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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.08.2023

Bonusgeschichte, die die Zimt-Bücher mit der Glück-Reihe verbindet

Zimt und verwünscht − Die vertauschten Welten der Victoria King
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Vicky fährt mit ihren Freunden in die Großstadt, doch ausgerechnet, als sie die anderen verloren hat und nur eine kurze Station mit der U-Bahn fahren soll, springt sie wieder einmal in eine Parallelwelt. ...

Vicky fährt mit ihren Freunden in die Großstadt, doch ausgerechnet, als sie die anderen verloren hat und nur eine kurze Station mit der U-Bahn fahren soll, springt sie wieder einmal in eine Parallelwelt. Dort muss sie einen Schwimmwettkampf für ihr Parallel-Ich austragen, doch obwohl sie sich alle Mühe gibt, wird sie von ihrem Mannschaftskameradinnen nur angezickt. Erschwerend kommt hinzu, dass sich Vicky und Konstantin in dieser Welt noch gar nicht kennen. Zurück in ihrem Heimatuniversum muss sich Vicky ohne Handy in der fremden Großstadt zurecht finden und lernt dabei die sympathische, aber leicht verpeilt wirkende Lina kennen.

"Zimt und verwünscht" von Dagmar Bach ist eine nette Geschichte, die nach der ersten Staffel der Zimt-Reihe spielt und ganz offensichtlich die Verbindung zur Glück-Reihe herstellen soll. Mich hat dieser Zwischenband nicht ganz so sehr in seinen Bann gezogen, wie es die vorangegangen Abenteuer um Vickys Zimtweltensprünge getan haben, die Handlung wirkte in meinen Augen ein wenig zusammen gewürfelt, als ob es sich um eine Art Werbekampagne handeln würde, die gedacht ist, die begeisterten Zimt-Leser auf die neue Buchserie der Autorin einzustimmen.

Der Schreibstil ist gewohnt eingängig und auch die Figuren um Vicky und Konstantin mochte ich bereits aus den Vorgängerbänden, lediglich die Spannung hätte für meinen Geschmack etwas mehr vorhanden sein dürfen. Wer sich nach der ersten Zimt-Staffel eine Rückkehr in Vickys turbulentes Leben wünscht, für den ist dieses Lesehäppchen sicherlich ein netter Bonus - am Schluss gibt es noch eine kleine Zusatzgeschichte um eine Schnitzeljagd zu Ostern, die Vickys Mutter für ihre Freunde und Pensionsgäste auf die Beine gestellt hat. Für mich hätte es dieses Sequel nicht zwingend gebraucht, aber ich kann mir vorstellen, dass es für viele Leser eine passende Ergänzung darstellt.

Fazit: Dieses nette kleine Lesehäppchen bildet eine Art Übergang zwischen der ersten Zimt-Staffel und der Glücks-Reihe, eine Art Bonusgeschichte, die mich leider nur mäßig begeistern konnte.

Veröffentlicht am 05.08.2023

Wunderbares Finale der zauberhaften Zimt-Reihe

Zimt und ewig
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Es könnte alles so schön sein, Vicky ist mit Konstantin zusammen und die Sommerferien stehen an. Aber natürlich passiert es immer wieder, dass die Beiden in eine Parallelwelt springen - routiniert hinterlassen ...

Es könnte alles so schön sein, Vicky ist mit Konstantin zusammen und die Sommerferien stehen an. Aber natürlich passiert es immer wieder, dass die Beiden in eine Parallelwelt springen - routiniert hinterlassen Vicky und Konstantin ihren Parallel-Ichs Nachrichten über die Zimtsprünge, damit die sie nicht in seltsame Situationen bringen. Zunächst denkt sich Vicky nichts dabei, wenn sie bei jedem Sprung den voll gepackten Terminkalender ihrer Parallelversion abarbeitet, doch mit der Zeit wird ihr klar, dass hinter diesem Stress ein Plan steht, den sie verhindern muss. Erschwerend kommt hinzu, dass in ihrem Heimatuniversum Konstantins Exfreundin auftaucht, der nicht klar zu sein scheint, dass ihre Beziehung zu Vickys Freund der Vergangenheit angehört.

"Zimt und ewig" von Dagmar Bach ist der dritte Band der Zimt-Reihe und wie bereits die beiden Vorgängerbände hat mich auch dieses Buch wieder ganz wunderbar unterhalten. Vicky und Konstantin waren mir schon lange ans Herz gewachsen, so dass ich viel Freude hatte, sie erneut auf ihren verrückten Abenteuern zu begleiten. Beide Protagonisten und auch alle anderen Figuren fand ich authentisch und lebensecht dargestellt, ich habe sie alle als reale Personen empfunden, was mich emotional besonders tief in die Geschichte hinein gezogen hat.

Der Schreibstil war auf vertraute Weise locker-leicht, passend für die angestrebte Zielgruppe. Obwohl das Jugendalter bereits viele Jahre hinter mir liegt, habe ich das Lesevergnügen von der ersten bis zur letzten Seite genossen. Die fantasievoll erdachten Zimt-Welten-Sprünge, Vickys turbulenter Alltag und der Hintergrund des bezaubernden Heimatstädtchens ergeben in meinen Augen eine perfekte Mischung, auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Da es sich hier um den Finalband der Trilogie handelt, werden einige offene Fragen beantwortet, diese Lektüre hat mich rundum zufrieden zurück gelassen, daher spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Dieser Band schließt die erste Staffel der Zimt-Reihe ab und ich habe aus jeder einzelnen Zeile gespürt, wie viel Liebe die Autorin in die Bücher gesteckt hat. Die fantasievollen Weltensprünge, das sympathische Städtchen, das den Hintergrund bildet und die originellen Figuren ergeben zusammen ein bezauberndes Leseerlebnis, das ich gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 03.08.2023

Fantasievolle Geschichte mit Regency-Hintergrund

Der Mitternachtspakt
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Durch unkluge Investitionen steht die Familie Clayborn kurz vor dem Ruin, mit den letzten finanziellen Reserven wird die ältere Tochter Beatrice für eine Saison ausgestattet und soll einen möglichst reichen ...

Durch unkluge Investitionen steht die Familie Clayborn kurz vor dem Ruin, mit den letzten finanziellen Reserven wird die ältere Tochter Beatrice für eine Saison ausgestattet und soll einen möglichst reichen Ehemann finden. Doch Beatrice beabsichtigt nicht zu heiraten, müsste sie in der Ehe doch einen Halsreif tragen, der ihre Magie unterdrückt. Ihr Plan ist es, eine große Zauberin zu werden und ihrem Vater dadurch zu geschäftlichem Erfolg zu verhelfen. Dafür geht sie einen Pakt mit dem geringeren Glücksgeist Nadi ein, für seine Hilfe bei der Beschaffung eines bereits verloren geglaubten Grimoires darf der Geist bis Mitternacht Beatrices Körper besetzen, Kuchen essen, auf einem Ball tanzen und erleben, wie sie Ianthe Lavan küsst. Entgegen Beatrices Plan entstehen zwischen ihr und Ianthe Gefühle, die sie eines Tages zu einer schweren Entscheidung zwingen werden.

"Der Mitternachtspakt" von C.L. Polk ist eine fantastische Geschichte, die mich bis zur letzten Seite hin gefesselt und wunderbar unterhalten hat. Wie ich es bereits aus einigen Büchern der Autorin kenne, hat es ein paar (wenige) Seiten gedauert, bis ich den Weg in die so fremdartig anmutende, fantasievolle Welt gefunden habe, danach mochte ich den E-Reader bis zum Ende kaum noch aus der Hand legen. Beatrice war mir auf Anhieb sympathisch, obwohl Frauen in ihrer Zeit und ganz speziell in ihrem Heimatland sehr wenig Rechte haben, kämpft sie für ein unabhängiges, selbst bestimmtes Leben. Sowohl die Protagonistin als auch alle anderen Figuren fand ich umfassend und authentisch dargestellt, so dass es mir leicht fiel, sie emotional zu begleiten. Besonders der von kindlichem Übermut geprägte Geist Nadi und der kluge, sehr verständnisvolle Ianthe sind mir genau so sehr ans Herz gewachsen, wie Beatrice selbst.

Der Schreibstil hat mich leicht und locker durch die gesamte Handlung geführt und auch die Hintergrundbeschreibung fand ich äußerst ansprechend. Trotz der rückständigen gesellschaftlichen Verhältnisse und einer Menge an Problemen, mit denen sich die weiblichen Figuren konfrontiert sahen, habe ich die Welt, in der Beatrice lebt als sehr farbenfroh empfunden und konnte mich in ihrer Umgebung richtiggehend wohl fühlen. Das wunderbare Leseerlebnis hat mich bezaubert und komplett begeistert, am Schluss hatte ich das Gefühl, mich von guten Freunden zu verabschieden, die ich gern noch einmal in einer weiteren Geschichte besuchen würde. Deshalb spreche ich für diesen Roman eine enthusiastische Leseempfehlung aus.

Fazit: Die fantasievoll erzählte Handlung, der magiedurchwobene Hintergrund und die liebenswerten Hauptfiguren haben diesen Roman für mich zu einen ganz besonderen Lesevergnügen gemacht, das ich mit Begeisterung weiter empfehle.

Veröffentlicht am 02.08.2023

Zuckersüße Geschichte in farbenfrohen Bildern präsentiert

Chef's Kiss
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Ben Cook hat sein Englisch-Studium erfolgreich absolviert, dennoch sucht er vergeblich nach einem Job, im dem er seine Liebe zum Schreiben ausleben kann. Aus der Not heraus nimmt er übergangsweise eine ...

Ben Cook hat sein Englisch-Studium erfolgreich absolviert, dennoch sucht er vergeblich nach einem Job, im dem er seine Liebe zum Schreiben ausleben kann. Aus der Not heraus nimmt er übergangsweise eine Stelle als Koch an, doch je länger sich Ben in der Restaurantküche aufhält, desto mehr zweifelt er an seiner ursprünglichen Berufswahl. Soll er weiterhin seinen Kindheitstraum verfolgen, oder der neu erwachten Leidenschaft zum Kochen treu bleiben? Außerdem gibt es da noch den Koch Liam, der Schwärme von Schmetterlingen in Bens Bauch flattern lässt.

"Chef's Kiss" von Jarrett Melendez ist eine Graphic Novel, die wunderbare Wohlfühlatmosphäre mit bringt. Ben und seine Freunde waren mir auf Anhieb sympathisch und auch die Küchencrew habe ich schnell gemocht. Einige der Figuren hätten meiner Meinung nach zwar gern etwas tiefgründiger dargestellt sein dürfen, aber vielleicht bringt das Genre die etwas oberflächliche Charakterzeichnung mit sich. Mein persönliches Highlight war das etwas magisch anmutende Schwein Watson, das der Geschichte Leichtigkeit verliehen hat und mir immer wieder ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern konnte.

Auch der farbenfrohe Zeichenstil passte für mich gut zu der locker-leicht erzählten Handlung, dieses Buch hat mir einen herrlich entspannten Nachmittag beschert. Obwohl natürlich auch das eine oder andere Problem auftauchte, haben in meinen Augen die positiven Vibes deutlich überwogen und ich habe es genossen, den etwas schüchternen Ben auf einem Stück seines Weges zu begleiten. Für diese zuckersüße Geschichte spreche ich daher gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Die Graphic Novel hält meiner Meinung nach, was das niedliche Cover und der Klappentext versprechen, in farbenfrohen Bildern entfaltet sich eine wunderbare Geschichte. Einige Figuren fand ich zwar ein wenig oberflächlich charakterisiert, aber insgesamt habe ich mich wunderbar unterhalten gefühlt, so dass ich das Buch gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 02.08.2023

Eine sanft erzählte Geschichte über das Heranwachsen, Trauer und Freundschaft

Sag den Wölfen, ich bin zu Hause
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Niemand aus der Familie versteht die vierzehnjährige June so gut, wie ihr Onkel Finn, nach seinem Tod fühlt sie sich einsam wie noch nie zuvor. Als auf der Beerdigung ein fremder Mann auftaucht, ist June ...

Niemand aus der Familie versteht die vierzehnjährige June so gut, wie ihr Onkel Finn, nach seinem Tod fühlt sie sich einsam wie noch nie zuvor. Als auf der Beerdigung ein fremder Mann auftaucht, ist June verwirrt, denn ihre Eltern bezeichnen ihn als Finns Mörder, obwohl ihr Onkel doch an einer Krankheit gestorben ist - AIDS, über das es 1987 nur wenige Informationen gibt. Kurze Zeit später nimmt der Unbekannte - Toby - Kontakt auf, heimlich, denn Junes Mutter lehnt ihn rigoros ab. Langsam wird June klar, dass sie viel weniger über das Leben ihres geliebten Onkels wusste, als sie bisher dachte und nach und nach entwickelt sich zwischen der Teenagerin und Finns Geliebtem eine zarte Freundschaft.

"Sag den Wölfen, ich bin zu Hause" von Carol Rifka Brunt ist eine berührende Geschichte über eine Heranwachsende, deren Welt durch die damals noch unbekannte Krankheit AIDS und den dadurch bedingten Tod ihres geliebten Onkels auf den Kopf gestellt wird. Mich hat dieses Buch von der ersten bis zur letzten Seite in seinem Bann gehalten, obwohl die Erzählweise eher von leisen Zwischentönen bestimmt wird. June fand ich authentisch dargestellt, meiner Meinung nach gelingt es der Autorin fantastisch, den Lesern das Gefühlschaos ihrer Protagonistin, das so typisch für die Zeit des Heranwachsens ist, emotional nahe zu bringen. Auch die Personen in Junes Umfeld waren in meinen Augen realistisch und lebensecht beschrieben, neben der Hauptfigur war mir besonders der stille, zurückhaltende Toby ans Herz gewachsen.

In ruhigem Schreibstil lässt die Autorin ihrer Geschichte Zeit, sich zu entfalten, dennoch habe ich den Roman in keinem Moment langweilig gefunden, im Gegenteil, ich mochte das Buch zwischendurch kaum aus der Hand legen. Die sanfte Entwicklung der Freundschaft zwischen den beiden Trauernden, die zunächst nur die liebevollen Erinnerungen an Finn verbindet, hat mich bewegt und ich hatte trotz des melancholischen Hintergrundes einige wirklich wunderbare Lesestunden. Für diese ergreifende Lektüre, die in meinen Augen auch den Zeitgeist der späten Achtzigerjahre perfekt eingefangen hat, spreche ich daher gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Carol Rifka Brunt hat mit ihrem Debütroman eine emotional mitreißende Geschichte geschaffen, die von den leisen Zwischentönen lebt. Trotz des Verlusts und der Trauer, die June und Toby verbindet, schimmert immer wieder Hoffnung durch, die mich durch die Handlung getragen und begeistert hat, so dass ich dieses Buch gern weiter empfehle.