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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2022

Ann: Tochter eines Mörders?

Perfect Day
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Anns geliebter Papa soll ein Mörder sein. Doch sie hat ganz andere Erinnerungen an ihn. Er ist liebevoll, umsorgt sie und ist zu solch einer Tat einfach nicht fähig. Sie ist von seiner Unschuld überzeugt, ...

Anns geliebter Papa soll ein Mörder sein. Doch sie hat ganz andere Erinnerungen an ihn. Er ist liebevoll, umsorgt sie und ist zu solch einer Tat einfach nicht fähig. Sie ist von seiner Unschuld überzeugt, auch wenn sich die Ermittler ihrer Sache sicher zu sein scheinen. Da sie auf einmal alleine dasteht, die Presse hinter die Identität des Verdächtigen kommt und scheinbar keiner mehr in eine andere Richtung ermittelt, macht sie sich selber auf die Suche nach der Wahrheit.

Für mich im Mittelpunkt stand die Beschäftigung, wie Angehörige eines Verdächtigen mit dieser Situation umgehen. Egal ob sich der Verdacht bestätigt oder nicht, hat alleine der Verdacht bereits Auswirkungen auf Freunde, Familie, Bekannte,…

Und doch sind die Angehörigen auch eine wichtige moralische Unterstützung. Meinen sie doch den Verdächtigen viel besser zu kennen und einschätzen zu können, als jeder Andere. Doch kennt man eine andere Person wirklich? Ann ist davon überzeugt und will die Unschuld ihres Vaters beweisen. Eine andere Möglichkeit und Sichtweise gibt es für sie nicht.

Da ihr Vater beharrlich zu den Vorwürfen schweigt, weiß man auch als Leser nicht, ob er schuldig oder unschuldig ist und macht sich zusammen mit Ann auf diese Suche. Und bei allem Verständnis für sie und die Situation, ist sie mir doch nicht sympathisch gewesen. War sie mir in ihren Handlungen einfach zu uneinsichtig und radikal. Sie verrennt sich regelrecht und akzeptiert keine andere Meinung mehr.

Fazit: Hat mich nicht überzeugt und war zeitweise zäh zu lesen. Sympathie konnte ich zu keinem Protagonisten aufbauen. Und sowohl die Handlungen von Ann, als auch das sehr spät angesprochene Motiv des Mörders war nur schwer nachvollziehbar.

Veröffentlicht am 20.02.2022

verhängnisvolle Freundschaft

In ewiger Freundschaft (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 10)
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Die meisten Bücher dieser Reihe dürfte ich gelesen haben, aber seitdem ist einige Zeit vergangen und definitiv kenne ich den Vorgängerband nicht. Dennoch fiel mir der Einstieg leicht und manche Unkenntnis ...

Die meisten Bücher dieser Reihe dürfte ich gelesen haben, aber seitdem ist einige Zeit vergangen und definitiv kenne ich den Vorgängerband nicht. Dennoch fiel mir der Einstieg leicht und manche Unkenntnis oder zwischenzeitliches Vergessen war kein Problem. Also auch noch für Quereinsteiger geeignet.

Doch im weiteren Verlauf wurden die Personen immer mehr und manchmal hatte ich das Gefühl die Namen nicht mehr richtig zuordnen zu können. Vor allem rund um den alten Freundeskreis und deren Familienangehörige. Wer hier wen kennt, mit wem verwandt oder aufgewachsen ist, wer welches Geheimnis vor einzelnen Personen hat, wer wen erpresst,… Das fand ich zunehmend anstrengend. Und wahrscheinlich habe ich mir nicht jede einzelne Verstrickung merken und zuordnen können.

Aber das ist durchaus Geschmackssache und Stärke und Schwäche zugleich. Auf der einen Seite fällt es schwer den Überblick zu behalten, andererseits geht damit eine gewisse Komplexität einher. Und wer will schon einen einfachen Krimi lesen… Diese Komplexität stellt auch das Ermittlerteam vor einige Herausforderungen und immer wieder neuen Theorien.

Man ist gewissermaßen hautnah bei den Ermittlungen dabei und kann jede neue Erkenntnis, Theorie, Information,… mit verfolgen. Das ist einerseits interessant, kann aber auch ermüdend und langatmig sein. Ich schwanke, was von beidem nun überwiegt…

Insgesamt habe ich das erste Drittel leider als recht zäh empfunden. Alles ist sehr genau beschrieben, manchmal den Ticken zu genau. Aber als der Freundeskreis genauer unter die Lupe genommen wurde, ist auch die Spannung gestiegen und der Fall selber stand mehr und mehr im Vordergrund.

Veröffentlicht am 10.02.2022

Wie weit darf Freundschaft gehen?

Was wir verschweigen
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Auch in einem Kriminalroman erwartet man spannende und fesselnde Unterhaltung. Hier ist das vergebens gewesen, da der Fokus vor allem auf dem Roman und der Beleuchtung einer tragischen Freundschaft zweier ...

Auch in einem Kriminalroman erwartet man spannende und fesselnde Unterhaltung. Hier ist das vergebens gewesen, da der Fokus vor allem auf dem Roman und der Beleuchtung einer tragischen Freundschaft zweier Jungen liegt.
Die Grundstimmung des Buches habe ich als schwermütig empfunden, so dass ich mich durch die Seiten habe kämpfen müssen. Ein wirklicher Lesefluss wollte sich nicht einstellen. Und so hat es sehr lange gedauert um mit diesem Buch warm zu werden. Leider zu lange um eine Leseempfehlung abgeben zu können.
Das der Festgenommene tatsächlich die ihm vorgeworfene Tat begangen hat, steht bald außer Frage. Doch der ermittelnde Kommissar ist sein bester Freund aus Kindheitstagen. Und auch wenn sie über viele, viele Jahre keinen Kontakt hatten, so scheint diese Freundschaft etwas ganz besonderes gewesen zu sein. Doch ein Mord bleibt ein Mord. Ist es also ok, dies aus alter Verbundenheit vertuschen zu wollen!? Und was ist wirklich vor so vielen Jahren passiert, dass Jari so viel aufs Spiel setzt? Werden seine Kollegen dahinterkommen?

Fazit: es geht um Kindheit, Freundschaft, Versprechen, Schuldgefühl, geplatzte Träume, … aber wenig um die aktuelle Ermittlung. Für einen Kriminalroman durchaus ok, aber wahrscheinlich hatte ich einfach einen anderen Fokus erwartet.

Veröffentlicht am 01.01.2022

Der arglistige Juror

Thirteen
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Das Cover ist schlicht gestaltet und macht dennoch neugierig. Was auch an dem kurzen Satz „der Serienmörder sitzt in der Jury“ liegt. Der Klappentext hat mich dann endgültig überzeugt und neugierig gemacht. ...

Das Cover ist schlicht gestaltet und macht dennoch neugierig. Was auch an dem kurzen Satz „der Serienmörder sitzt in der Jury“ liegt. Der Klappentext hat mich dann endgültig überzeugt und neugierig gemacht. Meine Vorstellung von dem Buch war dann auch genau das, was ich bekommen habe. Einen Justizkrimi. Einen Einblick in das amerikamische Rechtssystem.
Unterstrichen wird dies durch den beruflichen Hintergrund des Autors, der früher als Anwalt gearbeitet hat (wenn auch in Irland).

Aber ganz so einfach, wie es im Klappentext erscheint, ist es doch nicht. Die Beschreibung der Prozessvorbereitung nimmt hier einen großen Teil ein. Wie findet die Auswahl der Geschworenen statt? Welche Beweggründe spielen bei Verteidigung und Ankläger eine Rolle? Wie ist der Mörder überhaupt Teil der Jury geworden?
Dies wird sowohl aus Sicht des Mörders geschildert, als auch aus Sicht des Anwalts. Diese Perspektivwechsel haben das ganze Buch über angehalten und fand ich überaus gelungen.

Von dem Anwalt erfährt man auch ein paar private Hintergründe, aber das ist sehr kurz gehalten. Im Mittelpunkt spielt unbedingt der Prozess. Verteidiger und Ankläger kämpfen jeder für seine Position. Nicht immer mit fairen Mitteln. Denn es muss gelingen die Geschworenen auf die eigene Seite zu ziehen. Kann die Gegenseite es bei einem Zeugen vielleicht schaffen ihn unglaubwürdig erscheinen zu lassen? Und was davon bleibt bei den Geschworenen hängen?

Wir Leser haben den Wissensvorsprung, dass der Beschuldigte wirklich unschuldig ist. Aber wüssten wir es nicht, würden wir vielleicht auch manchmal eher den Zeugen der Anklage Glauben schenken!? Wie kann es Eddie Flynn also gelingen den Serienmörder zu enttarnen, obwohl keine polizeiliche Stelle überhaupt von dessen Existenz weiß und nicht nach ihm gesucht wird?

Also nehmt das Buch in die Hand. Folgt Eddie Flynn bei seinem Kampf für die Gerechtigkeit. Aber keine Sorge - der Mörder ist noch nicht am Ziel, obwohl er in der Jury sitzt.

Veröffentlicht am 19.12.2021

versunken im Stausee

So eiskalt der Tod
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Das Cover ist jetzt vielleicht nicht unbedingt mein Fall. Es sticht aus der Masse heraus, aber ich kann schwer beurteilen, ob es mich neugierig gemacht hätte den Klappentext zu lesen. Wie gut, dass ich ...

Das Cover ist jetzt vielleicht nicht unbedingt mein Fall. Es sticht aus der Masse heraus, aber ich kann schwer beurteilen, ob es mich neugierig gemacht hätte den Klappentext zu lesen. Wie gut, dass ich von dem Autor bereits 2 Bücher gelesen habe. So auch den Vorgängerband und da war ich auf die Fortsetzung natürlich gespannt.
Der Prolog überzeugt sofort. Erzeugt er doch Gänsehaut und Herzklopfen. Wie konnte Simon nur in diese furchtbare Situation geraten? Aber die eigentliche Frage ist natürlich - wer steuert dieses Boot und was treibt ihn dazu an Simon zu verfolgen, zu verletzten und letztendlich zu töten?
Eigentlich möchten Kate und ihr Sohn Jake einen gemeinsamen Sommertag genießen und tauchen gehen. Doch was für ein Ende des Sommers. Während sie tauchen um ein altes Dorf zu sehen, wartet man als Leser die ganze Zeit darauf, dass sie auf die Leiche von Simon aus dem Prolog stoßen.
Auf die persönliche Bitte der Mutter des toten Simon hin, beginnt Kate zu ermitteln. War es ein Unfall oder steckt tatsächlich mehr dahinter? Kate und ihr Assistent Tristan sind ein sympathisches und engagiertes Team. Umso mehr als eine Person aus ihrem engeren Umfeld verschwindet. Gemeinsam stoßen sie auf weitere verschwundene Personen. Das lässt die polizeilichen Ermittlungen in keinem guten Licht dastehen und wirft Fragen auf.
Die Sprache von Robert Brynzda ist ausgesprochen bildhaft und gerade bei den Beschreibungen aus Sicht des aktuellen Opfers fiebert und fühlt man mit.
Doch manche Fährte die hier vom Autor gelegt werden soll, scheint zu auffällig und offensichtlich um etwas mit dem Verbrechen zu tun zu haben. Schade wenn man beim Lesen das Gefühlt hat, hier absichtlich in die Irre geführt zu werden. Das hat meine Lese- und Rätselfreude etwas eingetrübt. Auch gab es gerade im letzten Abschnitt Schwächen in der Handlung, die ich absolut unglaubwürdig fand.
Fazit: Insgesamt war es ein Buch mit sympathischen Ermittlern, aber Band 1 war ein Ticken spannender und überraschender. Band 1 hätte ich uneingeschränkt empfohlen. Aber hier nur mit kleineren Abstrichen, so dass es hier 4/5 Sternen gibt.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung