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Veröffentlicht am 18.10.2023

Einzigartiges Magiesystem und fesselnder Schreibstil

Ink Blood Mirror Magic
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Sein ganzes Leben lang hat Abe Kalotay eine Sammlung magischer Bücher behütet, deren Zauber mit Blut aktiviert wird - ausgerechnet ein solches Buch wird ihm schließlich zum Verhängnis. Seine Tochter Joanna ...

Sein ganzes Leben lang hat Abe Kalotay eine Sammlung magischer Bücher behütet, deren Zauber mit Blut aktiviert wird - ausgerechnet ein solches Buch wird ihm schließlich zum Verhängnis. Seine Tochter Joanna führt sein Werk fort und verlässt das Haus nur selten. Ihre Halbschwester Esther dagegen reist durch die Welt, jedes Jahr zieht sie um und nicht einmal zu Abes Beerdigung ist sie nach Hause gekommen. Doch nun wurde sie von einem Fremden angegriffen und muss mit Joanna zusammen arbeiten, um das ganze Ausmaß der Bedrohung zu erkennen.

"Ink Blood Mirror Magic" von Emma Törzs ist eine fantastischer Roman mit einem für mich völlig neuartigem Magiesystem. Der Einstieg ist mir zunächst nicht ganz leicht gefallen, die Perspektive wechselt regelmäßig zwischen drei Protagonisten und es hat ein wenig gedauert, bis sich mir der Zusammenhang zwischen diesen Figuren erschlossen hat. Doch als mich die Geschichte dann gepackt hatte, mochte ich das Buch bis zur letzten Seite kaum noch aus der Hand legen. Die Figuren fand ich umfassend beschrieben, besonders bei Joanna, Esther und Nicholas hatte ich den Eindruck, die Personen mit jeder gelesenen Seite noch besser kennen zu lernen.

Den Schreibstil habe ich als recht fesselnd empfunden, durch die Perspektivwechsel wurde ich immer wieder aus einer Situation heraus genommen, was kleinere Cliffhanger erzeugte und meiner Meinung nach die Spannung auf einem konsequent hohen Niveau hielt. Einige Zusammenhänge wurden erst relativ spät aufgelöst, was meine Neugier und das damit verbundenen Lesevergnügen noch gesteigert hat. Insgesamt habe ich mich großartig unterhalten gefühlt und auch das Ende des Einzelbandes hat mich rundum zufrieden zurück gelassen, so dass ich für diese fantasievolle, leicht düster angehauchte Lektüre gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Nach einem etwas holprigen Anfang hat mich die Fantasygeschichte dann doch schnell in ihren Bann gezogen und bis zum Schluss nicht mehr los gelassen. Das für mich völlig neue Magiesystem und die ungeahnten Verbindungen zwischen den Protagonisten haben das Buch für mich zu einem einzigartigen Leseerlebnis gemacht, das ich gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 17.10.2023

Regionalkrimi mit originellen Nebenfiguren

Mörder in der Grube
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Lukas Borns fünfter Fall führt den Privatdetektiv ins Bergbaumilieu, der Vater seiner Auftraggeberin wurde tot am Ende seiner Kellertreppe gefunden, in den Augen der Polizei starb der todkranke Mann glasklar ...

Lukas Borns fünfter Fall führt den Privatdetektiv ins Bergbaumilieu, der Vater seiner Auftraggeberin wurde tot am Ende seiner Kellertreppe gefunden, in den Augen der Polizei starb der todkranke Mann glasklar durch einen Unfall. Doch als Lukas Nachforschungen anstellt, fällt ihm auf, dass bereits fünfzehn Jahre zuvor ein Freund des Toten ebenfalls einem tödlichen Sturz zum Opfer gefallen war - wirklich ein makabrer Zufall? Mit Hilfe seiner speziellen Campingplatz SoKo taucht der Ermittler tief in die Bergbaugeschichte der Region ein und stößt dabei auf Ungereimtheiten, die weit in die Vergangenheit reichen.

"Mörder in der Grube" von Erwin Kohl ist ein spannender Regionalkrimi, der mich schnell wieder an den Niederrhein zurück gebracht hat. Für mich ist es bereits das dritte Buch, in dem ich Lukas und seine originellen, teilweise auch recht skurrilen Mitstreiter begleiten durfte. Die Figuren waren mir bereits in den vorigen Bänden ans Herz gewachsen und es hat mir Freude gemacht, sie alle wieder zu treffen. Auch die neu dazu gekommenen Personen fand ich umfassend und lebensecht dargestellt, so dass ich von Jedem ein gutes Bild vor Augen hatte.

Der Schreibstil ist mir ebenfalls bereits vertraut, erneut hat mich die Mischung aus Mordermittlung und Humor bis zur letzten Seite gefesselt und wunderbar unterhalten. Die Spannung zog sich meiner Meinung nach konsequent durch die gesamte Handlung und ich mochte das Buch zwischendurch kaum aus der Hand legen. Da der Fall in sich abgeschlossen ist, kann dieser Krimi auch gut ohne Kenntnis der Vorgängerbände gelesen werden, ich persönlich mag es allerdings noch lieber, einen Ermittler von Anfang an kennen zu lernen. Für den mitreißenden Roman spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Dieser Krimi glänzt mit einem sympathischen Ermittler, originellen Figuren, einem spannenden Fall und natürlich regionalem Flair. Ich hatte damit einige fesselnde Lesestunden und empfehle das Buch gern weiter.

Veröffentlicht am 05.10.2023

Spannendes Fantasyabenteuer

Insel der wandernden Flüche - Skys Gabe
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Bereits ihr ganzes Leben lang musste Sky Lamar ständig umziehen, da ihre Mutter als Hotelmanagerin immer wieder in neuen Ländern arbeitet. Jetzt möchte die Vierzehnjährige endlich eine Heimat finden und ...

Bereits ihr ganzes Leben lang musste Sky Lamar ständig umziehen, da ihre Mutter als Hotelmanagerin immer wieder in neuen Ländern arbeitet. Jetzt möchte die Vierzehnjährige endlich eine Heimat finden und zieht zu ihrem Großvater auf die schottische Insel Sidh. Doch bereits am ersten Tag bemerkt Sky, dass die Einheimischen sich seltsam misstrauisch verhalten, sogar von einer alten Familienfehde ist die Rede. Erst Rory MacLeod, dessen Familie mit den Lamars verfeindet sein soll, erklärt ihr, dass es auf der Insel Flüche gibt und rät zur Abreise. Doch Sky ist von der Geschichte fasziniert und versucht, mehr über die Flüche heraus zu finden.

"Insel der wandernden Flüche - Skys Gabe" von Tina Blase ist eine unterhaltsame Fantasygeschichte, die sich laut Verlag an Jugendliche ab 13 Jahren richtet - ich hätte die Zielgruppe sogar etwas jünger eingeschätzt. Die Protagonistin war mir schnell sympathisch, obwohl ihr auf der Insel erst einmal viel Ablehnung entgegen schlägt, geht sie ihren eigenen Weg und findet auch den Mut, sich gegen die geistig fest gefahrenen Inselbewohner zu stellen. Da die Handlung durchgehend aus Skys Blickwinkel erzählt wird, fiel es mir leicht, emotional immer an ihrer Seite zu bleiben. Auch Rory habe ich bald gemocht, in Anbetracht der Tatsache, dass er sein ganzes Leben auf der Insel verbracht hat und von klein auf mit den starren Vorurteilen seiner Familie gefüttert wurde, finde ich, er hat sein anfängliches überhebliches Gehabe doch recht schnell abgelegt.

Der Schreibstil ließ mich schnell und einfach durch die Geschichte gleiten, die Spannung habe ich angenehm dosiert empfunden - wie ich es bei einem Kinderbuch erwartet habe, auch deswegen hätte ich die Zielgruppe jünger als die Verlagsempfehlung anvisiert. Den Hintergrund fand ich sehr liebevoll beschrieben, meiner Meinung nach passt hier alles gut zusammen, die authentischen Figuren, das Setting und der Handlungsfaden. Der Epilog hinterlässt genügend Neugier auf den zweiten Band, so dass ich mich bereits auf die Fortsetzung freue. Für diesen fesselnden, fantasievoll geschriebenen Jugendroman spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Dieses spannende Fantasyabenteuer für Jugendliche hat mich wunderbar unterhalten, ich empfehle es gern weiter.

Veröffentlicht am 28.09.2023

Liebevoll beschriebener Hintergrund, holpriger Handlungsverlauf

Falling Hard for the Royal Guard. Eine königliche Liebeskomödie
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Nach der Trennung von ihrem betrügerischen Freund lebt Maggie wieder bei ihrem Vater, einem Beefeater, im Tower von London. Tagsüber verkauft sie Eintrittskarten an die Touristen, abends bekämpft sie die ...

Nach der Trennung von ihrem betrügerischen Freund lebt Maggie wieder bei ihrem Vater, einem Beefeater, im Tower von London. Tagsüber verkauft sie Eintrittskarten an die Touristen, abends bekämpft sie die Einsamkeit durch Gespräche mit ihrem Kater Cromwell oder den Tower-Raben. Als sie auf den Gardisten Freddie trifft, schlägt ihr Herz zum ersten mal seit langer Zeit wieder schneller, doch immer wenn Maggie glaubt, ihm ein Stück näher gekommen zu sein, verschwindet er ohne jegliche Vorwarnung. Außerdem möchte sie ihre Liebe gar nicht an den Royal Guard verschenken, hat sie doch am Beispiel ihrer Eltern gesehen, wie schwierig die Ehe mit einem Soldaten sein kann, der immer wieder versetzt wird.

"Falling Hard for the Royal Guard." von Megan Clawson ist eine Liebeskomödie, die mich leider nicht so mit reißen konnte, wie ich es mir von der Beschreibung her erhofft hatte. Dabei war mir die chaotische Maggie schnell sympathisch, sie und die Personen in ihrem Umfeld fand ich authentisch und sehr originell dargestellt. Ein großer Pluspunkt des Romans ist der äußerst liebevoll beschriebene Hintergrund, die Protagonistin liebt das historische Gemäuer, in dem sie lebt und ist begeisterte Kennerin der Geschichte des Towers. Dadurch wurde die Umgebung für mich sehr lebendig und ich bekam den Eindruck, den Tower bereits etwas kennen gelernt zu haben, obwohl ich noch nie dort gewesen bin.

Der Schreibstil ist locker-leicht, durchaus angenehm zu lesen, Maggies chaotisches Wesen ließ sie immer wieder in witzige Situationen geraten, einige Momente haben mich regelrecht an Slapstick-Komödien denken lassen. Was mir allerdings die Freude an der Lektüre etwas verdorben hat, war die eigentliche Handlung, die ich als arg konstruiert empfunden habe. Da Freddie immer nur mal kurz auftauchte, oberflächliches Interesse an Maggie sehen ließ und dann wieder ganz plötzlich verschwand, konnte ich seine Figur nicht so recht greifen, wodurch auch die Entwicklung der Gefühle für meinen Geschmack deutlich auf der Strecke blieb. Es schien, als ob die Autorin ihr ganzes Herzblut in die historische Kulisse und die Darstellung der liebenswerten, teilweise recht skurrilen Tower-Bewohner gegeben hat, so dass für die eigentliche Romantikentfaltung nicht mehr genügend Energie übrig geblieben ist.

Fazit: Wer einen gedanklichen Ausflug in den Tower of London unternehmen und sich von der Geschichte des historischen Bauwerks verzaubern lassen möchte, liegt mit diesem Buch goldrichtig. Die Figuren fand ich zum Großteil authentisch beschrieben, leider war die Handlung meiner Meinung nach recht holprig zusammen konstruiert.

Veröffentlicht am 27.09.2023

Fortsetzung der bezaubernden Märchenadaption

Märchenfluch, Band 2: Die Rache der Fee
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Auch nach dem Kampf im Gewächshaus wird es in Floras Leben nicht ruhiger, Scitus, ihr magischer Spiegel macht Andeutungen, aus denen sie nicht schlau wird, Hektor scheint ein großes Geheimnis zu verbergen ...

Auch nach dem Kampf im Gewächshaus wird es in Floras Leben nicht ruhiger, Scitus, ihr magischer Spiegel macht Andeutungen, aus denen sie nicht schlau wird, Hektor scheint ein großes Geheimnis zu verbergen und dann taucht urplötzlich Vicky auf, die behauptet, Floras Schwester zu sein. Dabei spricht Vicky ständig von einer gemeinsamen Großmutter, obwohl Flora sicher ist, dass sie nie eine Großmutter hatte bzw. kannte. Noch ahnt sie nicht, welche Gefahr im Verborgenen lauert und ihre Kräfte sammelt, um die Märchengemeinschaft anzugreifen.

"Märchenfluch, Die Rache der Fee" von Claudia Siegmann ist der zweite Band einer wunderbaren Märchenadaption für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren. Zum Verständnis empfehle ich, die Reihe mit dem ersten Teil zu beginnen, da die Handlung dieser Fortsetzung auf den Vorgänger aufbaut. Flora und ihre Freunde waren mir bereits im ersten Buch ans Herz gewachsen, so dass es mir Freude bereitet hat, sie auf einem weiteren Abenteuer zu begleiten. Die äußere Gestaltung des Buches hat mich erneut bezaubert, wer also zwischen E-Book und Print schwankt, dem empfehle ich die hübsch gestaltete Hardcoverausgabe, deren Schönheit sich auch unter dem Schutzumschlag fortsetzt.

Der Schreibstil ist leicht und locker, entsprechend dem Alter der Zielgruppe - für ältere Leser wie mich hätte es gern eine Prise mehr Spannung sein dürfen, trotz aller Hürden, die Flora überwinden muss, hat sich die Handlung für mich stellenweise etwas lang gezogen. In meinen Augen war auch das Drama um Hektors Geheimnis zu sehr aufgebauscht, selbst als Flora es heraus gefunden hatte, sind die Beiden noch ewig umeinander her geeiert, ehe es dann endlich mal zu einer Aussprache kam. Nichtsdestotrotz hatte ich mit diesem Roman einige angenehme Lesestunden, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche, besonders an jüngere Bücherfreunde.

Fazit: Auch den zweiten Band der Märchenadaption habe ich gern gelesen, obwohl es einige Stellen gab, bei denen ich deutlich empfunden habe, dass ich weit älter als die angestrebte Zielgruppe bin. Dennoch empfehle ich die märchenhafte Lektüre gern weiter.