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Veröffentlicht am 28.12.2022

Jeder hat ein Geheimnis

Beschütze sie
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Im Buch geht es nicht um etwas Neues oder Besonderes. Wir haben eine typische Handlung vor uns: Es gibt eine Ehe, in der Geheimnisse ans Licht kommen. Und trotzdem schafft Laura Dave aus dieser Idee einen ...

Im Buch geht es nicht um etwas Neues oder Besonderes. Wir haben eine typische Handlung vor uns: Es gibt eine Ehe, in der Geheimnisse ans Licht kommen. Und trotzdem schafft Laura Dave aus dieser Idee einen zu fesseln. Es ist schlicht, jedoch spannend.

Was hat denn Owen gemacht? Welches Geheimnis hat er? Ist er schuldig? Über diese Fragen denkt der Leser immer wieder nach. Und die Autorin versucht uns manchmal auf die falsche Spur zu bringen. Manchmal gelingt es ihr, manchmal nicht. Die Erzählung verläuft dynamisch, obwohl die Hauptfiguren kaum Hindernisse vor sich haben. Für sie läuft alles wie geschmiert. Dieses Aspekt hat mich ehrlich gesagt gestört. Ich fände es toll, wenn es ein paar plötzliche Wendungen im Thriller gegeben hätte.

Im Vordergrund des Buches stehen Beziehungen zwischen den Charakteren: Ehemann - Ehefrau, Stiefmutter - Stieftochter. Ich fand interessant, die Beziehungsentwicklung zwischen Hannah und Bailey zu beobachten. Die Erzählung liest sich leicht und unbefangen.

Das Finale bleibt überdies überraschend dramatisch. Auch hier würde ich mir etwas Konkreteres wünschen, weil nicht alle meinen Fragen beantwortet werden konnten. Das Buch kann ich trotzdem euch empfehlen.

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Veröffentlicht am 09.12.2022

Inneres Uneinssein

Das Leben vor uns
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Die Autorin erzählt in ihrem Debütroman über eine Epoche, eine Zeit von Perestroika in Russland mit den zahlreichen Reformen und wie die verschiedenen Generationen diese aufnehmen. Ich-Erzählerin Anja ...

Die Autorin erzählt in ihrem Debütroman über eine Epoche, eine Zeit von Perestroika in Russland mit den zahlreichen Reformen und wie die verschiedenen Generationen diese aufnehmen. Ich-Erzählerin Anja und ihre beste Freundin Milka träumen von ihren zukünftigen Leben irgendwo in einem europäischen Land. Sie hören gerne ausländische Musik und lesen Bücher von englischsprachigen Schriftstellern.

Anhand von Dialogen zwischen den Protagonistinnen und den anderen Figuren kann man sofort merken, welche zwiespältige Einstellung zur Sowjetunion die verschiedenen Charaktere haben. Gorcheva-Newberry verleiht ihren Figuren zeitgemäße sowie lebendige Eigenschaften, so dass der ganze Roman zusammen mit historischen Ereignissen und kulturellen Aspekten ästhetisch wirkt.

Außerdem findet man in diesem Roman Spuren von Tschehows Meisterwerk „Kirschgarten“. Die Namen der Charaktere sind ähnlich sowie die Hauptidee des Romans. Es gibt sogar ein Apfelgarten, der sich im Laufe der Erzählung auch verändert.

Es geht im Buch um eine verschwindende Epoche, die langsam ausgelöscht wird. Es geht um Menschen, die in dieser Blase der Unwissenheit und Propaganda leben. Das Überleben in Perestroika-Jahren hat sich tief im Bewusstsein der Bevölkerung verinnerlicht. Auch die neue Generation hat Schwierigkeiten, dieser Zeit zu entkommen, wie der Leser an Anjas Beispiel nachvollziehen kann. Gorcheva-Newberry gelingt es, die russische Mentalität geschickt und vielseitig zu zeigen.

Ein Buch, was ich euch empfehlen kann, wenn ihr euch für unterschiedliche Kulturen interessieren.

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Veröffentlicht am 09.12.2022

Ein spannender Horror-Roman mit viel Potenzial

Der mexikanische Fluch
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Die Autorin hat einen Schauerroman geschrieben, in dem man eine Mischung aus gotischen Elementen findet, wie zum Beispiel ein altes viktorianisches Haus, Geister, Friedhof, Geheimnisse um die englische ...

Die Autorin hat einen Schauerroman geschrieben, in dem man eine Mischung aus gotischen Elementen findet, wie zum Beispiel ein altes viktorianisches Haus, Geister, Friedhof, Geheimnisse um die englische Familie, Intrigen. Die Dekadenz an diesem Haus und an dem kleinen Städtchen irgendwo in Mexiko wirkt unheimlich. Von den ersten Seiten hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte mysteriös und gleichzeitig fesselnd sein könnte. So war sie tatsächlich. Moreno-Garcia hat in ihrem Buch zahlreiche Heimlichkeiten sowie interessante Ideen kombiniert, so dass es nie langweilig wird. Die lebendigen und spannenden Szenen lassen sich schnell lesen, wobei man sich diese hervorragend vorstellen kann. Die Atmosphäre des Mysteriösen zusammen mit dem Wohlfühlen der Protagonistin wurden immer intensiver. Die Realität und Visionen wurden allmählich verschwommen. Das bereitete mir viel Spaß beim Lesen.

Leider habe ich noch einige Kritikpunkte, die ich erläutern möchte. Die Protagonistin Noemí ist eine hübsche, kluge und manchmal freche junge Frau. Ich mochte sie sehr. Was die anderen Charaktere angeht, fand ich sie klischeehaft und oberflächlich. Auch ihre Beziehungen zueinander wirkten nicht real. Überdies bekommt man nicht viel von der mexikanischen Kultur. Das Setting konnte ruhig in einem anderen Land sein. Es gab keine wirkliche Verknüpfung zwischen dem Geschehen und Mexiko. Und das Finale kam schnell und meiner Meinung nach übertrieben. Am Ende konnten leider nicht alle meine Fragen beantwortet werden.

Generell war der Roman für mich unterhaltsam und spannend für zwischendurch. Im Buch ging es um Freundschaft und Treue, was mir sehr gefiel, wie es dargestellt wurde.

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Veröffentlicht am 09.12.2022

Eine unvergessliche Heldenreise

Fairy Tale
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Es ist ein spannendes aber auch ein dunkles Märchen. Wie sagt man immer am Anfang: „Es war einmal…“. Eine Geschichte voller Fantasie und Hoffnung, eine Verbindung zwischen dem Heroischen und Abenteuerlichen. ...

Es ist ein spannendes aber auch ein dunkles Märchen. Wie sagt man immer am Anfang: „Es war einmal…“. Eine Geschichte voller Fantasie und Hoffnung, eine Verbindung zwischen dem Heroischen und Abenteuerlichen. Es war einmal tatsächlich eine andere Welt, in der das Böse herrschte. Und das war Charlies Reise, die dort vieles ändern sollte.

Auf knapp 900 Seiten hat Stephen King eine komplexe Geschichte mit realen sowie fantastischen Elementen verwoben. Es ist aber nicht die Art Märchen, das man seinen Kindern vor dem Schlafengehen liest. Es ist viel dunkler, nämlich Dark Fantasy, dass den Aufbau und Handlung eines typischen Märchens hat.

Die ersten 300 Seiten zeigen dem Leser Charlies Kindheit und wie er es nicht leicht im Leben hatte, seinen Alltag und eine neue Bekanntschaft mit einem Nachbar und seinem Hund. Der Autor investiert viel in die Ausarbeitung der Figuren, damit sie so real erscheinen. Außerdem finde ich sehr sympathisch, wenn Tiere eine wichtige Rolle in der Geschichte spielen. King beschreibt hervorragend den Beginn einer neuen Freundschaft von Charlie und Radar, des Nachbars Hund. Alleine wegen Radar entscheidet sich der Protagonist auf eine gefährliche Reise in die anderen Welt.

Ihr findet im Buch zahlreiche Abenteuer, Herausforderungen, zwischenmenschliche Beziehungen auf unterschiedlichen Ebenen, aber auch Kämpfe ums Leben, Blut und Tod. Der Autor bezieht sich außerdem auf verschiedenen Werke, wie Hans und die Bohnenranke, Rumpelstilzchen, auf Lovecraft und Hitchcock.

Es war auf jeden Fall eine unvergessliche Heldenreise sowohl für Charlie, als auch für Leser.

Es war mein erstes Buch von Stephen King und es hat mich komplett überzeugt und begeistert. Eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 15.11.2022

Wie ist es, eine Frau in Korea zu sein?

Miss Kim weiß Bescheid
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In 8 Erzählungen behandelt die Autorin das Thema der Geschlechterungleichheiten in Korea. Wie ist es denn, wenn ein Mann eine ganz andere Einstellung zu einer Frau hat, nur weil sie eine Frau ist? Eine ...

In 8 Erzählungen behandelt die Autorin das Thema der Geschlechterungleichheiten in Korea. Wie ist es denn, wenn ein Mann eine ganz andere Einstellung zu einer Frau hat, nur weil sie eine Frau ist? Eine Frau, die gehorsam sein und keine Ansprüche haben muss. Eine Frau, die nur als Gefäß für Kinderkriegen gesehen wird. Eine Frau, die ihr Studium, Karriere, ihr ganzes Leben opfern muss, damit ihr Mann es gut und gemütlich hat. Alt oder jung, man erwartet von einer Frau nicht viel - sie muss keine hervorragende Arbeit haben oder generell erfolgreich sein.

In jeder der 8 Erzählungen wird das Thema der Gleichstellung hervorgehoben. Aus verschiedenen Perspektiven hat der Leser eine Möglichkeit, ins Leben einer koreanischen Frau einzutauchen. Ob es eine toxische Beziehung ist, wenn dein Freund für dich ständig das Essen im Restaurant bestellt oder versucht, seine Meinung aufzudrücken. Oder ob es deine Kollegen mit ihren komischen Witzen sind. Oder wenn deine Kinder von dir erwarten, dass du deine Enkelkinder betreust und deinen Urlaub verschiebst. In all diesen Erzählungen geht es um Frauenprobleme, mit denen sich viele Frauen mehr oder weniger identifizieren können.

Insgesamt hat mir das Buch über das aktuelle Thema wirklich gut gefallen.

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