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Veröffentlicht am 22.06.2022

Melancholisch schön

Das Holländerhaus
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Dieser Roman erinnert mich an ein Märchen, in dem eine böse Stiefmutter herrscht, so dass die Kinder auf sich allein gestellt sind. Die 2 Hauptfiguren, Danny und Maeve, Bruder und Schwester hatten Pech ...

Dieser Roman erinnert mich an ein Märchen, in dem eine böse Stiefmutter herrscht, so dass die Kinder auf sich allein gestellt sind. Die 2 Hauptfiguren, Danny und Maeve, Bruder und Schwester hatten Pech mit den Eltern. Ihre Mutter hat sie verlassen, als sie noch klein waren, weil sie nicht mehr im Holländerhaus aushalten konnte. Die Stiefmutter hat sie nach dem Vaters Tod rausgeschmissen. Da Maeve schon in diesem Moment berufstätig war, hat sie sich um Danny und seine Ausbildung gekümmert und ihr Privatleben geopfert. Wie beobachten das Leben von Danny und Maeve Jahrzehnte lang. Obwohl sie nicht mehr im Holländerhaus leben, bleiben sie für immer mit dem Haus verbunden. Sie kommen ab und zu zu diesem Haus und beobachten es vom Auto. Sie erleben immer wieder in ihren Erinnerungen ihre Kindheit und Jugend dort. Das Holländerhaus zieht sie an wie ein Magnet. Die Charaktere hier sind lebendig und authentisch. Das Holländerhaus steht im Mittelpunkt der Geschichte. Leute werden älter, es kommt eine neue Generation und das Holländerhaus steht immer noch dort unverändert. Die Protagonisten spüren in sich Ärger und Gleichgültigkeit gegenüber dem Haus und der Stiefmutter. Obwohl sie älter werden, bleiben sie in manchen Aspekten wie Kinder von damals, als ihr Leben noch im Holländerhaus war.

Es war für mich eine unvergessliche Reise durch das Leben der ganz normalen Protagonisten. Es ist ein wunderschöner Roman über Familienwerte und Komplexität der Beziehungen mit einer melancholischen Stimmung.

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Veröffentlicht am 14.06.2022

Magisch

Erste Person Singular
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Murakamis kurze Geschichten sind eine Mischung aus der Realität und Phantasie, wobei der Leser sich selbst entscheiden darf, wo die Fiktion und wo die Wahrheit ist. Der Autor schildert uns einen Alltag ...

Murakamis kurze Geschichten sind eine Mischung aus der Realität und Phantasie, wobei der Leser sich selbst entscheiden darf, wo die Fiktion und wo die Wahrheit ist. Der Autor schildert uns einen Alltag mit vielen Details, die manchmal komisch sind. In jeder Geschichte steckt eine andere Bedeutung. In jeder Geschichte stehen ganz unterschiedliche Themen im Vordergrund, wie Liebe, Hobby, Zufälle, die uns verändern und natürlich die Musik. Es wird uns eine Welt gezeigt, in der es mehr Sinn gibt, als es auf den ersten Blick aussieht. Der Leser versteht manchmal nicht viel, aber er wird trotzdem von der Erzählungen begeistert sein. Murakami spielt mit dem Leser, wobei er Geschichten schreibt, die uns treiben, über viele Sachen nachzudenken. Seine kurze Erzählungen haben keinen bestimmten Anfang und Ende. Sie lassen einem einen freien Lauf.

„Erste Person Singular“ ist ein unterhaltsames und herzerwärmendes Buch, in dem die Imagination des Lesers auf die Probe gestellt wird. Ich habe bis jetzt nicht viele Bücher von dem Autor gelesen, aber jedes Mal konnten mich seine Bücher faszinieren.

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Veröffentlicht am 11.06.2022

Freund oder Feind?

Wenn du mir gehörst
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Phil gerät zwischen ihrer Familie, die als Gangster bezeichnet werden, und der Polizei, die sie nicht wirklich wahrnehmen. Sie hat sich vor lange Zeit von ihrem Vater distanziert und ihrem Traum gefolgt, ...

Phil gerät zwischen ihrer Familie, die als Gangster bezeichnet werden, und der Polizei, die sie nicht wirklich wahrnehmen. Sie hat sich vor lange Zeit von ihrem Vater distanziert und ihrem Traum gefolgt, eine gute Polizistin zu sein. Die Protagonistin ist zwiespältig. Mit dem Tempes Auftauchen wird ihr Leben auf den Kopf gestellt. Sie kann ihrer Familie nicht trauen, weil es immer Ungesagte zwischen ihnen bleibt. Sie kann den korrupten Polizisten nicht trauen, die von ihr abgesehen haben. Sie kann nicht ihrer Freundin trauen. Innerlich zerrissen versucht Phil das Richtige zu tun. Nun kann sie nicht mehr die Wahrheit von Lügen unterscheiden.

Die Hauptfigur wurde prima dargestellt. Die Taten anderer Charaktere konnten mich leider nicht überzeugen. Mir fehlte außerdem an Spannung und Überraschungen. Es gab Wendungen, nur nachdem ich sie schon vermutet habe. Das Buch liest sich schnell. Die Story konnte besser ausgearbeitet werden, dass es am Ende keine offenen Fragen mehr gibt. Ich habe viel Positives über den Autor gehört. Vielleicht sollte man mit dem anderen Buch von ihm anfangen.

Das war mein erstes Buch der Autors und definitiv nicht das letzte.

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Veröffentlicht am 11.06.2022

Realität vs. Internet

Und keiner spricht darüber
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Die Geschichte besteht aus 2 Teilen. Im ersten Teil musste ich mich lange an die bildhafte Sprache der Autorin gewöhnen. Die Story ist sehr ungewöhnlich geschrieben. Die Protagonistin lebt quasi im Internet, ...

Die Geschichte besteht aus 2 Teilen. Im ersten Teil musste ich mich lange an die bildhafte Sprache der Autorin gewöhnen. Die Story ist sehr ungewöhnlich geschrieben. Die Protagonistin lebt quasi im Internet, sie postet alles mögliche auf ihrem Account. Es kommen ganz viele Informationen zur Politik, Ökologie oder Religion. Ich habe mich ständig gefragt, wo ist der Sinn der Geschichte. Aufgrund vieler Gedanken konnte ich ihn erst ganz am Ende finden.

Die Autorin übt eine scharfe Kritik an das virtuelle Leben, in dem man über das Wichtigste im Internet nicht spricht. Erst als die Protagonistin etwas Unangenehmes in der Realität erlebt, sieht sie die zwei gravierenden Unterschiede zwischen Realität und Internet deutlicher. Patricia Lockwood zeigt uns die Besonderheiten eines virtuellen Lebens ironisch.

Es ist eine ungewöhnliche Geschichte, geschrieben in einer metaphorischen Sprache. Auf den ersten Blick wirkt die Story oberflächlich, jedoch steckt in ihr eine tiefere Bedeutung. Die Tragödie im Leben der Protagonisten konnte ich nicht ganz gut wahrnehmen aufgrund der Sprache. Wahrscheinlich deswegen konnte mich das Buch nicht hundertprozentig überzeugen. Trotzdem kann ich „Und keiner spricht darüber“ diejenigen weiter empfehlen, die etwas Ungewöhnliches lesen möchten.

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Veröffentlicht am 06.06.2022

Drei Frauen, ein Mann

Up to Date – Drei Dates machen noch keine Liebe – oder doch?
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Siobhan, Miranda und Jane sind ganz unterschiedliche junge Frauen, die etwas Gemeinsames haben: Alle drei haben eine Verabredung mit Joseph Carter am Valentinstag. Am Ende taucht er bei keiner Frau auf. ...

Siobhan, Miranda und Jane sind ganz unterschiedliche junge Frauen, die etwas Gemeinsames haben: Alle drei haben eine Verabredung mit Joseph Carter am Valentinstag. Am Ende taucht er bei keiner Frau auf. Der Anfang hat mich irritiert. Wie kann denn Joseph gleichzeitig drei Frauen daten? Ich fand ihn so unsympathisch, bis ich weiter gelesen habe. Im Laufe der Geschichte wird dem Leser klar, wo der Hacken steckt. Bei einer plötzlichen Wendung scheint Joseph doch ein rücksichtsvoller und sympathischer Mann zu sein.

Die Figuren im Buch sind sehr unterschiedlich, die 3 Frauen haben verschiedene Charaktere und Erfahrungen. Es war interessant zu beobachten, wie das Leben der einzelnen Figur läuft und wie die Story sich weiter entwickelt. Über Joseph erfährt man am Anfang nicht viel und mir fiel es schwer, seine Figur zu verstehen. Am Ende weiß man über ihn viel mehr.

Ich hatte immer eine Frage im Kopf: Mit wem Joseph am Ende bleibt? Erst auf den letzten 50 Seiten wird einem deutlich, welche Schicksale die Figuren haben.

Das Buch hat mich am Anfang verwirrt und am Ende mochte ich die Story. Es ist eine romantische Geschichte, die einen in ihren Bann nimmt und bis zum Ende nicht los lässt.

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