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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.01.2025

Gelungener ganzheitlicher Ratgeber

Energize your life!
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Prof. Dr. Froböse und U.Schöber geben hier einen komplexen Überblick über Möglichkeiten, energievoller, entspannter und gesünder zu leben.

In einer Einführung werden Ursachen eher allgemeinerer Art für ...

Prof. Dr. Froböse und U.Schöber geben hier einen komplexen Überblick über Möglichkeiten, energievoller, entspannter und gesünder zu leben.

In einer Einführung werden Ursachen eher allgemeinerer Art für Müdigkeit und Stress, vor allem auch im Kontext unserer heutigen Zeit mit all den spezifischen Belastungen benannt. Darauffolgend werden in verschiedenen Kapiteln der Biorhytmus beleuchtet, der Schlaf, die Ernährung sowie die Bewegung bzw. Sport. Des Weiteren werden allgemeine Strategien, um im Alltag stressfreier und vitaler zurecht zu kommen, untersucht. Hier nehmen Naturerlebnisse, die Freude, Meditation, Urlaub, Wellness und andere Dinge Raum ein.

Für mich besonders interessant war das Kapitel über den Biorhytmus. Hilf- und erkenntnisreich waren hier die Einblicke und Tipps für eine gelingende und passgenaue Regeneration nach den unterschiedlichsten Belastungen. Ebenso fand ich die Zusammenstellung der Alltagstrategien sehr gelungen sowie die Beschreibung der Rolle und Förderung der Mitochondrien sehr interessant.

Im Kapitel "Mehr Power durch richtige Ernährung" finden sich auch einige Rezepte, die mich allerdings nicht so recht überzeugen konnten, hier gibt es sicherlich bessere Bücher, die sich nur mit diesem Thema beschäftigen. Im Kapitel "Mehr Energie durch Bewegung und Sport" finden sich unter anderem 20 gut dargestellte Übungen, zumeist zur Muskeldehnung. Die Wichtigkeit von Ausdauer und Kraftdehnung wird gut erläutert. Da in diesem Bereich mein innerer Schweinehund sehr aktiv ist, habe ich sie (noch) nicht ausprobiert.

Das Buch ist sehr freundlich und ansprechend gestaltet, mit vielen Fotos und abgesetzten Informationen. Es liest sich sehr flüssig und gehaltvoll.

Der Ratgeber ist sehr praxisorientiert und gibt eine Fülle wertvoller Hinweise. Die große Stärke ist die Komplexität, der Einbezug der unterschiedlichsten Lebensbereiche. Es werden sehr viele Facetten möglicher Energieräuber sowie stets gut umsetzbare Alternativen aufgezeigt. Obwohl hier ganzheitlich auf den Menschen eingegangen wird und nicht nur Einzelbereiche in den Blick genommen werden, verbleibt es nicht bei oberflächlichen Tipps, sondern geht durchaus in die Tiefe. Komprimiert und auf den Punkt gebracht, erhält man eine Fülle wertvoller Informationen, immer auch unter Einbezug aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse.

Ich werde diesen Ratgeber definitiv regelmäßig nutzen!

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Veröffentlicht am 27.12.2024

Wunderbare Unterhaltung auf hohem Niveau

Der letzte Malaussène
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Der letzte Malaussene also. Ich liebe die Reihe, ich mag die skurillen, warmherzig gestalteten Figuren, den Wortwitz, die Situationskomik. Ich mag die Spannung, die überraschenden Wendungen, die Perspektivwechsel. ...

Der letzte Malaussene also. Ich liebe die Reihe, ich mag die skurillen, warmherzig gestalteten Figuren, den Wortwitz, die Situationskomik. Ich mag die Spannung, die überraschenden Wendungen, die Perspektivwechsel. Ich mag die Seitenhiebe auf die französische Politik, die Verweise auf Kunst und Literatur. Ich mag, dass mich die Figuren berühren können, mich manche Situationen zum Nachdenken anregen. Ich mag den humanistischen Blick auf die Welt des Autors. Ich mag einfach alles an dieser Reihe.

Ein ehemaliger Abgeordneter und sein Sohn werden entführt. Der Politiker ist im Besitz brisanter Informationen über Regierungsangehörige, die nicht nur in Wirtschaftskriminalität, sondern auch in den Kinderhandel verstrickt sind. Die Entführer sind eine Verbrecherbande, geleitet vom schlauen und skrupellosen "Pepere", der Kinder rekrutiert und zu Verbrechern ausgebildet hat. Verschiedene Familienmitglieder der Malaussenes sind in den Fall mithineingezogen worden (nachdem sie eigentlich im Rahmen einer Kunstaktion den ehemaligen Abgeordneten mit seinem Sohn, mit dessen Einverständnis, selbst entführt haben und einen gesellschaftskritischen Kurzfilm darüber drehen wollten). Die Polizei ermittelt natürlich, allerdings möchte die Staatsanwaltschaft alles deckeln, um die Regierung und wahrscheinlich sich selbst, zu schützen.

Kein reiner Krimi, wie immer, aber ein rasantes Abenteuer voller urkomischer Einfälle und origineller Charaktere vor der Kulisse von Paris. Neben einigen brutalen Szenen gibt es vor allem viel Humor, Wortwitz und einen spannenden Erzählstil, der es sicher zum Vergnügen macht, in der Originalsprache zu lesen. Gleichzeitig berühren die Figuren und regen zum Nachdenken an. Der Roman spricht verschiedene Themen an, wie z.B. Korruption, Menschenhandel, die Rolle der Kunst und Literatur sowie Mutterschaft.

Man sollte mindestens den direkten Vorgängerband lesen, am besten aber mit dem ersten Band anfangen, da die Figuren sich entwickeln (oder auch nicht) und es derer doch recht viele gibt, die in den unterschiedlichsten Beziehungen zueinander stehen. Es gibt zwar zu jeder Person eine kurze Erklärung, aber dennoch wäre es zum wirklichen Verständnis wichtig, die Vorgänger zu kennen, zudem viele Situationen aufeinander aufbauen und sich immer wieder auch auf die Vergangenheit beziehen.

Fazit: Ich liebe die Reihe. Auch dieser letzte Band hat mich wunderbar unterhalten und mir gute Laune beschert, liess mich aber angesichts des Endes doch auch traurig zurück.

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Veröffentlicht am 25.12.2024

Sehr schön

Wieso? Weshalb? Warum? Meine Vorlesegeschichten, Band 2: Was passiert in Wald und Wiese?
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Das Buch empfehle ich im Sommer zu lesen, so dass gleich die Lust entfacht wird, in die Natur zu gehen und selbst zu entdecken.

Es gibt 15 Geschichten um 5 Familien innerhalb des Dorfes Brummelsby. Die ...

Das Buch empfehle ich im Sommer zu lesen, so dass gleich die Lust entfacht wird, in die Natur zu gehen und selbst zu entdecken.

Es gibt 15 Geschichten um 5 Familien innerhalb des Dorfes Brummelsby. Die verschiedenen Familien sind divers gestaltet und werden zu Beginn vorgestellt. Hier blätterten wir immer wieder zurück, so dass sich meine Kinder gut orientieren konnten. Die Bilder sind farbenfroh und freundlich gestaltet und es macht Spaß, die einzelnen Geschichten, mit den immer wiederkehrenden, sympathischen Figuren zu entdecken.

In jeder der alltagsnahen Geschichten stehen Erscheinungen aus der Tier- und Pflanzenwelt sowie Wetterphänomene im Fokus. Man entdeckt Kreuzottern, Käuzchen, Bienen, Wespen, Ohrwürmer, Hagel, das Moor, den Strand, Magnolienbäume, Winterschlaf und Winterruhe und vieles anderes. Manche Dinge regen wirklich an, sie nachzumachen, wie selbstgemachtes Wassereis, Himbeermarmelade, Stockbrot, ein Insektenhotel oder auch mal im Garten unter freiem Himmel zu übernachten.

Die Geschichten sind sehr ruhig erzählt, so dass sie sich gut zum Herunterkommen oder auch vor dem Einschlafen geeignet sind. Meine Kinder sind 6 Jahre alt. Ich hatte erst die Befürchtung, dass es für sie zu langweilig sein würde, dem war aber nicht so. Sie waren interessiert und stellten auch Fragen.
Es herrscht allseits eine sehr harmonische Athmospähre, es gibt keine Konflikte, die Kinder haben immer gute Laune und es gelingt alles problemlos. (Das nervte mich manchmal etwas.)
Insgesamt finden meine Kinder und ich das Buch jedoch sehr gut gelungen. Die Altersempfehlung würde ich zwischen 5 und 7 Jahren ansiedeln.

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Veröffentlicht am 24.12.2024

Einblick in die aktuelle Politik und Lebenswirklichkeit Russlands

Pop-up-Propaganda
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Sehr erschütternd. Die Autorin, eine russische Journalistin, hat hier eine Menge detaillierter Informationen zusammengetragen, die aufzeigen, wie Russland zu einem totalitären Regime geworden ist. Sie ...

Sehr erschütternd. Die Autorin, eine russische Journalistin, hat hier eine Menge detaillierter Informationen zusammengetragen, die aufzeigen, wie Russland zu einem totalitären Regime geworden ist. Sie stellt Hintergründe und den Verlauf besonders seit der 90er Jahre dar und hat insbesondere die Politik Putins und dessen Propaganda sowie den Ukrainekrieg im Blick.

Sie zeigt die Nutzung der Sprache mit dem Ziel die Wirklichkeit zu verdrehen, wie massive Propaganda Einzug in die Bildungseinrichtungen, auch Grundschulen gehalten hat. Sie zeigt, wie Medien zensiert und gleichgeschaltet werden, wie gezielte Falschinformationen in einem erheblichen und wirklich erschütternden Ausmaß gestreut werden, so dass Hass, Verstörung und Angst generiert und Feindesbilder (USA, Europa, Ukraine, Feministinnen, Demokratinnen, LGBTIQ) geschaffen werden. Sie zeigt, wie die Hassrede und gewaltvolles Reden in Breite normalisiert wurden, wie Verschwörungstheorien, Okkultismus und Pseudowissenschaften gezielt staatlich gefördert werden. Sie zeigt die Praxis und Folgen, wenn man als "ausländischer Agent" geführt wird. Jegliche Andersdenkende werden mit hohen Geld- und Haftstrafen belegt und deren Familien mitschikaniert. Viele sind emigriert, die Opposition ist jedoch zerstritten.

Die Autorin beschreibt die Praxis der Gerichtsbarkeit, in denen Willkür herrscht sowie die Praxis der Polizistinnen, die ihr Plansoll erfüllen müssen. Die Unterstützung durch die russisch orthodoxe Kirche wird deutlich, auch wie dort Reden für den Frieden und die Wahheit unterdrückt werden. Sie berichtet von den manipulierten Wahlen und zeigt den Konflikt zwischen dem Anspruch eines russischen Imperiums versus des Unabhängigkeitswillens der Teilrepubliken.

Die Autorin gibt zudem einen kleinen Ausblick, wie Veränderungen möglich wären. Hier findet man jedoch keine neuen Ansätze, keine neuen Ideen, als diejenigen, die seit Jahrzehnten benannt werden (Sanktionen, Einigkeit der Opposition). Sie sagt und begründet, dass von innen heraus momentan kaum demokratische Veränderungen möglich sind.

Das Werk habe ich in Abschnitten gelesen. Es ist gut lesbar. Hilfreich sind Kenntnisse über die russische Historie, unbedingt notwendig sind sie jedoch nicht. Die Fülle des Materials hat mich überzeugt. In der Gänze war ich sehr bewegt, gar erschüttert und sogar etwas beängstigt. Ich wußte einiges, aber nicht alles und vor allem nicht, welch enormes Ausmaß das alles hat. Daher konnte ich nun endlich verstehen, warum viele Russ
innen den Krieg gegen die Ukraine bejahen.
Fazit: Ein bewegender und erhellender Einblick in die aktuelle Politik und Lebenswirklichkeit in Russland.

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Veröffentlicht am 06.12.2024

Vielschichtiger, kritischer, zu Herzen gehender Blick in die russische Gesellschaft

Der Schatten einer offenen Tür
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Ich kenne und schätze den Autor sehr, weshalb ich genau wusste, worauf ich mich einlasse: einen tiefgehenden, kritischen Blick auf die russische Gesellschaft, gewürzt mit satirischem und schwarzem Humor ...

Ich kenne und schätze den Autor sehr, weshalb ich genau wusste, worauf ich mich einlasse: einen tiefgehenden, kritischen Blick auf die russische Gesellschaft, gewürzt mit satirischem und schwarzem Humor sowie emotionaler Intensität.

Die Rahmenhandlung des Romans wird durch vier Suizide von Bewohnerinnen eines Kinderheims in der russischen Provinz geprägt, das in der Stadt Ostrog ("Gefängnis") liegt – einer Ortschaft, die rund um eine Strafanstalt entstanden ist. Der Originaltitel "Rückkehr nach Ostrog" trägt durchaus eine vielschichtige Bedeutung, die sich in diesem kurzen Roman entfaltet.
Die Suizide haben eine hohe Medienwirksamkeit, weshalb ein Kommissar aus Moskau zusammen mit seinem Assistenten entsandt wird, um den Fall zu untersuchen und der Öffentlichkeit zu signalisieren, dass Maßnahmen ergriffen werden. Der Kommissar hat dafür vier Tage Zeit, die die eigentliche Erzählhandlung umfassen.
Kommissar Koslov, ein Kriegsveteran aus Tschetschenien, ist ein kluger und gewissenhafter Mann, der jedoch aus der Bahn geworfen ist, da ihn die Trennung von seiner Frau vor einigen Jahren stark getroffen hat. Sie fragte ihn einmal ernsthaft verwundert: „Du hast so eine Katastrophe [Tschetschenienkrieg] verdaut, wie kann es da sein, dass du mich nicht vergessen kannst?!“ Sein Assistent ist ein stets gut gekleideter junger Mann, der wenig Interesse an der eigentlichen Ermittlungsarbeit zeigt und diese eher widerwillig erledigt.
Der Revierinspektor vor Ort, sieht nur noch die reale Trostlosigkeit, den nahenden Winter, der mit Stromausfällen, eingefrorenen Rohren und erforenen Säufern in der Schneewehe daher kommen wird und für den nur das Recht des Stärkeren gilt. Nur mit Gewalt lasse sich der Frieden in dieser besch... Welt herstellen.
Eine weitere Hauptfigur ist Petja, ein ehemaliges Heimkind. Er gilt als der "Dorftrottel" und ist zwar ein etwas eigenwilliger junger Mann, aber der Einzige,der fest an Werte und Überzeugungen glaubt. Er denkt und lebt nach humanistischen Prinzipien, wird jedoch von allen verspottet und nicht ernst genommen.

Der Roman ist in "Gesänge", gleich einer griechischen Tragödie unterteilt, die in schneller Abfolge wechseln und verschiedene Perspektiven sowie Zeiten beleuchten. Immer wieder werden Bezüge zur griechischen Mythologie oder Griechenland hergestellt, zudem auch eine Reise nach Griechenland eine wichtige Rolle spielt.
Wie es in Russland üblich ist, findet man Anspielungen auf russische Werke und es fließen Zitate aus Liedern, Gedichten und Filmen ein, die in Fußnoten erläutert werden.

Im Fokus steht zum einen die Lösung des Falls- waren es wirklich Suizide oder gar Morde? Zum anderen wird die russische Gesellschaft beleuchtet und insbesondere die prekäre und harte Lage von Heimkindern in der russischen Provinz. Ihre Herkunft, Lebenslage und Lebensperspektiven werden hier eindrücklich dargestellt.
Erwähnenswert ist zudem die kleine Nebengeschichte um die siamesischen Zwillinge Vera und Ljubov (Glaube und Liebe), die aufgrund des Ukrainekrieges in einen unversöhnlichen Streit geraten sind, da die eine auf der Seite Russlands und die andere auf der Seite der Ukraine steht. Ebenfalls erwähnenswert ist eine in sich geschlossene Kurzerzählung, die die Absurdität des russischen Justizsystems thematisiert.

Dern Roman konnte ich gut in einem Rutsch lesen, ich fand ihn fesselnd, spannend und interessant. Ich empfand das Setting sehr realistisch und glaubhaft gezeichnet, manchmal vielleicht etwas überzeichnet- aber diesen Humor braucht man auch, um gewisse bittere Realitäten zu ertragen. Eine der Rezensentinnen bemerkte, dass ihr bei diesem Roman das Herz gebrochen wurde – und genau so erging es mir auch.
Der vielleicht einzige Kritikpunkt, den ich anbringen möchte, ist, dass der Autor an einigen Stellen ruhig etwas mehr ins Detail hätte gehen können, um den Figuren noch näher zu kommen und noch mehr die Lebensrealität kennen zu lernen.

Insgesamt handelt es sich um einen dichten Roman, der spannend und berührend, gleichzeitig kritisch und humorvoll ist und mich nachdenklich, betroffen und etwas hoffnungslos zurücklässt. Geeignet für Menschen, die sich mit den russischen Verhältnissen auskennen oder auch für Menschen, die einen Einblick in russische Verhältnisse gewinnen möchten.

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