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Veröffentlicht am 20.01.2023

Mehr erhofft

Twisted Tales Collection
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Was wäre, wenn der Zufall nicht dem Guten zuspielt, sondern dem Bösen? Wenn die Heldin zu spät kommt oder der Held stirbt? Oder wenn das Unheil von einer nahestehenden Person ausgeht?

Die Twisted Tales ...

Was wäre, wenn der Zufall nicht dem Guten zuspielt, sondern dem Bösen? Wenn die Heldin zu spät kommt oder der Held stirbt? Oder wenn das Unheil von einer nahestehenden Person ausgeht?

Die Twisted Tales Collection umfasst fünf Bände der Reihe, allerdings nicht in chronologischer Reihenfolge der Veröffentlichung. Enthalten sind:

ᴇʟsᴀs sᴜᴄʜᴇ: Was wäre, wenn Elsa und Anna sich nie kennengelernt hätten?
sᴘɪᴇɢʟᴇɪɴ, sᴘɪᴇɢʟᴇɪɴ: Was wäre, wenn die böse Königin den Prinzen vergiftet hätte?
ᴡɪᴇ ᴇɪɴ ᴜɴᴇɴᴅʟɪᴄʜᴇʀ ᴛʀᴀᴜᴍ: Was wäre, wenn Dornröschniemals mehr erwacht wäre?
ᴅᴜɴᴋʟᴇ sᴄʜᴀᴛᴛᴇɴ: Was wäre, wenn Mulan in die Unterwelt hätte reisen müssen?
ᴅɪᴇ sᴄʜöɴᴇ ᴜɴᴅ ɪʜʀ ɢᴇʜᴇɪᴍɴɪs: Was wäre, wenn Belles Mutter das Biest verflucht hätte?
Ich war bereits von der Idee, Märchen aus neuer Perspektive zu erzählen begeistert (Villains Collection), aber auf die alternativen Handlungsverläufe war ich fast noch gespannter! Die fünf Bände unterscheiden sich für mich allerdings sehr stark hinsichtlich Atmosphäre, Charakteren und Spannungsbogen. ᴡɪᴇ ᴇɪɴ ᴜɴᴇɴᴅʟɪᴄʜᴇʀ ᴛʀᴀᴜᴍ konnte mich leider gar nicht überzeugen. Das Konzept fand ich sehr interessant – gefangen in einer Traumwelt! –, aber mir waren sowohl Aurora als auch der Prinz unsympathisch und die Geschichte verlief für mich etwas zäh. sᴘɪᴇɢʟᴇɪɴ, sᴘɪᴇɢʟᴇɪɴ hat mir im Vergleich z. B. deutlich besser gefallen. Der Wechsel der Perspektive hat die Charaktere für mich lebendiger gemacht und zur Spannung beigetragen, aber auch hier hat mir das gewisse Etwas gefehlt.

Schön finde ich, dass jedes Hörbuch von einer anderen Sprecherin gelesen wird. Einigen war für mich persönlich leichter zu folgen als anderen, aber grundsätzlich lesen alle sehr angenehm. Den Wechsel finde ich auch als Unterbrechung der Geschichten, die nicht aufeinander aufbauen, sehr passend.

Insgesamt sind die Twisted Tales für mich ein interessanter Ansatz für Neuerzählungen, der mich in der Umsetzung leider nicht ganz überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 16.01.2023

Deutliche Steigerung zum ersten Band

Schattenthron 2: Bringerin des Lichts
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Der zweite Teil der Schattenthron-Dilogie war für mich eine Überraschung!

Inhaltlich schließt die Fortsetzung direkt am ersten Band an. Kaum ist die erste Mission mehr oder weniger geglückt, wartet auch ...

Der zweite Teil der Schattenthron-Dilogie war für mich eine Überraschung!

Inhaltlich schließt die Fortsetzung direkt am ersten Band an. Kaum ist die erste Mission mehr oder weniger geglückt, wartet auch schon die nächste Herausforderung auf den bunt gemischten Trupp. Zusätzlich ergibt sich aus einer Enthüllung eine neue Chance, die die Verhältnisse im Krieg verschieben könnte. Dafür muss Kaaya sich jedoch mehr als einer Entscheidung stellen – und sich ihrer Gefühle klar werden: Zieht es sie zu Ilias oder Arian?

Die diesmal etwas länger gewählten Perspektivenwechsel haben für mich dazu beigetragen, dass die Charaktere und deren Motive deutlich greifbarer waren. Auch die Handlung war etwas weniger übereilt. Um richtig mitzufiebern, hat es für mich allerdings weiterhin nicht gereicht. Das Worldbuilding bleibt – für meinen Geschmack – zu diffus, mir hätten mehr Erklärungen dabei geholfen, ein genaueres Bild vor Augen zu haben. Wie im ersten Band habe ich viele Lücken mit anderen Geschichten gefüllt. Außerdem werden einige schlechte Entscheidungen gefühlt nur getroffen, um eine weitere Portion Drama zu ermöglichen. Für mich ergab es mehrmals keinen Sinn, warum entsprechend gehandelt wurde. Zumal oft kurz zuvor genau das Gegenteil die logische Konsequenz war.

Das Love Triangle konnte mich leider weiterhin nicht überzeugen. Für mich waren die bestehenden und aufkommenden Gefühle im ersten Band nicht authentisch, wodurch das Gefühlschaos im zweiten Band für mich ebenfalls unglaubwürdig war. Auch der Umgang mit den vermeintlich tobenden Gefühlen hat mir nicht zugesagt. Ich sehe hierin sehr viel verschenktes Potential, da das Thema der Seelenverbundenheit einen interessanten Twist in das Dreieck hätte bringen können. (Es wird zusätzlich ein weiteres Dreieck thematisiert, auf das ich gerne verzichtet hätte.)

Worüber ich schockiert war, war das nächtliche Gespräch zwischen Luana und Kian. Dadurch ist die Dynamik für mich von bittersüß zu abstoßend gewechselt.

Der zweite Band war für mich insgesamt deutlich spannender. Die Reihe hätte in meinen Augen aber von mehr Ausführungen und Erklärungen profitiert. Die Idee war nämlich toll!

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Veröffentlicht am 03.11.2022

Interessante Idee mit einigen Längen

Flügelschatten
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Die ersten Seiten von Flügelschatten haben mich dazu verleitet, es einfach auf gut Glück mitzunehmen. Und ich hatte den richtigen Riecher: Es ist ein „Ich lese das ganze Buch in einem Rutsch“-Buch. Nach ...

Die ersten Seiten von Flügelschatten haben mich dazu verleitet, es einfach auf gut Glück mitzunehmen. Und ich hatte den richtigen Riecher: Es ist ein „Ich lese das ganze Buch in einem Rutsch“-Buch. Nach dem Prolog wurde meine Vorfreude jedoch etwas gedämpft. Seitenlang wird die Gefühlswelt der Protagonistin, deren Name hier nicht genannt werden kann, um spoilerfrei zu bleiben, beleuchtet. Eine Stimme im Kopf, Instinkte, denen egal ist, ob sie sich daran erinnert, wer sie ist, und die Neuentdeckung der Welt waren zunächst spannend und haben die Hilflosigkeit gut widergespiegelt, etwas kurzer hätte es für mich aber ausfallen können. Ich finde allerdings auch Herr der Ringe langatmig, und nicht wenige vergöttern die Bücher gerade wegen der Längen.

Danach nimmt die Geschichte an Fahrt auf. Wir treffen auf weitere Charaktere, erleben, wie die Protagonistin ohne Namen Anschluss findet und den Fragen, die sie quälen, langsam auf den Grund geht. Es passt zur Geschichte, dass sich die Ereignisse nicht überstürzen, manchmal hätte ich mir dennoch mehr Tempo gewünscht. Geduld ist eine Tugend, aber nicht unbedingt meine.
Selbstverständlich gibt es auch eine zarte Liebesgeschichte, aber keine, die die Geschichte überschattet. Hierbei hat mir gut gefallen, dass sie sich langsam entwickelt und die zuvor präsentierten Charaktereigenschaften nicht einfach über den Haufen geworfen werden, nur weil ein wohlproportionierter Mann auf der Bildfläche erscheint.

Und weil wir alle Bücher schon einmal nach ihrem Aussehen beurteilt haben: Die Kapitelzierden, die auch den Wechsel der Erzählperspektiven anzeigen, sind – wie das Cover – wunderschön gestaltet. Zum vollständigen Glück hätte mir nur noch eine Karte gefehlt, um einen besseren Überblick zu bekommen. Allerdings passt es zur Situation der Protagonistin, dass auch wir uns nicht direkt auskennen.

Insgesamt hat mir Flügelschatten wirklich gut gefallen. Ein paar Ideen, wie es weitergehen könnte, habe ich schon. Bin gespannt, was sich bewahrheitet!

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Veröffentlicht am 03.11.2022

Interessante Thematik für jüngere Leser:innen

Der Riss in unserem Leben
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Amy und Aiden wachsen in einer Welt auf, die durch die Folgen des Klimawandels nur noch mit viel Vorsicht und einigen Vorkehrungen bewohnbar ist. Den Zwillingen fehlt es dank des privilegierten Elternhauses ...

Amy und Aiden wachsen in einer Welt auf, die durch die Folgen des Klimawandels nur noch mit viel Vorsicht und einigen Vorkehrungen bewohnbar ist. Den Zwillingen fehlt es dank des privilegierten Elternhauses an nichts, werden jedoch dazu angehalten, immer aufeinander aufzupassen – auch wenn das heißen sollte, Dinge tun zu müssen, die sie vielleicht nicht tun wollen. Nachdem Aiden bei dem Versuch Amy zu retten schwer verletzt wird, ist er oft in Gedanken versunken und deutlich verschlossener. Mit der Zeit ändert sich sein Verhalten erneut, doch Amy wird das Gefühl nicht los, dass sich etwas an ihrem Bruder verändert hat…

Zunächst muss ich etwas gestehen: Ich konnte Amy anfangs nicht leiden, was allerdings für die Geschichte spricht, denn ihre Charakterentwicklung habe ich (bis auf Ausnahmen im letzten Drittel des Buches) als sehr gelungen empfunden. Amy weist nur wenig Empathie und noch etwas weniger Selbstreflexion auf: „Es gab Leute, die mich für gemein und egoistisch hielten? Wie konnten sie nur?“. Außerdem hofft sie mit Angebereien – trotz Warnung ihres Bruders – Anschluss zu finden: „Es würde mich nicht überraschen, wenn alle mit mir befreundet sein wollten…“. Im starken Kontrast zu ihrer selbstzentrierten Art steht Aiden, der sich in erster Linie um Amys Wohlergehen sorgt. Im Laufe der Geschichte weitet sich ihr Blick auf die Dinge aber. Besonders hervorzuheben ist hierbei der Nebenstrang zu einer Beschwerde über eine Äußerung, die Amy belauscht und geahndet sehen will.

Es hat Spaß gemacht die Zwillinge zu begleiten, auch wenn das Buch keines war, das mich mitgerissen hat, wie z. B. Lifelike oder Die Tribute von Panem. Ich denke jedoch, dass mich die Geschichte früher sehr begeistert hätte und bewerte das Buch mit Blick auf eben diese deutlich jüngere Zielgruppe. Die Ansprache auch komplexerer Thematiken habe ich als sehr gelungen und für jüngere Leser:innen angemessen transportiert empfunden. Dennoch gibt es einige Aspekte, die ich kritisch beäuge, z. B. das Verhältnis der Eltern und ein Handlungsstrang, der verbale und körperliche Ausschreitungen beinhaltet, die in meinen Augen nicht ausreichend aufgelöst wurden.

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Veröffentlicht am 27.09.2022

Ein Auftakt, der neugierig auf den weiteren Verlauf macht, aber auch einige Stolpersteine bereithält.

Kingdom of the Wicked – Der Fürst des Zorns
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An Kingdom of the Wicked kam auch ich nicht vorbei: Ich liebe Hexengeschichten und die Idee der sieben Todsünden als Dämonenprinzen hat mich direkt begeistert.

Der Einstieg in die Geschichte war jedoch ...

An Kingdom of the Wicked kam auch ich nicht vorbei: Ich liebe Hexengeschichten und die Idee der sieben Todsünden als Dämonenprinzen hat mich direkt begeistert.

Der Einstieg in die Geschichte war jedoch überraschenderweise recht zäh. Dafür, dass der Klappentext die Ermordung von Emilias Zwillingsschwester bereits angekündigt hat, sind nach meinem Empfinden doch recht viele Seiten vergangen, bis wir an diese Stelle gelangen und die Geschichte ihren Lauf und vor allem Fahrt (auf-)nimmt. So hatten wir zwar Zeit Vittoria näher kennenzulernen, für eine tiefergehende Sympathie war die Zeitspanne wiederum zu kurz. Auch von dem historischen Setting habe ich persönlich nicht viel gespürt.

Mit Emilia wurde ich leider nicht so recht warm. Ihr Verhalten war für mich zum Teil nicht nachvollziehbar und viele Entscheidungen kamen mir weniger charakter- als storygeleitet vor. Dafür hätte ich mir gewünscht, dass Nebencharaktere wie z. B. Claudia stärker in die Geschichte verwoben werden. Emilia ist in meinen Augen insgesamt oft ein wenig zu naiv – vor allem für eine Figur, deren Hang zur Logik betont wird – und auch weniger tough als ich es mir erhofft hatte. Sie bietet in den Folgebänden aber genügend Stoff für eine Charakterentwicklung, die es in sich hat. Erste Anzeichen konnten wir schon beobachten.

Wirklich gut hat mir der Einbezug von Kräutern, Tränken usw. in die Hexerei gefallen, wobei ich mir neben den Kitchen Witch Vibes noch einen tieferen Einblick in die Hexerei gewünscht hätte.

Es bleibt spannend, wie sich die Geschichte weiter entfalten wird!

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