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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannendes Debüt

Schatten der Schuld
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Eine Frau möchte ein altes Unrecht wieder gut machen und wird dabei im Aachener Stadtwald mit einer Axt erschlagen. Die Haare liegen abgeschnitten neben der Leiche. Die ermittelnde Hauptkommissarin Charlotte ...

Eine Frau möchte ein altes Unrecht wieder gut machen und wird dabei im Aachener Stadtwald mit einer Axt erschlagen. Die Haare liegen abgeschnitten neben der Leiche. Die ermittelnde Hauptkommissarin Charlotte Rumor vermutet sofort dass es sich um den Axtmörder handelt, der bereits drei weitere Frauen erschlagen hat.
Alte Fälle werden wieder aufgerollt und dabei muss sich Charlotte ihren eigenen Dämonen stellen und auch ihr alter Kollege, der wegen diesen Fällen aus den Polizeidienst ausgetreten ist hat schwer damit zu kämpfen.
Mir hat es sehr gut gefallen wie die Autorin diesen Fall beschreibt, man ist immer nah dabei und fühlt sich in die Geschichte involviert. Die wenigen Protagonisten werden sehr gut beschrieben, sie haben Tiefe und man fühlt mit ihnen mit.
Es gibt immer wieder Wendungen, die die Spannung hoch halten. Den Mittelteil mit den Befragungen zu den früheren Fällen fand ich langatmig, da es sehr viel Wiederholungen gab, da hätten ein paar Seiten weniger gut getan. Danach ging es aber spannend weiter und ich empfand die Handlung als sehr lebendig.
Wer gerne komplexe Krimis liest, ist mit diesem Debüt gut bedient.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gewöhnungsbedürftiger Schreibstil

Das Mädchen mit dem Fingerhut
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Ein sechsjähriges Mädchen wird von seinem "Onkel" in einem Geschäft abgegeben damit es dort etwas zu essen bekommt. Am ersten Abend wird es wieder von "Onkel " abgeholt, dann wird es sich abends selbst ...



Ein sechsjähriges Mädchen wird von seinem "Onkel" in einem Geschäft abgegeben damit es dort etwas zu essen bekommt. Am ersten Abend wird es wieder von "Onkel " abgeholt, dann wird es sich abends selbst überlassen. Sie versteht die Sprache nicht und ist vollkommen hilflos. Das Mädchen streift durch die Stadt und wird von der Polizei in ein Kinderheim gebracht. dort lernt sie zwei Jungs kennen, mit denen sie flieht.
Ohne sich mit Worten zu verstehen, entwickeln sie eine Vertrautheit die ihnen hilft ihr schweres Schicksal zu meistern und zu überleben.
Es fällt mir sehr schwer dieses Buch zu bewerten denn der abgehackte Schreibstil mit seinen kurzen, prägnanten Sätzen ist schon mehr als gewöhnungsbedürftig. Hier ein Beispiel: "Sie war nun sehr ernst, sie machte ein paar Schritte auf den Container zu, blieb stehen, als ob sie lauschte. Sie glaubte nicht was sie sah, oder sie sah gar nichts anderes als einen Container, dessen Deckel einen Spalt weit geöffnet war, und sah kein Gesicht und keine Augen oder glaubte nicht, dass es ein Gesicht war, das es Augen waren."
Durch den abgehackten Schreibstil wirkte alles sehr distanziert und es kamen keine Emotionen rüber. Mag sein dass dies vom Autor so gewünscht war, damit sich der Leser selbst Gedanken macht wie es den Kindern geht und was sie während ihrer Flucht fühlen. Nachdenklich macht das Büchlein allemal denn es passt zu der aktuellen Lage der Flüchtlinge, die sich auch allein und unverstanden fühlen, so wie da Mädchen mit dem Fingerhut.
Ich vergebe 3,5 Sterne, die ich auf Vier aufrunde.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mehr Privatleben als Thriller, aber lesenswert.

Tiefe Stiche
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In Alkmaar geht ein Messerstecher um, eine Frau kommt ums Leben, andere werden schwer verletzt. Zwischen den Opfern scheint es keinen Zusammenhang zu geben und die Ermittler stehen zunächst vor einem ...


In Alkmaar geht ein Messerstecher um, eine Frau kommt ums Leben, andere werden schwer verletzt. Zwischen den Opfern scheint es keinen Zusammenhang zu geben und die Ermittler stehen zunächst vor einem Rätsel.
Dann wird die sympathische Ermittlerin Lois bedroht und muss sogar aus ihrer Wohnung ausziehen und bei einem Kollegen unterkommen.
Die Deklarierung als Thriller finde ich nicht richtig, das Buch ist allemal ein solider Krimi. Den Anfang finde ich nur mäßig spannend und dann stirbt der Täter und es geht hauptsächlich um das Privatleben von Louis, ihre Vergangenheit und warum ihr Vater damals die Familie verlassen hat.
Gestört hat mich dies nicht denn die Autorin hat einen guten Schreibstil, den ich sehr mag und die Handlung ist immer logisch aufgebaut, so dass ich das Buch auch mit falscher Deklarierung weiter empfehlen kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Heringsmord / Sina Beerwald 4/5

Heringsmord
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Familie Schmälzle aus dem Schwabenland träumt schon ein Leben lang davon ein Reetdachhaus auf Sylt zu kaufen um dort ihren Lebensabend zu verbringen, wofür natürlich das Geld aus dem Verkauf ihres Eigenheims ...


Familie Schmälzle aus dem Schwabenland träumt schon ein Leben lang davon ein Reetdachhaus auf Sylt zu kaufen um dort ihren Lebensabend zu verbringen, wofür natürlich das Geld aus dem Verkauf ihres Eigenheims nicht reicht. Als Alternative ziehen sie in einen Wohnwagen auf dem Campingplatz.
Frieda ist zunächst entsetzt über den alten Wohnwagen, den Ernst der Platzwartin abgekauft hat, lässt sie sich doch gerne von einem Jonny trösten, während ihr Ernst Gefallen an der Platzwartin findet. In der Ehe der beiden kriselt es gewaltig als dann auch noch ihr Platznachbar ermordet wird.
Helga und Jonny lassen die Leiche während ihrer Ermittlungen weiterleben und so kommt es zu einigen urkomischen Szenen.
Auch wenn es in dem Buch zu einem Mord und den dazugehörigen Ermittlungen kommt, als Krimi würde ich es nicht bezeichnen, und das Buch eher in die Kategorie Humor einordnen. Dort ist es allerdings sehr gut aufgehoben denn die Autorin versteht es sehr gut die Leser zum schmunzeln zu bringen, auch wenn es an Spannung nicht fehlt.
Die Geschichte wird immer im Wechsel aus Sicht von Ernst und Helga geschildert, so bekommt man bestens einen Einblick in ihr Seelenleben, was alleine schon wieder für allerhand Vergnügen sorgt. Sehr gut gefallen haben mir auch das einige Kommentare, insbesondere Flüche, im schwäbischen Dialekt wiedergegeben wurden. Auch die Beschreibungen über Sylt haben mir gut gefallen und machen Lust auf Urlaub.
Das dünne Buch hat mir knappe vier Stunden Lesevergnügen bereitet und mich gut unterhalten. Jedem der einmal vom Alltag abschalten möchte, und der keinen blutrünstigen Krimi erwartet, kann ich das Buch nur wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Heringsmord / Sina Beerwald

Heringsmord
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Familie Schmälzle aus dem Schwabenland träumt schon ein Leben lang davon ein Reetdachhaus auf Sylt zu kaufen um dort ihren Lebensabend zu verbringen, wofür natürlich das Geld aus dem Verkauf ihres Eigenheims ...

Familie Schmälzle aus dem Schwabenland träumt schon ein Leben lang davon ein Reetdachhaus auf Sylt zu kaufen um dort ihren Lebensabend zu verbringen, wofür natürlich das Geld aus dem Verkauf ihres Eigenheims nicht reicht. Als Alternative ziehen sie in einen Wohnwagen auf dem Campingplatz.
Frieda ist zunächst entsetzt über den alten Wohnwagen, den Ernst der Platzwartin abgekauft hat, lässt sie sich doch gerne von einem Jonny trösten, während ihr Ernst Gefallen an der Platzwartin findet. In der Ehe der beiden kriselt es gewaltig als dann auch noch ihr Platznachbar ermordet wird.
Helga und Jonny lassen die Leiche während ihrer Ermittlungen weiterleben und so kommt es zu einigen urkomischen Szenen.
Auch wenn es in dem Buch zu einem Mord und den dazugehörigen Ermittlungen kommt, als Krimi würde ich es nicht bezeichnen, und das Buch eher in die Kategorie Humor einordnen. Dort ist es allerdings sehr gut aufgehoben denn die Autorin versteht es sehr gut die Leser zum schmunzeln zu bringen, auch wenn es an Spannung nicht fehlt.
Die Geschichte wird immer im Wechsel aus Sicht von Ernst und Helga geschildert, so bekommt man bestens einen Einblick in ihr Seelenleben, was alleine schon wieder für allerhand Vergnügen sorgt. Sehr gut gefallen haben mir auch das einige Kommentare, insbesondere Flüche, im schwäbischen Dialekt wiedergegeben wurden. Auch die Beschreibungen über Sylt haben mir gut gefallen und machen Lust auf Urlaub.
Das dünne Buch hat mir knappe vier Stunden Lesevergnügen bereitet und mich gut unterhalten. Jedem der einmal vom Alltag abschalten möchte, und der keinen blutrünstigen Krimi erwartet, kann ich das Buch nur wärmstens empfehlen.