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Veröffentlicht am 02.11.2020

Persönliches Tagebuch während des Lockdowns

Als die Welt stehen blieb
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März 2020, der Beginn der Corona-Pandemie verändert weltweit den Alltag, auch in Norwegen wird der Lockdown eingesetzt. Die Autorin Maja Lunde erzählt, wie sie die ersten Wochen der angeordneten Ausgangssperre ...

März 2020, der Beginn der Corona-Pandemie verändert weltweit den Alltag, auch in Norwegen wird der Lockdown eingesetzt. Die Autorin Maja Lunde erzählt, wie sie die ersten Wochen der angeordneten Ausgangssperre mit ihrer Familie empfindet. Ihren geplanten Roman kann sie nicht schreiben, zu sehr kreisen die Gedanken um die aktuellen Ereignisse, außerdem hat sich das erdachte Thema der Dystopie auf erschreckende Weise in der Realität überholt.

"Als die Welt stehen blieb" ist das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe, den Schreibstil habe ich als angenehm empfunden, das Büchlein ließ sich dadurch flüssig lesen. Wir alle sind von den Pandemie bedingten Einschränkungen betroffen gewesen, so wird sich beinahe Jeder in der einen oder anderen Textpassage wieder finden können. Homeoffice, Homeschooling, die Sorge um Familienmitglieder und Freunde stellt Maja Lunde auf sehr persönliche Weise in einer Art Tagebuch dar. Ob der Zeitpunkt der Veröffentlichung passend gewählt war, darüber scheiden sich die Geister, mich hat das Thema genau jetzt interessiert.

Dennoch habe ich lange gebraucht, mich für eine Sternebewertung zu entscheiden, nach den Kritiken von Maja Lundes bisherigen Büchern hatte ich mehr erwartet. Einerseits setzt sich die Autorin sehr intensiv mit ihren Gedanken und Gefühlen auseinander - der Vergleich der Situation in ihrer Heimat Norwegen mit dem Nachbarland Schweden, der Gedankengang, dass doch jedes Volk seiner Regierung bereitwillig vertraut und den eingeschlagenen Weg zumindest eine Zeitlang als den einzig richtigen betrachtet, das Alles hat mich beeindruck und selbst zum Nachdenken angeregt.

Doch mich hat auch beschäftigt, welche Informationen dieses Buch für nachfolgende Generationen transportiert, kann jemand, der den Corona-Lockdown nicht selbst erlebt hat aus Maja Lundes Tagebuch ein Bild der Ereignisse gewinnen? Oder ist es doch eher eine ganz private Aufzeichnung, die vor Allem innerhalb ihrer eigenen Familie von Interesse ist und weniger für die Öffentlichkeit? Am Ende habe ich mich für drei Sterne entschieden, so ganz schlecht war die Erzählung nicht, ein Buch dass man lesen kann, aber nicht muss.

Fazit: ich bin hin und her gerissen, einerseits hat mich die offenen Darstellung der Ängste und Gedanken der Autorin beeindruckt, andererseits habe ich mich nach Ende des Buches gefragt, was sie mir mit dieser Lektüre jetzt eigentlich sagen wollte.

Veröffentlicht am 30.10.2020

Fantasievoller und fesselnder Trilogieauftakt

Kaleidra - Wer das Dunkel ruft (Band 1)
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Kurz vor dem Schulabschluss besucht Emilia mit ihrer Klasse ein Museum, in dem das geheimnisvolle Voynich-Manuskript ausgestellt ist. Zu ihrem Erstaunen liest sie einen verschlüsselten Text, wo ihre Freunde ...

Kurz vor dem Schulabschluss besucht Emilia mit ihrer Klasse ein Museum, in dem das geheimnisvolle Voynich-Manuskript ausgestellt ist. Zu ihrem Erstaunen liest sie einen verschlüsselten Text, wo ihre Freunde nur seltsame Zeichen sehen. Kurz darauf wird sie von Ben angesprochen, der sich als Goldalchemist einer geheimen Loge entpuppt. Von ihm erfährt Emilia, das sie selbst eine Silberalchemistin ist, zu deren besonderen Gaben das Entschlüsseln von Geheimcodes gehört und dass die Goldloge ihre Hilfe benötigt. Doch auch der rivalisierende Quecksilberorden möchte Emilias Talent für sich nutzen und greift sie immer wieder an.....

"Kaleidra - Wer das Dunkel ruft" ist der erste Teil einer fantastischen Trilogie von Kira Licht, der mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen hat. Bisher hat mich die Autorin mit keinem ihrer Bücher enttäuscht, auch Kaleidra hat mich wieder ganz überzeugt, ich kann also sagen, dass Kira Licht inzwischen in die Reihen meiner liebsten Autoren aufgestiegen ist. Mit Emilia hat sie eine Protagonistin geschaffen, die mir schnell sympathisch war, auch die anderen Figuren waren umfassend beschrieben, so dass ich die Personen beinahe vor mir gesehen habe.

Den Hintergrund der Geschichte bildet dieses mal Rom, es ist eine der Stärken der Autorin ihre Romane immer wieder an neuen Orten anzusiedeln, auch inhaltlich unterscheidet sich dieses Buch von Allem, was ich bisher gelesen habe. Die Alchemisten kämpfen mit verschiedenen Elementen, diese Idee hat mir besonders gut gefallen - nebenbei werden Kenntnisse aus dem Chemieunterricht aufgefrischt.

Auch der Schreibstil und die Spannung, die sich konsequent durch die gesamte Handlung zieht, haben mich begeistern können. Einige witzige Dialoge zwischen Emilia und den anderen Alchemisten haben für mich das Tüpfelchen auf dem i gebildet. Damit hat dieser Roman alles, was ich von einer guten Fantasygeschichte erwarte und ich gebe gern eine Leseempfehlung dafür. Da es sich um den ersten Band einer fortlaufenden Trilogie handelt, endet das Buch mit einem überraschenden Cliffhanger und ich kann es kaum erwarten, die Fortsetzung in die Finger zu bekommen.

Fazit: Der Auftakt der fantastischen Kaleidra-Trilogie hat mich gefesselt und begeistert, ich empfehle es gern an Alle weiter, die Fantasy mit einem Hauch Romantik mögen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 29.10.2020

Spannend, aber stellenweise nicht ganz stimmig

Alabasterball
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Vor einem Jahr wurde Amy zum geheimnisvollen Alabasterball eingeladen, doch ihre Schwester Sunny hatte sich Amys Kleid und Einladung angeeignet und ist seit der Ballnacht wie vom Erdboden verschwunden. ...

Vor einem Jahr wurde Amy zum geheimnisvollen Alabasterball eingeladen, doch ihre Schwester Sunny hatte sich Amys Kleid und Einladung angeeignet und ist seit der Ballnacht wie vom Erdboden verschwunden. Um sie zu finden verschafft sich Amy mit einer fremden Einladung Zugang zur Insel Kallystoga, auf der in drei Tagen der märchenhafte Ball statt finden soll. Nur drei Jungen und drei Mädchen sind eingeladen, dort um die Ehrung als Ballkönig und -königin zu kämpfen. Doch in den drei Tagen auf der Insel geschehen mysteriöse Dinge und Amy glaubt immer wieder, ihre Schwester zu hören....

"Alabasterball" von Beatrix Gurian habe ich durch eine Leseprobe kennen gelernt, die mich auf den Rest der Geschichte neugierig gemacht hat. Der Anfang ist spannend und geheimnisvoll und ich war schnell in der Geschichte versunken. Leider konnte sich dieser gute Eindruck nicht über die gesamte Handlung hinweg halten. Dabei ist weder das Grundgerüst der Erzählung noch der Schreibstil wirklich schlecht, ich habe das Buch in einem Rutsch durch gelesen, es war also auch durchaus spannend.

Dennoch hatte ich zwischendrin das Gefühl, die Autorin hat verschiedene märchenhaft-mythische und stellenweise auch düstere Abschnitte von bekannten Geschichte in den Mixer geworfen und alles wild vermischt. Das Ergebnis wirkte auf mich ziemlich unrund und teilweise oberflächlich abgehandelt. Damit verschenkt der Roman leider viel Potential, auch beim Ende hätten mir eine etwas längere Ausarbeitung besser gefallen.

Fazit: So richtig hat dieser Roman nicht gehalten, was ich mir vom Klappentext und der Leseprobe her versprochen hatte - doch trotz der teilweise unrunden Handlung hat sich die Geschichte spannend lesen lassen.

Veröffentlicht am 28.10.2020

Fortsetzung der bezaubernden Liebesgeschichte

Promises of Tomorrow
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Zehn Jahre nach den Ereignissen aus "Dreams of Yesterday" lebt Evelyn inzwischen in New York und arbeitet als Bedienung in einer Bar. Dylan hat seinen früheren Traum wahr gemacht und mit der Kreation eigener ...

Zehn Jahre nach den Ereignissen aus "Dreams of Yesterday" lebt Evelyn inzwischen in New York und arbeitet als Bedienung in einer Bar. Dylan hat seinen früheren Traum wahr gemacht und mit der Kreation eigener Parfums ein Vermögen verdient. Als die Beiden sich wieder treffen, stellen sie fest, dass da immer noch etwas zwischen ihnen ist - doch Evelyn ist sich zunächst nicht sicher, ob sie sich erneut auf eine Beziehung mit ihrer ersten großen Liebe einlassen will.

"Promises of Tomorrow" von L.H. Cosway ist der zweite Band der Dilogie "Cracks" und ich finde man sollte vorher unbedingt Band eins "Dreams of Yesterday" gelesen haben. Wie schon im Vorgänger habe ich die Figuren, das Setting und den angenehm lockeren Schreibstil sehr gemocht und war schnell wieder in Dylans und Evelyns Welt abgetaucht. Die Autorin versteht es, in ihren Romanen eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen, so dass ich die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite sehr genossen habe.

Auch hier hat mich im Klappentext irritiert, dass von einem gemeinsamen Traum die Rede war, den Dylan allein verwirklicht hat - es war von Anfang an sein Traum gewesen, auch wenn er im ersten Teil versucht hat, Evelyn zu überzeugen, dass sie mit ihm geht und er sie braucht, um diesen Traum zu verwirklichen. Auch in dieser Geschichte ist es einfach schön, die Dynamik zwischen den Protagonisten mit zu erleben und zu sehen, wie sie sich in den vergangenen Jahren entwickelt haben.

Das Ende war genau wie beim ersten Band dann recht knapp gefasst und kam überraschend, vielleicht ist das ja typisch für L.H. Cosway, dennoch wirkte es auf mich so, als ob sie nach der ausführlichen und emotionalen Liebesgeschichte plötzlich keine Lust mehr zum Weiterschreiben gehabt hätte und das Ende dann auf wenige Seiten gequetscht hat. Deshalb sind es in der Bewertung wieder nur 4 anstatt 5 Sterne geworden, doch nichtsdestotrotz spreche ich gern eine Leseempfehlung an alle Freunde romantischer Literatur aus.

Fazit: Wie schon beim Vorgängerband habe ich die Protagonisten und den wunderbar leichten Schreibstil sehr gemocht, nur das Ende hätte für meinen Geschmack ein paar Seiten ausführlicher sein dürfen. Dennoch empfehle ich die romantische Dilogie gern weiter.

Veröffentlicht am 28.10.2020

Bezaubernde Liebesgeschichte

Dreams of Yesterday
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Evelyn Flynn lebt in einem sozialen Brennpunkt von Dublin. Eines Tages hilft sie Dylan, der im selben Block wohnt, sich vor einer Bande von Schlägern zu verstecken. In den nächsten Tagen treffen Dylan ...

Evelyn Flynn lebt in einem sozialen Brennpunkt von Dublin. Eines Tages hilft sie Dylan, der im selben Block wohnt, sich vor einer Bande von Schlägern zu verstecken. In den nächsten Tagen treffen Dylan und Evelyn immer wieder aufeinander und langsam entwickelt sich eine zarte Liebe zwischen den beiden Jugendlichen. Doch während Dylan sicher ist, dass er nach dem Schulabschluss in die USA auswandern wird, glaubt Evelyn, dass ihre Zukunft in Dublin liegt, sie plant, sich um ihre pflegebedürftige Großmutter zu kümmern. Wird Dylan sie überzeugen können, alles hinter sich zu lassen und ihn zu begleiten?

"Dreams of Yesterday" ist das erste Buch von L.H. Cosway, das ich gelesen habe und es hat mich schnell in seinen Bann gezogen. Evelyn, Dylan und auch ihre Freunde und Verwandten sind umfassend beschrieben, so dass ich mir die Figuren gut vorstellen konnte. Auch der Hintergrund war plastisch dargestellt, beim Lesen war ich tief in der Buchwelt versunken und habe die Liebe, die sich zwischen den Protagonisten entwickelt, beinahe mit gefühlt. Der Schreibstil war angenehm flüssig und ich habe mich in der Atmosphäre des Roman sehr wohl gefühlt.

Was mich irritiert hat, war hier der Klappentext, der nicht mit der Geschichte übereinstimmt, die ich gelesen habe. Denn es ist nur Dylans Traum, Irland hinter sich zu lassen und mit einem eigenen Unternehmen in Amerika erfolgreich zu sein. Evelyn hingegen glaubt, auch in ihrem herunter gekommenen Wohnviertel die Chance auf eine glückliche Zukunft zu haben. Die Entscheidung, die im Klappentext angesprochen wird, muss sie erst im letzten Viertel der Geschichte treffen, der Großteil der Handlung beschreibt die Entwicklung der Liebesgeschichte und das Alltagsleben der Protagonisten.

Das Ende war für meinen Geschmack zu knapp und plötzlich, es wirkte, als habe die Autorin nach dem bis dahin so detailliert ausgearbeitetem Verlauf keine Lust mehr zum Weiterschreiben gehabt. Ein paar Seiten mehr um den Abschluss abzurunden hätten mir hier besser gefallen, dafür ziehe ich einen Stern in der Bewertung der sonst so zauberhaften Liebesgeschichte ab. Trotzdem empfehle ich dieses Buch - und seine Fortsetzung - gern an alle romantischen Leser weiter.

Fazit: Die zarte Liebesgeschichte, die sich in einem sozialen Brennpunkt entwickelt, ist von der Autorin in wunderbar zu lesendem Schreibstil verfasst. Nur das Ende schien mit etwas schnell und lieblos hin geworfen, dennoch gebe ich gern eine Leseempfehlung.