe kommen kann.
Auch die Liebe zwischen Rucia & Indio hatte etwas leicht verstörenden, obwohl diese anscheinend von beiden Seiten erwidert wird.
Gespickt ist die Erzählung außerdem mit faszinierenden Sagen aus lateinamerikanischen Kulturen.
Alles in allem ist dieser Roman für eine faszinierende Reise in die chilenische Literatur und schon jetzt ein #lesehighlight2022 !!

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