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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2022

Leider nicht überzeugend

Neun Fremde
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Neun Personen hoffen auf die Veränderungen, während die Herrin des Resorts Masha, eine hübsche, kluge und erfolgreiche Frau, verantwortlich für diese neun Leben ist. Im Programm wird es versprochen, dass ...

Neun Personen hoffen auf die Veränderungen, während die Herrin des Resorts Masha, eine hübsche, kluge und erfolgreiche Frau, verantwortlich für diese neun Leben ist. Im Programm wird es versprochen, dass die Besucher nach der zehntägigen Kur sich nicht mehr erkennen werden. Eigentlich stimmt es. Aber die Methode scheint eher unorthodox zu sein.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der neun Fremde sowie des Personals erzählt. Manche Charaktere werden tiefer ausgearbeitet, manche bleiben oberflächlich. Deswegen konnten mich nicht alle Figuren überzeugen. Das Geschehen fand ich langsam und manchmal langweilig. Erst am Ende wird es richtig spannend. Ehrlich gesagt habe ich mehr erwartet. Man konnte die Idee weiter entwickeln und viel mehr daraus machen. Aber es ist wie es ist. Außerdem habe ich leider keine präzise Botschaft der Autorin erkannt.

Es ist eine Mischung aus Psychologie, Drama und Spannung, die mir leider nicht so gut gefallen hat, wie ich gehofft hatte.

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Veröffentlicht am 10.09.2022

Marschmädchen

Der Gesang der Flusskrebse
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Eine berührende Story von Kya, ihrer Kindheit und Erwachsenwerden, ihrer Liebe zur Natur und ihrer Leidenschaft. Die Autorin zeigt sehr präzise die Ungerechtigkeit Kyas Lebens: Draußen aufgewachsen und ...

Eine berührende Story von Kya, ihrer Kindheit und Erwachsenwerden, ihrer Liebe zur Natur und ihrer Leidenschaft. Die Autorin zeigt sehr präzise die Ungerechtigkeit Kyas Lebens: Draußen aufgewachsen und von der Gesellschaft ohne irgendwelchen Grund abgelehnt. Das Marschmädchen hatte einfach keine andere Wahl, ihr Leben anders zu gestalten.

Delia Owens schafft eine hervorragende Atmosphäre, sodass man selber in Kyas Welt voller wunderschöner Tiere und Pflanzen eintauchen kann. Die Beschreibungen des Naturreichs und der Vögel haben mich fasziniert. Kein Wunder, weil die Autorin Zoologin ist und hat viel Zeit in ihrem Leben in der Natur verbracht. Ihre Liebe zum Lebensraum hat sie auf Kya projiziert.

Die Handlung wird auf zwei Zeitebenen dargestellt - die Vergangenheit von Kya und ihre Entwicklung zu einer hübschen Frau und die Gegenwart, in der sie des Mordes beschuldigt wird. Kya musste mit 8 Jahren alleine zurechtkommen. Ihre Mutter und später ihre Geschwister und ihr Vater haben sie verlassen. Das hat mich so entsetzt. Das Marschmädchen wollte immer jemanden bei sich haben, aber keiner wollte sie. Deswegen kann ich absolut nachvollziehen, warum Kya den Menschen nie nah kommt.

Es geht im Roman außerdem um vielen anderen Themen, wie Gewalt in der Familie, das Überleben, soziale Aspekte. Aber vor allem geht es um Einsamkeit. Die grenzenlose Einsamkeit, die keiner von uns wirklich kennt. Die Beziehung zwischen Mensch und Mutter Natur steht natürlich auch im Vordergrund des Romans.

Insgesamt fand ich Der Gesang der Flusskrebse wirklich wirklich gut. Das Einzige, was mich nicht überzeugen konnte, ist die Naivität, mit der die Geschichte ab und zu erzählt wird.

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Veröffentlicht am 10.09.2022

Macht vs. Ohnmacht

Große Gefallen
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Von Anfang an wusste ich nicht, was ich von der Geschichte erwarten soll. Nachdem ich das Buch gelesen habe, frage ich mich, inwiefern mir es gefallen hat. In der Regel lese ich nie solche provokanten ...

Von Anfang an wusste ich nicht, was ich von der Geschichte erwarten soll. Nachdem ich das Buch gelesen habe, frage ich mich, inwiefern mir es gefallen hat. In der Regel lese ich nie solche provokanten Romane. Auf jeden Fall freue ich mich auf diese außergewöhnliche Leseerfahrung.

Im Roman passiert nicht sehr viel. Fast die meiste Zeit wird der Leser mit den Gedanken und Gefühlen von Eve konfrontiert. Ihre innere Welt wird hervorgehoben. Das Sexualleben der drei Figuren wird auf einer Seite verschwommen gezeigt, weil man am Anfang nicht weiß, was er von den Charakteren halten soll. Auf der anderen Seite werden die Manipulationen und Ohnmacht, Kontrolle und Unterdrückung gegenübergestellt, deren Grenzen der Leser deutlich wahrnimmt.

Da Eves Gedanken häufig beschrieben wurden, konnte ich sie in manchen Sachen absolut nicht verstehen. Sie hat oft eine absolute Meinung zu bestimmten Themen und handelt am Ende umgekehrt. Sie ignoriert ihre Stellungnahme und handelt unbewusst, wobei sie oft manches hinterfragt. Vielleicht liegt es in menschlicher Natur, die Triebe und Wünsche zu unterdrücken, wobei sie unbewusst vorkommen und unsere Entscheidungen steuern? Vielleicht ist es der Sinn der Geschichte, dass die Menschen komplex und vielfältig sind? Wir kennen uns nicht hundertprozentig und erfahren von unserer Persönlichkeit immer wieder etwas Neues.

Große Gefallen ist ein interessantes und einzigartiges Buch, indem die Macht und Hilflosigkeit der Charaktere aus der psychologischen Perspektive dargestellt werden.

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Veröffentlicht am 24.08.2022

Ein Entwicklungsroman mit viel Potential

Snowflake
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Das ist der Debütroman der irischen Schriftstellerin über ein irisches Mädchen, das auf einem Bauernhof aufgewachsen ist. Sie hat ihren Platz in Trinity College in Dublin ergattert und studiert dort englische ...

Das ist der Debütroman der irischen Schriftstellerin über ein irisches Mädchen, das auf einem Bauernhof aufgewachsen ist. Sie hat ihren Platz in Trinity College in Dublin ergattert und studiert dort englische Literatur. Sie wird manchmal naiv und hilflos dargestellt. Trotzdem versucht sie sich an das neue Leben in der Hauptstadt Irlands anzupassen. Freunde, Parties, Alkohol, Spaß. Gleichzeitig hat sie ihre Mutter und Onkel, mit denen Problemen sie auch zu kämpfen hat: Alkoholismus, seelische Krankheiten, Depression. Ihr Zuhause, das kleine Dorf eine Stunde von Dublin entfernt, gilt als ihr vertraute Welt, die sie geprägt hat. In der neuen Welt muss sie zurechtkommen und irgendwie gelingt es ihr nicht ganz so gut. Das Studentenleben wurde leider nicht ausgiebig thematisiert, als ich gedacht habe.

Im Buch gibt es an sich keine bestimmte Handlung. Das Geschehen wird fragmentarisch gezeigt, wobei man sich ab und zu fragt, ob das Beschriebene relevant war. Die Erzählung fand ich manchmal verschwommen und langweilig, wobei manche Themen oberflächlich behandelt wurden. Die Hauptfigur hat mir auch nicht ganz gut gefallen. Ich konnte sie häufig nicht verstehen. Debbie hat Angst, genau so wie ihre Mutter zu werden. Und genau so benimmt sie sich, wie ihre Mutter. Während des ganzen Buches wurde mir nicht klar, was Debbie aus sich machen wollte. Sie hat gar kein Ziel vor sich. Sieht das Leben eines Millenials auch so?

Die Persönlichkeitsentwicklung wird zur Selbstzerstörung. Was früher Spaß gemacht hat, bleibt nicht länger verlockend. Es gibt auch ein offenes Ende, wo die meisten Figuren zusammenkommen. Man erfährt leider nicht, was aus Debbie später wird.

„Snowflake“ ist ein Entwicklungsroman, der meiner Meinung nach nicht ausführlich ausgearbeitet wurde. Aber mit viel Potential.

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Veröffentlicht am 24.08.2022

Wie lange braucht man für die Liebe?

Kein Sommer ohne dich
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Das ist eine leichte Sommerlektüre. Die Protagonisten Poppy und Alex kennen sich seit der Uni. Nur hat Poppy ihr Studium abgebrochen und Alex hat weiter studiert und promoviert. Sie sind sehr unterschiedlich, ...

Das ist eine leichte Sommerlektüre. Die Protagonisten Poppy und Alex kennen sich seit der Uni. Nur hat Poppy ihr Studium abgebrochen und Alex hat weiter studiert und promoviert. Sie sind sehr unterschiedlich, aber zusammen fühlen sie sich wohl. Sie wohnen in verschiedenen Städten und treffen sich ca. einmal im Jahr, wenn sie Urlaub gemeinsam verbringen. Im Buch wird jeder Sommer der beiden gezeigt, wohin sie fahren, was sie erleben. Sie haben miteinander viele witzige Momenten geteilt. Aber es passiert häufig so, dass die beiden fast nie gleichzeitig Singles sind. Vielleicht deswegen haben sie 12 Jahre gebraucht, um zu verstehen, was sie füreinander fühlen. Eine Liebesgeschichte, die aus der Freundschaft entstanden ist. Im Roman werden auch solche Themen behandelt wie toxische Beziehungen und Mobbing.

Ehrlich gesagt habe ich mehr von dem Buch erwartet, weil es so gehyped wurde. Ich fand es auch schade, dass die ganze Handlung nur aus Poppys Sicht gezeigt wurde. Die ist eine witzige und kluge Frau. Trotzdem konnte ich mit ihr nicht ganz warm werden. Das flüssige Schreibstil hat mir gut gefallen, die Zeitsprünge aber nicht. Manchmal wusste ich nicht genau, im welchen Jahr die Szene stattfand.

Poppy musste gar nicht so weit vom Zuhause fliehen, um glücklich zu sein. Schließlich sind das die Menschen, die uns glücklich machen, und nicht die Orte.

Ein Sommerbuch für zwischendurch, das ich aber trotzdem empfehlen kann.

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