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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.02.2024

Für mich eine Verbesserung im Vergleich mit dem ersten Band

Starling Nights 2
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Nach der Zerstörung des Artefakts ist Ashton immer noch wütend auf Mabel und seine Freunde. Als sein Vater ihn beauftragt, Zoes Zuneigung zurück zu gewinnen, da die Kraft ihrer außergewöhnlichen Seele ...

Nach der Zerstörung des Artefakts ist Ashton immer noch wütend auf Mabel und seine Freunde. Als sein Vater ihn beauftragt, Zoes Zuneigung zurück zu gewinnen, da die Kraft ihrer außergewöhnlichen Seele den Bund der Stare möglicherweise retten kann, stimmt er sofort zu, obwohl er weiß, dass sie ihm bewusst aus dem Weg geht. Unter Aufbietung all seines Charmes gelingt es Ashton, Zoe wieder näher zu kommen, im Lauf der Zeit bemerkt er allerdings, dass auch er beginnt, romantische Gefühle für seine ehemalige Motte zu entwickeln, doch ist er tatsächlich in der Lage, sich noch einmal auf eine tiefe emotionale Beziehung einzulassen?

"Starling Nights - Im Glanz der Ewigkeit" von Merit Niemeitz ist der zweite Teil einer Romantasy-Dilogie, der mir besser gefallen hat als sein Vorgänger. Zoe ist eine liebenswerte Protagonistin, die mir bereits als Nebenfigur im ersten Band ans Herz gewachsen war, auch Ashton, der dort eher die Rolle des Antagonisten gespielt hatte, wurde er mir in dieser Fortsetzung überraschend schnell sympathisch. Dafür sind Mabel und Cliff eher in den Hintergrund gerückt, obwohl sie doch die besten Freunde der beiden Hauptfiguren sind, wer sie erst in diesem Buch kennen lernt, dem werden sie emotional nicht allzu nahe kommen.

Der Schreibstil hat mich dieses Mal durchgängig gefesselt, ich habe das Leseerlebnis unterhaltsamer empfunden, als beim ersten Buch, besonders was den romantischen Aspekt angeht. Die Erzählperspektive wechselt zwischen Zoe und Ashton und ich hatte den Eindruck, emotional tiefer in die Geschichte einzutauchen, als es bei Mabel und Cliff der Fall gewesen ist. Die Spannung hätte meiner Meinung nach gern etwas intensiver ausfallen dürfen, die Suche nach einer rettenden Maßnahme für den Bund der Stare war zwar durchgehend Thema, da sich aber über einen längeren Zeitraum kaum etwas getan hat, lief dieser Teil der Handlung eher unspektakulär im Hintergrund mit. Das Finale war für meinen Geschmack dann recht kurz und knapp abgehandelt, ein paar Seiten mehr hätten das Ende in meinen Augen abgerundet. Dennoch hatte ich insgesamt ein angenehmes Leseerlebnis, das ich gern weiter empfehle.

Fazit: Die Spannung habe ich immer noch als lauwarm empfunden, der romantische Teil der Geschichte hat mich dagegen mehr überzeugt, als es beim ersten Band der Fall war. Insgesamt habe ich mich recht gut unterhalten gefühlt, so dass ich für diese Fortsetzung gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Veröffentlicht am 15.02.2024

Herrlich ironische Unterhaltung mit hohem Ratgeberanteil

Achtsam morden durch bewusste Ernährung
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Schon länger ist Björn Diemels Leben durch Achtsamkeit und Ruhe geprägt. Als allerdings bei einem Schulausflug im Zoo seine Tochter Emily entführt werden soll, was er nur knapp verhindern kann, muss Björn ...

Schon länger ist Björn Diemels Leben durch Achtsamkeit und Ruhe geprägt. Als allerdings bei einem Schulausflug im Zoo seine Tochter Emily entführt werden soll, was er nur knapp verhindern kann, muss Björn sich eingestehen, dass sich der mit der inneren Ruhe einhergehende Bewegungsmangel negativ auf seinen Körper ausgewirkt hat. Natürlich hat Achtsamkeits-Coach Joschka Breitner auch für dieses Problem die passende Lösung inklusive eines selbst verfassten Ratgeberbuches parat. "Schöner wohnen im eigenen Körper" heißt die neue Devise, die Björn die Freuden des Heilfastens näher bringt und ihm zum Umgang mit Emilys Entführern ganz neue Ideen vermittelt.

"Achtsam morden durch bewusste Ernährung" von Karsten Dusse kombiniert in gewohnt witziger Weise das kriminelle Leben des Anwalts Björn Diemel mit einem Ratgeber-Anteil, der dem Protagonisten von seinem Therapeuten Joschka Breitner vermittelt wird und nebenbei auch den Lesern einiges Wissen zum jeweiligen Thema (dieses Mal eben Heilfasten) mit gibt. Gewürzt wird das Ganze durch Björns herrlich spitzfindige Gedankengänge zu allen Geschehnissen in seinem Umfeld, mich haben besonders seine inneren Ausführungen zum Schulsystem köstlich amüsiert.

Der Schreibstil ist fesselnd, wie ich es bereits von den Vorgängerbänden her kenne und mag, der Autor versteht es meisterhaft, den alltäglichen Wahnsinn unseres Lebens in ironischen Worten zu hinterfragen. Der Mittelteil des Buches hat sich für meinen Geschmack etwas zu sehr in die Länge gezogen, Björn war so intensiv mit Joschka Breitners Ausführungen zum Heilfasten und seinem körperlichen Befinden beschäftigt, dass der kriminelle Handlungsstrang für mich etwas zu sehr in den Hintergrund getreten ist. Dafür wurde der Schluss dann relativ knapp abgehandelt, hier hätte ich mir zum Ausklang ein paar Seiten mehr gewünscht. Nichtsdestotrotz hat mich diese Lektüre die meiste Zeit ganz wunderbar unterhalten, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Abgesehen von dem etwas lang gezogenen Mittelteil bietet dieser Roman die gewohnt unterhaltsame Mischung aus kriminellem Treiben, achtsamen Ratschlägen und spitzfindig-ironischer Weltanschauung, ein Lesevergnügen, das ich gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 14.02.2024

Das erwartete Knistern konnte ich nicht fühlen, dennoch recht unterhaltsam

The Lost Memory Project
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Ausgerechnet als das Weihnachtsgeschäft bevor steht, wird Filialleiter Sam zu seinem Chef Jonathan nach London zitiert - denn der ist der Meinung, dass Sams Filiale nicht die von ihm geforderten Ziele ...

Ausgerechnet als das Weihnachtsgeschäft bevor steht, wird Filialleiter Sam zu seinem Chef Jonathan nach London zitiert - denn der ist der Meinung, dass Sams Filiale nicht die von ihm geforderten Ziele erreicht. Um seine Mitarbeiter und sich selbst vor der drohenden Kündigung zu schützen, täuscht Sam nach einem Unfall vor, das Gedächtnis verloren zu haben. Da er offensichtlich keine Angehörigen hat, nimmt Jonathan ihn notgedrungen vorübergehend bei sich auf, was Sam nicht nur einen völlig neuen Eindruck seines mürrischen Chefs vermittelt, sondern auch ungeahnte Gefühle weckt, besonders, als er es zusätzlich mit Jonathans lauter, chaotischer Familie zu tun bekommt.

"The Lost Memory Project" von Alexis Hall ist eine durchaus nett zu lesende Geschichte, leider habe ich das erwartete Knistern zwischen den beiden Protagonisten ziemlich lange überhaupt nicht spüren können. Dabei waren mir sowohl Sam als auch Jonathan im Lauf des Lesens immer sympathischer geworden und Jonathans Familie, die dazu neigt, sich ständig ungefragt in sein Leben einzumischen, habe ich ebenfalls schnell gemocht. Die Figuren - selbst manchen etwas skurrilen Verwandten - fand ich allesamt authentisch und lebensecht dargestellt.

Der Schreibstil war meiner Meinung nach angenehm leicht und locker, auch wenn die Handlung zum Großteil oberflächlich geblieben ist. Erst kurz vor dem Ende bekam ich einen kleinen Einblick in Sams Hintergrundgeschichte, vorher schien es, als ob seine Vergangenheit auch für die Leser hinter dem Schleier des vorgetäuschten Gedächtnisverlustes verborgen bleiben sollte. Obwohl seine Figur sehr gutherzig angelegt war, fand ich das Verständnis und die engelsgleiche Geduld für sämtliche Macken seiner Angestellten dann doch leicht überzogen, z.B. verdirbt ein Kollege immer wieder teure Ausstellungsstücke, indem er sie versehentlich bekleckert und erst Sams Vertretung kommt auf die glorreiche Idee, ihn zu bitten, nicht mehr mit der Kaffeetasse in der Hand durch den Laden zu laufen? In meinen Augen etwas zu viel des Guten, insgesamt habe ich mich von dem Roman dennoch ziemlich gut unterhalten gefühlt.

Fazit: Für mich kommt dieses Buch nicht an die beiden Vorgänger "Boyfriend Material" und "Forever Material" heran, einige angenehme Lesestunden hat es mit trotzdem beschert, wer Alexis Halls Romane mag, wird auch hier angenehme Unterhaltung finden.

Veröffentlicht am 12.02.2024

Fesselnder Historienroman mit einem kleinen Hauch Fantasy

She Who Became the Sun
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1345: In einem südchinesischen Dorf herrscht wie überall im Land eine große Hungersnot, von der Familie Zhu sind außer dem Vater nur eine Tochter und der achte Sohn am Leben geblieben. Während ihrem Bruder ...

1345: In einem südchinesischen Dorf herrscht wie überall im Land eine große Hungersnot, von der Familie Zhu sind außer dem Vater nur eine Tochter und der achte Sohn am Leben geblieben. Während ihrem Bruder eine große Zukunft prophezeit wird, soll es für das Mädchen nichts geben - als nach dem Tod des Vaters auch Zhu Chongba aufgibt und stirbt, nimmt die Schwester seine Identität an und geht in das Kloster, dem der Junge bereits nach seiner Geburt versprochen wurde. Fortan lebt sie als Mönch, sorgsam drauf bedacht, niemanden hinter ihre Fassade blicken zu lassen, im Lauf der Zeit glaubt sie immer mehr daran, dass es ihre Aufgabe ist, das vorhergesagte große Schicksal Zhu Chongbas zu erfüllen.

"She Who Became the Sun" von Shelley Parker-Chan hat mich unerwartet schnell in seinen Bann gezogen und bis zur letzten Seite nicht mehr los gelassen. Vor dem Beginn der eigentlichen Handlung gibt die Autorin einen Überblick zu den historischen Gegebenheiten im China des 14. Jahrhunderts, da ich mit der Geschichte nicht vertraut war, habe ich diese Ausführungen als sehr hilfreich empfunden. Das Mädchen Zhu ist nicht die Art Protagonistin, die mir beim Lesen sofort ans Herz wächst, so distanziert, wie sich ihren Mitmenschen gegenüber verhält - verhalten muss um ihre wahre Identität zu verbergen - so unnahbar wirkte sie auch auf mich, dennoch fand ich sie authentisch dargestellt und konnte mich ihrem Sog nicht entziehen.

Später tritt als Zhus Gegenspieler der Eunuchengeneral Ouyang auf den Plan, auf seine Weise ist er ebenso zerrissen und vielschichtig wie der vermeintliche Mönch. Nach der Verstümmelung, die ihm einst von einem mongolischen Fürsten angetan wurde, dient er nun dessen Sohn, mit dem ihn eine tiefe Freundschaft verbindet. Trotz der Verbitterung und des Hasses, der Ouyang in jeder Minute seines Lebens antreibt, hat mich auch diese Figur aufs Äußerste fasziniert, so dass ich seine Abschnitte genau so gespannt las, wie die Kapitel um "Zhu Chongba".

Der Schreibstil konnte mich fesseln und begeistern, sowohl den Hintergrund als auch die Nebenfiguren fand ich umfassend beschrieben, ich hatte jederzeit ein lebendiges Bild des Geschehens vor meinem geistigen Auge. Die Vielfältigkeit der Personen und Schauplätze sowie die Darstellung des religiösen und kulturellen Alltags zu jener Zeit haben das Gesamtwerk in meinen Augen zu einem vielschichtigen, einzigartigen Leseerlebnis abgerundet. Selbst einige Zeitsprünge, die ich in Büchern oft eher irritierend finde, fügten sich hier nahtlos ein, so dass sich der Lesefluss davon kein bisschen unterbrochen anfühlte. Das Ende hat mich mit genügend Neugier auf den Fortsetzungsband zurück gelassen - für diesen, meiner Meinung nach rundum gelungenen Auftaktband spreche ich daher eine unbedingte Leseempfehlung aus.

Fazit: Mit großem erzählerischen Talent entführt die Autorin ihre Leser ins China des 14. Jahrhunderts, der Roman erzählt eine Legende neu und hält sich an reale historische Gegebenheiten. Ein winziger Hauch Fantasy rundet das Leseerlebnis ab, das mich bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert hat.

Veröffentlicht am 02.02.2024

Fantasievoller, spannender Reihenauftakt

Fallen Princess
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Die siebzehnjährige Zoey King hat alles, was sich eine Feen-Nachfahrin nur wünschen kann, sie ist in der Schule beliebt und wird eines Tages die Nachfolge ihrer Mutter im Rat antreten. Nur ihre Magie ist ...

Die siebzehnjährige Zoey King hat alles, was sich eine Feen-Nachfahrin nur wünschen kann, sie ist in der Schule beliebt und wird eines Tages die Nachfolge ihrer Mutter im Rat antreten. Nur ihre Magie ist bisher noch nicht erwacht - als das passiert, wird Zoeys Leben komplett auf den Kopf gestellt. Denn sie hat nicht die heilende Gabe wie ihre Mutter, sondern ist eine Banshee, die den Tod vorhersehen kann. Schlagartig muss Zoey sämtliche Unterrichtsfächer und das Wohnheim wechseln, außerdem wird ihr der gefürchtete Reaper Dylan Dae Park als Mentor zur Seite gestellt. Als sie ihrer Mitbewohnerin hilft, die Todesumstände eines Schülers aufzuklären, muss Zoey fest stellen, dass auch in ihrem sicher geglaubten schulischen Umfeld nicht alles ist, wie es scheint.

"Fallen Princess" von Mona Kasten ist der Auftaktband einer spannenden Fantasyreihe, der mich schnell in seinen Bann gezogen hat. Obwohl Zoey zu Beginn die Ausstrahlung einer verwöhnten Ballkönigin zeigt, dauerte es gar nicht lange, bis sie mir ans Herz gewachsen war. Trotz der hohen Stellung ihrer Familie bemüht sie sich, offen und vorurteilsfrei auf ihre Mitschüler zu zugehen, das hat mich für sie eingenommen und es mir leicht gemacht, sie emotional durch alle Höhen und Tiefen zu begleiten. Sowohl die Protagonistin, als auch die Figuren in ihrem Umfeld fand ich authentisch und lebensecht dargestellt, genau wie den Hintergrund, der dazu einlud , tief in der Geschichte zu versinken.

Den Schreibstil der Autorin kenne und mag ich bereits aus einigen anderen Büchern, auch dieses Mal war ich schnell gefesselt und bin regelrecht durch die Seiten geglitten. Die Spannung zog sich auf einem für mich angenehmen Niveau durch die gesamte Handlung, so dass ich den E-Reader zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen mochte. Das Ende der Geschichte hat mich zufrieden zurück gelassen, obwohl natürlich genügend Fragen offen geblieben sind, um die Neugier auf den Folgeband zu wecken. Insgesamt habe ich mich ganz wunderbar unterhalten gefühlt und freue mich schon darauf, erneut in Zoeys Welt einzutauchen, so dass ich für diesen Auftaktband gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Dieses Buch bietet alles, was ich mir von einer (Jugend-) Fantasygeschichte wünsche, eine sympathische Protagonistin, einladende Hintergrundgestaltung, wunderbaren Schreibstil, Spannung und natürlich ausreichend Magie. Den gelungenen Reihenauftakt empfehle ich daher gern weiter.