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Veröffentlicht am 27.02.2023

gelungenes Finale, das wieder Spannung, Abwechslung und Emotionen mit sich bringt

Die Lichtstein-Saga 4: Enyas
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Achtung: vierter, finaler Band! Vorwissen zum Lesen erforderlich. Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf die anderen Bände der Reihe enthalten.

Nachdem die letzten drei Reisen zu den Lichtsteinen ...

Achtung: vierter, finaler Band! Vorwissen zum Lesen erforderlich. Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf die anderen Bände der Reihe enthalten.

Nachdem die letzten drei Reisen zu den Lichtsteinen mit verschiedenen Herausforderungen gepflastert waren, gilt es nun noch den Stein der Erde von den Zwergen sicher in die Kapelle in Burgedal zu bringen, um Caya zu stärken und so die Chancen zu verbessern, gegen die Bedrohungen des Schattenreiches zu bestehen. Doch Konstantin ist wild entschlossen, seine Ziele zu erreichen und eine neue Weltordnung herzustellen. Und auch die Entwicklungen rund um Noah sind alles andere als beruhigend für die anstehende Mission.

Nach dem Cliffhanger am Ende des dritten Bandes war ich gespannt, wie in Bezug darauf die Auflösung aussehen wird. Zu diesem Punkt der Handlung gibt es im vierten Buch nun eine Erklärung, die einen gleich mit einem düsteren, bewegenden Kapitel in das Buch einsteigen lässt. Im Verlauf der Handlung gibt es immer wieder kleine Hinweise auf die vorausgegangenen Ereignisse, die so harmonisch in die aktuellen Geschehnisse eingeflochten sind, dass sie kaum auffallen, einem aber trotzdem dabei helfen können, kleine Erinnerungslücken aufzufüllen.

Der Schreibstil von Nadine Erdmann ist wie gewohnt angenehm, mitnehmend, flüssig und bildgewaltig. Durch anschauliche Beschreibungen werden die unterschiedlichen Schauplätze, die einzelnen Charaktere und Wesen sehr gut vorstellbar. Auch wenn man aus den vergangenen drei Bänden schon einige Aspekte von Interria und den dort lebenden Völkern erfahren hat, gibt es im Finale noch mal neue Dinge zu entdecken. Dabei gibt es sowohl Faszinierendes, wie bei den Zwergen, als auch Gefährliches durch die Bekanntschaft mit nicht so umgänglichen Tieren und auch Herzerwärmendes durch das erneute Treffen mit bereits bekannten Wesen.
Die Mischung aus neuen Einblicken in Interria, den Herausforderungen, die die Reise mit sich bringt und der Figurenentwicklung hat mir richtig gut gefallen. Es ist immer etwas los, auch wenn der Fokus dabei auf unterschiedlichen Handlungspunkten liegt.
Die Geschichte teilt sich über einen längeren Zeitraum in parallel laufende Stränge, die man durch die Perspektivwechsel mitverfolgen kann. So erhält man einen umfangreichen Blick auf die Ereignisse und Planungen und kann verschiedene Figurengruppen begleiten. Dadurch hat man zwar manchmal einen Wissensvorsprung, das minderte die Spannung für mich jedoch nicht, da man nie genau wusste, welche Pläne am Ende wirklich erfolgreich sein würden, wenn die Gruppen aufeinandertreffen und sich möglicherweise unerwartete Herausforderungen ergeben.
Umso weiter das Buch voranschreitet, umso spannender, aber auch gefühlsintensiver wurde es. Die Charaktere haben einige Hürden zu meistern und müssen dabei über sich hinauswachsen, auf verschiedene Weisen. Dabei ist es immer wieder schön zu sehen, wie sie sich gegenseitig unterstützen, auffangen, aufbauen und füreinander da sind, aber auch wie sehr jeder einzelne von ihnen in den vergangenen Wochen gewachsen ist, auch wenn es immer wieder Momente zum Zweifeln gab.
Der große Showdown ist am Ende anders gelaufen, als ich ihn im Vorfeld erwartet hatte, was aber auf keinen Fall schlecht war. Unglaublich geschickt werden im Verlauf der Reihe die Bausteine dafür gelegt und auf das hingearbeitet, was dann geschieht. Mich hat das Finale auf jeden Fall sehr zufrieden zurückgelassen, auch wegen dem Epilog, der einem noch ein paar Zukunftsaussichten präsentiert.
Fazit

Ein tolles, spannendes, abwechslungsreiches Finale der Lichtstein-Saga, die mich mit der gelungenen Mischung aus den facettenreichen Figuren, dem Weltenentwurf, den verschiedenen Völkern, Spannung, Emotionen, Turbulenzen, schwierigen Herausforderungen und wundervollen Entwicklungen, bildgewaltigen Beschreibungen und einem mitnehmenden Schreibstil begeistert hat. Auch wenn ich gern noch länger in Interria unterwegs gewesen wäre, hat mich der Abschluss der Reihe zufrieden zurückgelassen.

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Veröffentlicht am 27.02.2023

schokoladige, lustige und auch spannende Geschichte

Das Geheimnis der Schokomagie (Schokomagie 1)
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Mila kann es kaum erwarten, gemeinsam mit ihrer besten Freundin Liz und einigen anderen aus ihrer Klasse zum Schüleraustausch nach Frankreich aufzubrechen. Die Vorfreude ist riesig, doch dann, kurz bevor ...

Mila kann es kaum erwarten, gemeinsam mit ihrer besten Freundin Liz und einigen anderen aus ihrer Klasse zum Schüleraustausch nach Frankreich aufzubrechen. Die Vorfreude ist riesig, doch dann, kurz bevor es soweit ist, zeigt sich Milas geheimnisvolle Gabe, die sie allerdings nur verwirrt und in ziemlich blöde Situationen bringt, statt ihr zu helfen. Sobald die Vierzehnjährige Schokolade oder Kakao riecht, bekommt sie Zukunftsvisionen. Was ziemlich cool und hilfreich klingt, ist für sie zunächst jedoch eher belastend, irritierend und alles andere als zukunftsweisend, da sie die oft verschwommenen, nur sehr kurzen Bilder kaum einordnen oder einschätzen kann. Als dann auch noch seltsame Vorkommnisse rund um den französischen Präsidenten auftreten, gerät Mila als Austauschschülerin schnell in den Verdacht. Zum Glück hat sie ihre beste Freundin an ihrer Seite und auch Präsidentensohn Louis schenkt ihr Glauben. Aber das allein löst ihr Problem leider noch nicht…

Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen. Nach einem kurzen Prolog, der sich im späteren Verlauf des Buches dann auch gut einordnen lässt, ist man direkt mit Mila in ihrer Französischstunde und erlebt ihre erste mysteriöse Kakaovision mit. Durch den locker-leichten und sehr flüssig zu lesenden Stil fühlte ich mich direkt mitgenommen. Die Sätze sind mal kurz, mal etwas länger, sprachlich jedoch alle leicht und damit gut verständlich gehalten, damit auch junge Lesende der Handlung gut folgen können. Die Kapitel sind kurz und zu Beginn eines jeden gibt es eine kleine, schwarzweiße Illustration, die noch mal ein extra Hingucker ist. Da es nach Frankreich geht, gibt es hin und wieder auch Ausdrücke in der Landessprache. Die französischen Worte und Redewendungen werden innerhalb des Textes aufgeklärt, so dass man keine Schwierigkeiten bekommt, sollte man selbst der Sprache nicht mächtig sein.
Mir hat die Portion trockener Humor und auch die Spur Sarkasmus innerhalb der Geschichte richtig gut gefallen. Es gibt dem Ganzen eine besondere Note und charakterisiert Mila einfach. Ihre beste Freundin Liz ist eine Frohnatur, sehr bunt, kreativ und extrovertiert. Sie stellt sich gern Abenteuer, kann ausgefallene Pläne schmieden, ist alles andere als auf den Mund gefallen und schert sich nicht darum, was andere von ihr denken. Mit ihren Äußerungen eckt sie zwar manchmal an, aber sie würde jetzt auch nicht grundlos verbal um sich schlagen.
Mila ist etwas ruhiger, manchmal auch schüchtern, insgesamt aber einfach total liebenswert und sympathisch. Ihre neu entfachte Gabe verunsichert sie, was man nur allzu gut verstehen kann. Es bringt sie immer wieder in seltsame Situationen, über die sie nicht frei mit allen reden kann. Es müssen manchmal also recht schnell Ausreden her. Sie hat das Herz am rechten Fleck und ergibt mit Liz zusammen ein sehr aufgewecktes Duo, das ich gern begleitet habe. Wenn Mila mit Louis zusammen ist, ist die Dynamik eine etwas andere, der Franzose ist nämlich ziemlich süß, das kann Mila nicht leugnen.

Das Buch schildert Milas aufregenden Schüleraustausch aus der Ich-Perspektive, so dass man sehr detaillierte Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt der Schülerin bekommt. Auch wenn es ein paar erste Liebesgefühle innerhalb des Buches gibt, steht dieser Aspekt nicht wirklich im Fokus, was mir gut gefallen hat. Viel mehr geht es um die Magie, die in Mila erwacht ist und von der sie nicht besonders viel weiß. Es gilt also mehr herauszufinden und die Aufzeichnungen ihrer Großmutter irgendwie zu entschlüsseln, damit sie weiß, wie sie mit ihren Visionen umgehen und wie sie sie vielleicht gar beeinflussen kann. Immer wieder gibt es kleine Schlamassel und Momente, in denen Mila auf die Hilfe von anderen angewiesen ist, da ihr nicht jedes Mal so schnell eine Ausrede oder Erklärung einfällt. Wenn sie die Visionen überkommen, hat sie keinen Einfluss darauf, was sie tut. Mit ihrer besten Freundin an der Seite und später dann auch Louis, ist vieles für die Schülerin aber einfacher. Die Freundschaft steht immer wieder im Mittelpunkt des Geschehens uns ich mochte die Dynamik zwischen den Figuren.
Neben guten Freunden gibt es aber natürlich auch Neider, Zicken und Bösewichte in der Geschichte. Umso weiter das Buch voranschreitet, umso spannender und stellenweise auch turbulenter wird die Handlung.
Den Schock, dass Mila bei der französischen Präsidentenfamilie zum Austausch gelandet ist, hat sie zwar recht schnell verdaut, ihre Austauschfamilie beeinflusst die Wochen in Frankreich aber natürlich. Es bringt einige Einschränkungen, aber auch Möglichkeiten mit sich, da der Alltag und auch die Wohnsituation etwas anders ist als bei anderen Familien. Man erfährt manches über das Leben von Louis und wie ihn das Amt seines Vaters beeinflusst. Ganz nett sind hier auch noch ein paar politische Details zu Frankreich in den Text mit eingebunden. Als Mila dann in den Verdacht gerät, etwas mit dem Zustand des Präsidenten zu tun zu haben, spitzt sich die Lage immer mehr zu und die Handlung nimmt noch mal Tempo auf und man taucht auch noch tiefer in die Schokomagie ein.
Zwischendurch gibt es auch Tagebucheinträge der Vierzehnjährigen, in denen sie ihre Erlebnisse rund um die Kakaovisionen festhält. Diese heben sich auch optisch gut vom restlichen Text ab und bringen einem die Erfahrungen der Protagonistin noch näher. Mir haben diese Einschübe gut gefallen, sie intensivieren die Handlung rund um die Kakaomagie und geben einen guten Überblick. Hier und da werden ein paar Klischees bedient, mich hat das beim Lesen allerdings nicht gestört.
Am Ende des Buches gibt es dann auch noch ein paar schöne Rezepte, was eine tolle Ergänzung, da die Rezepte auch innerhalb der Handlung eine Rolle spielen.
Fazit

Eine zauberhafte, schokoladige, stellenweise lustige, zeitweise aber auch spannende Geschichte, die mir beim Lesen viel Spaß gemacht hat. Die Figuren sind liebevoll angelegt und waren mir sofort sympathisch. Immer wieder gibt es kleine Hürden und Herausforderungen, nicht immer finden die jungen Charaktere gleich den richtigen Weg oder die richtigen Worte, was sie noch authentischer machte. Die magische Komponente mit den Kakaovisionen hat mir richtig gut gefallen. Ich würde gern noch mehr schokoladige Abenteuer mit Mila erleben.

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Veröffentlicht am 13.02.2023

liebevoll gestaltetes Kinderweihnachtabenteuer

Der Weihnachtosaurus
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Der Weihnachtosaurus ist ein abenteuerliches, sehr liebevoll gestaltetes Kinderbuch, das auch mir als Erwachsene viel Spaß beim Lesen gemacht hat. Mit vielen kreativen Wortspielen und -schöpfungen, Reimen ...

Der Weihnachtosaurus ist ein abenteuerliches, sehr liebevoll gestaltetes Kinderbuch, das auch mir als Erwachsene viel Spaß beim Lesen gemacht hat. Mit vielen kreativen Wortspielen und -schöpfungen, Reimen und wunderschönen Illustrationen wird das Buch zu einem tollen Erlebnis, das bestimmt lange im Gedächtnis bleibt. Durch die Bilder wird die ohnehin schon sehr anschaulich erzählte Handlung gleich noch lebendiger und man kann sich die Schauplätze und vor allem auch die Figuren sehr gut vorstellen. Trotz der teilweise recht ungewöhnlichen Namen und Kreationen, ist die Geschichte leicht verständlich, sehr flüssig zu lesen und mitnehmend gestaltet.
Umso weiter man voranschreitet, umso mehr lernt man Protagonist William kennen, der sich nichts mehr als einen Dinosaurier wünscht. Nicht zuletzt weil sich seine Schulfreunde von ihm abgewandt haben, seitdem eine neue Mitschülerin aufgetaucht ist, die alles andere als nett ist. Eine sehr traurige, sicher aber auch nicht völlig unrealistische Situation, in der sich William da befindet. Zu Hause versucht sein Vater ihn aufzumuntern, so gut es geht. Die beiden sind ein tolles, eingespieltes Team und wäre die veränderte Schulsituation nicht, wäre William vermutlich auch ein ziemlich fröhlicher Junge, der sich aus seinem Rollstuhl gar nicht so viel gemacht hat, bevor es plötzlich von allen Seiten genutzt wird, um ihm das Leben schwer zu machen. Im Bezug auf dieses Thema gibt es im Verlauf der Handlung noch einen sehr schönen Aspekt, den ich hier nicht spoilern möchte, der mir aber in Erinnerung geblieben ist, weil so eine schöne Botschaft mitschwang.
Wenn man gerade nicht mit William unterwegs ist, erlebt man das vorweihnachtliche Geschehen am Nordpol mit. Die Wichtel und der Weihnachtsmann haben alle Hände voll zu tun, die Geschenke von den Wunschzetteln zu „besorgen“, damit den lieben Kindern zum Weihnachtsfest eine Freude gemacht werden kann. Die Passagen am Nordpol sind oft besonders witzig und durch die reimenden Wichtel jedes Mal ein kleines Highlight. Ich mochte aber auch den gutmütigen, wohlbeleibten Weihnachtsmann sehr gern. Natürlich spielt dann auch der Weihnachtosaurus eine Rolle und sobald er den Nordpol verlassen hat, beginnt für den Dinosaurier eine ziemlich abenteuerliche Zeit voller unbekannter Herausforderungen.
Auch ein Bösewicht darf in der Geschichte nicht fehlen. Viele Punkte an ihm waren recht klassisch, es gab dann aber auch eine Offenbarung, die ich zu Beginn so nicht erwartet habe.
Auch wenn ich den Verlauf der Geschichte insgesamt wirklich richtig toll fand, es viele richtig schöne Entwicklungen gab, klein Höhen und Tiefen für die verschiedenen Figuren, Abenteuer und Herausforderungen, Erfolge und kleine Misserfolge, witzige Moment und Augenblicke, in denen es sehr spannend war, hätte ich es noch ein bisschen schöner gefunden, wenn der Umgang mit dem Bösewicht am Ende ein wenig anders gelaufen wäre. Es ist zwar recht typisch für Kindergeschichten, deswegen würde ich das jetzt auch nicht als riesigen Kritikpunkt ansehen, aber man hätte es natürlich auch einfach mal anders machen können.

Fazit

Eine sehr leichtgängige, liebevoll erzählte, abenteuerliche, teilweise sehr witzige, aber auch spannende Weihnachtsgeschichte, die bestimmt nicht nur Kinder begeistern wird. Mit den Wichteln, dem Weihnachtsmann, dem Weihnachtosaurus, William und all den anderen Personen um ihn herum gibt es immer etwas zu entdecken und zu erleben. Man kann die Figuren schnell ins Herz schließen und sie sich durch die tollen Illustrationen auch total gut vorstellen. Das Buch ist sehr lebendig und mitnehmend erzählt, enthält einige tolle Botschaften, die vielleicht auch mal nachdenklich stimmen, aber auch viele Augenblicke, die einfach Spaß machen.

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Veröffentlicht am 24.10.2022

gefühlvolle Geschichte, tolle Charaktere, ausdrucksstark gelesen

It was always love
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Nach einer Studentenparty hat sich Aubrees Leben um 180° gedreht. Sie bekommt Nachrichten mit Beschimpfungen, sie ist von der Uni geflogen, sie fühlt sich furchtbar, schuldig, innerlich zerrissen. Und ...

Nach einer Studentenparty hat sich Aubrees Leben um 180° gedreht. Sie bekommt Nachrichten mit Beschimpfungen, sie ist von der Uni geflogen, sie fühlt sich furchtbar, schuldig, innerlich zerrissen. Und dabei erinnert sie sich selbst an die betreffende Nacht überhaupt nicht mehr. Das muss sie aber auch nicht, denn das Foto, das durch kursiert, ist ausreichend, um all das in Gang zu bringen, das in ihr wütet und ihr Leben völlig auf den Kopf zu stellen. Aubree flüchtet zu ihrer besten Freundin Ivy und will sich dort einfach nur verkriechen, Zeit vergehen, Gras über die Sache wachsen lassen und vergessen. Doch das funktioniert nicht ganz so, wie sie es gehofft hatte. Sie entkommt ihren Gedanken und Gefühlen nicht und sie entkommt auch Noah, dem Stiefbruder von Ivy, nicht, der in ihr Dinge anstößt und auslöst, die sie im Moment so gar nicht gebrauchen kann.

Es ist der zweite Band der Reihe, da es jetzt jedoch um Aubree und Noah geht, muss man den ersten Band nicht unbedingt kennen, um der Handlung folgen zu können. In „It was always you“ steht Ivy mit ihrer Geschichte im Mittelpunkt, dadurch lernt man auch die Blakely Brüder und Aubree schon kennen. Es hilft sicherlich ein paar sehr Situationen noch besser einschätzen zu können und auch schon ein gewisses Gefühl für die Familie und das Gefüge zu haben. Ich denke aber, man kann der Handlung im zweiten Band auch gut folgen, wenn man die Charaktere bisher noch nicht kennt. Die Dinge, die für den Verlauf wirklich wichtig sind, bekommt man hier auf jeden Fall noch mal geliefert.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Protagonistin Aubree geschildert. Dadurch ist man besonders intensiv bei der jungen Frau für die gerade alles Kopf steht. Man erhält sehr detaillierte Einblicke in ihre aufgewühlte Gedanken- und Gefühlswelt und kann mitverfolgen, wie sie mit dem Erlebten und den daraus resultierenden Dämonen kämpft. Ich empfand ihre Situation als sehr ausdrucksstark beschrieben. Ich konnte mich schnell in sie hineinfühlen und verstehen, wieso gerade so ein Sturm in ihr wütet, wieso alles gerade einfach nur schrecklich ist und sie am liebsten aus ihrem Lieben fliehen möchte. Die sehr aufgebrachte Stimmung zu Beginn des Buches legt sich zwar im Verlauf der Handlung, es gibt aber immer wieder Berührungspunkte mit dem Thema, das zu Beginn Aubrees Gedanken beherrscht, schon allein weil sie nicht einfach vergessen kann, was auf der Studentenparty passiert ist, aber auch weil sich dazu noch weitere Aspekte ergeben. Trotzdem ist die Atmosphäre dann eine andere. In Aubrees durcheinandergeratenes Leben mischen sich auch wieder sonnigere Momente, Augenblicke voller Zuneigung und Zuversicht, Situationen, in denen sie Frust und Wut rauslassen kann, was sehr befreiend auf die Protagonistin wirkt. Aubree ist eine starke und zugleich verletzliche Protagonistin, sie ist eine Kämpferin, sie ist zwischendurch aber auch einfach am Boden. Sie überwindet sich immer wieder und ist mutiger als sie sich manches Mal fühlt, manchmal bereut sie, was sie gesagt oder getan hat, auch wenn es oft einfach dem entspricht, wie sie sich fühlt oder was sie sich wünscht. Sich zu öffnen ist nicht immer leicht, manches will sie mit sich ausmachen, niemanden belasten und doch bricht dann irgendwann ihr Schutzschild und es beginnt ein mentaler und emotionaler Befreiungsschlag, bei dem man verfolgen kann, wie sie nach und nach wieder zu sich zurückfindet, dass sie geerdeter und wieder gefestigter ist. Auch Noah spielt dabei eine Rolle, aber nicht nur.
Noah ist ein sehr spannender Charaktere, von dem ich gern noch mehr erfahren hätte. Durch die Perspektive steht er nicht so im Fokus wie Aubree, er hat aber entscheidenden Einfluss auf die Handlung und auch auf die Gefühle von Aubree. Er ist irgendwie schon ein eher düsterer Protagonist, der mit einigen Dämonen kämpft, aber er hat auch eine sehr einfühlsame und weiche Seite, die er nur nicht jedem zeigt. Hinter seine Mauer und seine Fassade zu blicken, empfand ich als sehr schön, weil es Noah noch greifbarer, noch echter und authentischer gemacht hat. Die harte Schale, die er zur Schau trägt, ist wie ein Panzer, er lässt nicht viele nah an sich ran, manchmal stößt er andere auch bewusst weg, warum das so ist, erfährt man im Verlauf der Geschichte. Und doch ist er einfach sehr aufmerksam und Aubree gegenüber vorsichtig, obwohl er zunächst gar nicht weiß, was los ist. Er trifft nicht immer die richtigen Entscheidungen und sagt auch nicht immer das richtige, manchmal kämpft er regelrecht mit den Worten, irgendwie fand ich das aber auch niedlich und so echt. Er wirkte nicht verstellt, sondern einfach ungeschönt mit all seinen Ecken und Kanten. Gern hätte ich auch Passagen aus seiner Sicht gehabt, damit man noch intensiver in seine Gedanken und Gefühle hätte eintauchen können. So entging einem an der einen oder anderen Stelle etwas von seiner Entwicklung und seinem Wandel, was ich schade fand, es hat den Fluss der Geschichte aber nicht wirklich unterbrochen.

Es ist eine sehr gefühlsintensive Geschichte die mir mehrfach unter die Haut ging, die mich aber auch immer wieder zum Lachen gebracht hat. Die Mischung aus Witz, Sarkasmus, Ironie, dem knisternden Näherkommen der Protagonisten, den düsteren, aufwühlenden Erlebnissen, den mal guten und mal falschen Entscheidungen, die getroffen werden, den Tränen und dem Trösten, dem wieder aufstehen und sich frei kämpfen hat mir richtig gut gefallen. Es war sehr facettenreich und vielseitig, obwohl eben hauptsächlich Aubree und Noah im Fokus standen. Aber auch die Nebencharaktere haben ihren Teil dazu beigetragen, dass die Atmosphäre in der Geschichte stimmte, dass es voranging, die Figuren bestärkt und gestärkt wurden, sich gegenseitig stärken und die neuen Herausforderungen annehmen konnten. Ich empfand beide als authentisch, mit Fehlern und Macken, die sie mir nur noch sympathischer gemacht haben. Auch dass es hier mal der männliche Part war, der ein angeknackstes Selbstbild hatte, hat mir gefallen. Einige Lösungen und Entwicklungen gingen vielleicht recht flott, aber beim Zuhören stimmte für mich die Dynamik in der Story einfach. Es hat Spaß gemacht die Achterbahnfahrt der Gefühle mit zu erleben.
Dagmar Bittner liest sehr intensiv, ich fühlte mich von Beginn an mitgenommen und mochte besonders die etwas dunkleren, emotionalen Momente total gern. Das Gefühlschaos in Aubree kam gut rüber, es schwangen die unterschiedlichen Emotionen in der Stimme mit, es war einfach ausdrucksstark und… ja intensiv. Durch Anpassungen im Sprechtempo, der Betonung, dem Einbauen von kleinen Pausen oder auch mal hörbaren Atempausen oder Durchatmen wirkte alles noch authentischer und lebendiger. Ungläubigkeit und Belustigung auf Seiten der Charaktere wurde ebenso transportiert wie Mitgefühl, Frustration und Schmerz. Auch die erotischen Passagen, die nicht zu viel Raum in der Geschichte eingenommen haben, empfand ich als atmosphärisch gelesen. Ich mochte aber auch den Stil dieser Szenen gern. Es hat sich harmonisch ins Gesamtgeschehen eingefügt.
Fazit

Mir hat ja schon der erste Band der Reihe gut gefallen, den zweiten fand ich sogar noch einen Tick besser. Es war eine sehr intensive, gefühlvolle Geschichte mit tollen Charakteren, die mit ihren Ecken und Kanten, den Fehlentscheidungen und den inneren Dämonen facettenreich und authentisch waren. Aubree tat mir zwischendurch sehr leid, was sie erlebt hat, ist einfach schrecklich, ihr Weg zurück zur inneren Stärke manchmal steinig und schwer und gleichzeitig auch von dem tollen Umgang ihrer Mitmenschen geprägt – also denen, die es gut mit ihr meinen. An der einen oder anderen Stelle könnte man vielleicht sagen, es ging hier und da etwas schnell oder vielleicht wäre es anders noch realistischer, aber ich mochte die Atmosphäre in der Geschichte, die Dynamik, die Mischung der verschiedenen Elemente, die vielseitigen Emotionen, dass man auch mal Lachen konnte, trotz der oft auch ernsteren Thematik und Stimmung. Ich hätte zwar gern mehr von Noah gehabt, eine Innensicht von ihm und nicht nur von Aubree, aber dafür möchte ich trotzdem keinen Stern abziehen, weil es einfach eine wundervolle Geschichte war, die mich sehr intensiv mitgenommen hat.

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Veröffentlicht am 20.10.2022

vielseitige, wundervolle, spannende Fortsetzung

Alea Aquarius 8. Die Wellen der Zeit
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Achtung 8. Band! Vorwissen zum Lesen der Bücher notwendig, auch wenn es kleine Rückblenden gibt. Meine Rezension kann Spoiler in Bezug auf die vorausgegangene Handlung enthalten.

Für Alea liegen Glück ...

Achtung 8. Band! Vorwissen zum Lesen der Bücher notwendig, auch wenn es kleine Rückblenden gibt. Meine Rezension kann Spoiler in Bezug auf die vorausgegangene Handlung enthalten.

Für Alea liegen Glück und Sorge sehr eng beieinander. Auf der einen Seite ist sie froh, ihre Meermädchenfähigkeiten zurück zu haben, auf der anderen Seite brennt die Sorge um ihre Schwester heiß in ihr. Alea möchte Thea befreien, bevor ihr Widersacher ihr Schaden kann, doch das ist gar nicht so einfach. Und nicht nur Aleas Zwillingsschwester ist in Gefahr, auch die Meere und die Magischen sind es weiterhin. Die Aufgaben und Herausforderungen für die Alpha Cru scheinen kaum weniger zu werden, aber gemeinsam mit ihren Verbündeten und den neuen Erkenntnissen gibt es trotz all der Baustellen auch viel Hoffnung.

Die Handlung des achten Bandes setzt zeitlich sehr nah nach dem Ende des vorherigen Buches an. Man sollte die Geschichte also auf jeden Fall kennen, um der Handlung richtig folgen und die Zusammenhänge verstehen zu können. Innerhalb des Buches gibt es kleine Rückblenden, vor allem zu Beginn, aber auch im Verlauf, die Ereignisse aus den vorherigen Bänden noch mal in Erinnerung rufen. So fiel mir der Wiedereinstieg sehr leicht und ich habe mich direkt wohlgefühlt im Buch. Die Hinweise auf die vorausgegangenen Geschehnisse sind harmonisch in die fortlaufende Handlung integriert. Einige Absätze sind dabei wirklich nur eine kleine Wiederholung, bei vielen ergeben sich daraus jedoch noch neue Entwicklungen und Zusammenhänge, durch das Verknüpfen mit neuen Informationen oder Ereignissen, die sich aus dem Vergangenen ergeben.

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig, leicht verständlich, lebendig und abwechslungsreich. Durch die detailreichen Beschreibungen kann man sich die Schauplätze, von denen es auch wieder einige neue gibt, die Charaktere und die Ereignisse sehr gut und lebendig vorstellen. Die verschiedenen Aspekte, die innerhalb der Reihe eine Rolle spielen, sind sehr schön miteinander kombiniert und ergeben zusammen eine facettenreiche Handlung mit ernsten Themen, lustigen Momenten, nachdenklichen Passagen, absoluten Bestmomenten, gefühlvollen Szenen und turbulenten Abenteuern. Ich mag die Vielseitigkeit der Geschichte, die nicht nur junge Lesende anspricht. Auch für mich als Erwachsene ist die Reihe sehr mitnehmend und vor allem durch die tollen Botschaften und die Umweltthematik immer wieder ans Herz gehend, interessant und nachdenklich stimmend. Der Zusammenhalt der Alpha Cru ist phänomenal. Ich habe die Charaktere einfach sehr lieb gewonnen und begleite sie gern bei ihren Abenteuern und Herausforderungen, aber auch bei den alltäglicheren Problemen und Schwierigkeiten, ebenso wie bei den glücklichen Momenten. Die Figuren sind alle sehr unterschiedlich und das macht sie zu so einer tollen Mischung. Jeder darf sein, wie er ist, mit seinen Ecken und Kanten, mit schwermütigen Gedanken und fröhlichen Ideen. Schön finde ich auch, dass die Mitglieder der Cru sich durchaus auch eingestehen, wenn sie etwas nicht oder nicht so gut wie andere können. Manche kann man lernen, andere Dinge können eben einfach andere übernehmen, die mehr Übung oder Talent dafür haben, was völlig in Ordnung ist. Es ist eine sehr bestärkende Geschichte, in der Freundschaft, Zusammenhalt und Vertrauen eine große Rolle spielt. Auch bei den Magischen ist Zusammenarbeit und Vorurteile überwinden in diesem Buch ein wichtiges Thema, was ich richtig schön gemacht fand.
Die allermeisten Charaktere kennt man bereits aus den vorherigen Büchern. Zu einigen Figuren erfährt man in diesem Buch jetzt aber noch mal etwas mehr beziehungsweise rücken sie anders in den Fokus als bisher, wodurch sie noch mehr an Tiefe gewinnen. Aber auch zu den bekannten Charakteren gibt es immer wieder kleine neue Aspekte und Weiterentwicklungen.

Immer wieder stehen verschiedene Umweltaspekte im Mittelpunkt des Geschehens. Hier gibt es informative Abschnitte, die verschiedene Seiten der Themen beleuchten und zeigen, dass es manchmal gar nicht so leicht umgesetzt, wie man es sich wünscht. Auch wenn das vielleicht nicht die klassischen Kinderthemen sind, finde ich es sprachlich gut verständlich gehalten, es wird viel erklärt und trotz des guten Informationsgehaltes nicht in die Länge gezogen. Diese Passagen regen zum Nachdenken und Selbstreflektieren an, so wie es die Figuren selbst auch tun. Im achten Band gibt es in die Richtung auch einen recht düsteren Abschnitt, den ich sehr beeindruckend und gleichermaßen beängstigend fand – aber auch sehr wichtig, weil es leider sehr real ist.

Trotz der ernsten Themen, die immer wieder einfließen, der Herausforderungen und Probleme, gibt es auch immer wieder sehr positive Abschnitte, glückliche Passagen, Hoffnung und Momente zum Lachen oder Schmunzeln. Man erhält weitere Informationen und eine kleine Auffrischung zu den Meervölkern und bekommt auch zu anderen Dingen noch neue Erkenntnisse. So ergeben sich weitere Zusammenhänge und Möglichkeiten, die den Verlauf der Ereignisse beeinflussen werden. Für mich passt diese Mischung total gut.
Fazit

In diesem achten Band steckte wieder so viel drin! Es gab zahlreiche wirklich wundervolle Passagen, die mir aus unterschiedlichen Gründen gut gefallen haben. Manche waren sehr berührend und bewegend, andere witzig, einige spannend, turbulent oder erkenntnisreich. Die Handlung geht stetig voran, es gibt neue Erkenntnisse, gelüftete Geheimnisse, turbulente Augenblicke, neue Gefahren, aber auch neue Hoffnung. Der unschlagbare Zusammenhalt der Figuren und die unglaublich tollen Botschaften innerhalb der Geschichte beeindrucken mich immer wieder aufs neue. Kombiniert mit der Umweltproblematik, die in verschiedenen Szenen im Fokus steht und den liebevollgezeichneten Figuren, die sich toll entwickeln, ergibt sich einfach eine fantastische Mischung, die nicht nur junge Lesende begeistern wird. Zusätzlich lebendig gemacht wird die Geschichte durch die wunderbaren Illustrationen, die es zu Beginn jedes Kapitels gibt. Obwohl schon so viel geschehen ist, sind wir noch lange nicht am Ziel und ich bin weiterhin neugierig auf alles, was noch kommen wird!

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