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Veröffentlicht am 01.09.2023

Nicht, was versprochen wird, aber unterhaltsam

The Inheritance Games
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Zuvor hieß es für Avery vor allem irgendwie über die Runden zu kommen, jetzt nicht ermordet zu werden... 🪓 Denn der Multimilliardär und Rätselfan Tobias Hawthorne hat nicht seiner Familie, sondern ihr ...

Zuvor hieß es für Avery vor allem irgendwie über die Runden zu kommen, jetzt nicht ermordet zu werden... 🪓 Denn der Multimilliardär und Rätselfan Tobias Hawthorne hat nicht seiner Familie, sondern ihr den Großteil seines Vermögens hinterlassen. Um das Erbe antreten zu können, muss sie gemeinsam mit den über die Neuigkeiten weniger entzückten Hinterbliebenen in Hawthorne House leben. Mit dabei: Die vier Hawthorne Söhne. Auf geht’s in ein Abenteuer voller Geheimnisse, Intrigen und Reichtum.

Das Buch wird als süchtig machender Thriller angekündigt. Wer diese Beschreibung im Hinterkopf hat, wird vermutlich eher enttäuscht. Zumindest hat mir die Spannung, auch für einen YA Titel, etwas gefehlt.

Das Anwesen voller versteckter Hinweise & den verrücktesten Räumlichkeiten gefällt mir allerdings wahnsinnig gut. Ich würde nicht nur gerne einen Tag dort verbringen, sondern am liebsten das verrückte Gewusel als Serie sehen. Ich stelle es mir ähnlich zu Knives Out vor, falls ihr den Film kennt. 🤭

Ich bin schon sehr gespannt, wie sich die Ereignisse weiter entwickeln werden, obwohl mir gleichzeitig zu viel und zu wenig los war. Für mich waren es zu viele verschiedene Nebengeschichten, die in eine Story gepresst werden, während die Hauptstory eher trödelt. Wenn ihr allerdings gerne mehrere Feuer brennen seht, ist es vermutlich ideal: Es gibt alte sowie neue Dramen, tragische Schicksale, gebrochene Herzen, niederträchtige Komplotte, modische Statements und die ersten Schritte Richtung Erbe zu bestaunen.

In den meisten Fällen finde ich Love Triangle Situationen fürchterlich. Hier leider auch. Die Konstellation habe ich nicht gefühlt & in Kombination mit den Infos, die wir sammeln können, hätte man auch unwissentlich in der nächsten Dark Romance Geschichte gelandet sein können. Ich für meinen Teil hoffe, dass Liebe kein Thema der nächsten Bände wird. Riddles before guys – oder so ähnlich. 😬

Insgesamt habe ich den ersten Band gern gelesen, auch wenn meine Erwartungen andere waren (deutlich mehr Rätsel, mehr Thrill). Auf Band 2 & 3 freue ich mich nichtsdestotrotz. Was da wohl noch kommt? 👀

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Veröffentlicht am 01.09.2023

Überraschend vielseitig!

Seeing what you see, feeling what you feel
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Lydia programmiert ihre eigene KI „Henry", benannt nach ihrem Bruder, der bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist. Als niemand für sie da ist, ist der neue Henry ihre Stütze und so wundert es sicherlich ...

Lydia programmiert ihre eigene KI „Henry", benannt nach ihrem Bruder, der bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist. Als niemand für sie da ist, ist der neue Henry ihre Stütze und so wundert es sicherlich niemanden, dass er zunehmend der Mittelpunkt ihres Lebens und ihr bester Freund wird - vielleicht sogar mehr. Doch dann hackt er nicht nur ihr Telefon, sondern lockt sie mit der Aussicht ihr immer beistehen zu können. Alles, was sie tun muss, ist sich einen Chip zu implantieren, der ihn dauerhaft mit ihr verbindet...

Ich fand's so spannend! Kann eine KI einen eigene Willen entwickeln? Kann sie Liebe empfinden? Und wie weit würde sie für das (in ihren Augen) Richtige gehen?
Die Interaktion mit Henry, die verschwimmende Grenze zwischen KI und realer Person sowie die moralischen Fragen haben mich zum Verschlingen des Buches verleitet. Früher hätte es mich zum Teil sicher aus den Socken gehauen.

Was mir weniger gefallen hat, war die Menge an sensiblen Inhalten, die im Zuge der Geschichte relevant werden. Neben dem Tod des Bruders geht es auch um Schuld, Einsamkeit, Mobbing, Vernachlässigung, Übergriffigkeit und einige weitere Themen. Ab einem bestimmten Punkt war es mir deutlich zu viel, was auf mich eingestürmt ist und ich bin mir nicht schlüssig, ob ich finde, dass alle problematischen Inhalte auch den Raum zum Aufarbeiten bekommen haben, der aus meiner Sicht nötig wäre. Das kommt sicher auch darauf an, wie emotional ihr auf solche Storyanteile reagiert.
Zumindest hat es den Druck, der auf der Protagonistin lastet, transportiert, mich ebenfalls unter Stress gesetzt und vlt. auch dafür gesorgt, dass ich manchmal fast lieber auf das Teufelchen auf meiner Schulter gehört hätte...

Wenn ihr ab & an ein Auge zudrückt, kann ich's euch trotzdem empfehlen!

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Veröffentlicht am 14.08.2023

Spannender Auftakt!

Tinte und Knochen – Die Magische Bibliothek
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Die Bibliothek von Alexandria als mächtigste Organisation der Welt und ein Buchschmuggler, der als Spion eingeschleust wird.

Der Einstieg in die Geschichte beginnt direkt mit einem Knall: Wir lernen ...

Die Bibliothek von Alexandria als mächtigste Organisation der Welt und ein Buchschmuggler, der als Spion eingeschleust wird.

Der Einstieg in die Geschichte beginnt direkt mit einem Knall: Wir lernen Jess Brightwell kennen, begleiten ihn auf einer gefährlichen „buchigen“ Mission und treffen auf einen Tintenlutscher – was würdet ihr euch darunter vorstellen?

Zwischen der eigentlichen Geschichte sind Briefwechsel und Texte mit Anmerkungen eingebunden. Auf diese Art mit zusätzlichen Informationen versorgt zu werden, die im weiteren Verlauf auch relevant werden, fand ich recht raffiniert.

Auch die Ausbildung hat mich begeistert, obwohl Willkür sowie Schlafmangel dazugehören und weder die körperliche noch die seelische Unversehrtheit garantiert werden können: „Vergiss nicht, einen halben Liter Blut zu verlieren, ist ein Unfall. Zwei halbe Liter sind Fahrlässigkeit“. Viele Szenen sind so eindrücklich geschildert, dass mich die Atmosphäre ziemlich mitgenommen hat – das ist auf die typische verdrehte Bookie-Art positiv gemeint.

Trotz der Gefahren hätte ich mich gerne kopfüber in die gezeichnete Welt gestürzt. Die Art, wie Technik und Magie zusammenkommen, welche Fortschritte unterstützt oder auch abgelehnt werden, hat mich fasziniert und meine Neugierde geweckt. Mein Highlight waren allerdings Kleinigkeiten wie die Automaten, die „zum Leben erwachen“ können und die Möglichkeit Nachrichten über Bücher zu schicken. Ich würde mein Handy jederzeit gegen einen eigenen Kodex eintauschen.

Außerdem hat mich ein Charakter im Laufe der Geschichte stärker von sich überzeugt, als ich erwartet hätte – auch wenn ich mehrere ins Herz geschlossen habe. Bei der spezifischen Figur hatte ich das Gefühl, dass besonders viel Mühe in die verschiedenen Schichten geflossen ist. Nur gut oder nur böse ist für mich weniger interessant.

Emotional haben mich einige größere und kleinere Szenen (z. B. S. 443!) auf jeden Fall gepackt und ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung. Ein rundum gelungenes Buch.

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Veröffentlicht am 14.08.2023

Großartige Atmosphäre, aber nicht überzeugend

Hotel Magnifique – Eine magische Reise
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Das legendäre Hotel Magnifique reist nachts durch die Welt und bringt die Gäste an die spektakulärsten Orte. Kein Wunder also, dass sich die Menschen darum reißen einzuchecken – obwohl sie zustimmen, ihre ...

Das legendäre Hotel Magnifique reist nachts durch die Welt und bringt die Gäste an die spektakulärsten Orte. Kein Wunder also, dass sich die Menschen darum reißen einzuchecken – obwohl sie zustimmen, ihre Erinnerungen an dieses Abenteuer im Anschluss zu verlieren. Einen kostspieligen Urlaub können sich Jani & ihre Schwester Zosa zwar nicht leisten, dafür gelingt es ihnen eine Anstellung im Hotel zu bekommen. Es scheint ein großes Abenteuer zu werden – bis Zosa verschwindet. Jani setzt alles daran, ihre Schwester zu finden und begibt sich damit in tödliche Gefahr.

Die Einblicke in die Welt der Angestellten im Vergleich zu den Erlebnissen der Gäste sowie die zunehmenden düsteren Episoden waren interessant und haben die Geschehnisse innerhalb und außerhalb des Hotels zunehmend in ein anderes Licht gerückt. Dieser Wandel der Atmosphäre hat mir richtig gut gefallen.

Gleichzeitig haben die unterschiedlichen Ansätze nur wenig Raum bekommen. Obwohl ich keine große Verfechterin von Geschichten bin, deren Handlung an spannenden Punkten unterbrochen wird: Eine Aufteilung in zwei Bände hätte vermutlich dazu geführt, dass Nebenhandlungen etwas mehr Farbe bekommen, die Beziehungen zu anderen Charakteren authentischer gewirkt und die kopflosen Handlungen weniger Platz eingenommen hätten. Hier wurde nicht nur einmal der Hals riskiert.

Außerdem war das Buch für mein Empfinden ein irritierender Mix aus YA & Szenen für eine ältere Zielgruppe. So wurde es beidem nicht vollständig gerecht, was mich ehrlicherweise enttäuscht hat.

Die Liebesgeschichte nimmt nur einen kleinen Teil ein, was mir ausgesprochen gut gefallen hat. Kopflose Schwärmerei hätte mir vermutlich den Rest gegeben. Allerdings hätte es einige Momente gegeben, die eine tiefere Verbindung ermöglicht hätten – wäre nicht immer einer von beiden spontan woanders gebraucht worden. (Erwähnenswert finde ich aber noch, dass queere Charaktere ganz casual eingebunden werden.)

Insgesamt gab es einige spannende Ideen & atmosphärische Momente, trotzdem wollte der Funke für mich nicht so recht überspringen. Lesenswert ist das Buch dennoch!

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Veröffentlicht am 28.07.2023

Atmosphärischer Spuk

Der Fluch von Carrow House
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"Der Fluch von Carrow House" (gelesen von Kati Winter) habe ich an zwei Tagen durchgehört, weil mich die Sprecherin und die Ereignisse einfach mitgerissen haben.

Es war ingesamt zwar etwas weniger gruselig ...

"Der Fluch von Carrow House" (gelesen von Kati Winter) habe ich an zwei Tagen durchgehört, weil mich die Sprecherin und die Ereignisse einfach mitgerissen haben.

Es war ingesamt zwar etwas weniger gruselig als ich erwartet/befürchtet/gehofft hatte – habe extra nicht abends damit begonnen – aber die Atmosphäre war für meine Vorstellungskraft trotzdem beflügelnd:

Wir begleiten eine Gruppe mit ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten, die auf die eine oder andere Art mit dem Übersinnlichen verbunden sind (erprobtes Medium, selbsternannter Geisterjäger, begeisterter Spukfan, historisch sattelfester Tourguide, mysteriöser Geldgeber…) und sich für ihre Untersuchungen zwei Wochen lang in einem berüchtigten Spukhaus einquartieren.

Oh, hatte ich erwähnt, dass der ehemalige Eigentümer des Hauses ein Serienmörder war?

Um die Überraschungsmomente nicht zu zerstören, gehe ich nicht näher auf meine liebsten Stellen ein. Ich kann jedoch zumindest sagen, dass es zwischenzeitlich einen deutlichen Spannungszuwachs gibt.

Insgesamt eine gelungene Gruselgeschichte, auch wenn mir der Epilog weniger gut gefallen hat.

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