Auf der Alm, da gibt's koa Sünd
Prost, auf die Jugend… dachte auch Kommissar Tischler immer, bis er beim Spaziergang mit Dackeldame Resi kurz unter der Flachklamm-Alm einen toten Jugendlichen findet. „Hat sich da einer beim Wandern überanstrengt?“ „Entweder ...
… dachte auch Kommissar Tischler immer, bis er beim Spaziergang mit Dackeldame Resi kurz unter der Flachklamm-Alm einen toten Jugendlichen findet. „Hat sich da einer beim Wandern überanstrengt?“ „Entweder das, oder es liegt an der Wunde, die nach einer Stichverletzung aussieht.“ (S. 16) Beim Almwirt erfährt er, dass hier am Abend zuvor die jährliche Abi-Feier des Gymnasiums Traunstein stattgefunden hat und der Tote, Tom Wiesinger, nicht mit dem Shuttle-Bus, sondern zu Fuß nach Hause gegangen ist. Hat ihn jemand verfolgt oder gar aufgelauert? Aber welchen Grund sollte es geben, einen 18jährigen zu ermorden? Hauptkommissar Constantin Tischler und sein Spezi Polizeiobermeister Felix Fink ermitteln in alle Richtungen. Der Stiefvater des Jungen scheint nicht wirklich zu trauern, seine Mitschüler sprechen nicht ausschließlich in den höchsten Tönen von ihm und in seiner Eishockeymannschaft herrscht ein rauer Umgangston ...
„Prost, auf die Jugend“ ist bereits der dritte Krimi mit dem Team rund um Kommissar Tischler aus der Feder von Friedrich Kalpenstein und für mich der bisher beste der Reihe. Ich mag den zum Teil etwas derben Humor, der aber perfekt in die Umgebung und zu den Leuten passt. „Wanderung mit dem Herrn Kommissar, Natur, Kühe, eine Leiche ... Ja, auf dem Land, da erlebt man noch was.“ (S. 16) Auch das Tempo wird nicht nur durch mehrere hollywoodreife Verfolgungsjagden angezogen und die Spannung kontinuierlich gesteigert.
Doch Tischler ist nicht nur mit seinen Ermittlungen beschäftigt. Er bemüht er sich auch weiter um Ärztin Britta, die endlich etwas „zutraulicher“ wird. Doch leider grätscht im entscheidenden Moment immer Resi dazwischen, die ihm der Förster Ferstel aufs Auge gedrückt hat – inkl. veganem Edelfutter, das auch mein Hund nicht mit dem Hintern angucken, geschweige denn essen, würde. Wer hätte da kein Mitleid und würde das letzte Würstchen teilen, bei dem Dackelblick . Fast den gleichen Blick hat auch die neue Nachbarin drauf, wenn sie Tischler im Treppenhaus begegnet. Flirtet sie etwa mit ihm?!
Auch Fink läuft wieder zur Hochform auf. Er und Tischler sind inzwischen ein eingespieltes Team, auch wenn er immer noch begriffsstutzige Momente hat. Dafür haut er dann bei nächster Gelegenheit einen Spruch raus, der selbst Tischler überrascht. Außerdem erfahren wir, dass er noch einen Trachtenjanker „für gut“ hat … Vielleicht sollte Tischler doch mal mit ihm ein paar neue Klamotten shoppen gehen? Natürlich erst, wenn sie im Spielkasino abgeräumt haben – was ich damit meine, lest ihr aber am besten selbst .
Natürlich kommen auch Tereza, die ihrem alten Gewerbe nicht gänzlich untreu geworden ist, und der Automonteur Franz Steiner wieder vor – letzteren sollte Tischler endlich mal genauer unter die Lupe nehmen oder seinen heißgeliebten Jaguar in eine andere Werkstatt bringen, aber das steht auf einem anderen Blatt.
5 Dackel für diesen sehr amüsanten und spannenden Cosy-Krimi.