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Veröffentlicht am 03.05.2021

Emotional unnahbare Geschichte

Zwischen zwei Herzschlägen
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Als ihr Schwarm Joel in der Silvesternacht einen Herzstillstand erleidet, reagiert Kerry, wie sie es in der Notfallsanitäter-Jugend gelernt hat und rettet sein Leben. Ihr bester Freund Tim dagegen, der ...

Als ihr Schwarm Joel in der Silvesternacht einen Herzstillstand erleidet, reagiert Kerry, wie sie es in der Notfallsanitäter-Jugend gelernt hat und rettet sein Leben. Ihr bester Freund Tim dagegen, der bei den Wettkämpfen der Sanitäter immer mehr Punkte geholt hat als Kerry, ist paralysiert. Diese Ereignisse verändern das Leben der drei Teenager von Grund auf, Sportstar Joel muss seine Karriere aufgeben, Tim zweifelt an seiner Berufswahl und auch Kerrys Weg verläuft weniger geradlinig, als sie es sich vorgestellt hatte.

"Zwischen zwei Herzschlägen" von Eva Carter ist ein Buch, das mich beim Lesen wenig berührt hat. Dabei hat die Geschichte einen ernsten Hintergrund, die Autorin verarbeitet hier die Erfahrung, die sie selbst während eines plötzlichen Herzstillstands ihres Ehemannes gemacht hat. Dass ihr dieses Thema viel bedeutet, habe ich auf beinahe jeder Seite des Romans gespürt, sie vermittelt auch wichtiges Wissen über Maßnahmen zur ersten Hilfe in einem solchen Notfall. Doch mir schien, dass die eigentliche Geschichte dafür ein wenig in den Hintergrund geraten ist, trotz des durchaus guten Schreibstils konnte ich emotional kaum in die Ereignisse eintauchen.

Sowohl die Protagonisten, als auch die Figuren um sie herum sind mir während der Lektüre fern geblieben. Wirklich schade, den jeder der drei Hauptfiguren hätte das Zeug gehabt, meine Sympathie zu wecken. Da sich die Handlung über den langen Zeitraum von 18 Jahren hin zieht, sind meiner Meinung nach viele Details auf der Strecke geblieben, die aus den Papiergestalten für mich emotional nahbare Personen gemacht hätten. Dem Leser wird immer nur ein Ausschnitt aus dem Leben der jeweils aktiven Figur gezeigt, bevor die Jahre dann wieder recht ereignislos vorbei ziehen. Für ein packendes Leseerlebnis hätte ich mir gewünscht, die Gefühle zwischen Kerry, Tim und Joel ausgeprägter dargestellt zu sehen. So reicht es leider nur für eine Drei-Sterne-Bewertung, obwohl ich das Buch bis zur letzten Seite kaum aus der Hand gelegt habe.

Fazit: Eva Carter verpackt ein wichtiges Thema in einer fiktiven Geschichte, doch trotz ihres guten Schreibstils, der mich beim Lesen durch die Seiten gleiten ließ, blieb die Handlung emotional an der Oberfläche.

Veröffentlicht am 28.04.2021

Wohlfühlbuch mit Urlaubsatmosphäre

Der Wind singt unser Lied
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Ein Anruf ihres Vaters und das flaue Gefühl nach einem Beinahe-Unfall bringen die Weltenbummlerin Toni dazu, spontan ihre Familie in St. Peter-Ording zu besuchen. Doch in der alten Heimat ist es nicht ...

Ein Anruf ihres Vaters und das flaue Gefühl nach einem Beinahe-Unfall bringen die Weltenbummlerin Toni dazu, spontan ihre Familie in St. Peter-Ording zu besuchen. Doch in der alten Heimat ist es nicht wie erwartet, Tonis Neffe Mads freut sich zwar riesig, aber seine Mutter Caro scheint nicht begeistert über die Ankunft ihrer abenteuerlustigen Schwester. Auch ihre Eltern verhalten sich seltsam und Toni hat alle Hände voll zu tun, um den Ferienhof der Familie zu erhalten.

"Der Wind singt unser Lied" ist der zweite Roman, den ich von Meike Werkmeister gelesen habe und schon nach wenigen Zeilen war ich tief in Tonis Geschichte versunken. Die sympathische Protagonistin kannte ich bereits als Nebenfigur aus "Über dem Meer tanzt das Licht" und es hat mich gefreut, dass Tonis Freundin Maria einen Gastauftritt hatte. Auch die anderen Figuren fand ich umfassend und liebevoll dargestellt, sie haben einen großen Teil der Wohlfühlatmosphäre ausgemacht. Die Schreibweise der Autorin habe ich schon im Vorgängerband als sehr angenehm empfunden und auch durch dieses Buch bin ich sanft geglitten.

Mir gefällt es, in Büchern kleine Querverbindungen zu vorherigen Geschichten und deren Protagonisten zu finden, daher mag ich Meike Werkmeisters Stil sehr. Jedes Buch enthält eine abgeschlossene Erzählung und kann einzeln gelesen werden, aber die Hauptfiguren trifft der Leser manchmal auch in den anderen Bänden wieder. Dazu kommt das wunderbare Setting an der Nordsee, das mich beim Lesen schon ein wenig in Urlaubsstimmung versetzt hat. Daher empfehle ich dieses Leseerlebnis nicht nur als Strandlektüre, sondern auch für gemütliche Stunden zuhause, bei denen man sich an die Nordsee weg träumen kann. Für mich hat der Roman herrlich entspannende Lesestunden gebracht, so dass ich dafür sehr gerne eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Sommer an der Nordseeküste, Wohlfühlatmosphäre und eine Geschichte über Familie und Liebe, alles was das Leserherz für entspannte Unterhaltung wünscht, hat Meike Werkmeister in ihrem wunderbaren Schreibstil in dieses Buch gepackt, das ich sehr gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 28.04.2021

Eine besondere Geschichte

Der Junge, der das Universum verschlang
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Eli Bell ist besonders, denn er sucht immer nach dem Guten im Menschen, speziell interessiert ihn, was einen guten Menschen ausmacht. Auch Elis Bruder August ist besonders, obwohl er seit Jahren nicht ...

Eli Bell ist besonders, denn er sucht immer nach dem Guten im Menschen, speziell interessiert ihn, was einen guten Menschen ausmacht. Auch Elis Bruder August ist besonders, obwohl er seit Jahren nicht gesprochen hat, scheint er Antworten zu kennen, auf Fragen, die noch gar nicht gestellt worden sind. Das Umfeld der Brüder wirkt zunächst wenig kinderfreundlich, die Mutter und Stiefvater Lyle dealen mit Drogen, auch wenn beide ihre eigene Sucht bereits überwunden haben. "Slim" Halliday, der auf die Jungen aufpasst, ist ein ehemaliger Häftling, der in Australien durch seine legendären Gefängnisausbrüche berühmt geworden ist. Elis Welt ist in Ordnung, denn er fühlt sich von seiner Mutter und Lyle geliebt, Slim ist ein guter Freund und mit August verbindet ihn ein tiefes Verständnis. Erst Lyles Chef, der Drogenboss Tytus Broz, zerstört die bis dahin "heile" Kindheit der Bell-Brüder. "Der Junge der das Universum verschlang" von Trent Dalton hat mich von Anfang an gefesselt und bis zur letzten Seite nicht mehr los gelassen. Sowohl inhaltlich als auch mit seinem Schreibstil hat mich der Autor positiv überrascht. Der elfjährige Eli ist ein Protagonist, den ich schnell ins Herz geschlossen habe, mit kindlicher Unbefangenheit erzählt er aus seinem Leben und zieht den Leser damit emotional in seine Welt, Seine Fähigkeit, in (fast) jedem Menschen erst einmal das Gute zu sehen und vorurteilsfrei auf Fremde zu zu gehen, die er sich auch während des Heranwachsens erhält, trägt viel zum Zauber dieses Romans bei. Der bildhafte, wortgewandte Schreibstil haben das Lesen für mich zum Vergnügen gemacht und mich schnell in den Handlungsverlauf versinken lassen. Auch seine teilweise recht skurrilen und einzigartigen Figuren beschreibt Trent Dalton umfassend und sehr plastisch, so dass ich immer eine genaue Vorstellung hatte und die Geschichte wie einen Film vor meinem geistigen Auge sehen konnte. Eli berichtet die Ereignisse in der ich-Form, so dass die Handlung durch seine positive Lebenseinstellung geprägt ist, der ich mich beim Lesen nicht entziehen konnte. Ein gutes Maß an Spannung rundet den wunderbaren Gesamteindruck ab, so dass ich für dieses Buch sehr gern eine Leseempfehlung gebe. Fazit: Die ungewöhnliche Geschichte aus dem Leben des Eli Bell bezaubert durch einen wunderbar wortgewandten Schreibstil und die vom Protagonisten ausgeströmte positive Grundeinstellung. Für mich war dieser Roman ein Highlight, das ich gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 27.04.2021

Solide Fortsetzung

Stormsong
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Nachdem das Einsingen des Winters nicht gelungen ist, wird Aeland von heftigen Stürmen heim gesucht, durch die Zerstörung des Aethernetzes fehlt es der Bevölkerung an Wärme und Nahrung. In dieser Situation ...

Nachdem das Einsingen des Winters nicht gelungen ist, wird Aeland von heftigen Stürmen heim gesucht, durch die Zerstörung des Aethernetzes fehlt es der Bevölkerung an Wärme und Nahrung. In dieser Situation tritt Grace Hensley den Posten als Kanzlerin an und steht nun zwischen ihrer Königin, dem Volk, das zur Rebellion ruft und den Amaranthine. Die Journalistin Avia Jessup beginnt inzwischen, die Geschichte der Sanatorien für Hexen und dem Zusammenhang mit dem Aether zu erforschen. Ihre Berichte könnten den Unmut der Bevölkerung bis hin zu einem Aufstand schüren, was Grace unbedingt verhindern möchte.

"Stormsong" von C.L. Polk ist die Fortsetzung des fantastischen Werkes "Witchmark", das zum Verständnis der Situation in Aeland unbedingt zuerst gelesen werden sollte, denn diese Geschichte knüpft direkt an die Handlung des Vorgängerbandes an. Die Protagonistin Grace war mir nicht ganz so sympathisch, wie ihr Bruder Miles im ersten Teil, dennoch konnte ich während des Lesens mit ihr mit fiebern, besonders da sie mehr und mehr auch das eigene Handeln in der Vergangenheit in Frage stellt. So macht sie die Entwicklung durch, die auch ihr Heimatland dringend benötigt, weg von den alten, fest gefahrenen Strukturen, hin zu mehr Offenheit und Toleranz - besonders gegenüber den Hexen, die sich Zeit ihres Lebens vor der Öffentlichkeit verbergen mussten, deren Fähigkeiten nun aber dringend benötigt werden um die Winterstürme in Schach zu halten.

Den Schreibstil der Autorin habe ich schon beim Lesen von "Witchmark" sehr gemocht und auch dieses Mal wollte ich das Buch bis zum Schluss kaum aus der Hand legen. Die politischen Intrigen, die den Mittelpunkt von Graces Geschichte ausmachen, waren nicht ganz so fesselnd, wie der Kriminalfall, mit dem sich Miles in "Witchmark" auseinander setzen musste, doch trotz kleinerer Längen im Mittelteil habe ich mich von dem Roman solide unterhalten gefühlt. Gegen Ende steigert sich die Spannung noch einmal und das Finale (ohne nervige Cliffhanger) hat mich zufrieden zurück gelassen. Deshalb gebe ich für das Buch gern eine Leseempfehlung und freue mich auf den Erscheinungstermin des dritten Bandes der Reihe.

Fazit. Trotzdem dieses Buch für meinen Geschmack nicht ganz an den Vorgängerband heran reicht, hat mich die fantastische Geschichte solide unterhalten, so dass ich sie gern weiter empfehle

Veröffentlicht am 26.04.2021

Wunderbarer Regionalkrimi mit Küstenflair

Nordseegeheimnis
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Raphael Freersen ermittelt in seinem zweiten Fall, der zunächst ganz harmlos beginnt. In der nahe gelegenen Kurklinik kommt es regelmäßig zu Diebstählen, die der Privatermittler diskret aufklären soll. ...

Raphael Freersen ermittelt in seinem zweiten Fall, der zunächst ganz harmlos beginnt. In der nahe gelegenen Kurklinik kommt es regelmäßig zu Diebstählen, die der Privatermittler diskret aufklären soll. Doch nach einem feucht-fröhlichem Abend stolpert er im Klinikkeller über einen menschlichen Körper, im Dunklen ertastet Raphael eine blutende Kopfwunde, ehe er selbst das Bewusstsein verliert. Als der Detektiv am nächsten Morgen erwacht, hat er keinerlei Blutflecken auf seiner Kleidung und niemand glaubt seine Geschichte - doch Raphaels Spürsinn ist geweckt und er beginnt, nach vermissten Personen zu suchen.

"Nordseegeheimnis" von Heike Denzau ist der zweite Fall um den Privatdetektiv Raphael Freersen und hat mich , wie schon der Vorgängerband, prächtig unterhalten. Die Fälle sind in sich abgeschlossen, so dass man die Bücher auch alleine lesen könnte - da ich es aber liebe, auch am Privatleben der Ermittler teilzuhaben, bevorzuge ich es, mir die Krimis der Reihe nach zu Gemüte zu führen. Raphael fand ich schon im ersten Band sympathisch, er ist ein herrlich unperfekter Protagonist, der mit seinem machohaften Auftreten kein Fettnäpfchen auslässt, ganz tief drinnen aber das Herz am rechten Fleck hat. Auch die Figuren in seinem Umkreis sind Jeder auf seine Weise recht originell und bringen herzerwärmenden Humor in die Geschichte ein.

Der Fall an sich ist spannend geschildert, wird aber immer wieder durch stellenweise recht witziges Alltagsgeschehen aufgelockert. Wer also auf eine bluttriefende Story hofft, bei der sich das Herz beim Lesen zusammen krampft, der ist hier fehl am Platz. Wem aber ein gemütlicher Hintergrund eben so wichtig ist, wie die eigentliche Krimihandlung, dem kann ich diesen Roman nur empfehlen. Wieder einmal ist es Heike Denzau gelungen, die richtige Mischung aus Spannung, Humor und Lokalkolorit in einem Regionalkrimi zu vereinen, der für meinen Geschmack keine Wünsche offen lässt und mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln konnte. Einen zusätzlicher Pluspunkt stellt für mich der Hintergrund dar, das Nordseefeeling hat mich schon während der Lektüre in Urlaubslaune versetzt.

Fazit. Für mich vereint das Buch Alles, was ein guter Regionalkrimi braucht, Spannung, ein sympathischer Ermittler, den ich auch in seinem Privatleben begleiten konnte, humorvolle Episoden und ein traumhafter Hintergrund, der gleich noch Urlaubsstimmung mit bringt. Deshalb gebe ich auch für Raphaels zweiten Fall sehr gerne eine Leseempfehlung.