Ich bin einfach nur geschockt und verstört, nach diesem Buch
Verity
Colleen Hoovers Verity ist ein Buch, das einen völlig verstört zurücklässt – und zwar nicht auf die gute Art. Die Idee, eine Jungautorin wie Lowen Ashleigh in die dunklen Abgründe einer gefeierten Schriftstellerin ...
Colleen Hoovers Verity ist ein Buch, das einen völlig verstört zurücklässt – und zwar nicht auf die gute Art. Die Idee, eine Jungautorin wie Lowen Ashleigh in die dunklen Abgründe einer gefeierten Schriftstellerin eintauchen zu lassen, klingt nach einem spannenden Psychothriller. Doch was sich in Veritys Tagebuch entfaltet, ist mehr ein Albtraum aus Ekel, Chaos und verstörenden Details, die einem eher unangenehm aufstoßen, als die Spannung zu erhöhen.
Zugegeben, die Grundstimmung im Buch – bedrückend, dunkel und voller unterschwelliger Bedrohung – funktioniert wirklich gut. Auch der Aufbau der Geschichte hält einen zunächst am Lesen. Aber während Lowen Veritys Tagebuch liest, überschlägt sich die Handlung in einer Mischung aus Grauen und ekelhaft expliziten Szenen. Der “Spice” darin ist nicht nur fehl am Platz, sondern auch völlig überzogen und unangenehm detailliert. Es nimmt der Geschichte jeglichen Nervenkitzel und hinterlässt einfach nur ein ungutes Gefühl.
Hinzu kommt, dass das Buch am Ende so viele Fragen offenlässt. Man versteht die Intention, den Leser selbst interpretieren zu lassen, aber es fehlt an einer klaren Auflösung, die die Story wirklich abrundet. War Verity wirklich eine Psychopathin, oder ist alles eine inszenierte Täuschung? Dieser offene Schluss mag für manche reizvoll sein, für mich war er nur frustrierend.
Was bleibt, ist eine Geschichte, die sich durch ihre verstörenden Tagebuch-Einträge und den übertriebenen Fokus auf unangebrachte Themen selbst im Weg steht. Die düstere Atmosphäre und der Ansatz sind zwar vielversprechend, aber letztendlich bleibt Verity ein Buch, das mich mehr irritiert als begeistert hat. Dreimal tief durchatmen nach dem Lesen – und wahrscheinlich nie wieder anfassen.