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Veröffentlicht am 24.10.2019

Mittelalterliche Reise nach Al Andalus

Das Lied der Pferde
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Zu Beginn der Geschichte, im Jahr 1072, lernen wir in Cöln die Zwillinge Aenlin und Endres kennen, deren Vater ein Handelshaus betreibt. Wie üblich zu jener Zeit soll Endres darauf vorbereitet werden, ...

Zu Beginn der Geschichte, im Jahr 1072, lernen wir in Cöln die Zwillinge Aenlin und Endres kennen, deren Vater ein Handelshaus betreibt. Wie üblich zu jener Zeit soll Endres darauf vorbereitet werden, die Nachfolge seines Vaters anzutreten, doch der stille Junge hat kein Interesse an Reiten oder Schwertkämpfen, lieber zieht er sich mit einem Buch in sein Versteck zurück. Seine Schwester Aenlin hingegen liebt Pferde über alles und so machen die Geschwister sich oft ihre Ähnlichkeit zunutze um bei Ausritten oder Schwertübungen die Rollen zu tauschen. Eines Tages bringt ihr Vater eine wunderschöne goldfarbene Stute für Endres mit, doch der fürchtet sich vor dem lebhaften Tier. Aenlin ist von der Schönheit der Stute Meletay hingerissen und kann mit ihrem Gesang das nervöse Pferd beruhigen.

Um Meletay reiten zu können, schlüpft Aenlin immer wieder in die Rolle ihres Bruders und auch als dieser mit Meletay auf seine erste Handelsreise gehen soll, begibt sich Aenlin in Endres´ Kleidung unter dem Schutz des Ritters Don Alvaro auf die Reise. Als Aenlin und ihr Gefolge von dem Ritter Don Rodrigo Diaz de Vivar und seinen Leuten überfallen werden, muss Don Alvaro ihm Treue schwören, Aenlin wird als Mädchen erkannt und auf dem Sklavenmarkt verkauft. Zuleika, ihre neue Herrin, bildet das Mädchen einige Jahre in allen Künsten einer Haremssklavin aus, danach kommt Aenlin, die mittlerweile Aleyna gerufen wird, in den Harem eines Emirs in Al Andalus.

Eines Tages verschenkt der Emir die noch jungfräuliche Aleyna an einen seiner Gäste, keinen Anderen als den Ritter Don Rodrigo Diaz de Vivar. Noch immer schwärmt Aleyna für den stattlichen Ritter, der sie einst vor der Schändung durch seine Gefolgsleute bewahrt hat und ist anfangs glücklich an seiner Seite, zumal er auch ihre geliebte Stute Meletay besitzt. Obwohl sie den niederen Status der Konkubine hat, glaubt Aleyna, dass Don Rodrigos Zuneigung ihr gehört. Erst im Lauf der Jahre erkennt die junge Frau, dass sie für ihren Ritter nur einen kostbaren Besitz darstellt......

Mit "Das Lied der Pferde" hat Ricarda Jordan, die auch unter dem Namen Sarah Lark schreibt, einen wunderbaren Roman geschaffen, der mich in vielen angenehmen Lesestunden in Aleynas Zeit entführt und dort festgehalten hat. Immer wenn ich das Buch zur Seite legen musste, konnte ich es kaum erwarten, bis ich weiter lesen konnte. Obwohl Aleynas Handeln öfter durch ihre Liebe zu Meletay geprägt wurde, ist es keine Pferdegeschichte, wie es der Titel vermuten lässt. Im Mittelpunkt steht die junge Frau Aenlin/Aleyna, die der Leser durch 27 Jahre ihres abwechslungsreichen Lebens begleitet. Ricarda Jordans Schreibstil ist flüssig, man gleitet nur so über die Seiten und trotz des Umfangs von 640 Seiten war die Geschichte für mich viel zu schnell beendet. "Das Lied der Pferde" war das erste Buch von Ricarda Jordan, das ich gelesen habe, doch ich bin mir sicher, dass es nicht das Einzige bleiben wird.

Fazit: Die spannende Geschichte entführt den Leser ins Mittelalter und hat mir auf der Reise mit der sympathischen Hauptfigur wunderbare Lesestunden verschafft. Dieses Buch ist eines meiner Lese-Highlights in diesem Jahr und ich empfehle es gern weiter.

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Veröffentlicht am 23.10.2019

Fantastisches Hörerlebnis

Beast Changers. Im Bann der Eiswölfe
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Seit langem sind die Eiswölfe und die Feuerdrachen in Vallen verfeindet, jeder erinnert sich an den grausamen Krieg, der zehn Jahre zuvor unzählige Opfer gefordert hat. Daher leben in der Hauptstadt viele ...

Seit langem sind die Eiswölfe und die Feuerdrachen in Vallen verfeindet, jeder erinnert sich an den grausamen Krieg, der zehn Jahre zuvor unzählige Opfer gefordert hat. Daher leben in der Hauptstadt viele verwaiste Kinder, die sich auf der Straße allein durchschlagen, dazu gehören auch die Zwillinge Anders und Rayna. Monatlich veranstaltet die Garde der Eiswölfe die Hadda-Prüfung, bei der Kinder mit Wolfsblut auf die Fähigkeit zur Gestaltwandlung getestet werden. Zufällig geraten auch die Zwillinge an den Stab von Hadda, doch zu ihrem Entsetzen verwandelt sich Rayna in einen Feuerdrachen und muss aus der Stadt fliehen. Anders hingegen verwandelt sich in einen Eiswolf und wird an der Ulfar-Akademie der Wölfe aufgenommen. Doch insgeheim sucht er nach einem Weg, das Versteck der Drachen zu finden, damit er seine Schwester befreien kann....

Bisher hatte ich wenig Erfahrung mit Hörbüchern, aber dieses hat mich in seinen Bann gezogen, obwohl ich deutlich älter als die eigentliche Zielgruppe bin. Die spannende Fantasygeschichte ist für Kinder ab 10 Jahren empfohlen, dafür finde ich sie auch gut geeignet. Bereits das Cover hat mich sehr angesprochen und auch inhaltlich konnte mich das Hörbuch überzeugen. Der Sprecher Julian Greis hat eine angenehme Stimme und seine Art vorzulesen hat die Figuren und Ereignisse lebendig werden lassen, so dass ich mich beim Zuhören regelrecht in die Geschichte hinein fallen lassen konnte. Das Ende lässt mich auf eine Fortsetzung hoffen und es würde mir sehr gefallen, wenn auch diese als Hörbuch von Julian Greis gelesen wird.

Fazit: Sowohl die spannende Geschichte um die verfeindeten Eiswölfe und Feuerdrachen als auch der Sprecher Julian Greis machen das Hörerlebnis zu einem Genuss, daher empfehle ich dieses Hörbuch unbedingt weiter.

Veröffentlicht am 22.10.2019

Mut zum Neuanfang

Konfetti im Winter
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Einige Monate nachdem Zoeys Lebensgefährte Leander plötzlich verstorben ist, scheint ihr das Leben nur noch grau und trostlos zu sein. Um dem zu entfliehen nimmt sie sich eine Auszeit und fährt nach Sylt. ...

Einige Monate nachdem Zoeys Lebensgefährte Leander plötzlich verstorben ist, scheint ihr das Leben nur noch grau und trostlos zu sein. Um dem zu entfliehen nimmt sie sich eine Auszeit und fährt nach Sylt. Dort lernt sie die Künstlerin Marlene und deren Hund Max kennen und freundet sich mit den Beiden an. Durch Marlenes positive und lebenslustige Art findet auch Zoey langsam wieder aus ihren düsteren Stimmung heraus und beginnt, ihr Leben neu zu sortieren.....

Mit "Konfetti im Winter" hat Katharina Mosel einen wunderbaren Frauenroman geschaffen, der Mut macht, das Leben selbst in die Hand zu nehmen. Mir war die Protagonistin Zoey von der ersten Zeile an sympathisch und ich habe beim Lesen mit ihr mitgefühlt. Auch Marlene hat schwere Zeiten hinter sich, doch sie hat sich davon nicht unter kriegen lassen und hilft nun der verzagten Zoey. Zwischen den beiden Frauen entwickelt sich eine Freundschaft und ihre Geschichte hat mich bis zum Ende gefesselt. Auch der Handlungsort, die Insel Sylt, mag ich sehr und habe das Buch mit Freude gelesen, das Ende hat mich zufrieden zurück gelassen.

Fazit: Den Roman empfehle ich gern weiter, Zoeys Geschichte macht Mut und bringt schon beim Lesen ein wenig Konfetti ins Leben.

Veröffentlicht am 21.10.2019

Chance für die Liebe

Zimtschneckenjahre
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Lea zieht mir ihrem Sohn Jan zurück nach Wien. Vor sieben Jahre hat sie ihre Heimat überstürzt verlassen, weil ihr damaliger Freund Ben Lea betrogen hat. Als Au-Pair bei einer Familie in Stockholm hat ...

Lea zieht mir ihrem Sohn Jan zurück nach Wien. Vor sieben Jahre hat sie ihre Heimat überstürzt verlassen, weil ihr damaliger Freund Ben Lea betrogen hat. Als Au-Pair bei einer Familie in Stockholm hat sie von ihrer Schwangerschaft erfahren und ihren Sohn in seinen ersten Jahren in der Geborgenheit der schwedischen Familie aufgezogen. Doch die Schule soll Jan in Wien besuchen, daher zieht Lea zurück, doch schon nach wenigen Wochen trifft sie Ben wieder. Der Musiker sieht allerdings ganz anders aus, als seine Exfreundin ihn in Erinnerung hat, abgemagert und ungepflegt, so möchte sie Jan nicht mit seinem Vater bekannt machen. Doch eines Tages erzählt ihr Sohn Lea von dem tollen neuen Klavierlehrer an seiner Schule und sie erfährt, dass es Ben ist. Für Jan knüpft Lea wieder vorsichtig Kontakt zu Ben, obwohl sie in der Zwischenzeit eine Beziehung mit ihrem Kollegen Michael begonnen hat, von dem ihr Sohn wenig begeistert ist. Doch können Lea und Ben wieder da anknüpfen, wo sie sieben Jahre zuvor gescheitert sind?
Mit "Zimtschneckenjahre" hat Pia Christina Brenner einen wunderbaren Roman geschaffen, der sich schnell und flüssig lesen lässt. Die Protagonistin Lea ist eine sympathische Figur in die ich mich gut hinein versetzen konnte und mit der ich während des ganzen Buches mitgefühlt habe, auch die anderen Figuren sind keine strahlenden Helden sondern Menschen mit mehr oder weniger alltäglichen Problemen. Die Geschichte zeigt, dass nicht alles im Leben immer glatt verläuft und dass die Liebe etwas ist, für das man kämpfen sollte, auch wenn sich der Weg dahin als steinig erweist. Diesen Roman habe ich mit Freude gelesen und jede Zeile davon genossen.
Fazit: Für mich ist "Zimtschneckenjahre" eine Geschichte aus dem Leben gegriffen, die mich überzeugt hat und die ich daher gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 15.10.2019

Herrlich amüsante Kurzkrimis

Echt dumm gelaufen
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Alle Kurzgeschichten in diesem Buch spielen im wilden Osten und sind jeweils mit Ort und Zeit des Geschehens überschrieben. Ob ein Züchter, der seinen preisgekrönten Hahn beinahe mehr liebt, als seine ...

Alle Kurzgeschichten in diesem Buch spielen im wilden Osten und sind jeweils mit Ort und Zeit des Geschehens überschrieben. Ob ein Züchter, der seinen preisgekrönten Hahn beinahe mehr liebt, als seine Ehefrau oder Ganoven, die einen sagenumwobenen Schatz heben wollen oder ein Erpresser, der sich die Reize seiner Frau zunutze machen will, sie alle bekommen am Ende einen gewaltigen Dämpfer und müssen feststellen, dass es für sie echt dumm gelaufen ist. Auch in der Titelgeschichte, die in dem witzigen Bild auf dem Cover dargestellt ist, haben die Ganoven das Nachsehen.

In 30 heiteren Kurzgeschichten hat Alex Herr auf unvergleichliche Weise menschliche Schwächen und unvorhergesehene Wendungen dargestellt, die mich beim Lesen ungemein amüsiert haben. Kurz und knackig geschrieben eignen sich die Geschichten für ein kurzes Lesevergnügen in kleinen Pausen vom Alltag, allerdings konnte ich mich selten nach nur einer Geschichte von dem Büchlein trennen und habe es an wenigen Abenden durchgelesen. Mich haben die Geschichten sehr gut unterhalten und genau das geboten, was ich von einer Kurzgeschichtensammlung erwarte.

Fazit: Die Kurzkrimis sind herrlich amüsant und unterhaltsam, allerdings bleibt es selten bei nur einer Geschichte, wenn man das Buch erst mal zur Hand genommen hat und daher gebe ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung.