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Veröffentlicht am 08.02.2022

Hörbuchrezension: schöne Entwicklungen, gefühlvolle Liebesgeschichte

Hin und weg verliebt
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Dritter Band der Reihe! Man kann die Bücher unabhängig voneinander lesen oder hören, es geht jeweils um ein anderes Pärchen, allerdings tauchen die Paare aus den vorherigen Büchern am Rande der Handlung ...

Dritter Band der Reihe! Man kann die Bücher unabhängig voneinander lesen oder hören, es geht jeweils um ein anderes Pärchen, allerdings tauchen die Paare aus den vorherigen Büchern am Rande der Handlung mit auf. Im Fokus des Geschehens stehen jedoch jeweils andere Figuren.

Meg Leary ist in North Pole, Alaska, aufgewachsen und wünscht sich nichts sehnlicher als ihre Heimat zu verlassen, um den Traum von ihrem Beruf wahrwerden lassen zu können. Leider fehlt ihr dabei die Unterstützung ihrer Eltern, die die junge Frau nicht allein in die Ferne gehen lassen wollen. Durch einen Zufall trifft Meg auf Ryan, der mit seiner besten Freundin Beth in Alaska ist, um einer Hochzeit beizuwohnen. Beth wollte nur eine nette Begleitung, Ryan erhofft sich von der Reise mehr, beißt sich an Beth jedoch die Zähne aus.
Kurzentschlossen tun sich Ryan und Meg zusammen, um ihre beruflichen und privaten Ziele zu erreichen und müssen dabei feststellen, dass nicht immer alles so läuft, wie man es sich eigentlich überlegt und gewünscht hatte.

Bereits in den anderen beiden Bänden der Reihe ist man nach Alaska gereist und hat die Gegend aus unterschiedlichen Perspektiven und zu verschiedenen Jahreszeiten kennengelernt. Nun kehrt man nochmals zurück und kann den Schauplatz erneut aus einer anderen Perspektive betrachten. Sicher nichts für Großstadtfans, insgesamt klingt die Umgebung aber wirklich schön und idyllisch.
Beth kann sich nicht erklären, warum es in letzter Zeit alle nach Alaska zieht, auch wenn sich bei ihr mit Ende zwanzig ebenfalls langsam die Einstellungen zu Beziehungen und der Zukunft zu ändern scheinen. Trotzdem reist sie nur für die Hochzeit ihrer besten Freundin hin, ganz gewiss nicht, um zu bleiben, das nimmt sie sich zumindest fest vor. Für Meg, 22, steht sehr weit oben auf ihrer Wunschliste Alaska zu verlassen und nicht dort bleiben zu müssen, allerdings aus anderen Gründen. Sie ist in North Pole aufgewachsen und möchte aus der Abgeschiedenheit entkommen, um ihrem Traumjob ergreifen zu können. Meg war mir ganz besonders sympathisch, weil sie so zielstrebig und ehrgeizig ist, das Herz am rechten Fleck hat und versucht, ihrer Familie nicht vor den Kopf zu stoßen, obwohl sie sich für ihr Leben etwas anderes wünscht. Ryan, der dritte Protagonist im Bunde, kommt der Ausflug nicht nur aus privater Sicht ziemlich gelegen, auch beruflich passt es ihm ganz gut in den Kram, dass er Chicago für eine Weile verlassen kann. Für den 31jährigen Journalisten verläuft der Trip nach Alaska dann jedoch ganz anders, als er es angenommen hatte.

Die Geschichte wird aus den drei Perspektiven der eben kurz angerissenen Figuren geschildert. Jeweils eine/r der Sprecher*innen übernimmt eine/n der Charaktere, dadurch hat man eine gute Abtrennung der einzelnen Protagonisten und weiß direkt, mit wem man gerade unterwegs ist. Die Teilung der Perspektiven ermöglicht es, die Figuren nach und nach besser kennenzulernen und auch von ihren Eigenschaften und Gefühlen einiges mitzubekommen. Im Mittelpunkt stehen vor allem zwei Personen, aber auch Nummer drei hat eine wichtige Aufgabe, welche das genau ist, werde ich hier natürlich nicht verraten.
Mir hat die Dynamik zwischen den Figuren gut gefallen, vor allem weil man zwischendurch auch ein wenig hin und her überlegen kann, wie es sich weiter entwickeln wird. Aus meiner Sicht haben sich unterschiedliche Möglichkeiten aufgetan, auch wenn es Varianten gab, die ich für wahrscheinlicher hielt, als andere. Das machte es interessant die Handlung zu verfolgen und die Charaktere dabei zu begleiten, wie sie neue Erfahrungen machen, sich kennenlernen, hinter Mauern schauen, Motivationen verstehen und sich und ihre Gefühle hinterfragen.
Der Stil von Ellen McCoy ist sehr angenehm und mitnehmend. Die Geschichte behält eine gewisse Leichtigkeit, obwohl es für die Figuren nicht alles so läuft, wie sie es gern hätten und sie mit Sorgen und Problemen zu kämpfen haben. Keine ganz schlimmen Dramen und Schicksalsschläge, aber durchaus Hürden, die es nicht ganz leicht machen, optimistisch und zuversichtlich in die Zukunft zu schauen. Besonders die Dialoge mochte ich richtig gern. Mit einer guten Portion Witz, Charme und Sarkasmus wirken die Gespräche sehr authentisch und natürlich. Es gibt Momente zum Schmunzeln, aber auch ernstere Themen, die mehr Einblicke hinter die Mauern und in die Köpfe der Charaktere gibt. Und auch die Gefühle kommen innerhalb der Handlung natürlich nicht zu kurz. Hier war es besonders schön die Entwicklungen und Erkenntnisprozesse zu verfolgen. Ich mochte aber auch den Umgang der Figuren miteinander gern, auch wenn sie nicht immer die richtigen Entscheidungen treffen – zumindest aus der Sicht mancher Charaktere.

Im Großen und Ganzen hat mir auch die Hörbuchumsetzung gut gefallen. Die drei Stimmfarben waren angenehm und auch die Betonung und das Sprechtempo haben mir zugesagt. Anders als beim zweiten Band empfand ich es dieses Mal auch so, dass direkt die Emotionen gut transportiert wurden. Nicht bei allen dreien gleich intensiv, aber doch gut wahrnehmbar, so dass es recht leicht fiel, sich in die Figuren reinzufinden. Vielleicht hätte man die Frauenstimmen noch unterschiedlicher wählen können, dann wäre die Unterscheidung klarer gewesen, insgesamt fiel es mir aber nicht schwer, Beth und Meg auseinanderzuhalten. Auch wenn andere Personen in den Gesprächen gesprochen wurden, konnte man dies erkennen, hier und da hätte es vielleicht noch etwas ausgeprägter sein können, dann wären die Dialoge noch abwechslungsreicher zu lauschen gewesen, aber man konnte die Figuren auseinanderhalten und wusste, wer was wann gesagt hat.
Im Verlauf des Hörbuches ist mir allerdings beim Sprecher von Ryan ein Aspekt immer mehr ins Auge gestochen: man kann ihn sehr deutlich die Luft einatmen hören – nun ist mir klar, dass wir atmen müssen, besonders wenn man Texte liest, muss man an den richtigen Stellen Luft holen, damit der Redefluss erhalten bleibt. Aber einmal darauf konzentriert, habe ich es als ziemlich störend und einfach zu laut empfunden. Was schade ist, weil es mich manchmal fast von der Handlung abgelenkt hat. Trotz der kleinen Kritikpunkte hat mir aber auch die Hörbuchumsetzung an sich gut gefallen.

Fazit
Eine schöne, größtenteils eher ruhige Liebesgeschichte, die mit der Mischung aus Humor, authentischen Entwicklungen, Gefühl und sympathischen Figuren überzeugen kann. Das Begleiten der drei Protagonisten hat viel Spaß gemacht und war sehr unterhaltsam.

Stil und Handlung: 5 Sterne
Hörbuchumsetzung: 4 Sterne

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Veröffentlicht am 24.01.2022

informativ, übersichtlich gestaltet

Wieso? Weshalb? Warum? Erstleser, Band 5: Unsere Erde
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Wie ist eigentlich unsere Erde entstanden? Woraus besteht sie? Wieso gibt es Gebirge? Und wie kommt es, dass wir Tag und Nacht und Jahreszeiten haben?
All diesen Fragen widmet sich das Buch „Unsere Erde“ ...

Wie ist eigentlich unsere Erde entstanden? Woraus besteht sie? Wieso gibt es Gebirge? Und wie kommt es, dass wir Tag und Nacht und Jahreszeiten haben?
All diesen Fragen widmet sich das Buch „Unsere Erde“ für Erstleser der Lesestufe 2. In einfachen Worten, mit kurzen Sätzen, schön strukturiert und übersichtlich aufgebaut werden die Informationen zu all den Themen vermittelt. Das Buch ist gut gegliedert und die farbliche Trennung der Themen hilft dabei, sich schnell zu orientieren, sollte man einen bestimmten Bereich suchen.
Durch die große Schrift geht das Lesen schnell und man wird nicht von zu viel Text erschlagen, wenn man die Seiten umblättert. Stolperfallen könnten die Fachbegriffe sein, die nicht für jeden Leseanfänger gleich greifbar sind. Ich empfand diese nicht als übermäßig, einige Fachausdrücke gehören zu dem Thema natürlich auch einfach dazu, wie viele Probleme das macht, ist aber sicher sehr individuell.
Tolle Illustrationen, Fotos und Abbildungen helfen zusätzlich dabei, das Wissen anschaulich abzubilden und so noch besser aufnehmen zu können. Vor allem für die Blicke in die Erde oder auch auf das Sonnensystem ist das wichtig, um eine Vorstellung von den Dingen zu bekommen, die man nicht mit eigenen Augen sehen kann.
Auf den 64 Seiten wird ein schöner, facettenreicher Überblick vermittelt, der sicher auch dazu anregen kann, sich mit dem einen oder anderen Thema etwas genauer zu befassen. Das komplexe und umfangreiche Thema wird im Buch eher aus Querschnitt präsentiert, der zwar informativ ist, aber an der Oberfläche bleibt. Manchmal fand ich es etwas schade, dass die Abschnitte wirklich nur sehr wenig in die Tiefe gehen und die Erklärungen sehr knapp ausfielen. Jedes Thema an sich würde viel Raum einnehmen können, durch den groben Einblick in unterschiedliche Aspekte, kann man so einiges an Wissen mitnehmen, einen Eindruck vom Thema bekommen und dabei vielleicht auch herausfinden, womit man sich noch mal genauer beschäftigen möchte.
Immer wieder gibt es auch kleine Leserätsel, in denen die Lesenden testen können, was sie von dem Gelesenen behalten haben und wie gut sie sich bereits mit dem Thema auskennen. So wird das Lernen gleichzeitig noch etwas aufgelockert. Sehr niedlich ist auch der kleine Maulwurf, der mit kleinen Kommentaren durch das Buch führt und eine nette Auflockerung ist, die zum Schmunzeln bringt und mit den jeweiligen Aussagen gleichzeitig zum Thema passt.

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Veröffentlicht am 15.01.2022

sehr informativ, lustig gestaltet

Mein verrückter Körper – Warum du Popel gefahrlos essen kannst
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Im Körper ist so einiges los, was wir von außen nicht sehen können und worüber sich sicher auch der eine oder andere noch die Gedanken gemacht hat. Autor und ehemaliger Arzt Adam Kay nimmt die Leser mit ...

Im Körper ist so einiges los, was wir von außen nicht sehen können und worüber sich sicher auch der eine oder andere noch die Gedanken gemacht hat. Autor und ehemaliger Arzt Adam Kay nimmt die Leser mit auf eine Reise durch den menschlichen Körper und verrät dabei Dinge, die einen staunen oder auch das Gesicht verziehen lassen. Mit viel Witz und Lockerheit vermittelt er sehr viele Informationen, so dass es nicht wirklich wirkt wie ein Buch, in dem man tausend Sachen lernen kann, es aber automatisch nebenbei tut.

Das lustige Kindersachbuch ist ansprechend gegliedert und hat mir vom Aufbau und der Herangehensweise an die Themen gut gefallen. Nach und nach werden einzelne Organsysteme und damit verbundene Aufgaben und weitere wichtige Bestandteile des Körpers, wie Muskeln und Knochen, vorgestellt. Auch über ein paar Keime und Krankheiten erfährt man etwas, was ebenfalls nicht schaden kann. Zum Ende jedes Kapitels beantwortet der Autor noch ein paar Fragen und äußert sich dazu, ob bestimmte Behaupten wahr oder falsch sind. Immer wieder gibt es auch Bezüge in den einzelnen Abschnitten zu den vorherigen, weil die Funktionen des Körpers natürlich ineinander greifen, sollte man etwas vergessen haben, kann man dann einfach noch mal nachlesen, durch die gute Struktur findet man alles leicht wieder.
Immer wieder baut der Autor einen kleinen Witz in die Informationen mit ein oder stellt Sachverhalte auf eine humorvolle Art und Weise da. Manchmal wird es dabei auch ein bisschen eklig, aber dafür dann auch umso anschaulicher. Ich denke, kleine Leser werden bei diesem Buch viel Spaß haben und immer wieder richtig lachen können. Auch ich habe oft geschmunzelt und mochte die Art, wie die Dinge erklärt werden. Und es stecken auch nicht nur neue Dinge für Kinder und Jugendliche drin, auch als Erwachsener kann man beim Lesen noch das eine oder andere mitnehmen.
Gut gefallen haben mir die tollen Illustrationen, die teilweise einfach als Übersicht zur Orientierung gedacht sind, manchmal aber auch noch zusätzlichen Witz mit reinbringen oder beides kombinieren. Das lockert die vielen Informationen, die in den Seiten stecken richtig gut auf und es gibt immer etwas zu gucken.
Größtenteils ist es sprachlich einfach und gut verständlich gehalten, es gibt aber natürlich auch Fachbegriffe, die im Text dann jedoch gut erklärt sind oder einfach nur ergänzend erwähnt werden für die, die eben gern den Fachausdruck haben möchten. Am Ende des Buches gibt es dann auch noch mal ein Glossar, in dem diese Fremdworte kurz erklärt werden. Für meinen Geschmack waren allerdings die Worte „Kotze“ und „Kacke“ zu oft enthalten, vor allem außerhalb des Abschnittes, in dem es um die Ausscheidungsorgane ging. Das hätte man vielleicht etwas anders und vor allem variabler gestaltet können, es gibt schließlich nicht nur ein Wort dafür. Kinder und Jugendliche wird das beim Lesen vielleicht nicht stören, mir war das aber zu viel. Auch die Art, wie der Autor die jungen Leser zwischendurch anspricht, ist sicher einfach Geschmackssache. Zu ernst nehmen sollte man seine Kommentare dort einfach nicht, ich habe es auf jeden Fall immer eher als Spaß empfunden und hoffe, das wird allen Lesenden so gehen. Andererseits mochte ich sehr, dass immer wieder im Text enthalten ist, dass auch Menschen, die etwas anders aussehen, bestimmte Dinge können oder eben nicht oder vielleicht eine angeborene Störung haben, ganz normal sind.

Insgesamt ein wirklich gut strukturiertes, ansprechend gegliedertes Sachbuch, das viel Wissen vermittelt und spannende Einblicke in den Körper gibt. Gepaart mit viel Humor und lustigen Illustrationen kann man hier auf eine lockere Art viel erfahren und auch immer wieder nachschlagen, wenn man noch mal was wissen möchte. Alles auf einmal wird man nämlich kaum behalten können, dafür steckt auf den über 400 Seiten einfach zu viel an Informationen, Organstrukturen und -funktionen. Aus meiner Sicht ist das Sachbuch auch gut für Jugendliche geeignet und nicht nur für jüngere Leser.

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Veröffentlicht am 08.01.2022

facettenreicher Auftakt: gruselig, spannende CyberGames & tolle Charaktere& viel Gefühl

Cyberworld 1.0
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Gaming Erlebnisse der besonderen Art: tauche selbst in das Spiel ein und steuere mittels deiner Gedanken deinen Avatar. Stürze dich in Abenteuer, besiege fiese Monster, wende Zaubersprüche an, löse mysteriöse ...

Gaming Erlebnisse der besonderen Art: tauche selbst in das Spiel ein und steuere mittels deiner Gedanken deinen Avatar. Stürze dich in Abenteuer, besiege fiese Monster, wende Zaubersprüche an, löse mysteriöse Rätsel – dir sind keine Grenzen gesetzt. So ähnlich könnten wohl die Werbeslogans für die CyberGames im Jahr 2038 in London aussehen. Das Cybernetz wurde intensiv ausgebaut, man kann sich nicht nur virtuell treffen und unterhalten, sondern auch die verschiedensten Spiele ausprobieren und sich durch umfangreiche Missionen arbeiten.
Jemma, Jamie und Zack treffen sich mit ihren Avataren regelmäßig in der CyberWorld und entfliehen so dem Alltag. Die drei halten allerdings nicht nur in der virtuellen Welt, sondern auch im echten Leben zueinander und gehen gemeinsam durch dick und dünn. Als drei Jungen nach einem Aufenthalt in der CyberWorld ins Koma fallen, kann sich niemand erklären, was mit ihnen geschehen ist. Wer steckt dahinter? War es ein technischer Defekt? Haben die drei Jugendlichen sich einfach nicht an die Regeln gehalten? So sehr es die drei Freunde auch bestürzt, was passiert ist, nie hätten sie gedacht, wie schnell sie Teil der Ermittlungen werden und selbst auf die Suche nach Antworten gehen.

Nadine Erdmann hat mich mit ihrer Geschichte von der ersten Seite an mitgenommen und bis zum Ende nicht wieder losgelassen. Ich mag den Stil der Autorin sehr gern. Der Schreibstil ist flüssig und leichtgängig, trotz einiger schwerer Themen, die innerhalb der Handlung eine Rolle spielen, transportiert Emotionen, weiß zu fesseln und enthält eine gute Portion Sarkasmus und einen für meinen Geschmack sehr angenehmen Humor, was beides unter anderem in den facettenreichen Dialogen zum Tragen kommt.
Die Kombination aus realem Leben und den Gaming Episoden in der CyberWorld empfand ich als sehr gelungen. So wird die Handlung abwechslungsreich und bleibt durchweg spannend, da in beiden Bereichen kontinuierlich neue Dinge passieren. Durch die actionreiche Passagen in den Spielen wird das Tempo immer wieder angezogen, ich war gefesselt von dem Geschehen, obwohl ich selbst keine Zockerin bin. Es gibt aber auch ruhigere Momente, in denen man die interessanten Figuren Stück für Stück besser kennenlernen kann.

Das Buch beginnt sofort richtig spannend und actiongeladen mitten in einem der CyberGames. Während man erlebt, wie die Protagonisten gegen ihren Endgegner kämpfen, erfährt man erste Dinge über das System der CyberWorld und die Spielabläufe. Auch wenn man die Charaktere an der Stelle noch gar nicht weiter kennt, war ich gleich fasziniert von der virtuellen Welt, in die man eintaucht und von dem Zusammenhalt der Figuren, der spürbar über die Grenzen des Games hinaus geht.
Im Verlauf lernt man die Zwillinge Jemma und Jamie und dessen Freund Zack dann intensiver kennen und merkt schnell, wie unterschiedlich sie sind. Neben den dreien gibt es noch weitere Figuren, von denen einige von Anfang an dabei sind und andere erst mit dem Voranschreiten des Buches in den Mittelpunkt des Geschehens rücken. Insgesamt entsteht so eine sehr facettenreiche Personenkonstellation, in der es immer mal wieder zu Reibereien, Streitigkeiten, aber auch zu sehr schönen, bewegenden Momenten kommt.
Jeder der Protagonisten hat sein Päckchen zu tragen und auch wenn wir noch längst nicht alles erfahren, was die Charaktere bewegt und geprägt hat, so bekommt man doch erste Einblicke in die Dinge, die sie beschäftigen, die ihnen widerfahren sind, die sie belasten oder erfreuen, wofür sie einstehen und wer ihnen besonders wichtig ist. Ich freue mich schon darauf noch weitere Facetten an ihnen zu entdecken und mitzuerleben, wie sie sich weiter entwickeln werden. Mein aktueller Liebling ist Jemma. Sie ist einfach eine tolle Person und ich mag ihre oft eher ruhigere, ernstere Art. Bedingungslos steht sie zu den Menschen, die sie liebt und auch wenn sie sich nicht ständig überall einmischt, so findet sie doch die richtigen Worte, wenn sie ihre Meinung sagt. Zack und Jamie sind da beide deutlich temperamentvoller und gehen schneller an die Decke, wenn der Frust überkocht. Sie haben als Paar eine besondere Herausforderung zu meistern, die allerdings nichts mit ihrer Homosexualität zu tun hat. Dieser Aspekt ist sehr selbstverständlich und unaufgeregt in die Handlung eingebunden, was ich total angenehm fand. Durch die authentischen Beschreibungen der Situationen, Gedanken und Gefühle, konnte ich nachvollziehen, wieso es für Jamie oft so schwer und belastend ist, aber auch, was Zack manchmal auf die Palme bringt. Umso berührender waren dann die Gespräche, in denen die beiden nicht nur ihre Wut, sondern auch ihre positiveren Gefühle zum Ausdruck bringen.

Neben den persönlichen Entwicklungen der Figuren geht es im Verlauf um die mysteriösen Komafälle und die Alltags-Auszeiten in den CyberGames. Besonders gut gefallen hat mir die Mischung dieser unterschiedlichen Elemente innerhalb der Geschichte. Die Szenen in der CyberWorld sind düster, geheimnisvoll und sehr spannend. Immer wieder müssen die Charaktere sich neuen Quests und Gegnern stellen, wobei es häufig turbulent und dramatisch wird.
All die Fragen, die sich um die drei Jugendlichen im Koma ranken, laden zum Mitraten ein. Die Auflösung zum Mind Ripper war definitiv komplexer als ich sie erwartet hatte. Gut umgesetzt fand ich auch die durchaus kritische Auseinandersetzung mit den Dingen, die in dem Zusammenhang passieren bzw. passiert sind, die ich hier aus Spoilergründen aber natürlich nicht näher erläutern kann.
Der „Fall“ rund um den Mind Ripper ist am Ende des Buches abgeschlossen, die Geschichte der Protagonisten wird in den folgenden Bänden weitergehen. Ich bin super neugierig, werde definitiv weiterlesen und freue mich schon auf all die weiteren Abenteuer, die die Jugendlichen in der CyberWorld und auch in ihrem normalen Leben bestreiten werden, auf die persönlichen Entwicklungen und weitere tolle Gespräche.
Fazit

Der Ausflug in die CyberWorld war richtig spannend, cool und facettenreich. Ich mochte sowohl die düsteren, ereignisreichen Passagen in den CyberGames, als auch die von unterschiedlichen Emotionen geprägten Entwicklungen rund um die Protagonisten und die spannenden Ermittlungen rund um den Mind Ripper. Die Kombination der unterschiedlichen Elemente ist gelungen und harmonisch umgesetzt, obwohl die Aspekte so extrem unterschiedlich sind. Ich habe mit den Figuren gebangt, mich mit ihnen gefreut und geärgert, ein paar Tränchen für sie vergossen und hatte öfter das Bedürfnis, sie in den Arm nehmen zu wollen. Gleichzeitig war es jedoch auch total fesselnd und faszinierend sie in der virtuellen Welt zu begleiten. Ein gelungener Auftakt der Reihe, der neugierig auf weitere Abenteuer macht.

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Veröffentlicht am 08.01.2022

schönes Kinderbuch zum Entdecken und Lernen

Wieso? Weshalb? Warum? junior. Wie helfe ich der Umwelt?
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Rezension zum Buch:

In den „Wieso, weshalb, warum?“ Büchern werden ganz unterschiedliche Themen kindgerecht aufgearbeitet und durch die schöne Aufmachung mit den zahlreichen Illustrationen und aufklappbaren ...

Rezension zum Buch:

In den „Wieso, weshalb, warum?“ Büchern werden ganz unterschiedliche Themen kindgerecht aufgearbeitet und durch die schöne Aufmachung mit den zahlreichen Illustrationen und aufklappbaren Klappen abwechslungsreich und lebendig präsentiert. Die Kinder haben die Möglichkeit nicht nur zu schauen, sondern auch selbst aktiv zu werden und zu sehen, wie sich gewisse Dinge verändern, wenn sie die Klappen auf und zuklappen. In diesem Buch geht es um verschiedene Möglichkeiten, auf die Umwelt zu achten und schon mit ganz kleinen Aspekten etwas Gutes zu tun.
Themen, die angesprochen werden, sind zum Beispiel die Mülltrennung, -entsorgung und Müllvermeidung. Dabei geht es auch darum, dass Abfälle nicht in die Natur gehören und es schädlich für Pflanzen, Tiere und die Meere sein kann, wenn es doch dazu kommt. Außerdem werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie man selbst sparen kann, zum Beispiel bezogen auf Wasser, und dass man kaputte oder nicht mehr benötigte Spielsachen und Kleidung nicht wegwerfen, sondern wieder verwerten, reparieren oder spenden kann.
Selbst die Kleinsten können bei einigen Dingen mithelfen und die vermittelten Inhalte beachten. In Anbetracht der Tatsache, dass Zweijährige aber noch nicht so viel selbst bewerkstelligen können, könnte man die Altersspanne für dieses Buch vielleicht sogar etwas größer fassen, denn auch für die 5- und 6jährigen ist es sicher interessant, was man tun kann. Enthalten sind ja eher niederschwellige Möglichkeiten, die damit im Grunde für alle geeignet sind. Und die etwas größeren könnten einfach schon mehr selbst machen oder beachten, als die Kleinsten.

Mir gefällt der Aufbau des Buches gut, es werden anschaulich sehr leichte Methoden gezeigt, mit denen man die Umwelt schützen und schon erste Dinge erreichen kann. Um sich intensiver einzusetzen, müsste oder könnte man sicher noch sehr viel mehr tun, aber es ist entsprechend der Altersgruppe, die angesprochen werden soll, sprachlich sehr leicht gehalten und auch die Möglichkeiten sind dem Alter angepasst. Auf jeder Seite gibt es viel zu sehen, bei manchen könnten die Kinder auch innerhalb des Bildes suchen, was dort eigentlich nicht hingehören würde und am Ende gibt es noch mal die Chance, Müll den richtigen Tonnen zuzuordnen, damit kann man dann das erlangte „Wissen“ aus dem Buch noch mal etwas festigen und wiederholen.

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