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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.10.2019

Francesca Carlottis zweiter Fall

Erfolgreich tot
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Fernsehköchin Francesca Carlotti lässt sich kurzfristig für ein Motivationsseminar über die Weihnachtstage buchen und reist dafür nach Sylt. Nicht ganz uneigennützig, denn auf der Insel lebt ihre neue ...

Fernsehköchin Francesca Carlotti lässt sich kurzfristig für ein Motivationsseminar über die Weihnachtstage buchen und reist dafür nach Sylt. Nicht ganz uneigennützig, denn auf der Insel lebt ihre neue Flamme Arne, doch ehe Francesca in seine Arme sinken kann, überschlagen sich die Ereignisse. Schon am ersten Tag des Seminars wird ein Mitglied des Motivationsteams tot am Strand aufgefunden. Was zuerst wie ein tragischer Unfall aussieht, entpuppt sich als Mord. Und auch das Wiedersehen mit Arne ist ganz anders, als Francesca Carlotti es sich erträumt hat. Doch mit viel Mut und Tatkraft stellt sich die Köchin den Ereignissen.....
"Erfolgreich tot" ist das zweite Buch von Margot Jung, in dem die erfolgreiche Köchin Francesca Carlotti die Hauptrolle spielt. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, ich konnte in das Buch gut einsteigen, auch ohne den Vorgängerband zu kennen. Die Figuren sind authentisch beschrieben, Francesca war mir von Anfang an sympathisch und ich hatte mich schnell in die Handlung eingelesen. Dennoch hat sich für meinen Geschmack etwas zu wenig Spannung aufgebaut, so gern ich über die zwischenmenschlichen Konflikte aller Beteiligten gelesen habe, so ist die eigentliche Kriminalgeschichte dabei in den Hintergrund getreten. Deshalb ziehe ich in meiner Bewertung einen Stern ab.

Veröffentlicht am 05.10.2019

Fesselnder Küsten-Krimi

Nordseenebel
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Raphael Freersen ist von Beruf Sohn. Auf Kosten seines reichen Vaters genießt er das Leben als Frauenheld und lebt in den Tag hinein. Als er zur Testamentseröffnung seines kürzlich verstorbenen Onkels ...

Raphael Freersen ist von Beruf Sohn. Auf Kosten seines reichen Vaters genießt er das Leben als Frauenheld und lebt in den Tag hinein. Als er zur Testamentseröffnung seines kürzlich verstorbenen Onkels zu spät kommt, ist für Vater Freersen das Maß voll, er dreht seinem Sohn den Geldhahn zu. Zu seiner Verblüffung hat Raphael vom Onkel eine Doppelhaushälfte auf Föhr inklusive der Detektei geerbt, die Onkel Schorsch in den letzten Jahren seines Lebens erfolgreich betrieben hat. Zunächst hat der Playboy keinerlei Ambitionen seinen Lebensunterhalt selbst zu verdienen, schon gar nicht als Privatdetektiv. Doch der Fall der verschwundenen Dalika Gorden, den Onkel Schorsch nicht mehr aufklären konnte, weckt Raphaels Neugier und er beginnt zu ermitteln...….
Mit "Nordseenebel" hat Heike Denzau einen wunderbaren Auftakt einer neuen Reihe von Küsten-Krimis geschaffen, der mich von der ersten Zeile an gefesselt hat. Die Mischung aus spannender Krimihandlung und humorvollen Begebenheiten mit einigen sehr originellen Figuren haben mir unterhaltsame Lesestunden verschafft und ich war tief in Raphaels Welt abgetaucht. Wie auch schon die vorherigen Krimis der Autorin um Lyn Harms hat mich diese Geschichte und der neue Ermittler begeistert, so dass ich das Buch gern weiter empfehle. Auch auf weitere Romane mit Raphael Freersen freue ich mich schon sehr.

Veröffentlicht am 05.10.2019

Ein modernes Märchen

Wo sich die Sterne spiegeln
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Malcolm, Callie und Keira haben den selben Vater, der sich zu Lebzeiten jedoch nie um eins seiner Kinder gekümmert hat. Großvater Alberto, bei dem Malcolm seit seinem zwölften Lebensjahr lebt, hat die ...

Malcolm, Callie und Keira haben den selben Vater, der sich zu Lebzeiten jedoch nie um eins seiner Kinder gekümmert hat. Großvater Alberto, bei dem Malcolm seit seinem zwölften Lebensjahr lebt, hat die Schwestern ausfindig gemacht und in sein großes Haus in Seattle geholt. Er ist überglücklich, seine Enkel gefunden zu haben und überlässt ihnen die Familienvilla und sein erfolgreiches Unternehmen zu gleichen Teilen. Doch es braucht Zeit und viel gegenseitiges Verständnis bis sich die neuen Familienmitglieder tatsächlich als Familie fühlen, denn jeder der Geschwister trägt Lasten aus der Vergangenheit mit sich und jeder hat unter der Ablehnung des gemeinsamen Vaters Jerry gelitten.....
Mit dem Buch "Wo sich die Sterne spiegeln" hat Susan Mallery ein modernes Märchen geschaffen, das jeden romantisch veranlagten Leser in seinen Bann ziehen wird . Der Schreibstil ist angenehm flüssig, ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass mich die Geschichte einhüllt wie ein vertrauter, kuscheliger Pullover. Für hartgesottene Realisten würde ich diese Lektüre nicht empfehlen, die Ereignisse sind wirklich märchenhaft und rosarot gezeichnet. Auch die auftretenden Konflikte der Protagonisten schmälern das wolkenweiche Lesegefühl nicht, ich habe jede Leseminute geliebt und das Buch hat mich zum Träumen verführt.

Veröffentlicht am 01.10.2019

Schwache Geschichte einer jüdischen Familie

Otto
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Otto, der Vater von Timna und Babi ist sehr krank und verlangt von seinen Töchtern, dass sie immer für ihn da sind und sich um jeden seiner Wünsche kümmern. Aus der Sicht der "Lieblingstocher" Timna wird ...

Otto, der Vater von Timna und Babi ist sehr krank und verlangt von seinen Töchtern, dass sie immer für ihn da sind und sich um jeden seiner Wünsche kümmern. Aus der Sicht der "Lieblingstocher" Timna wird die Geschichte um den despotischen alten Mann erzählt, in Rückblenden erfährt der Leser einiges über die Vergangenheit der jüdischen Familie und über das Weltbild, dass Otto seinen Töchtern vermittelt hat.

Vom Klappentext des Buches habe ich mir viel versprochen, was die Erzählung leider nicht gehalten hat. Dana von Suffrins Schreibstil ist angenehm zu lesen, doch vom Inhalt her konnte "Otto" mich nicht fesseln. Die Erzählung ist etwas verworren, aktuelle Gegebenheiten werden mit Erinnerungen an die Vergangenheit der Familie vermischt, wobei ein roter Faden für mich kaum erkennbar war. Auch den versprochenen schwarzen Humor konnte ich nicht finden. Die Figuren bleiben zweidimensional, trotz vieler Anekdoten aus ihrer Kindheit sind Ottos Töchter für mich sehr blass gezeichnet. Der Despot Otto ist in der jetzigen und früheren Zeit mit vielen kleinen Begebenheiten vorgestellt worden, doch auch er hebt sich nicht aus der Geschichte heraus. Dieses Buch hätte mehr Potential gehabt, so konnte es mich nicht wirklich überzeugen.

Veröffentlicht am 30.09.2019

Spannung im Mittelalter

Das Mahnmal
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Im Jahr 1499 halten grausam inszenierte Morde die Bürger von Augsburg in Atem. Der junge Gerbersohn Mathes ist heimlich verliebt in Ursula, die Tochter von Ullrich Fugger von der Lilie, die gesellschaftlich ...

Im Jahr 1499 halten grausam inszenierte Morde die Bürger von Augsburg in Atem. Der junge Gerbersohn Mathes ist heimlich verliebt in Ursula, die Tochter von Ullrich Fugger von der Lilie, die gesellschaftlich weit über ihm steht. So bleibt ihm nur, seine Angebetete von weitem anzuschmachten, deshalb geht Mathes jeden Dienstag zum Markt, um einen flüchtigen Blick auf Ursula zu erhaschen. Bei einer zufälligen Begegnung fordert sie den jungen Gerbersohn auf, die geheimnisvollen Morde aufzuklären , worauf dieser sich kopfüber in die Ermittlungen stürzt und sich damit in große Gefahr bringt. Mit 13 Jahren steht Mathes in der spätmittelalterlichen Zeit auf der Schwelle zum Erwachsen werden und ist sich bereits bewusst, dass ihn das Handwerk seines Vaters nicht so ausfüllt, wie es bei seinem Bruder der Fall ist. er ist klug, gewitzt und möchte gern Lesen und Schreiben lernen. Als sich ihm die Möglichkeit bietet, mit einem Kartographen auf Reisen zu gehen und dabei nicht nur seine Bildung zu erweitern, sondern auch neue Informationen zu den Morden zu erhalten, überredet Mathes seine Eltern, ihn ziehen zu lassen. Doch keiner ahnt zu dem Zeitpunkt, welche Gefahren und Abenteuer der Junge auf dieser Fahrt erleben wird......

Kiara Lameika hat mit ihrem Debütroman "Das Mahnmal" eine spannende Geschichte vor den historischen Hintergrund geschaffen. Der Leser begleitet den sympathischen Mathes durch viele Abenteuer und bleibt bis zur letzten Seite von dem Buch gefesselt, dabei werden viele historische Fakten mit den Erlebnissen des Protagonisten verknüpft. Viele Fußnoten am Seitenende erklären die geschichtlichen Hintergründe und man muss den Lesefluss nicht unterbrechen, um zu einem angehängten Glossar zu blättern. Mich hat dieser Roman in seinen Bann gezogen und begeistert, allen mittelalterlich Interessierten kann ich ihn nur ans Herz legen!