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Veröffentlicht am 12.03.2024

spannender, fesselnder Auftakt – macht neugierig auf die Fortsetzung

Neue Wirklichkeit
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Jeder kennt es, dieses ungute Gefühl, das man nicht so richtig einordnen, das man aber auch nicht einfach ignorieren kann. Manchmal klärt sich nie auf, woran es lag, doch manchmal kann es einem auch das ...

Jeder kennt es, dieses ungute Gefühl, das man nicht so richtig einordnen, das man aber auch nicht einfach ignorieren kann. Manchmal klärt sich nie auf, woran es lag, doch manchmal kann es einem auch das Leben retten.

Für die Geisterjägertruppe „Hunters“ ist ein gutes Gespür ebenfalls von enormer Wichtigkeit. Bei ihrer Arbeit gegen die Geister kommt es manchmal auf Sekunden an. Doch nicht nur ihre Instinkte, auch ihre paranormalen Fähigkeiten und ihre grandiose Teamarbeit helfen dabei, ihre eigene Haut zu schützen.
Da Riley, Ayden, Jo und Parker privat eine sehr enge Bindung haben und nicht nur gemeinsam Geister jagen, können sie sich gegenseitig stützen, als die Welt nach einer großen Katastrophe plötzlich nicht mehr die ist, die sie kannten. Während die vier noch bemüht sind, sich in der neuen Wirklichkeit zu orientieren und sich wieder eine Lebensgrundlage aufzubauen, ahnt jedoch niemand von ihnen, dass noch mehr Gefahren auf sie zurollen…

Gleich zu Beginn der Geschichte wird man mitten in einen Geisterjägereinsatz geworfen, so dass man die Protagonisten direkt bei ihrer Arbeit erlebt und schnell ein Gefühl für ihre Fähigkeiten und die Gruppendynamik bekommt. Auch erste Eindrücke von der Welt, in die man eintaucht erhält man bereits hier. Für all diese Aspekte gibt es im Verlauf des Buches dann auch noch mehr Informationen bzw. Einblicke, so dass die Welt, die sich zunächst in vielen Punkten nicht so sehr von unserer unterscheidet, Stück für Stück greifbarer wird, man mehr zu den paranormalen Fähigkeiten erfährt und man auch die Charaktere dann noch intensiver kennenlernt. Durch die Katastrophe verändert sich dann auch noch mal einiges, so dass es neue Dinge zu entdecken gibt – für die Lesenden, aber auch für die Figuren selbst. Das erzeugt immer wieder Spannung und sorgt für einige Überraschungen.

Der Schreibstil der Autorin ist von Anfang an flüssig und mitnehmend. Durch detaillierte Beschreibungen kann man sich das dystopische Schottland mit all den paranormalen Dingen sehr gut vorstellen. Besonders faszinierend finde ich, wie es Nadine Ermann durch ihre Wortwahl jedes Mal wieder schafft, die Atmosphäre in den verschiedenen Situationen sehr lebendig zu transportieren. Sowohl in die etwas ruhigeren Familienmomente, als auch die düsteren oder gefährlichen Szenen kann man sich sehr gut eindenken und wird intensiv mitgenommen.
Immer wieder gibt es spannende Passagen, in denen das Tempo ordentlich angezogen wird. Hier kommen vor allem die phantastischen Elemente der Geschichte zum Tragen, die mir in der Zusammenstellung sehr gut gefallen haben. Wer die Totenbändiger kennt, denkt zwar vielleicht, Geister kennt man schon, die bei den „Haunted Hunters“ sind jedoch anders und auch die Fähigkeiten der Figuren unterscheiden sich von denen der Totenbändiger. So wirkte es für mich nie wie eine Wiederholung sondern wirklich wie eine eigenständige, neue Geschichte – die es ja auch ist. Auch die Entwicklungen innerhalb des Buches lassen sich nicht mit der anderen Reihe vergleichen. Was man allerdings ebenfalls findet, sind queere Figuren und eine Familie, die sich als solche definiert, auch wenn nicht alle miteinander blutsverwandt sind.
Ich mochte die Protagonisten sehr gern und finde besonders die facettenreiche Mischung wieder toll und erfrischend. Hier und da gibt es schlagfertige Dialoge und freche Sprüche, aber auch ernstere Augenblicke und Gespräche in denen klar wird, dass die vier einfach zueinander halten, füreinander da sind und sich unterstützen, wo es nur geht. Ihr Zusammenhalt ist grandios und bezeichnend für die Truppe. Bei den Familienmomenten gibt es auch immer wieder Augenblicke, die ans Herz gehen, nachdenklich oder emotional machen, die einen aber auch mal zum Schmunzeln bringen. Mir sind die Protagonisten, die sehr anschaulich beschrieben werden, schnell ans Herz gewachsen.
Gut gefallen hat mir auch, dass die Charaktere teilweise so ihre Päckchen zu tragen haben, von denen man mal etwas mehr, mal in Andeutungen was erfährt, wo dann aber noch nicht alles aufgelöst wird. So bleibt man neugierig auf die Entwicklung der Figuren und möchte gern noch mehr von den Geheimnissen erfahren. Und auch wenn jeder so seine Baustellen im Leben hat oder hatte, so dreht es sich eben doch nicht unbedingt um alle gleichzeitig. Man konzentriert sich nur auf einen Teil der Figuren intensiver, so dass es auch nicht von der Katastrophe und deren Auswirkungen „ablenkt“. Es ist eher so, dass die Charaktere sich eben in ihrem neuen Leben zurechtfinden müssen und die Veränderungen natürlich auch Auswirkungen auf ihre persönlichen Empfindungen haben. Zusätzlich gibt es Faktoren, die Erinnerungen wachrufen oder zu Problemen führen. So fügt sich alles einfach zusammen und geht fließend ineinander über, auch wenn es viel ist, was zwischen den Buchdeckeln angesprochen und bearbeitet wird.
Es ist eine angenehme, spannende und mitreißende Mischung aus persönlichen Entwicklungen, Andeutungen zu Vorgeschichten und Geheimnissen, die teilweise etwas bedrückender und düsterer sein könnten, dem Versuch, das Leben nach der Katastrophe wieder zu ordnen, Einblicken in die neue Wirklichkeit, und actiongeladenen Geisterszenen.

Auch das Setting an sich hat mir gut gefallen. Ich war zwar selbst noch nie in Schottland, konnte mir die unterschiedlichen Schauplätze aber gut vorstellen und auch was sich im Laufe des Buches verändert hat. Besonders atmosphärisch sind die düsteren, gefährlichen Augenblicke, in denen viel Spannung erzeugt wird. Ich mochte aber auch die Passagen, in denen andere Dinge im Mittelpunkt standen. Im Verlauf der Geschichte gibt es immer wieder Wechsel in der Stimmung und bei den Aspekten, die gerade in den Fokus rücken. Manchmal geht das auch schneller, als man gucken kann. Langweilig wird es auf jeden Fall nicht mit den Hunters und all den Aufgaben und Herausforderungen, denen sie sich stellen müssen.
Fazit

Der Auftakt der Trilogie hat mir richtig gut gefallen und macht sehr neugierig auf die Fortsetzungen. Man möchte gern wissen, welche Geheimnisse die Figuren noch so mit sich rumtragen, ich bin aber auch gespannt darauf, welchen Herausforderungen sich die Truppe noch so stellen muss und wie sich privat alles sortieren wird. Die Mischung aus herzlichen Familienmomenten mit den facettenreichen Charakteren, gefahrenvoller Action, Wendungen, Neuorientierung, paranormalen Fähigkeiten und dynamischen Dialogen ist mitnehmend, fesselnd und macht einfach Lust auf mehr.

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 12.03.2024

gefühlvolle Geschichte, gelungene Mischung der Handlungselemente

Lakestone Campus of Seattle, Band 1: What We Fear (SPIEGEL-Bestseller | Limitierte Auflage mit Farbschnitt und Charakterkarte)
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Harlow jongliert liebend gern mit Zahlen und komplizierten Codes. Programmieren liegt ihr einfach im Blut- und auch das hacken. Um ihrem kleinen Bruder eine dringend benötigte Operation zu ermöglichen, ...

Harlow jongliert liebend gern mit Zahlen und komplizierten Codes. Programmieren liegt ihr einfach im Blut- und auch das hacken. Um ihrem kleinen Bruder eine dringend benötigte Operation zu ermöglichen, hackt sie sich in ein Bankkonto, um an das Geld zu kommen, dass die Familie für den Eingriff benötigt. Leider bleibt ihre Aktion nicht unentdeckt und so steht Harlow vielleicht sogar eine Gefängnisstrafe bevor. Doch dann entwickelt sich alles ganz anders, denn der Leiter eine Eliteuniversität bietet ihr ein Stipendium an, um ihre Talente zu fördern. Niemals hätte die junge Frau mit so einer Möglichkeit gerechnet. Allerdings ist es gar nicht so einfach, alle Bedingungen zu erfüllen, denn es soll ja niemand wissen, was sie getan hat. Und auch ihr altes Hackernetzwerk lässt sie nicht einfach so gehen….

Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen. Man begleitet zunächst Protagonistin Harlow und erfährt sofort von dem ungewöhnlichen Angebot des Universitätsleiter, das ihr Leben von nun an grundlegend verändern könnte. Obwohl Harlow niemals wirklich davon geträumt hat, auf so eine Uni zu gehen – schon allein, weil sie es sich nicht hätte leisten können und ihre anderen schulischen Leistungen auch nicht unbedingt dafür sprachen – ist es ein Angebot, dass sie kaum ausschlagen kann. Bestärkt durch den Zuspruch ihrer Moms startet Harlow ihr Studium und stößt schnell an verschiedene Grenzen. Zum einen ist es eine echte Herausforderung niemandem sagen zu können, warum sie wirklich da ist. Es erschwert, echte Freundschaften aufzubauen, Vertrauen zu fassen und sich nicht völlig in Lügenkonstrukte zu verstricken. Zum anderen lässt ihr altes Netzwerk sie nicht einfach so gehen. Harlows Hackerfähigkeiten sind wertvoll für die Gruppe, die möglichen Konsequenzen, wenn sie einfach aussteigt, möchte sie am liebsten nicht mal durchdenken… Da kommt einiges auf die Protagonistin zu, die mir schnell sympathisch war. Durch die Ich-Perspektive bekommt man intensive Einblicke in ihre Gedankenwelt und erlebt hautnah mit, wie sich ihre Gefühle verändern, Achterbahn fahren, sie immer wieder zweifelt und eigentlich gar nicht mehr richtig weiß, was sie noch tun soll. Sie sieht für sich keine Auswege, kann sich niemandem anvertrauen…. Dabei würde sie das so gern, besonders gegenüber Zack, der ihr immer wichtiger wird und mit dem es sich sonst so leicht anfühlt zu kommunizieren, obwohl er nicht sprechen kann. Bei Harlow kann man im Verlauf des Buches einige positive und negative Entwicklungen miterleben. Ich fand es gut, dass sie nicht nur die starke Protagonistin war. Sie hat einige „Schwachstellen“, sie kann bei weitem nicht alles, ist unsicher und überfordert und trifft auch mal falsche Entscheidungen, selbst wenn sie gute Absichten dabei hat. Für mich machte es die Figur deutlich authentischer und auch sympathischer, als wenn sie die totale Überfliegerin in allem gewesen wäre. Das Hacken ist ein zentraler Punkt in der Handlung, ohne dass es sich dabei in zu vielen Details verliert, die wohl für viele Lesende auch nur schwer verständlich wären. Hier und da hätte es vielleicht etwas ausführlicher sein können, insgesamt empfand ich es aber als ausreichend und passend.
Zack ist bereits im dritten Semester an der Universität und fällt nicht nur durch seine zwei Studienschwerpunkte am Campus auf. Aufgrund eines Gendefektes kann er nicht sprechen und ist damit auf andere Kommunikationswege angewiesen oder auf jemanden, der die Gebärdensprache übersetzen kann, wie seine beste Freundin. Zack ist ein interessanter Charakter, der schon einige Dinge in seinem Leben einstecken musste. Er hat ein gutes Herz, lässt aber nicht leichtfertig jemanden dort hinein. Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit sind für ihn Grundbausteine, um sein Vertrauen gewinnen zu können. Umso schlimmer ist es dann, als er mitbekommt, wie viel Harlow ihm verschwiegen hat. Da man auch ihn aus der Ich-Perspektive begleitet, kann man viel von seinen inneren Kämpfen, seinen Gedanken und Gefühlen miterleben.

Im Verlauf der Geschichte kann man beide Protagonisten gut kennenlernen und bekommt ein Gefühl dafür, wie sie ticken, was sie ausmacht und was sie so erlebt haben. Ich fand es schön, dass man Stück für Stück in das Privatleben eintaucht, parallel aber auch der Uni-Alltag weiterläuft und das Kennenlernen zwischen Zack und Harlow weitergeht. Neben den beiden Protagonisten sind auch immer wieder Familienmitglieder und Freunde wichtiger Teil der Handlung.

Der Schreibstil ist leichtgängig, trotz der vielen Emotionen und flüssig zu lesen. Ich mochte viele der Gespräche sehr gern, besonders weil sie durch die Nutzung der Gebärdensprache, Notizblöcken, Sprach-Apps und all solcher Hilfsmittel anders sind, als man es sonst aus Büchern kennt. Es wirkte dadurch auch nicht wirklich als wäre die Kommunikation gestört. Man muss sich eben den Gegebenheiten anpassen und für mich fügte sich das einfach gut in die Gesamthandlung mit ein. Optisch sind die verschiedenen Kommunikationswege durch unterschiedliche Darstellungen, kursive oder fettgedruckte Schrift gut zu erkennen. Viele Dialoge hatten eine schöne Dynamik, auch wenn immer wieder einige Klischees mit eingebaut sind, die entweder bestätigt oder scheinbar bewusst widerlegt werden. Mich hat das beim Lesen aber nicht so sehr gestört.
An manchen Stellen hätte es für mich noch etwas mehr in die Tiefe gehen können, viele der Entwicklungen waren nicht unbedingt überraschend, aber dennoch war es interessant zu verfolgen, eine gewisse Spannung, wie es weitergeht und wie Harlow aus ihren Problemen wieder herauskommt, war auch da. Ich fühlte mich insgesamt gut mitgenommen und mochte auch die Liebesgeschichte zwischen Zack und Harlow. Natürlich wären einige ihrer Probleme leichter zu lösen gewesen, aber ich empfand viele der Entwicklungen und Entscheidungen doch als nachvollziehbar, in Bezug auf das, was man eben von den Charakteren so weiß und in welchen Lebenslagen sie stecken. Es gibt Streitigkeiten, Hürden und Umwege, aus meiner Sicht jetzt aber nicht unbedingt zu viel künstliches Drama. Die Konflikte werden häufig recht ruhig und erwachsen gelöst, viele verletzte Gefühle und Enttäuschung schwingt aber natürlich trotzdem mit. Allgemein stehen unterschiedliche Emotionen immer wieder im Fokus der Geschichte.
Fazit

Aus meiner Sicht eine schöne Mischung aus verschiedenen Elementen, die sich gut zu einem Gesamtbild zusammenfügen. Ich mochte die beiden Protagonisten und die Dynamik zwischen ihnen sehr gern. Aufgrund des Nichtsprechens von Zack fließen Elementen wie Gebärdensprache und andere Kommunikationswege mit in die Handlung ein, was ich sehr mochte. Verschiedene Emotionen, kleine Wendungen, Herausforderung im privaten Bereich und an der Universität, Entwicklung von Freundschaften, prägende Ereignisse der Vergangenheit und die sich aufbauende Liebesgeschichte sorgen für ein schönes Leseerlebnis.

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Veröffentlicht am 19.02.2024

guter Abschluss, wieder düster

Schatten – Die Macht des Lichts (Schatten 3)
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Achtung: dritter und finaler Band! Vorwissen notwendig, da die Handlung direkt weitergeht. Meine Rezension kann ganz kleine Spoiler in Bezug auf die beiden vorherigen Bände enthalten.

Sara und Pete haben ...

Achtung: dritter und finaler Band! Vorwissen notwendig, da die Handlung direkt weitergeht. Meine Rezension kann ganz kleine Spoiler in Bezug auf die beiden vorherigen Bände enthalten.

Sara und Pete haben in der letzten Zeit sehr viel erlebt. Die Ereignisse haben sie verändert und geprägt und so manches mal wussten sie nicht, wie sie ihre gefährliche, abenteuerliche Reise in diese fremde Welt wohl überstehen werden. Zusätzlich zu unbekannten Orten haben sie auch die unterschiedlichsten Wesen kennengelernt. Gnome, Wichtel, Schattenflickerin – alles für sie nun kein Neuland mehr. Als sie nun in die Menschenwelt zurückkehren, müssen sie allerdings feststellen, dass sich auch dort sehr viel verändert hat. Es ist düster geworden, die allermeisten Menschen haben sich von ihren Schatten getrennt – und damit auch von einem großen Stück ihrer selbst. Werden die dunklen Entwicklungen, die Krampus so detailliert geplant hat, noch aufgehalten werden können?

Wie auch im zweiten Band geht es im dritten Buch im Prinzip nahtlos mit der Geschichte weiter. Im Verlauf gibt es zwar ein paar kleine Hinweise und Rückblicke auf die vorausgegangen Ereignisse, diese werden aber nicht ausreichen, die Zusammenhänge zu verstehen, sollte man die anderen Bücher nicht kennen. Mir ist der Wiedereinstieg in die Reihe leicht gefallen.

Auch wenn Pete und Sara nun wieder in der Menschenwelt sind, ist es für sie nicht unbedingt leichter und fröhlicher. Denn es hat sich sehr viel verändert, die Atmosphäre ist angespannt und aufgeheizt, die aktuellen Geschehnisse sprechen sehr für eine totale Eskalation, die kurz bevorsteht. Stellenweise ist die Handlung schon recht düster, das zieht sich durch die gesamte Reihe. Geschont werden die Figuren da nicht unbedingt. Es gibt immer wieder aber auch kleine Erfolge und Lichtblicke – wenn auch nicht immer von langer Dauer. Es ist Durchhaltevermögen gefragt, um alles zu überstehen. Manchmal müssen auch Entscheidungen getroffen werden, die schwer fallen, um für das große Ganze vielleicht etwas positives bewirken zu können.
Weiterhin in die Handlung eingeflochten werden soziale Aspekte, Bereiche der Politik und des Weltgeschehens. Diese rücken im Finale der Reihe noch mal etwas mehr in den Fokus. Und auch wenn es hier ein Fantasybuch ist, in dem auch finnische Mythologie mit eingebunden ist, so ist das eine oder andere definitiv übertragbar und macht nachdenklich.

Es war interessant zu verfolgen, wie sich alles miteinander verknüpft und wie alles zu einem Ende gebracht wird. Manches hätte vielleicht noch etwas mehr in die Tiefe gehen können oder etwas ausführlicher erklärt und beschrieben werden können, insgesamt hat mir der Ausgang der Geschichte aber ganz gut gefallen.
In der Geschichte gibt es Turbulenzen und kleine Wendungen, anderes ist erwartbar, weil schon länger darauf hingearbeitet wird. Die Charaktere müssen sich entwickeln und stellenweise über sich hinaus wachsen. Insgesamt haben mir auch die Dialoge besser gefallen, als noch zu Beginn der Reihe. Teilweise sind sie zwar noch recht knapp, es passte hier aber besser in die Situation der Figuren.
Die Kapitel sind häufig sehr kurz. Teilweise sorgt das für zusätzliches Tempo innerhalb der Geschichte, da zügig zwischen den verschiedenen Figuren umgeschaltet wird, die man im Verlauf begleitet. Manchmal sind die Kapitelwechsel aber auch nicht an einen Ortswechsel gekoppelt. Durch die zahlreichen Perspektivwechsel, die es innerhalb der Geschichte gibt, bekommt man eine gute Übersicht über die Handlungsstränge, die immer mehr ineinander fließen und sich gegenseitig bedingen. An einigen Stellen fördert auch das die Spannung, da man schon Hinweise und Andeutungen auf den Fortgang der Handlung erhält, aber nicht weiß, wie es dann tatsächlich kommt.
Besonders anschaulich und lebendig machen es die vielen, aussagekräftigen Illustrationen, die die Handlung gut widerspiegeln. Man kann sich viele der Entwicklungen vorstellen und hat immer wieder einen Eindruck davon, ob die Atmosphäre gerade etwas entspannter oder doch eher gefährlich und bedrohlich ist. Das Farbspiel der Illustrationen ist entsprechend gewählt und macht alles noch eindrücklicher und greifbarer. Die gesamte Aufmachung der Reihe gefällt mir richtig gut.
Fazit

Ein guter Abschluss der insgesamt schon recht düsteren Trilogie rund um Pete, Sara, den Allerältesten und all die anderen Figuren, denen sie im Laufe der Zeit begegnen. Eingeflochten in die Geschichte sind neben finnischer Mythologie auch aktuelle Themen aus dem Bereichen Politik und Soziales. Besonders begeistert haben mich die ausdrucksstarken Illustrationen, die alles sehr lebendig und gut vorstellbar machen. Ich mag auch den düsteren Stil, allerdings bin ich auch schon ein wenig Älter als das Lesealter, das für die Reihe angegeben wird.

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Veröffentlicht am 01.02.2024

Abenteuergeschichte mit japanischer Mythologie

Die Perlenjägerin
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Als Perlentaucherinnen verbringen die Zwillingsschwestern Kai und Kishi sehr viel Zeit im Meer. Sie kennen die Gefahren, die dort lauern und die Regeln, die sie beachten müssen, um beim Tauchen wohlbehalten ...

Als Perlentaucherinnen verbringen die Zwillingsschwestern Kai und Kishi sehr viel Zeit im Meer. Sie kennen die Gefahren, die dort lauern und die Regeln, die sie beachten müssen, um beim Tauchen wohlbehalten an die Oberfläche zurück zu kommen. Als Kishi bei einem dummen Wettstreit erneut lostaucht, obwohl das Wasser langsam unruhig wird, gerät sie in die Fänge eines Geisterwals und scheint verloren. Doch Kai hat sich in den Kopf gesetzt, ihre Schwester zu retten, koste es, was es wolle. So lässt sie sich auf einen Handeln mit einer Göttin ein, die etwas von ihr fordert, was kaum zu beschaffen ist. Für Kai beginnt eine abenteuerliche Reise ins Ungewisse mit zahlreichen Gefahren und Hindernissen.

Nach dem Lesen der Geschichte empfinde ich das Cover als noch besonderer, weil so viele Details drin stecken, die mit der Handlung zu tun haben. Vorher fand ich es zwar auch schon toll anzuschauen, aber wenn man die Elemente zuordnen kann und weiß, was sie für eine Bedeutung innerhalb der Geschichte haben, ist es noch mal etwas anderes. Der Farbschnitt, der das Cover fortsetzt sieht ebenfalls richtig toll aus.

Der Einstieg in das Buch ist mir leicht gelungen. Man erlebt direkt eine kleine, etwas unheimlichere Szene mit, bevor man dann die Zwillinge und ihre Eltern etwas besser kennenlernt und mehr über ihre Tradition des Perlentauchens erfährt. Insgesamt bleibt viel von der Familie jedoch etwas blass, da man fast die gesamte Zeit nur mit Kai unterwegs ist. So bekommt man von der Protagonistin einen ganz guten Eindruck. Etwas schade finde ich, dass sie ihre Schwester so idealisiert und als perfekt darstellt. Möglicherweise empfindet sie es so, vermutlich schwingen da aber auch viele Schuldgefühle mit, aufgrund der Situation, in der sich die Familie befindet. Jeder hat so seine Stärken und Schwächen. Kai ist unglaublich mutig, dass sie loszieht, um ihre Zwillingsschwester zu retten und sich dafür allerhand Gefahren stellt, von denen sie zuvor vermutlich gar nicht gedacht hätte, dass sie diese bestehen könnte. Immer wieder stößt sie aber auch an Grenzen, muss auf kleine Tricks zurückgreifen oder ist auf Hilfe anderer angewiesen. Insgesamt mochte ich Kai, ich habe sie gern auf ihrer Reise begleitet und war gespannt, was für Herausforderungen sie im Laufe der Zeit noch so meistern wird.

Der Schreibstil ist größtenteils flüssig und mitnehmend. Es gibt viele tolle Beschreibungen, so dass man sich die Landschaft gut vorstellen kann und einen bildhaften Eindruck von den Personen und Wesen bekommt, denen Kai unterwegs begegnet. Die schöne Karte zu Beginn des Buches ermöglicht es zudem, die Reise der Protagonistin gut mitverfolgen zu können. Bei all den fremden Namen für die Orte, ist das auf jeden Fall hilfreich. Das Glossar am Ende des Buches erklärt noch mal einige Begriffe, besonders im Zusammenhang mit der Mythologie.
Die Japanische Mythologie findet sich an verschiedenen Stellen der Geschichte wieder. So erhält man einen kleinen Eindruck von einigen Dingen, ohne dass es sich in zu vielen Details verliert. Es gibt der Handlung in einigen Passagen eine besondere Atmosphäre und enthielt für mich auch neue Aspekte.

Im Mittelteil der Geschichte gab es für mich aber auch ein paar Längen innerhalb der Handlung, dort empfand ich den Schreibstil teilweise auch nicht als so richtig fließend, wie es sonst oft der Fall war. Man tritt ein wenig auf der Stelle, erfährt zwar etwas über den Alltag der Familie, bei der Kai zu diesem Zeitpunkt ist, aber die Spannungskurve flacht dort doch ziemlich ab. Auch wenn die Zeit dort durchaus hilfreich für den Rest der Reise ist und eine gewisse Bedeutung hat. Danach wurde das Tempo und die Spannung dann aber wieder angezogen und es wurde auch noch mal turbulenter und gefährlicher. Die magischen, übernatürlichen Elemente, die in die Geschichte mit einfließen, haben mir insgesamt gut gefallen.
Mir persönlich kam das Ende dann auch irgendwie etwas zu plötzlich. Zwischendurch dachte ich sogar, es könnte eine Fortsetzung geben, weil einiges in der Handlung darauf hindeutete und dann war es plötzlich zu Ende, ohne wirkliche Hoffnung auf eine Fortsetzung. Es gibt also schon eine Auflösung, die für mich auch überraschend war, ich weiß aber noch nicht so richtig, wie zufriedenstellend ich diese finde.

Fazit
Eine Abenteuergeschichte, die sich gut und flüssig lesen lässt, auch wenn es für mich im Mittelteil des Buches einige Längen gab. Wodurch die japanische Mythologie in verschiedenen Passagen in die Handlung einfließt, bekommt die Geschichte oft eine besondere Atmosphäre, die ich sehr mochte. Es ist eine gute Mischung aus Abenteuern, Herausforderungen, Entwicklungen der Protagonistin, anderen Charakteren, die auf verschiedene Weise in die Handlung eingreifen, Freundschaft, Hoffnung und Träumen.

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Veröffentlicht am 02.12.2023

zurück in der Märchenwelt von Schneewittchen

Yukina
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Hörbuchrezension:

Was ist eigentlich aus Schneewittchen geworden, nachdem die Geschichte endete? In „Yukina“ taucht die Märchenprinzessin wieder auf, es dreht sich allerdings hauptsächlich um ihre Tochter, ...

Hörbuchrezension:

Was ist eigentlich aus Schneewittchen geworden, nachdem die Geschichte endete? In „Yukina“ taucht die Märchenprinzessin wieder auf, es dreht sich allerdings hauptsächlich um ihre Tochter, die zu Beginn des Buches Sechzehn wird und damit alt genug ist, um sich einen Gemahl zu suchen, mit dem sie später das Königreich regieren soll. Für Yukina ist das jedoch gar nicht so leicht. Nicht nur, weil sie sich so jung noch nicht festlegen möchte, viele der Prinzen scheinen eher Augen für ihre schöne Mutter zu haben und sich mehr dafür zu interessieren, wie sie es Schneewittchen rechtmachen können. Und auch die allgemeine Lage im Königreich könnte besser sein. Schlechte Ernten sorgen zunehmend für Unruhen, Krankheiten und Unzufriedenheit beim Volk. Wieso nur nehmen sich Yukinas Eltern dem Problem so wenig an? Die junge Prinzessin setzt alles daran, herauszufinden, was es mit all diesen Dingen auf sich hat.

Ich bin zufällig auf dieses Hörbuch gestoßen und bin ohne Erwartungen rangegangen. Märchen und Märchenadaptionen höre und lese ich ganz gern mal, daher war mein Interesse schnell geweckt.

Die Ausgangssituation fand ich schon mal ziemlich cool. Dass man eben nicht Schneewittchen im neuem Gewand erlebt, sondern ihre Tochter begleitet und Schneewittchen dementsprechend trotzdem Teil der Geschichte ist. Immer wieder werden auch Elemente aus dem Märchen aufgegriffen und auch der Fakt, dass Schneewittchen die schönste im Land ist, spielt immer mal wieder eine Rolle. Sehr zum Leidwesen von Tochter Yukina, die ja eigentlich gerade nach einem Mann Ausschau halten soll.
Umso weiter das Buch voranschreitet, umso mehr offenbart sich, dass es da mehr Schwierigkeiten gibt, als nur Unstimmigkeiten zwischen Mutter und Tochter, die sich aber auch durch die Geschichte ziehen. Im Königreich gibt es verschiedene Probleme, denen sich angenommen werden muss. Was es dafür für Gründe gibt, erfährt Yukina dann auch erst mit der Zeit, da sie bisher eher rausgehalten wurde, aus all diesen Belangen.

Da man Yukina aus der Ich-Perspektive begleitet, hat man sehr detaillierte Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Damit kann man gut verfolgen, wie sie sich entwickelt, was sie beschäftigt und was sie so plant und beschließt – nicht immer ganz durchdacht. Immer wieder merkt man, dass die Protagonistin erst Sechzehn ist. Sie ist manchmal noch sehr naiv, schnell reizbar und unsicher in Dingen, die ihr neu sind. Das empfand ich aber schon als authentisch, auch wenn es manchmal ein wenig anstrengend war, wie sie sich verhalten hat. Auch Liebe spielt im Buch eine Rolle, wie anhand des Klappentextes schon ersichtlich war. Zum Glück aber nicht ganz so dieses „ein Mal gesehen und sofort geheiratet“. Ein wenig mehr Zeit zum Verlieben und sich klarwerden, was das da für Gefühle sind, gibt es dann schon. Ein wenig kitschig bleibt es an einigen Stellen dennoch, ich fand es aber zum Gesamtbild und der Geschichte durchaus passend.

Schön fand ich, dass zum Beispiel auch die Zwerge ihren Platz in der Handlung haben, die mochte ich schon im Originalmärchen sehr gern. Insgesamt geht man bei den Figuren nicht so extrem in die Tiefe, vieles bleibt doch eher an der Oberfläche, aber man bekommt zumindest den einen oder anderen Einblick und kann die wichtigsten Charaktere halbwegs einschätzen.

Im Verlauf gibt es so einige Probleme und auch Gefahren, mit denen sich die Protagonistin auseinandersetzen muss. Dabei bekommt sie von unterschiedlichen Seiten Hilfe, so dass oft eine Gemeinschaft an der Bewältigung arbeitet und eine schöne Dynamik entsteht. Manchmal gab es Momente zum Schmunzeln und Dialoge, die mit einem frechen Spruch daherkommen. Manche Unterhaltungen haben mich aber auch nicht ganz so mitgerissen. Auch die Intensität der Emotionen war für mich recht unterschiedlich. In einigen Passagen habe ich sehr gefühlt, wie es Yukina geht oder was andere sagen, an anderen Stellen wurde zwar gesprochen, gedacht oder gefühlt, es kam bei mir aber nicht immer so richtig an. Insgesamt hat die Sprecherin einen guten Job gemacht, ich hab ihr gern zugehört und fühlte mich auch mitgenommen. Viele der Charaktere konnte ich auch problemlos auseinanderhalten, einige klangen recht ähnlich, durch die Hinweise im Text wusste man dann aber trotzdem immer, wer spricht.
An der einen oder anderen Stelle hätte es gern weniger Wiederholungen geben können. So lang ist das Buch jetzt nicht, dass man mehrfach auf Dinge hinweisen muss, die bereits gesagt wurden. Das ist aber auch nur mein persönliches Empfinden und gestört hat es mich auch eher da, wo die Zeitabstände sehr gering waren, bis es noch mal aufgegriffen wurde. An sich mochte ich aber den Stil der Geschichte. Es gab kleine Augenblicke, die etwas spannender waren, andere Passagen waren eher auf die Gefühlslage ausgerichtet oder aufs Pläneschmieden. Immer wieder kann man auch für ich selbst überlegen wie das eine oder andere zusammenhängt und wer da vielleicht noch seine Finger im Spiel hat oder wie weitreichend die gefährliche Macht ist, die ebenfalls eine Rolle spielt. Die Elemente der Handlung greifen gut ineinander und ergeben ein schönes Gesamtbild, das Spaß gemacht hat.
Fazit

Eine schöne Geschichte, die mich zwar nicht restlos überzeugt hat, die aber Spaß beim Zuhören gemacht hat. Viele Märchenelemente aus Schneewittchen finden hier wieder ihren Platz, teilweise werden sie belassen, teilweise auch etwas angepasst oder abgeändert. So fühlt man sich direkt wieder mit in die Märchenwelt gezogen, was eine schöne Atmosphäre mit sich bringt. Insgesamt hat mir die Mischung, Dynamik und der Aufbau gut gefallen, auch wenn ich hier und da kleine Kritikpunkte hatte.

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