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Veröffentlicht am 22.07.2021

Spannender Regionalkrimi mit einem Ausflug in die deutsche Geschichte

Stille Havel
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Toni Sanftleben wird zu einem Leichenfund in den Park Sanssouci gerufen, das Mordopfer war Kunstsachverständiger und seine Aufzeichnungen deuten auf ein auffälliges Interesse an dem Gemälde einer geheimnisvollen, ...

Toni Sanftleben wird zu einem Leichenfund in den Park Sanssouci gerufen, das Mordopfer war Kunstsachverständiger und seine Aufzeichnungen deuten auf ein auffälliges Interesse an dem Gemälde einer geheimnisvollen, verschleierten Frau hin. Außerdem findet Toni sehr viele Aufnahmen einer alten Havelvilla und eines Firmengeländes, beide Gebäude befinden sich im Besitz der selben Familie. Doch ist in diesen Nachforschungen tatsächlich das Motiv für den Mord zu finden?

"Stille Havel" von Tim Pieper ist der vierte Fall um KHK Toni Sanftleben, ein Protagonist, der mir inzwischen sehr ans Herz gewachsen ist. Jeder der Havel-Krimis beinhaltet einen abgeschlossenen Fall, so dass die Bücher auch einzeln, unabhängig voneinander gelesen werden können. Allerdings finde ich persönlich es schöner, auch das private Leben des Ermittlers immer mehr kennen zu lernen, so dass ich empfehle, die Reihe in chronologischer Ordnung zu lesen. Im Lauf der Bücher ist Tonis Entwicklung deutlich spürbar und es macht mir Freude, ihn bei seinen Fällen zu begleiten. Die Figuren in seinem Umfeld sind ebenfalls umfassend und realistisch beschrieben, sie alle empfinde ich als "echte" Personen, so dass ich emotional tief in die Handlung eingetaucht bin.

Wie ich es inzwischen von Tim Pieper kenne, legt er eine Vielzahl von Spuren, was mich gedanklich zu den unterschiedlichsten Vermutungen geführt hat, dennoch bin ich von der Auflösung des Falles wieder überrascht worden. In jedem seiner Bücher arbeitet der Autor mit Rückblenden, die dem Leser einen kleinen Einblick in die Gedanken des Täters und auch einige Episoden aus dem Leben des Opfers zeigen. Dieses Mal gibt es sogar Abschnitte, die bis in die Zeit des zweiten Weltkriegs zurück reichen und mir einige geschichtlich Informationen vermittelt haben. Dabei habe ich jeden einzelnen Handlungsstrang als sehr spannend empfunden, ich mochte den E-Reader kaum aus der Hand legen, bis am Ende sämtliche Fäden miteinander verknüpft waren.

Auch die Liebe zur Region ist in jedem Kapitel spürbar, immer wenn ich einen der Havel-Krimis lese, bekomme ich Lust, die Gegend einmal im Rahmen eines Urlaubs kennen zu lernen. Damit vereint der Roman mehr, was ich erwartet habe, eine äußerst spannende Handlung, Teilhabe an den persönlichen Entwicklungen des Ermittlers, regionales Flair und sogar einen faszinierenden Ausflug in die deutsche Geschichte. Dieses Leseerlebnis, das mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert hat, empfehle ich mit Freude weiter.

Fazit: Wieder einmal hat Tim Pieper einen wunderbaren Regionalkrimi geschaffen, der mich bis zum Ende blendend unterhalten hat, so dass ich für den Roman eine unbedingte Leseempfehlung ausspreche.

Veröffentlicht am 22.07.2021

Emotional fesselnd und beinahe etwas zu viel Spannung

Everything I Ever Needed
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Wegen ihrer Herzkrankheit musste Ava es während ihrer gesamten Jugend ruhig angehen lassen. Jetzt auf dem College möchte sie endlich auf eigenen Beinen stehen und ihr Leben genießen, doch Avas langjähriger ...

Wegen ihrer Herzkrankheit musste Ava es während ihrer gesamten Jugend ruhig angehen lassen. Jetzt auf dem College möchte sie endlich auf eigenen Beinen stehen und ihr Leben genießen, doch Avas langjähriger Freund Nathan findet kaum noch Zeit für sie. Immer wieder trifft sie auf Dexter, der niemanden hinter seine abweisende Fassade blicken lässt und zu dem sich Ava trotz aller Gewissensbisse gegenüber Nathan stark hingezogen fühlt.

"Everything I Ever Needed" ist das zweite Buch, das ich von Kim Nina Ocker gelesen habe und wie schon beim Vorgängerband habe ich die Geschichte größtenteils gemocht und mich davon recht gut unterhalten gefühlt - dennoch hat die Autorin es für meinen Geschmack stellenweise etwas mit der dramatischen Spannung übertrieben. Den Schreibstil habe ich als fesselnd empfunden und sowohl Ava als auch Dexter waren mir sympathisch, beide haben harte Zeiten hinter sich und besonders Dex trug so schwer an seiner Vergangenheit, dass er sich kaum eine Zukunft vorstellen konnte.

Auch die anderen Figuren fand ich umfassend und lebensecht beschrieben, es hat Spaß gemacht, sie durch ihren College-Alltag zu begleiten. Lediglich an Nathan habe ich mich gestoßen, das lag weniger an seiner aktuell äußerst unsympathischen Art (es war schnell klar, dass er als Antagonist angelegt wurde, da gehörte das dazu) sondern vielmehr an der Beschreibung seines früheren Wesens. Denn all die Jahre, die die Beziehung mit Ava umfasst hat (immerhin seit sie Beide 14 waren), ist er ihr ein liebevoller, fürsorglicher Freund gewesen, war bei jedem Krankenhausaufenthalt an ihrer Seite - und plötzlich mutiert er zum absoluten A*loch, das gedankenlos auf Avas Gefühlen rumtrampelt? Sicher, Menschen verändern sich im Lauf der Zeit, aber diese totale Kehrtwende fand ich extrem unglaubwürdig.

Einen weiteren Kritikpunkt muss ich zum Klappentext anbringen, darin gibt es einen Satz, der schlicht und ergreifend nicht wahr ist - zwischen einem Kuss auf offener Straße (wie intensiv er auch empfunden wird) und miteinander im Bett landen sehe ich doch einen recht deutlichen Unterschied. Das mag jetzt alles nach viel Gemecker klingen, dennoch habe ich das Leseerlebnis genossen und empfehle die Geschichte überzeugt weiter. Die Entwicklung zwischen den Protagonisten habe ich gerne gelesen und es hat mich gefreut, dass auch die Hauptfiguren aus dem Vorgängerband einen kurzen Auftritt hatten. Insgesamt konnte mich Kim Nina Ocker mit ihrem Roman fesseln und ich hatte einige angenehme Lesestunden.

Fazit: Die Geschichte ist spannend und emotional geschrieben. Auch wenn die Autorin für meinen Geschmack einen Zacken zu viel Drama in die Handlung eingeflochten hat, wurde ich insgesamt gut unterhalten und spreche gern eine Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 20.07.2021

Faszinierende Geschichte, in einzigartiger Schreibweise erzählt

Das unsichtbare Leben der Addie LaRue
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Adeline LaRue will sich nicht dem Rollenbild, das in Frankreich 1714 herrscht, unterordnen. Anstatt den von ihren Eltern ausgewählten Witwer zu heiraten, flüchtet die junge Frau in die Wälder und fleht ...

Adeline LaRue will sich nicht dem Rollenbild, das in Frankreich 1714 herrscht, unterordnen. Anstatt den von ihren Eltern ausgewählten Witwer zu heiraten, flüchtet die junge Frau in die Wälder und fleht die alten Götter um Freiheit an - nach Einbruch der Dunkelheit wird sie erhört. Von nun an wird sich kein Mensch an Addie erinnern, sobald sie aus seinem Blickfeld verschwunden ist, auch Spuren hinterlässt sie nicht mehr, wenn sie etwas schreibt oder zeichnet, verschwinden die Linien sofort wieder vom Papier. Erst nach dreihundert einsamen Jahren trifft sie auf Henry, der sich am nächsten Tag noch an Addie erinnern kann.....

"Das unsichtbare Leben der Addie LaRue" ist das erste Buch, das ich von V.E. Schwab gelesen habe - es wird nicht das letzte bleiben. Schon nach wenigen Zeilen hatte mich die Geschichte mit ihrem einzigartigen Schreibstil in ihren Bann gezogen, Seite für Seite hat mich dieser Roman begeistert und fasziniert, so dass ich das Buch bis zum Ende hin kaum aus der Hand legen mochte. Die 592 Seiten vergingen für meinen Geschmack viel zu schnell und obwohl mich auch der Schluss rundum zufrieden gestellt hat, war ich traurig, als ich aus der Handlung wieder in mein reales Leben zurück kehren musste.

Addie ist eine faszinierende Protagonistin, klug und in ihrem Freiheitsdrang hebt sie sich stark von den Frauen ihrer Zeit ab. Im Lauf ihres langen Lebens lernt sie immer wieder Neues kennen, ihre Begeisterungsfähigkeit ging mir beim Lesen ans Herz - auch ihr Gegenspieler Luc, das Wesen dem Adeline einst ihre Seele für unendlichen Freiheit versprach, bleibt davon nicht unberührt. In Form von Zeitsprüngen stellt die Autorin Addies Leben über dreihundert Jahre hinweg dar, gerahmt vom aktuellen Geschehen des Jahres 2014. Da jeder Abschnitt mit dem jeweiligen Datum überschrieben ist, fiel es mir leicht, der Handlung durch die verschiedenen Zeiten zu folgen, selten hat mich ein Buch derartig gepackt wie dieses. Für dieses wunderbare und außergewöhnliche Leseerlebnis spreche ich eine unbedingte Empfehlung aus.

Fazit: Die Geschichte ist faszinierend und einzigartig, für mich stellt sie eines der Buch-Highlights des Jahres dar, so dass ich dafür mit Begeisterung eine Leseempfehlung ausspreche.

Veröffentlicht am 19.07.2021

Spannend und emotional geschrieben

Everything I Didn't Say
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Gleich an ihrem ersten Tag im Praktikum bei einer Fernsehserie trifft Jamie auf den selbstbewussten Schauspieler Carter und ist fest entschlossen, sich auf gar keinen Fall von seinem Charme einwickeln ...

Gleich an ihrem ersten Tag im Praktikum bei einer Fernsehserie trifft Jamie auf den selbstbewussten Schauspieler Carter und ist fest entschlossen, sich auf gar keinen Fall von seinem Charme einwickeln zu lassen. Auch Carter spürt die Anziehung, die von Jamie ausgeht, aber um seine Karriere voran zu bringen, darf er sich auf keine Beziehung einlassen - doch wird es den Beiden gelingen, ihre Gefühle um der Arbeit willen zu ignorieren?

"Everything I Didn't Say" von Kim Nina Ocker hat mich schnell in seinen Bann gezogen und bis zur letzten Seite nicht mehr los gelassen. Jamie und Carter sind sympathische Figuren, ich habe beide sehr gemocht und es hat mir gefallen, dass die Geschichte sowohl aus seiner als auch aus ihrer Sicht erzählt wurde. In der ersten Buchhälfte spielte sich die Handlung in zwei verschiedenen Zeitebenen ab, abwechselnd in der Gegenwart und vier Jahre zuvor, als die Protagonisten sich kennen gelernt haben. Wobei mir die Spannung in diesem Teil der Geschichte stellenweise beinahe zu viel war, so dass ich mich beim Lesen etwas gehetzt gefühlt habe. Erst nachdem ich erfahren habe, was damals zwischen Carter und Jamie abgelaufen ist und die beiden Erzählstränge sich vereinen, um die Handlung in der aktuellen Zeit weiter zu führen, konnte ich das Leseerlebnis etwas entspannter angehen und damit dann auch wirklich genießen.

Den Schreibstil der Autorin kann ich nur als sehr fesselnd bezeichnen, die Darstellung der Figuren fand ich umfassend, sie alle habe ich als reale Personen gesehen und konnte emotional mit ihnen mit gehen. Auch der Hintergrund war meiner Meinung nach ausgiebig beschrieben, so dass ich die Geschichte beinahe wie einen Film vor meinem geistigen Auge ablaufen lassen konnte. Bis zur letzten Seite mochte ich das Buch kaum aus der Hand legen, insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt und spreche für diesen Roman gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Die Geschichte hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und auf sehr spannende Weise unterhalten, so dass ich sie mit Freude weiter empfehle.

Veröffentlicht am 13.07.2021

Zuckersüße Teenagergeschichte

Kate in Waiting
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Kate und ihr bester Freund Anderson teilen nicht nur ihre Leidenschaft für Musicals, sie verlieben sich auch regelmäßig in den selben Jungen. Bisher sind daraus nie Probleme entstanden, denn sie haben ...

Kate und ihr bester Freund Anderson teilen nicht nur ihre Leidenschaft für Musicals, sie verlieben sich auch regelmäßig in den selben Jungen. Bisher sind daraus nie Probleme entstanden, denn sie haben das jeweilige Objekt der Begierde immer nur von Weitem angehimmelt. Doch als sie im Sommercamp Matt kennen lernen, der kurz darauf neu an ihrer High-School auftaucht, gerät die jahrelange Freundschaft erstmals in Gefahr.

"Kate in Waiting" von Becky Albertalli ist eine zuckersüße Teenagergeschichte, die mich von der ersten bis zur letzten Seite ganz wunderbar unterhalten hat. Es macht Spaß Kate, Anderson und ihre Freunde durch ihren Alltag, der hauptsächlich von den Musical-Proben an der High-School bestimmt wird, zu begleiten. Die gesamte Handlung wird aus Kates Blickwinkel beschrieben, so dass ich die Protagonistin gut kennen lernen konnte. Aber auch die Figuren in ihrem Umfeld waren meiner Meinung nach umfassend genug beschrieben, und obwohl natürlich auch an dieser Schule nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen war, hatte die Atmosphäre schon einen leichten Hauch von rosa Zuckerguss.

Ganz besonders hat mir der Umgang mit Diversität im Buch gefallen, es waren verschiedene queere Personen im Freundeskreis vorhanden, was allgemein akzeptiert und dabei nicht übertrieben thematisiert wurde, so sollte es sein. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Geschichte selbst als Stoff für ein Musical verwendet wird, die leicht überdrehte Erzählweise hat dazu beigetragen, dass die Handlung wie eine Art Musikfilm vor meinem geistigen Auge ablaufen konnte. Im Mittelpunkt steht dabei nicht nur wie erwartet der Umgang mit der ersten Liebe, sondern ganz besonders die Freundschaft zwischen Kate und Anderson. Insgesamt habe ich mich von dem Roman prächtig unterhalten gefühlt und spreche dafür mit Freude eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Die wunderbare Geschichte um Freundschaft und erste Liebe spielt nicht nur vor dem Hintergrund der Musical-Proben, sondern könnte auch selbst auf einer Bühne musikalisch dargestellt werden. Leicht überdreht und mit einer Atmosphäre wie rosa Zuckerwatte ist dieses Buch für Teenager und Erwachsene gleichermaßen unterhaltsam und ich empfehle es gern weiter.