Profilbild von hapedah

hapedah

Lesejury Star
offline

hapedah ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit hapedah über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.05.2022

Fantasievoll und farbenfroh erzählt

A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia
0

Zum anstehenden Solstasia-Fest, das nur alle fünfzig Jahre stattfindet, strömen Menschen aus allen Bevölkerungsschichten in die Hauptstadt Ziran. Unter ihnen befinden sich Malik und seine beiden Schwestern, ...

Zum anstehenden Solstasia-Fest, das nur alle fünfzig Jahre stattfindet, strömen Menschen aus allen Bevölkerungsschichten in die Hauptstadt Ziran. Unter ihnen befinden sich Malik und seine beiden Schwestern, die dem Bürgerkrieg und der Armut ihrer Heimat entfliehen wollen. Um die kleine Nadia zu retten, die von einem boshaften Geist entführt wurde, soll Malik die Kronprinzessin Karina töten - nahe genug wird er ihr nur kommen, wenn er am Solstasia-Turnier teil nimmt.

Karina, die bisher wenig Interesse für die Regierung aufbringen konnte, muss nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter unwillig das Zepter in Ziran übernehmen. Für ein magisches Ritual, das die Sultanin auferstehen lassen soll, benötigt sie das Herz eines Königs - also verspricht Karina dem Sieger des Turniers ihre Hand zur Ehe.

"A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia" von Roseanne A. Brown ist eine wunderbare Fantasygeschichte, die von afrikanischer Folklore inspiriert wurde. Mich hat die komplexe, farbenfroh ausgemalte Welt des Königreichs Sonande mit den verschiedenen Völkerstämmen schnell in ihren Bann gezogen, stellenweise fand ich die Handlung regelrecht märchenhaft dargestellt. Karina und Malik waren mir trotz einiger Schwächen und Unsicherheiten schnell sympathisch, sie sind noch Teenager und müssen bereits schwierige Entscheidungen treffen - jeder der Beiden sieht sich gezwungen, unfreiwillig einen Mord zu planen. Die Protagonisten und auch die Figuren in ihrem Umfeld fand ich ausreichend beschrieben, dass ich sie mir gut vorstellen konnte.

Den Schreibstil kann ich nur als fesselnd bezeichnen, für mich hat sich die Spannung konsequent durch die gesamte Geschichte gezogen. Die Kapitel zeigen abwechselnd den Blickwinkel von Malik und Karina, da es eine ganze Weile dauert, bis sich die Hauptfiguren bewusst begegnen, wird der aktuelle Handlungsstrang immer wieder durch kleine Cliffhanger unterbrochen, was dem Lesevergnügen meiner Meinung nach keinen Abbruch getan hat. Insgesamt habe ich mich vom Debütroman der Autorin ganz wunderbar unterhalten gefühlt, ihre erdachte Welt hat mich von der ersten bis zur letzten Seite bezaubert, so dass ich für dieses Buch gern eine Leseempfehlung ausspreche und mich bereits auf den Erscheinungstermin des Fortsetzungsbandes freue - denn Karinas und Maliks Geschichte ist noch nicht zu Ende erzählt.

Fazit: Farbenfroh und fantasievoll ist die Welt, die Roseanne A. Brown in ihrem Erstlingswerk erschaffen hat, mich hat die spannende Geschichte von Anfang bis Ende fasziniert, so dass ich sie gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 25.05.2022

Wie weit lässt sich die Zukunft tatsächlich planen?

In fünf Jahren
0

Dannie hat ihr Leben nach Zahlen ausgerichtet, für jedes Ereignis gibt es den perfekten Zeitpunkt und mit David hat sie den Mann an ihrer Seite, der sich wunderbar in diesen Plan einfügt. Als sie bei einem ...

Dannie hat ihr Leben nach Zahlen ausgerichtet, für jedes Ereignis gibt es den perfekten Zeitpunkt und mit David hat sie den Mann an ihrer Seite, der sich wunderbar in diesen Plan einfügt. Als sie bei einem Vorstellungsgespräch gefragt wird, wo sie in fünf Jahren beruflich und privat sein wird, fällt Dannie die Antwort leicht und wie erwartet, präsentiert David ihr noch am selben Abend einen Verlobungsring.

Als sie später in der Nacht aufwacht, erkennt sie die Wohnung um sich herum nicht wieder, auch der Mann an ihrer Seite ist nicht David - die Fernsehnachrichten verraten, dass auf den Tag genau fünf Jahre vergangen sind. Kurze Zeit später erwacht Dannie wieder in der vertrauten Umgebung, zur Feier ihrer Verlobung hatten sie und David etwas zu viel Wein - doch war das alles wirklich nur ein seltsamer Traum?

"In fünf Jahren" von Rebecca Serle hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt, so sehr, dass ich das gesamte Buch an einem Tag durchgelesen habe - obwohl ich nur mal kurz rein schauen wollte. Der Untertitel "Das ist eine Liebesgeschichte....aber nicht die Liebesgeschichte, die du erwartest." trifft absolut den Nagel auf den Kopf. Denn natürlich hatte ich anhand des Klappentextes eine Vorstellung, in welche Richtung sich die Handlung entwickeln würde - und obwohl es zunächst schien, als ob sich meine Erwartungen erfüllen würden, kam der Punkt, an dem der Verlauf ganz unvorhergesehen abgebogen ist, selten wurde ich von einer Geschichte derartig überrascht.

Bei Dannie handelt es sich um eine Protagonistin, mit der ich wenig gemeinsam habe, dennoch war sie mir schnell sympathisch. Auch die Figuren in ihrem Umfeld fand ich authentisch und lebensecht dargestellt, sie passten zu Dannie und der Kulisse ihres hektischen, arbeitsreichen Lebens in der quirligen Metropole New York. Der Schreibstil hat mich auf ganzer Linie überzeugt, spannend, stellenweise temporeich und doch immer emotional genug, dass ich den Eindruck hatte, stets an Dannies Seite zu sein. Das Alles macht dieses Buch zu einem einzigartigen Leseerlebnis, das sich zwar komplett anders entwickelt hat, als ich es vorher zu wissen glaubte, mich aber trotzdem (oder vielleicht auch gerade deswegen) bis zur letzten Seite nicht mehr los gelassen hat. Deshalb spreche ich für diesen Roman gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Der Untertitel hat recht behalten, die Handlung hat sich in eine für mich überraschende Richtung entwickelt, dennoch mochte ich das Buch bis zur letzten Seite kaum aus der Hand legen. Für das spannende, aber auch nachdenklich stimmende Leseerlebnis gebe ich gern eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 25.05.2022

Spannend und humorvoll, ein Lesevergnügen nicht nur für Jugendliche

Zimt – Auf den ersten Sprung verliebt
0

Immer wieder springt Vicky in parallele Welten, was für ein Glück, dass ihr Freund Konstantin dabei zeitgleich mit ihr dorthin wechselt. Denn in jedem Paralleluniversum erwartet sie neues Chaos, dieses ...

Immer wieder springt Vicky in parallele Welten, was für ein Glück, dass ihr Freund Konstantin dabei zeitgleich mit ihr dorthin wechselt. Denn in jedem Paralleluniversum erwartet sie neues Chaos, dieses Mal gleich in der Küche des B&B´s, die Vickys Parallel-Oma beinahe in Brand setzt. Zurück in ihrer eigenen Welt wird es auch nicht besser, ihre Doppelgänger konnten offensichtlich kaum die Finger voneinander lassen und wurden prompt vom Vickys Dad beim Knutschen erwischt. Zusätzlich taucht in der Parallelwelt eine neue Figur auf, die offensichtlich von den Sprüngen weiß und Vicky bedroht....

"Zimt - Auf den ersten Sprung verliebt" von Dagmar Bach ist der Auftakt-Band zur zweiten Staffel der Zimt-Reihe. Da die Hintergründe von Vickys Parallelweltsprüngen nebenher erklärt werden, kann das Buch auch ohne Kenntnis der Vorgänger-Bände gelesen werden - ich persönlich finde es allerdings noch schöner, die gesamte Reihe in chronologischer Folge zu entdecken. Vicky und ihr Freund Konstantin waren mir bereits in der ersten Staffel ans Herz gewachsen, auch die teilweise recht skurrilen Figuren in ihrem Umfeld mag ich sehr. Sie alle sind meiner Meinung nach authentisch und lebensecht dargestellt, so dass ich sie emotional als "echte" Personen ansehen konnte.

Den lockeren Schreibstil kenne und mag ich ebenfalls schon aus den voran gegangenen Büchern, allerdings habe ich diese Geschichte noch ein wenig spannender empfunden. Es macht mir jedes Mal viel Freude, eine neues Buch aus dem Zimt-Universum zu entdecken, die Protagonisten müssen sich neben den abenteuerlichen Wechseln in parallele Universen auch immer wieder mit den alltäglichen Teenager-Problemen auseinander setzten, Schule, Freunde und nicht zuletzt ihre romantische Beziehung. Das Alles wird aus Vickys Perspektive erzählt, die witzige Schreibweise und die regelmäßig auftretenden schrägen Situationen haben mich beim Lesen ziemlich oft zum Schmunzeln gebracht. Obwohl ich bereits Kinder im Alter der angestrebten Zielgruppe habe, wurde ich von dem Roman ganz wunderbar unterhalten, so das ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Wie schon die erste Zimt-Staffel hat mich auch dieses Buch mit abenteuerlichen Parallelwelt-Sprüngen, teilweise skurrilen Alltagssituationen und herrlich witziger Schreibweise unterhalten. Das wunderbare Leseerlebnis empfehle ich mit Freude an jugendliche, aber auch ältere Leser weiter.

Veröffentlicht am 19.05.2022

Unterhaltsame Mystery-Geschichte für Jugendliche

Ancora
0

Um eine Schreibblockade zu überwinden und ihren Gedichtband fertig stellen zu können, verbringt Romy den Sommer mit ihren Freunden Aurel und Jannis in Ancora, einem Dörfchen fern ab von jeglicher Zivilisation. ...

Um eine Schreibblockade zu überwinden und ihren Gedichtband fertig stellen zu können, verbringt Romy den Sommer mit ihren Freunden Aurel und Jannis in Ancora, einem Dörfchen fern ab von jeglicher Zivilisation. Hier scheinen die Uhren anders zu ticken, nicht nur, dass es weder Handyempfang noch irgendwelchen technischen Fortschritt gibt, Romy hat auch das Gefühl, dass die Zeit tatsächlich verrückt spielt. Als sie im Notizbuch ihrer Mutter ein Gedicht findet, das erschreckend zu ihren Erlebnissen in Ancora passt, will Romy der Sache auf den Grund gehen - immerhin prophezeit das Gedicht ihren Tod!

"Ancora" von Colin Hadler ist ein Mystery-Thriller, der sich vor Allem an jugendliche Leser richtet. Mich hat die Geschichte ein wenig an die Mystery-Romane aus meiner (längst vergangenen) Jugendzeit erinnert, durchaus spannend und unterhaltsam, jedoch ohne die Leser mit all zu viel Tiefgang zu überfordern. Romy ist eine Protagonistin, die mir sympathisch war, doch auch von ihr habe ich nur so viel erfahren, wie notwendig war, damit sie den Mittelpunkt der Handlung bilden konnte - ihre Freunde Aurel und Jannis fand ich charakterlich recht grob skizziert. Noch weniger konnte ich die Dorfbewohner kennen lernen, es schien, als ob ich sie nur durch Romys Augen sehen konnte - was über ihre flüchtigen Eindrücke hinaus ging, blieb mir ebenfalls verborgen.

Als großen Pluspunkt des Buches möchte ich den Schreibstil bezeichnen, der Autor versteht es, die Spannung über den gesamten Handlungsverlauf hoch zu halten, immer wieder gab es kleine Mysterien, die mich zum weiter lesen verlockt haben. Ein kritischer Leser möchte vielleicht anmerken, dass es (besonders bei der Auflösung) ab und zu leichte Holprigkeiten in der Logik gab, meiner Meinung nach wurde das Lesevergnügen dadurch nur minimal geschmälert. Insgesamt habe ich mich von der Geschichte recht gut unterhalten gefühlt, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Im Großen und Ganzen hat das Buch für mich gehalten, was der Klappentext versprach, die Mystery-Geschichte für Jugendliche unterhält durch viele spannende Momente. Die Figuren hätten für meinen Geschmack etwas mehr Tiefgang haben dürfen, doch insgesamt bietet "Ancora" ein unterhaltsames Leseerlebnis, das ich gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 18.05.2022

Wunderbare Mischung aus Romantik, Familiengeschichte und Kleinstadtleben

Still missing you
0

Hazel, die mit achtzehn Jahren ihrer Pflegefamilie den Rücken gekehrt hat, reist sechs Jahre später zur Beerdigung ihrer Großmutter in die Kleinstadt zurück. Obwohl sie anschließend so schnell wie möglich ...

Hazel, die mit achtzehn Jahren ihrer Pflegefamilie den Rücken gekehrt hat, reist sechs Jahre später zur Beerdigung ihrer Großmutter in die Kleinstadt zurück. Obwohl sie anschließend so schnell wie möglich wieder nach New York verschwinden möchte, durchkreuzt das Testament ihre Pläne - denn Grandma Betty vererbt Hazel und ihren drei Pflegegeschwistern eine schöne, aber heruntergekommene Villa, die sie renovieren und in ein Hotel umwandeln sollen. Das Erbe kann nur angetreten werden, wenn sich alle Vier an dem Umbau beteiligen, daher richtet sich Hazel widerwillig auf einen längeren Aufenthalt ein und hofft, dass niemand erfährt, wie sehr sie einst in ihren Pflegebruder Derek verliebt war.

"Still missing you" ist das erste Buch, das ich von Valentina Fast gelesen habe und es hat mir direkt Lust auf mehr gemacht. Hazel ist eine Protagonistin, die mir schnell sympathisch war, ihre direkte und oft auch humorvolle Art habe ich sehr gemocht, die Kapitel, die aus ihrem Blickwinkel erzählt wurden, haben mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Bei Derek hat es etwas länger gedauert, ehe ich mit ihm warm geworden bin, zumal auch die ersten aus seiner Sicht beschriebenen Abschnitte recht kurz waren. Es schien mir, als ob er erst ein wenig auftauen musste, als Derek und Hazel sich etwas angenähert haben, wurde auch er für mich greifbarer.

Der Schreibstil ließ mich nur so durch die Seiten gleiten, ich mochte das Buch zwischendurch kaum aus der Hand legen. Die Autorin versteht es, sowohl den Hintergrund als auch ihre Figuren detailliert und lebensecht darzustellen, so dass ich beim Lesen emotional immer mitten im Geschehen war, anstatt die Ereignisse als außenstehender Beobachter zu betrachten. Die Atmosphäre in der kleinen Stadt fand ich authentisch eingefangen, ich habe mich sehr wohl dabei gefühlt, Hazel durch die vertraute Umgebung zu begleiten und einige der Bewohner zu treffen.

Dass es zwischen den Geschwistern zunächst deutliche Reibereien und viel Uneinigkeit gab, habe ich als realistisch empfunden, sie sind äußerst verschiedene Persönlichkeiten und schließlich haben alle Vier viel zu früh auf die eine oder andere Weise ihre Eltern verloren und sind im staatlichen Pflegesystem groß geworden - noch dazu mit einer boshaften, manipulativen Pflegemutter. Meiner Meinung nach vereint dieser Roman die richtige Mischung aus Emotion und Dramatik, ich war bis zur letzten Seite hin gefesselt und begeistert, so dass ich gern eine Leseempfehlung ausspreche und mich schon auf die Fortsetzung freue, in der Hazels Pflegeschwester Amber im Mittelpunkt stehen wird.

Fazit: Mein erstes Buch von Valentina Fast wird nicht das Letzte bleiben, die Mischung aus Romantik, Familienstreitigkeiten und Kleinstadtidylle hat mir einige wunderbare Lesestunden beschert, so dass ich den Roman gern weiter empfehle.