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Veröffentlicht am 24.08.2022

Ein Entwicklungsroman mit viel Potential

Snowflake
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Das ist der Debütroman der irischen Schriftstellerin über ein irisches Mädchen, das auf einem Bauernhof aufgewachsen ist. Sie hat ihren Platz in Trinity College in Dublin ergattert und studiert dort englische ...

Das ist der Debütroman der irischen Schriftstellerin über ein irisches Mädchen, das auf einem Bauernhof aufgewachsen ist. Sie hat ihren Platz in Trinity College in Dublin ergattert und studiert dort englische Literatur. Sie wird manchmal naiv und hilflos dargestellt. Trotzdem versucht sie sich an das neue Leben in der Hauptstadt Irlands anzupassen. Freunde, Parties, Alkohol, Spaß. Gleichzeitig hat sie ihre Mutter und Onkel, mit denen Problemen sie auch zu kämpfen hat: Alkoholismus, seelische Krankheiten, Depression. Ihr Zuhause, das kleine Dorf eine Stunde von Dublin entfernt, gilt als ihr vertraute Welt, die sie geprägt hat. In der neuen Welt muss sie zurechtkommen und irgendwie gelingt es ihr nicht ganz so gut. Das Studentenleben wurde leider nicht ausgiebig thematisiert, als ich gedacht habe.

Im Buch gibt es an sich keine bestimmte Handlung. Das Geschehen wird fragmentarisch gezeigt, wobei man sich ab und zu fragt, ob das Beschriebene relevant war. Die Erzählung fand ich manchmal verschwommen und langweilig, wobei manche Themen oberflächlich behandelt wurden. Die Hauptfigur hat mir auch nicht ganz gut gefallen. Ich konnte sie häufig nicht verstehen. Debbie hat Angst, genau so wie ihre Mutter zu werden. Und genau so benimmt sie sich, wie ihre Mutter. Während des ganzen Buches wurde mir nicht klar, was Debbie aus sich machen wollte. Sie hat gar kein Ziel vor sich. Sieht das Leben eines Millenials auch so?

Die Persönlichkeitsentwicklung wird zur Selbstzerstörung. Was früher Spaß gemacht hat, bleibt nicht länger verlockend. Es gibt auch ein offenes Ende, wo die meisten Figuren zusammenkommen. Man erfährt leider nicht, was aus Debbie später wird.

„Snowflake“ ist ein Entwicklungsroman, der meiner Meinung nach nicht ausführlich ausgearbeitet wurde. Aber mit viel Potential.

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Veröffentlicht am 24.08.2022

Wie lange braucht man für die Liebe?

Kein Sommer ohne dich
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Das ist eine leichte Sommerlektüre. Die Protagonisten Poppy und Alex kennen sich seit der Uni. Nur hat Poppy ihr Studium abgebrochen und Alex hat weiter studiert und promoviert. Sie sind sehr unterschiedlich, ...

Das ist eine leichte Sommerlektüre. Die Protagonisten Poppy und Alex kennen sich seit der Uni. Nur hat Poppy ihr Studium abgebrochen und Alex hat weiter studiert und promoviert. Sie sind sehr unterschiedlich, aber zusammen fühlen sie sich wohl. Sie wohnen in verschiedenen Städten und treffen sich ca. einmal im Jahr, wenn sie Urlaub gemeinsam verbringen. Im Buch wird jeder Sommer der beiden gezeigt, wohin sie fahren, was sie erleben. Sie haben miteinander viele witzige Momenten geteilt. Aber es passiert häufig so, dass die beiden fast nie gleichzeitig Singles sind. Vielleicht deswegen haben sie 12 Jahre gebraucht, um zu verstehen, was sie füreinander fühlen. Eine Liebesgeschichte, die aus der Freundschaft entstanden ist. Im Roman werden auch solche Themen behandelt wie toxische Beziehungen und Mobbing.

Ehrlich gesagt habe ich mehr von dem Buch erwartet, weil es so gehyped wurde. Ich fand es auch schade, dass die ganze Handlung nur aus Poppys Sicht gezeigt wurde. Die ist eine witzige und kluge Frau. Trotzdem konnte ich mit ihr nicht ganz warm werden. Das flüssige Schreibstil hat mir gut gefallen, die Zeitsprünge aber nicht. Manchmal wusste ich nicht genau, im welchen Jahr die Szene stattfand.

Poppy musste gar nicht so weit vom Zuhause fliehen, um glücklich zu sein. Schließlich sind das die Menschen, die uns glücklich machen, und nicht die Orte.

Ein Sommerbuch für zwischendurch, das ich aber trotzdem empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 07.08.2022

Karriere oder Familie?

Die Hennakünstlerin
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Es ist ein Roman über eine starke Frau, die in Indien in den 50ern nach Erfolg strebt. Sie hat ihren Mann verlassen und damit ihre Eltern blamiert. Seit 13 Jahren arbeitet sie selbstständig als eine Hennakünstlerin. ...

Es ist ein Roman über eine starke Frau, die in Indien in den 50ern nach Erfolg strebt. Sie hat ihren Mann verlassen und damit ihre Eltern blamiert. Seit 13 Jahren arbeitet sie selbstständig als eine Hennakünstlerin. Außerdem hat sie eine andere „illegale“ Tätigkeit sozusagen. Ihr größter Wunsch ist ein Haus zu bauen, wo sie mit ihren Eltern leben kann. Und sie ist nah dran. Als ihre 13-jährige Schwester auftaucht, über deren Existenz Lakshmi nicht wusste, wird ihr Leben auf den Kopf gestellt.

Im Roman wird die Frauenrolle in Indien im XX Jahrhundert thematisiert. Die Zeit, wann die Frauen für sich allein nicht entscheiden dürften. Man erfährt, welche Prüfungen Lakshmi bestehen musste, um ihr Ziel zu erreichen und wie leicht es war, in einem Moment alles zu verlieren. War es Karma? Die Autorin zeigt uns einen schwierigen Weg der Protagonistin, bis sie sich selbst findet. All der Schmerz und Angst der Hauptfigur konnte ich fühlen.

Das Haus symbolisiert Erfolg und Wohlstand. Ob Lakshmi glücklich in diesem Haus bleibt ist eine andere Frage. In kleinen Teilchen verliert sie allmählich ihr Glück. Was würde sie machen?

Wenn ihr eine neue Kultur kennenlernen wollt, dann liest dieses Buch. Die Geschichte ist so beeindruckend und interessant geschildert, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Die Erzählung wirkt lebendig und bunt. Im Text findet man einige indische Wörter, die Bedeutung von denen im Glossar dargelegt wird.

Eine absolute Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 07.08.2022

Das Leben entscheidet für uns

In fünf Jahren
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Ich habe eine Liebesgeschichte erwartet, eine leichte und romantische Story. Tatsächlich gibt es ein wenig Romantik, aber es geht nicht um die Liebe, auf die wir hoffen, sondern um eine andere. Die Autorin ...

Ich habe eine Liebesgeschichte erwartet, eine leichte und romantische Story. Tatsächlich gibt es ein wenig Romantik, aber es geht nicht um die Liebe, auf die wir hoffen, sondern um eine andere. Die Autorin thematisiert außerdem solche Aspekte wie die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern, richtige Entscheidungen und die Vergänglichkeit des Lebens. Das Leben ist nicht nur schwarz und weiß. Wir suchen die richtigen Farben aus, mit denen wir unseren Weg ausmalen möchten, um später zu begreifen, dass unser Leben ohne uns ihre eigenen Pläne schmiert. Am Ende entscheiden nicht wir, sondern das Schicksal.
Es ist ein Buch über Seelenverwandten und die wahrhaftigen Gefühle, die man nicht leugnen kann. Die beginnende Liebesgeschichte entwickelt sich zu einem herzzerreißenden Drama, das einen sprachlos macht. Sprachlos, weil man gar nicht gedacht hat, dass es im Buch um etwas Tieferes und Erschütterndes geht als eine bloße Lovestory. Das Buch hat mich zum Nachdenken gebracht über die Sachen, woran ich sehr selten denke. Die Charaktere hier wirken realistisch. Ich beobachtete die Entwicklung der Protagonistin mit einem großen Interesse. Ich habe mir immer wieder die Frage gestellt: „Was wird sie jetzt machen?“

Es ist kein leichtes aber flüssiges Buch, das ich auf jeden Fall empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 26.07.2022

Klassischer Kriminalroman

Die Tote auf dem Maskenball
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Ein gelungenes und fesselndes Debüt des Autors, das euch sicher gefallen wird. Es ist ein klassischer Kriminalroman mit einem feministischen Unterton. Die Handlung findet in New York der 1940er Jahren ...

Ein gelungenes und fesselndes Debüt des Autors, das euch sicher gefallen wird. Es ist ein klassischer Kriminalroman mit einem feministischen Unterton. Die Handlung findet in New York der 1940er Jahren statt. Die charismatischen und unterschiedlichen Ermittlerinnen Pentecost und Parker mit witzigen Sprüchen werden das Geschehen spannend machen. Die Frauen müssen ein Rätsel lösen, wobei die Familiengeheimnisse und Intrigen ans Licht kommen. Alle Charaktere wirken authentisch und lebendig. Die Erzählung wird von Parkers Perspektive erzählt. Das Ende konnte ich nicht voraussehen. Die Handlung fand ich wirklich raffiniert und gut ausgearbeitet. Es gibt außerdem eine Liebesgeschichte, die im Hintergrund bleibt. Die Ermittlerinnen konnten sich weiter entwickeln und ich kann es nicht mehr abwarten, den zweiten Teil zu lesen, der erst im nächsten Jahr erscheint.
Ehrlich gesagt, habe ich von diesem Buch nichts Besonderes erwartet. Vielleicht auch deswegen hat mir der Kriminalroman sehr gut gefallen. „Die Tote auf dem Maskenball“ war für mich eine unterhaltsame, spannende und atmosphärische Lektüre, die ich euch gerne empfehlen kann.

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