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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.03.2021

Wunderbarer Schreibstil und liebenswerte Protagonisten

What if we Stay
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Lange Zeit hat Amber lieber gefeiert, als sich im Studium bemüht - als sie exmatrikuliert wird, ist ihr Vater außer sich. Durch seinen Einfluss erhält sie die Chance, ihr Studium im heimatlichen Vancouver ...

Lange Zeit hat Amber lieber gefeiert, als sich im Studium bemüht - als sie exmatrikuliert wird, ist ihr Vater außer sich. Durch seinen Einfluss erhält sie die Chance, ihr Studium im heimatlichen Vancouver unter der strengen Aufsicht ihrer Eltern fortzusetzen. Emmett dagegen ist in ihren Augen ein Streber erster Güte, doch um ein Projekt für das Architekturbüro ihrer Eltern umsetzen zu können, benötigt Amber seine Hilfe - und fühlt sich nach und nach immer mehr zu dem liebenswürdigen Kommilitonen hin gezogen.

"What if we Stay" von Sarah Sprinz ist der zweite Band der Rehe "University of British Columbia", da aber in jedem Buch ein anderes Paar im Mittelpunkt steht, kann dieser Roman gut gelesen werden, ohne dass man den Vorgänger kennt. Mir hatte der erste Teil seinerzeit so gut gefallen, dass ich auch diese Geschichte unbedingt lesen wollte und abgesehen von einigen Kleinigkeiten wurde ich nicht enttäuscht. Die Protagonisten Amber und Emmett waren im ersten Band als Nebenfiguren dabei und schon dort habe ich sie sehr gemocht. Zu Beginn dieses Buches habe ich Amber dann ganz anders erlebt, als sie in Teil eins aus der Sicht ihrer Freundin dargestellt war, das Bild, das sie selbst von sich hat ist deutlich negativer und es dauert, ehe sie ihre liebenswerte Seite zeigt.

Emmett dagegen ist ein Schatz, wie ich es nach seiner Rolle im Vorgängerbuch nicht anders erwartet habe. Die Protagonisten und auch die Figuren um sie herum sowie der Hintergrund waren umfassend beschrieben, so dass ich mir beim Lesen immer ein Bild machen konnte. Der Schreibstil hat mir wieder gut gefallen und ich hatte insgesamt ein sehr angenehmes Leseerlebnis mit Wohlfühlcharakter. Lediglich das Ende habe ich als zu schnell abgehandelt empfunden, bei einer emotional so tief gehenden Geschichte hätte diese Wendung für meinen Geschmack ein paar Seiten mehr vertragen können. Nichtsdestotrotz gebe ich für diesen bewegenden Liebesroman sehr gern eine Leseempfehlung und freue mich auf die Fortsetzung.

Fazit: Bis auf das recht abrupte Ende hat mich diese Geschichte gut unterhalten und rundum begeistert, so dass ich das emotionale Leseerlebnis gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 08.03.2021

Inselsommer in der Künstlerkolonie

Sommer der Träumer
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Kurz bevor Erica achtzehn Jahre alt wird, stirbt ihre Mutter und hinterlässt ihr ein gefülltes Sparbuch. Um dem despotischen Vater zu entfliehen, reist Erica mit ihrem Bruder und ihrem Freund Jimmy auf ...

Kurz bevor Erica achtzehn Jahre alt wird, stirbt ihre Mutter und hinterlässt ihr ein gefülltes Sparbuch. Um dem despotischen Vater zu entfliehen, reist Erica mit ihrem Bruder und ihrem Freund Jimmy auf die griechische Insel Hydra, wo Charmian Clift, eine Freundin ihrer Mutter lebt. In der Künstlergemeinde um die charismatische Charmian fühlt sich Erica wohl und erlebt einen wunderbaren Sommer voller Freiheit und Freizügigkeit. Charmian ist dabei ihr großes Vorbild, das Erica mit jugendlicher Naivität bewundert ohne die Schattenseiten dieses Lebens wahr zu nehmen.

"Sommer der Träumer" von Polly Samson hat mich aufgrund einer Leseprobe in seinen Bann gezogen. Doch leider verliert sich die Spannung im Lauf der Geschichte, die Handlung plätschert eher gemächlich vor sich hin. Viele der Künstler, die Erica kennen lernt, sind reale Personen, die tatsächlich in den 60ger Jahren auf Hydra gelebt haben, Charmian Clift, ihr Ehemann George Johnston, Leonard Cohen, Marianne Ihlen, Axel Jensen - um nur einige zu nennen. Alle diese Figuren lässt Polly Samson für den Leser nahbar werden, doch einige Erzählstränge fand ich sehr oberflächlich abgehandelt. Über die Beziehung zwischen Leonard Cohen und Marianne Ihlen hat mir ein kurzer Wikipedia-Artikel mehr verraten, als dieses Buch, obwohl der Anfang der Geschichte bei mir den Eindruck hinterlassen hatte, dass sie zu den zentralen Figuren gehören würden.

Wunderbar beschrieben ist der Hintergrund, beim Lesen habe ich direkt Lust bekommen, einmal nach Hydra zu reisen, die Insel scheint der Autorin am Herzen zu liegen. Auch den Schreibstil habe ich gemocht, der Roman ließ sich locker lesen, nur hätte ich mir etwas mehr Spannung gewünscht. Vor dem Ende gab es noch einen Zeitsprung um zehn Jahre, diesen Abschnitt habe ich als sehr unrund empfunden. Es schien mir, als ob dort noch einige notwendige Informationen unter gebracht werden mussten, doch es fügte sich nicht wirklich gut in die Handlung ein. Dabei hatte ich durchaus den Eindruck, dass Polly Samson ihr Handwerk versteht, es gab immer wieder Stellen, an denen ich tief in die Geschichte eingetaucht bin, aber gerade die Protagonistin war meiner Meinung nach zu blass dargestellt. Sicher, sie ist die Beobachterin, aus deren Blick der Leser die Kolonie der Träumer betrachtet, doch etwas mehr Persönlichkeit hätte ihr nicht geschadet.

Fazit: Mit etwas mehr Tiefgang hätte dieses Buch ein faszinierendes Bild der Künstlerkolonie in den frühen sechziger Jahren zeichnen können, leider blieb es stellenweise oberflächlich und blass, so dass es für mich zwar ganz nett zu lesen, aber nicht unbedingt notwendig war.

Veröffentlicht am 03.03.2021

Rosarote Liebesgeschichte, die mich bezaubert hat

Jedes Jahr im Juni
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Durch einen Luftballon, den Emmie mit sechzehn Jahren fliegen ließ, hat sie Lucas kennen gelernt, in dem sie seitdem ihren Seelenverwandten sieht. Auch Lucas´ Familie gibt Emmie Geborgenheit, die sie von ...

Durch einen Luftballon, den Emmie mit sechzehn Jahren fliegen ließ, hat sie Lucas kennen gelernt, in dem sie seitdem ihren Seelenverwandten sieht. Auch Lucas´ Familie gibt Emmie Geborgenheit, die sie von der eigenen Mutter nie bekam und seit einigen Jahren ist sie heimlich in ihren besten Freund verliebt. Als Lucas ankündigt, dass er bei dem Treffen am Vorabend ihres dreißigsten Geburtstages eine besondere Überraschung hat, hofft Emmie auf einen Antrag - doch stattdessen endet der Abend mit einem gebrochenen Herz. Wird es Emmie gelingen, ihre große Liebe doch noch für sich zu gewinnen?

"Jedes Jahr im Juni" von Lia Louis ist eine entzückende Liebesgeschichte, deren Inhalt dem rosaroten Einband mehr als gerecht wird. Die Protagonistin Emmie ist mir dabei schnell ans Herz gewachsen, auch wenn sie teilweise recht hilflos durch ihr Leben taumelt. Ihren Vater hat sie nie kennen gelernt, die Mutter war eher mit sich selbst beschäftigt, als der Tochter Geborgenheit und Halt zu geben, dazu kam ein traumatisches Erlebnis in der Jugend, so dass Emmie niemanden wirklich an sich heran lässt und viele Dinge sehr unsicher angeht. Gut dass sie Freunde wie Rosie und Fox hat, diese beiden Figuren habe ich regelrecht geliebt und es jedes Mal genossen, wenn sie ihren Auftritt in Emmies Geschichte hatten.

Der Schreibstil von Lia Louis hat mich leicht durch das Buch getragen, ich habe jede Leseminute genossen. Sowohl der Hintergrund als auch die Figuren waren umfassend beschrieben, so dass ich die Personen in der Handlung beinahe vor mir sehen konnte und wie im wahren Leben waren einige sympathisch und andere habe ich gar nicht gemocht - doch sie Alle waren realistisch und überzeugend dargestellt. Um ihren Lesern ein deutliches Bild der Freundschaft zwischen Lucas und Emmie zu zeigen, hat die Autorin immer wieder Abschnitte aus der Vergangenheit eingeblendet, nach und nach wurde mir dadurch klar, was sich Emmie ebenfalls erst langsam und schrittweise erschlossen hat. Insgesamt hatte ich mit diesem Roman ein wunderbares Leseerlebnis, das ich gern weiter empfehle.

Fazit: Emmies Geschichte ist zauberhaft beschrieben, die süße Liebesgeschichte hält genau, was der rosarot glitzernde Einband verspricht. Für alle Romantiker gebe ich sehr gern eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 01.03.2021

Solide Fortsetzung mit kleinen Schwächen

Cinder & Ella
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Cinder/Brian und seine Ella sind endlich zusammen gekommen, aber damit fangen ihre Probleme erst wirklich an. Denn Brian ist immer noch ein sehr prominenter Schauspieler in Hollywood und durch die öffentliche ...

Cinder/Brian und seine Ella sind endlich zusammen gekommen, aber damit fangen ihre Probleme erst wirklich an. Denn Brian ist immer noch ein sehr prominenter Schauspieler in Hollywood und durch die öffentliche Bekundung ihrer Liebe ist Ella ebenfalls in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt und wird von Paparazzi verfolgt. Auch die neue Familie ihres Vaters ist davon betroffen, so dass die Situation für Ella immer schwieriger wird und sie schließlich entscheiden muss, wer wirklich gut für sie ist....

"Cinder & Ella: Happy End - und dann?" von Kelly Oram erzählt die Geschichte des Traumpaares aus "Cinder & Ella", wie es weiter geht, nachdem sie sich öffentlichkeitswirksam in die Arme gesunken sind. Die Protagonisten habe ich schon im Vorgängerband geliebt, besonders Brian, der auch in dieser Geschichte so fürsorglich und sensibel mit Ella umgegangen ist, dass er mir manchmal beinahe zu gut um wahr zu sein erschien. Auch Ella fand ich wieder gut dargestellt, ihre innere Zerrissenheit war für mich deutlich spürbar. Einerseits ist sie selbstbewusst und schlagfertig und lässt sich im Haifischbecken Hollywood nicht die Butter vom Brot nehmen. Doch wenn es um ihren Körper und die körperliche Annäherung zu Brian geht ist Ella stellenweise sehr unsicher und ängstlich, was für mich durchaus nachvollziehbar ist, besonders wenn man ihre streng katholische Erziehung mit in die Gleichung einbezieht.

Den Schreibstil der Autorin kenne ich schon aus einigen anderen ihrer Bücher und habe ihn auch hier wieder als sehr angenehm empfunden. Zwischen witzigen Wortwechseln und einigen wirklich skurrilen Begebenheiten, die in Ellas neuem Promi-Status begründet waren, hat sich die Geschichte am Anfang ein wenig gezogen, dafür ziehe ich in meiner Bewertung einen Stern ab.

Eine weitere Kleinigkeit, die wahrscheinlich für die meisten Leser total nebensächlich ist. mich aber dennoch gestört hat, war die kurz erwähnte Tatsache, dass Ella heimlich für Kyle Hamilton, den Protagonisten aus Kelly Orams Kellywood-Dilogie, schwärmt. So charmant ich es sonst finde, wenn in einem Buch Querverweise zu anderen Werken des jeweiligen Autors enthalten sind, hier war mir der Wink mit dem Werbe-Zaunpfahl dann doch zu viel. Besonders wenn ich bedenke, dass Brian vor einiger Zeit mit Kyles Verlobter im Bett war, wirkt Ellas in nur wenigen Sätzen erwähnte Schwärmerei wie eine billige Retourkutsche. Davon abgesehen, habe ich mich von dem Roman gut unterhalten gefühlt, mir hat es gefallen zu erfahren, wie es nach dem vermeintlichen Happy End weiter gegangen ist und ich gebe auch für diesen Band gern eine Leseempfehlung.

Fazit: Die Geschichte kam nicht ganz an den Vorgängerband heran, hat mich aber bis auf einige Kleinigkeiten dennoch gut unterhalten und einige angenehme Lesestunden mit gebracht, so dass ich sie gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 26.02.2021

Fantastische Geschichte mit gemächlichem Einstieg

Das Reich der Schatten, Band 1: Her Wish So Dark (High Romantasy von der SPIEGEL-Bestsellerautorin von "One True Queen")
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Weil Laires Verlobter Desmond verflucht und damit ins Reich des Daemalords verbannt wurde, macht sie sich auf den Weg in die finstere Welt, um ihn zu befreien. An ihrer Seite stehen dabei Vika, die von ...

Weil Laires Verlobter Desmond verflucht und damit ins Reich des Daemalords verbannt wurde, macht sie sich auf den Weg in die finstere Welt, um ihn zu befreien. An ihrer Seite stehen dabei Vika, die von klein auf Laires beste Freundin ist, und der Paladin Jero, der früher Vikas Leibwächeter war. Doch im Daemaraich herrscht eine wilde Magie, dort kann Laire nicht mehr verbergen, dass sie selbst über Magie verfügt, auf die in ihrer Heimat die Todesstrafe steht. Um ihr Ziel zu erreichen, muss sie ausgerechnet mit Alaric kooperieren, der vor Jahren Laires Liebe mit Füßen getreten hat.

"Das Reich der Schatten, Band 1: Her Wish So Dark" ist das erste Buch, das ich von Jennifer Benkau gelesen habe - mit Sicherheit wird es nicht das letzte bleiben. Schon weil es der Auftakt einer Dilogie ist und mit einem Cliffhanger endet, so dass mir die Zeit bis zum Erscheinen des Folgebandes noch ewig lang vorkommt. Ewig lang wirkte auf mich auch der Beginn der Geschichte, sicher mussten dem Leser erst einmal der Hintergrund und die Figuren vorgestellt werden, doch der Einstieg in die Handlung hat sich für mich erst einmal recht schleppend gestaltet. Nach und nach nahm die Spannung dann doch an Fahrt auf und ich mochte das Buch kaum mehr aus der Hand legen.

Erzählt wird die Geschichte aus drei verschiedenen Perspektiven, dennoch hat es gedauert, bis ich mir ein Bild der Figuren machen konnte, selbst bei der Protagonistin Laire brauchte es ein Weilchen, ehe ich mit ihr warm geworden bin. Und dann hat mich das Buch gepackt, den Schreibstil der Autorin habe ich als sehr fesselnd empfunden und die Spannung hat sich immer weiter gesteigert. Bis zum Finale hin hat es mich nicht mehr los gelassen, das Ende hat mich überrascht und durch den enthaltenen Cliffhanger neugierig zurück gelassen. Insgesamt hatte ich damit ein wunderbares Leseerlebnis, das ich gern weiter empfehle.

Fazit: Nach dem gemächlichen Anfang, der mir den Einstieg in die Geschichte nicht ganz leicht gemacht hat, nahm die Spannung rasant zu und hat mich bis zur letzten Seite gefesselt. Für diesen gelungenen Dilogieauftakt gebe ich sehr gern eine Leseempfehlung an alle Freunde romantischer Fantasy.