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Veröffentlicht am 27.05.2020

Lyn Harms´ hochspannender siebenter Fall

Das Haus am Moor
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Kaum ist Lyn Harms aus der Elternzeit zurück, hat sie auch schon einen neuen Fall. Der elfjährige Theo Fahrenkrug, dessen Vater ein in der Region bekannter Küchenmogul ist, wurde entführt. Dabei wurde ...

Kaum ist Lyn Harms aus der Elternzeit zurück, hat sie auch schon einen neuen Fall. Der elfjährige Theo Fahrenkrug, dessen Vater ein in der Region bekannter Küchenmogul ist, wurde entführt. Dabei wurde sein Au-Pair Mädchen, das Theo beistehen wollte, erstochen - zunächst tappt die Polizei im Dunklen. Zur gleichen Zeit tauchen zwei Ausreißerinnen bei dem verlassenen Haus am Herrenmoor auf, in dem die Entführer sich mit Theo versteckt halten......

"Das Haus am Moor" von Heike Denzau ist der siebente Fall um die Hauptkommissarin Lyn Harms. Der Fall ist in sich abgeschlossen und die beteiligten Figuren werden umfassend vorgestellt, das Buch kann also ohne Kenntnis der Vorgängerbände gelesen werden. Wer allerdings wie ich Freude daran hat, auch in das private Leben der Ermittler einzutauchen, dem empfehle ich, die ganze Reihe zu lesen. Lyn ist eine wunderbare, sympathische Protagonistin und ich habe es sehr genossen, sie von Buch zu Buch immer noch etwas besser kennen zu lernen.

Der Fall ist sehr spannend beschrieben, wieder einmal ist mir klar geworden, wieso Heike Denzau meine liebste Krimi-Autorin ist. Obwohl die Täter von Anfang an bekannt sind und der Leser sowohl bei den Geschehnissen im Haus am Moor als auch an den Ermittlungen beteiligt ist, hielt mich das Buch von der ersten bis zur letzten Seite in Atem und ich konnte es bis zur Auflösung des Falls nicht mehr aus der Hand legen. Die Dynamik zwischen den Entführern steigert die Spannung bis zum überraschenden Ende hin, der Krimi hat mich komplett begeistert.

Fazit: Für "Das Haus am Moor" spreche ich eine unbedingte Leseempfehlung an alle Krimi-Freunde aus. Die spannende Handlung und auch die Einblicke in das private Leben der sympathischen Ermittlerin vereinen sich zu einem fabelhaftem Kriminalroman.

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Veröffentlicht am 27.05.2020

Reisen in faszinierende Buchwelten

Das Buch der gelöschten Wörter - Der erste Federstrich
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Hope Turner ist 42 Jahre alt, alleinstehend und führt ein gleichförmiges Leben. Ihr Tagesablauf wird bestimmt durch die Arbeit für ein Online-Dating-Portal und die Besuche im Pflegeheim bei ihrer demenzkranken ...

Hope Turner ist 42 Jahre alt, alleinstehend und führt ein gleichförmiges Leben. Ihr Tagesablauf wird bestimmt durch die Arbeit für ein Online-Dating-Portal und die Besuche im Pflegeheim bei ihrer demenzkranken Mutter. Doch eines Tages flüchtet Hope vor dem Regen in eine kleine Buchhandlung, nicht ahnend, dass dieser Besuch ihr Leben von Grund auf verändern wird. Denn kurz darauf lernt sie den geheimnisvollen Rufus kennen, der mit ihr in die Welten ihrer Lieblingsbücher reisen kann - doch die Buchwelt ist in Gefahr und Hope muss ihr bisher unentdecktes Talent entfalten, um das Buch der gelöschten Wörter zu erhalten.....
"Das Buch der gelöschten Wörter - Der erste Federstrich" von Mary E. Garner hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Die Idee, Buchfiguren lebendig werden zu lassen und in die Welten der verschiedenen Romane einzutauchen, ist nicht neu, fasziniert mich aber jedes mal auf´s Neue.
Mit Hope hat die Autorin eine Protagonistin geschaffen, die mir sympathisch war - im Alltag muss sie sich alleine behaupten, gerade ihr Umgang mit der früher so wundervollen, inzwischen an Demenz erkrankten Mutter ist nicht einfach für sie. Da kann ich gut verstehen, dass Hope in Bezug auf die Männer, die in ihrem neuen Leben auftauchen, genau so unbedarft agiert, wie die sonst deutlich jüngeren Hauptfiguren in vielen Fantasy-Werken.
Mir hat das Buch gefallen, das Setting war umfassend beschrieben, so dass ich mich gemeinsam mit Hope in die verschiedenen faszinierenden Buchwelten hinein träumen konnte. Die Spannung hat sich zunächst langsam aufgebaut, auch wenn man beim Lesen schon ahnt, wohin die Reise gehen wird. Die Geschichte ist der erste Band einer Trilogie, somit war mir von Anfang an klar, dass in diesem Roman nicht alle offenen Fragen beantwortet werden. Am Ende war ein Cliffhanger eingebaut, so dass ich es nun kaum erwarten kann, den Folgeband in die Finger zu bekommen.
Fazit: Die Geschichte hat mich fasziniert und gespannt durch die Seiten gleiten lassen, der Cliffhanger hat die Spannung auf den nächsten Band noch gesteigert - für Freunde fantastischer Buchwelten gebe ich gern eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 26.05.2020

Die Abenteuer der SÜDNORD-Detektive beginnen

SÜDNORD-Detektive (1)
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Nora, Ronja und Jonas Rose machen Urlaub bei ihren Großeltern, zum ersten mal dürfen sie ganze drei Wochen bei Opa Johann und Oma Clara bleiben. Besonders toll ist, dass ihre Freunde Emil und Lilli im ...

Nora, Ronja und Jonas Rose machen Urlaub bei ihren Großeltern, zum ersten mal dürfen sie ganze drei Wochen bei Opa Johann und Oma Clara bleiben. Besonders toll ist, dass ihre Freunde Emil und Lilli im selben Ort wohnen, wie die Großeltern der Rose-Kinder. Schon bald finden die Kinder eine geheimnisvolle Schatzkarte, die die jungen Detektive zunächst nicht entschlüsseln können. Außerdem wurde der Zaun vom benachbarten Schafgehege zerschnitten, so dass ein Mutterschaf verletzt wurde - und auch auf dem Reiterhof erhalten die Kinder einen neuen Fall. Als die jungen Detektive Opa Johann und Oma Clara um Hilfe bitten, erwartet die Freunde eine abenteuerliche Reise.

"Ein Fall kommt selten allein" ist der erste Band der Reihe "SÜDNORD-Detektive" von Anna Reiss. Mit den Kindern, die in ihrer Freizeit Detektiv-Abenteuer erleben, hat die Autorin eine wunderbare Abenteuergeschichte für junge Leser ab 9 Jahren geschaffen. Meiner inzwischen elfjährigen Tochter hat das Buch genau so gut gefallen wir mir, die Protagonisten sind sympathische Kinder und ihre Fälle sind spannend beschrieben. Der Schreibstil ist für die angegebene Altersempfehlung geeignet, das Buch ist auch für Kinder flüssig zu lesen. Wir haben das Buch mit Freude gelesen und empfehlen es gern weiter.

Fazit: Das Buch bietet alles, was eine gute Abenteuergeschichte für Kinder benötigt, sympathische Figuren, eine spannende Handlung und den flüssigen Schreibstil. Wir geben eine Leseempfehlung für alle jungen Freunde von Detektiv-Geschichten, auch die beiden Folgebände sind lesenswert.

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Veröffentlicht am 25.05.2020

Wohlfühlroman mit sommerlichen Urlaubsgefühlen

Über dem Meer tanzt das Licht
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Nachdem Maria viele Jahre ihres Lebens umhergereist ist, hat sie ihre Heimat auf Norderney gefunden. Mit ihren beiden Töchtern und dem jüngeren Simon, der auch der Vater der kleinen Hannah ist, genießt ...

Nachdem Maria viele Jahre ihres Lebens umhergereist ist, hat sie ihre Heimat auf Norderney gefunden. Mit ihren beiden Töchtern und dem jüngeren Simon, der auch der Vater der kleinen Hannah ist, genießt sie ihr harmonisches Familienleben und betreibt mit Freude ein kleines Strandcafé. Auch Simon war früher ein Weltenbummler und so kann Maria gut verstehen, als er sich eine Auszeit nehmen möchte und mit Hannah für vier Wochen verreist. Ihre ältere Tocher Morlen zeigt mit ihen elf Jahren bereits vorpubertäre Züge und rebelliert gegen ihre Mutter, außerdem bekommt Maria finanzielle Probleme, entstehend durch eine dringend nötige Dachreparatur des Cafés. Simon meldet sich immer seltener, er ist für Maria kaum noch greifbar, so dass sie beginnt darüber nachzudenken, ob ihre perfekte kleine Welt wirklich so perfekt war. Stattdessen ist Morlens Vater Jan auf der Insel, Marias Jugendliebe hat sich gerade von seiner Frau getrennt - und auch ein weiterer Gast auf Norderney bekundet Interesse an Maria, die nun beginnt, ihr Leben neu zu überdenken.

"Über dem Meer tanzt das Licht" ist das erste Buch, das ich von der Autorin Meike Werkmeister gelesen habe und für mich war es ein echter Wohlfühlroman. Dass es bereits einen Vorgängerband gibt ("Sterne sieht man nur im Dunklen") ist mir erst aufgegangen, nachdem ich das Ende des Buches erreicht hatte - unproblematisch, denn jeder Band erzählt eine abgeschlossene Geschichte, auch wenn beide Protagonistinnen gute Freundinnen sind. Meike Werkmeisters Schreibstil habe ich als sehr angenehm empfunden, schnell war ich in Marias Leben eingetaucht. Die Protagonistin ist eine sympathische Frau, die immer ihren eigenen Weg gegangen ist und in deren Position ich mich gut einfühlen konnte. Auch die anderen Figuren und das Setting waren anschaulich beschrieben, beim Lesen habe ich mich nach Norderney versetzt gefühlt, es war wie ein kleiner Urlaub im Kopf. Die ganze Geschichte hat mir Wohlfühlatmospäre mit gebracht, das Buch sehe ich als wunderbare Urlaubslektüre, aber auch für schöne Lesestunden zu Hause - man verreist in Gedanken automatisch auf die sommerliche Nordseeinsel. Nachdem ich erst einmal begonnen hatte zu lesen, mochte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen - einzig, die hervorstehende Schrift auf dem Cover hat mich gestört. Das ist sicherlich Geschmackssache, die goldenen Buchstaben sehen schön aus und sind auch qualitativ in Ordnung (es löst sich nichts davon ab und auch nach dem Lesen sieht das Cover noch aus wie neu), aber die Schrift ist sehr hoch ausgeprägt, das fand ich eher unangenehm beim Anfassen.

Fazit: Inhaltlich hat mich der Wohlfühlroman schnell überzeugt und ich bin beim Lesen auf die sommerliche Nordseeinsel gereist. Die Protagonistin und auch ihre Familie, Freunde und Nachbarn haben mir gut gefallen, der Schreibstil war fesselnd. Lediglich die Haptik der Schrift auf dem Buchdeckel mochte ich weniger, dennoch empfehle ich das Buch gern weiter.

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Veröffentlicht am 11.05.2020

Nichts für schwache Nerven

Das wirkliche Leben
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Die Geschichte wird aus der Sicht eines Mädchens erzählt, beginnend als sie zehn Jahre alt ist. Ihren Vater beschreibt sie als Tyrannen, der einen ganzen Raum im Haus nur mit seinen Trophäen von der Großwildjagd ...

Die Geschichte wird aus der Sicht eines Mädchens erzählt, beginnend als sie zehn Jahre alt ist. Ihren Vater beschreibt sie als Tyrannen, der einen ganzen Raum im Haus nur mit seinen Trophäen von der Großwildjagd ausgestattet hat. Er regiert die Familie mir Brutalität, die sich zunächst fast ausschließlich gegen die Mutter richtet. Ihre Mutter bezeichnet das Mädchen als "Amöbe", die dem gewalttätigen Ehemann keinen Widerstand entgegen zu setzen hat, auch ihren Kindern steht die Frau nahezu gleichgültig gegenüber - alle Liebe reserviert sie für Tiere. Der sechsjährige Gilles ist der einzige Verbündete seiner Schwester, sein Lachen erhellt ihren Tag - bis ein schrecklicher Unfall alles verändert......

"Das wirkliche Leben" von Adeline Dieudonné erzählt eine intensive Geschichte, auf die mich kein Klappentext und keine Rezension vorbereiten konnte. Die namenlose Protagonistin beschreibt auf eindringliche und verstörende Weise die Entwicklung in dieser von der väterlichen Grausamkeit geprägten Familie, so als ob die Bösartigkeit ein lebendiges Wesen wäre, das Jagd auf die Kinder macht. Zunächst scheint es so, als würde die Bestie den Kampf um den kleinen Gilles gewinnen, doch das Mädchen gibt nicht auf, um ihren Bruder zu kämpfen.

Dieses Buch hat mich beim Lesen bewegt, wie es nur wenige davor geschafft haben. Es ist eindeutig keine Wohlfühllektüre, dennoch konnte ich es bis zum Schluss kaum aus der Hand legen. Die Handlung und der Schreibstil halten den Leser gefangen, die Autorin schafft die perfekte Balance zwischen Mitgefühl und Grauen, ich denke, niemand liest diese Geschichte unbewegt und mit Abstand. Die Intensität der Erzählung zieht an und man erlebt die Jahre mit der Protagonistin hautnah mit, die Spannung steigert sich konstant bis zum Finale, das mich sprachlos und mit klopfendem Herzen zurück gelassen hat. Eindeutig nichts für schwache Nerven, dennoch ist das Buch so intensiv und eindringlich, dass ich es nur jedem empfehlen kann.

Fazit: Keine Geschichte, wie alle anderen, als Leser war ich nicht nur Beobachter, sondern emotional mitten dabei. Für dieses außergewöhnliche Buch gebe ich eine unbedingte Leseempfehlung!

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