Jetzt singt er auch noch ;-)
GruppentherapieIch bin Benny Bieber. Die Frauen lieben mich, die Männer wollen so sein wie ich.“ (S. 91) ist das Credo des Stars im Partytempel Universum auf Malle. Im wirklichen Leben heißt er Ben Valdern und ist Architekt ...
Ich bin Benny Bieber. Die Frauen lieben mich, die Männer wollen so sein wie ich.“ (S. 91) ist das Credo des Stars im Partytempel Universum auf Malle. Im wirklichen Leben heißt er Ben Valdern und ist Architekt in München. Nachdem sein eigenes Architekturbüro vor 2 Jahren Pleite ging, hielt sich Ben als Schlagersänger auf Mallorca über Wasser und auch, wenn er jetzt endlich wieder als Architekt arbeitet, will er sich nicht von seiner zweiten, geheimen Identität trennen. Welchem Mann würde es nicht gefallen, wenn ihn regelmäßig diverse leichtbekleidete angetrunkene Frauen anhimmeln ?! Allerdings wird es immer schwieriger, das Doppelleben vor seinem Münchner Chef und dessen Tochter Clarissa, mit der Ben liiert ist, zu verheimlichen. Und dann ist da noch Bardame Eva, die im Universum auf ihn wartet. So langsam muss er sich entscheiden. Wenn er ehrlich ist, schlägt sein Herz für Benny Bieber und Eva. Aber kann er sich ein Leben als Partysänger und Schlagerstar vorstellen? Wie lange wird der Ruhm wohl halten und was kommt danach? Der große Absturz und Mitleid-Gigs, wie sie Mark Tomate bestreitet, der von seiner Gage nur gerade so leben kann?
Mit „Gruppentherapie“ ist Friedrich Kalpenstein wieder zu absoluter Hochform aufgelaufen. Ich habe beim Lesen mehrfach so laut gelacht, dass ich meinem Mann die entsprechenden Stellen vorlesen musste.
Ben muss bei seinem Spagat zwischen München und Mallorca so manche Klippe umschiffen und sich zu Hause auch noch gegen seine – nennen wir sie mal freundlich – „resolute“ Freundin Clarissa („Selbst einem ertrinkenden Welpen würde sie im besten Fall die Daumen drücken und viel Glück wünschen. Aber nur dann, wenn Sie an diesem Tag ein ganz großes Herz hatte.“ (S. 24)) und deren Vater durchsetzen, der die beiden am liebsten sofort verheiraten würde. Ben ist aber auch wirklich ein Frauenschwarm, nicht nur Clarissa, Eva und die feierwilligen Clubbesucherinnen auf Malle stehen auf ihn, auch Sekretärin Doris ist immer überaus nett zu ihm und hat mindestens einen Blusenknopf zu viel geöffnet. Zudem stimmt irgendwas nicht mit dem neuen Projekt, welches ihm sein Schwiegervater in spe gegeben hat.
Genial finde ich auch Bens besten Kumpel Sascha, der nicht nur für die musikalische Umsetzung der Texte zuständig ist, sondern ihm auch immer wieder als Alibi dient. Sascha ist ganz froh, dass er Ben groß rausgebracht hat, denn so kann er die Leute abwimmeln, die sonst so an die Tür seines Tonstudios klopfen und sich für den nächsten Superstar halten: „... in Wahrheit hört es sich so an, als ob du brennende Katzen über den Asphalt schleifst.“ (S. 30)
„Ich war noch niemals in ...“ – nein nicht in New York (obwohl, da auch noch nicht), sondern auf Mallorca, geschweige denn auf einem Schlagerkonzert. Schlager liebt oder man hasst man, ich schäme mich bei den Texten und Melodien meist eher fremd. Obwohl die von Friedrich Kalpenstein alias Ben Valden alias Benny Bieber ja schon sehr lustig sind. Genau, jetzt singt er auch noch! Die im Buch vorkommenden Titel hat der Autor unter dem Künstlernamen Ben Valdern wirklich eingesungen und veröffentlicht. Fakt ist: ich werde wahrscheinlich nie ein Schlager-Fan, aber ich liebe Friedrich Kalpensteins neuen „Helden“ Ben Valdern!