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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.12.2022

Persönlichkeit an sich

Der merkwürdige Fall von Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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Ich glaube, es gibt keine einzige Person, die von diesem Buch oder mindestens von der Hauptidee nichts gehört hat. Die Novelle erschien 1880, in der viktorianischen Zeit, und damit gehört sie zur Schauerliteratur, ...

Ich glaube, es gibt keine einzige Person, die von diesem Buch oder mindestens von der Hauptidee nichts gehört hat. Die Novelle erschien 1880, in der viktorianischen Zeit, und damit gehört sie zur Schauerliteratur, in der das Phantastische und das Mystische kombiniert wird. Es ist kein Roman, sondern eine Novelle, daher konnte sie mit zahlreichen Beschreibungen und kleinen Details nicht ausgeschmückt werden, damit man ein ganzes und nachvollziehbares Bild bekommt.

Allein die Idee der Verkörperung von zwei verschiedenen Seiten einer Persönlichkeit finde ich faszinierend. Dies kann mit vielen unterschiedlichen psychologischen, psychoanalytischen, mystischen sowie phantastischen Elementen verbunden werden. Obwohl der Leser von Anfang an weiß, wie die Geschichte läuft, herrscht trotzdem eine gewisse Intrige in der Novelle.

Das ist ein Klassiker über einen Menschen mit seinen guten und dunklen Seiten. Wird er gegen dunkle Seiten kämpfen oder wird er sie freilassen? Jeder soll für sich allein entscheiden.

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Veröffentlicht am 28.12.2022

Packender Thriller

Abendrot
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Der neue Thriller von Lucy Foley lässt einen nicht enttäuschend zurück. Dieses Buch hat mir sogar mehr gefallen, als „Sommernacht“.

Von den ersten Seiten wird es deutlich, wer der Opfer ist. Jedoch erfährt ...

Der neue Thriller von Lucy Foley lässt einen nicht enttäuschend zurück. Dieses Buch hat mir sogar mehr gefallen, als „Sommernacht“.

Von den ersten Seiten wird es deutlich, wer der Opfer ist. Jedoch erfährt der Leser über den richtigen Täter erst am Ende des Buches. Die Geschichte wird dieses Mal auch aus den verschiedenen Perspektiven erzählt, sodass man eine Möglichkeit bekommt, ins Innere der Figuren zu blicken. Der Autorin gelingt es hervorragend, ihre Charaktere aus der psychologischen Sicht darzustellen. Jeder ist anders. Jeder hütet ein dunkles Geheimnis. Jeder könnte der Täter sein. Ich hatte so viele Szenarien im Kopf und bei allen lag ich falsch.
Allein das Setting in Paris wirkt mysteriös.

Und ganz am Ende, wenn man sich schon sicher ist, was danach passiert, findet eine plötzliche Wendung statt, die man nicht erwartet. Diesen Thriller habe ich innerhalb weniger Tage gelesen, weil ich nicht abwarten konnte, wie es endet.

Raffiniert und packend!
Absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.12.2022

Jeder hat ein Geheimnis

Beschütze sie
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Im Buch geht es nicht um etwas Neues oder Besonderes. Wir haben eine typische Handlung vor uns: Es gibt eine Ehe, in der Geheimnisse ans Licht kommen. Und trotzdem schafft Laura Dave aus dieser Idee einen ...

Im Buch geht es nicht um etwas Neues oder Besonderes. Wir haben eine typische Handlung vor uns: Es gibt eine Ehe, in der Geheimnisse ans Licht kommen. Und trotzdem schafft Laura Dave aus dieser Idee einen zu fesseln. Es ist schlicht, jedoch spannend.

Was hat denn Owen gemacht? Welches Geheimnis hat er? Ist er schuldig? Über diese Fragen denkt der Leser immer wieder nach. Und die Autorin versucht uns manchmal auf die falsche Spur zu bringen. Manchmal gelingt es ihr, manchmal nicht. Die Erzählung verläuft dynamisch, obwohl die Hauptfiguren kaum Hindernisse vor sich haben. Für sie läuft alles wie geschmiert. Dieses Aspekt hat mich ehrlich gesagt gestört. Ich fände es toll, wenn es ein paar plötzliche Wendungen im Thriller gegeben hätte.

Im Vordergrund des Buches stehen Beziehungen zwischen den Charakteren: Ehemann - Ehefrau, Stiefmutter - Stieftochter. Ich fand interessant, die Beziehungsentwicklung zwischen Hannah und Bailey zu beobachten. Die Erzählung liest sich leicht und unbefangen.

Das Finale bleibt überdies überraschend dramatisch. Auch hier würde ich mir etwas Konkreteres wünschen, weil nicht alle meinen Fragen beantwortet werden konnten. Das Buch kann ich trotzdem euch empfehlen.

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Veröffentlicht am 09.12.2022

Inneres Uneinssein

Das Leben vor uns
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Die Autorin erzählt in ihrem Debütroman über eine Epoche, eine Zeit von Perestroika in Russland mit den zahlreichen Reformen und wie die verschiedenen Generationen diese aufnehmen. Ich-Erzählerin Anja ...

Die Autorin erzählt in ihrem Debütroman über eine Epoche, eine Zeit von Perestroika in Russland mit den zahlreichen Reformen und wie die verschiedenen Generationen diese aufnehmen. Ich-Erzählerin Anja und ihre beste Freundin Milka träumen von ihren zukünftigen Leben irgendwo in einem europäischen Land. Sie hören gerne ausländische Musik und lesen Bücher von englischsprachigen Schriftstellern.

Anhand von Dialogen zwischen den Protagonistinnen und den anderen Figuren kann man sofort merken, welche zwiespältige Einstellung zur Sowjetunion die verschiedenen Charaktere haben. Gorcheva-Newberry verleiht ihren Figuren zeitgemäße sowie lebendige Eigenschaften, so dass der ganze Roman zusammen mit historischen Ereignissen und kulturellen Aspekten ästhetisch wirkt.

Außerdem findet man in diesem Roman Spuren von Tschehows Meisterwerk „Kirschgarten“. Die Namen der Charaktere sind ähnlich sowie die Hauptidee des Romans. Es gibt sogar ein Apfelgarten, der sich im Laufe der Erzählung auch verändert.

Es geht im Buch um eine verschwindende Epoche, die langsam ausgelöscht wird. Es geht um Menschen, die in dieser Blase der Unwissenheit und Propaganda leben. Das Überleben in Perestroika-Jahren hat sich tief im Bewusstsein der Bevölkerung verinnerlicht. Auch die neue Generation hat Schwierigkeiten, dieser Zeit zu entkommen, wie der Leser an Anjas Beispiel nachvollziehen kann. Gorcheva-Newberry gelingt es, die russische Mentalität geschickt und vielseitig zu zeigen.

Ein Buch, was ich euch empfehlen kann, wenn ihr euch für unterschiedliche Kulturen interessieren.

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Veröffentlicht am 09.12.2022

Ein spannender Horror-Roman mit viel Potenzial

Der mexikanische Fluch
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Die Autorin hat einen Schauerroman geschrieben, in dem man eine Mischung aus gotischen Elementen findet, wie zum Beispiel ein altes viktorianisches Haus, Geister, Friedhof, Geheimnisse um die englische ...

Die Autorin hat einen Schauerroman geschrieben, in dem man eine Mischung aus gotischen Elementen findet, wie zum Beispiel ein altes viktorianisches Haus, Geister, Friedhof, Geheimnisse um die englische Familie, Intrigen. Die Dekadenz an diesem Haus und an dem kleinen Städtchen irgendwo in Mexiko wirkt unheimlich. Von den ersten Seiten hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte mysteriös und gleichzeitig fesselnd sein könnte. So war sie tatsächlich. Moreno-Garcia hat in ihrem Buch zahlreiche Heimlichkeiten sowie interessante Ideen kombiniert, so dass es nie langweilig wird. Die lebendigen und spannenden Szenen lassen sich schnell lesen, wobei man sich diese hervorragend vorstellen kann. Die Atmosphäre des Mysteriösen zusammen mit dem Wohlfühlen der Protagonistin wurden immer intensiver. Die Realität und Visionen wurden allmählich verschwommen. Das bereitete mir viel Spaß beim Lesen.

Leider habe ich noch einige Kritikpunkte, die ich erläutern möchte. Die Protagonistin Noemí ist eine hübsche, kluge und manchmal freche junge Frau. Ich mochte sie sehr. Was die anderen Charaktere angeht, fand ich sie klischeehaft und oberflächlich. Auch ihre Beziehungen zueinander wirkten nicht real. Überdies bekommt man nicht viel von der mexikanischen Kultur. Das Setting konnte ruhig in einem anderen Land sein. Es gab keine wirkliche Verknüpfung zwischen dem Geschehen und Mexiko. Und das Finale kam schnell und meiner Meinung nach übertrieben. Am Ende konnten leider nicht alle meine Fragen beantwortet werden.

Generell war der Roman für mich unterhaltsam und spannend für zwischendurch. Im Buch ging es um Freundschaft und Treue, was mir sehr gefiel, wie es dargestellt wurde.

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