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Veröffentlicht am 14.12.2020

emotional, aufwühlend, gedanklich düster, bewegend

Wie die Stille vor dem Fall. Erstes Buch
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Es ist zwar der zweite Band der Chances-Reihe, meine Rezension enthält aber keine Spoiler in Bezug auf den ersten Band „Wie die Ruhe vor dem Sturm“ da es hier um zwei andere Figuren geht. Man könnte Band ...

Es ist zwar der zweite Band der Chances-Reihe, meine Rezension enthält aber keine Spoiler in Bezug auf den ersten Band „Wie die Ruhe vor dem Sturm“ da es hier um zwei andere Figuren geht. Man könnte Band zwei ohne Vorwissen lesen.

Sie hassen einander, gehen sich aus dem Weg und haben kaum einen Blick füreinander übrig. Auch wenn manche nicht mal erklären könnten, warum das so ist, so weiß doch die gesamte Highschool, dass Landon und Shay sich eben einfach nicht ausstehen können. Erst eine dumme Wette auf einer Party führt dazu, dass die beiden sich miteinander beschäftigen müssen. Wer wird sich wohl zuerst in wen verlieben? Kann Landon wirklich jede Frau haben, die er will oder ist Shays Willen stärker oder ihre Anziehung? Was als „Spiel“ beginnt, geht schnell viel tiefer und richtig unter die Haut. Zeig mir deine Narben und ich sag dir, wer du bist…

Dieses Buch war einfach… intensiv. Es war so bewegend, herzzerreißend, aufwühlend, streckenweise sehr düster, was die Gedanken der Protagonisten betraf, es steckt voller schwieriger Themen, Sorgen, Ängste und trotzdem so voller Herz, Wärme und wundervoller Augenblicke.

Der gefühlvolle Schreibstil hat mich von Beginn an wieder mitgenommen und bis zum Schluss nicht wieder losgelassen. Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen, aber dieses war noch einmal besonders und für mich noch deutlich intensiver, als andere. Einen Teil dazu beigetragen hat auf jeden Fall die sehr ehrliche und authentische Einarbeitung des Themas „Depressionen“. Durch die sehr eindrücklichen Einblicke in die düstere, teils verzweifelte Gedankenwelt und die Endlosspiralen an negativen Empfindungen wurde das Buch an vielen Stellen sehr ernst und aufwühlend, aber auch noch mal ehrlicher und echter. Man konnte mit der Figur mitfühlen und sich in sie hineinversetzen. Und ich mochte auch den Umgang an sich mit dem Thema. Den Wunsch es zu verstecken und zu verdrängen und nach außen hin stark zu bleiben, aber auch das Verlangen danach zeigen zu können, wie es wirklich ist, jemandem seine Narben zu präsentieren, seine Dämonen zu zeigen und trotzdem nicht schief angesehen zu werden. Es ist ein sehr schwieriges Thema und nichts, was man einfach mal von heute auf morgen bearbeitet und abgeschüttelt bekommt. Das wird in der Geschichte immer wieder deutlich und sehr einfühlsam aufgearbeitet.
Aber auch darüber hinaus enthält das Buch sehr viel Gefühl und tolle Entwicklungen bei den Charakteren und vor allem auch bei ihrem Umgang miteinander. Aus ihrer „schau-mich-nicht-an-ich-hasse-dich“-Einstellung wurde etwas sehr viel schöneres, wertvolleres und etwas, womit die beiden selbst wohl am wenigsten gerechnet hätten. Als sie zulassen, dass sie hinter die Mauern des anderen schauen, entdecken sie, dass der Schein eben manchmal wirklich nur ein Schein ist und daher viel mehr „Schwächen“ und „Unperfektheit“ lauert, als man dachte.

Shay ist eine hübsche, beliebte und gutmütige Protagonistin. Ihr scheint alles zu zufliegen, ihr Leben macht nach außen hin einen ziemlich stabilen und perfekten Eindruck. Sie ist gern für andere da und hilft, wo sie kann. Sie geht ihrer Leidenschaft nach und verfasst Drehbuchmanuskripte, arbeitet ausdauernd, damit sie immer besser wird und ihre Ziele erreichen kann. Aber auch hinter ihrer fröhlichen und unbekümmerten Fassade lauern Ängste und Probleme, die sie eben nur nicht nach außen trägt. In ihrer Familie läuft längst nicht alles rund und umso weiter das Buch voranschreitet, umso deutlich wird, wie viele Schatten dort wirklich lauern. Aber Shay überlegt sich eben gut, wem sie Einblick gewährt und wem nicht und ich hatte oft auch den Eindruck, dass ihre positive Art ihr selbst dabei hilft, stark zu bleiben und den Kopf hoch zu halten. Für mich war es nicht gänzlich aufgesetzt oder gespielt, sie ist wirklich gern für andere da und hat eine tolle Art, hinter die Masken von anderen zu schauen, sie zu halten, wenn sie sie brauchen und Kraft zu geben. Das gehört genauso zu Shays Wesen, wie die Wut und die Angst, die durch die Ereignisse in ihrer Familie ausgelöst werden und die Zweifel, die auch sie begleiten.
Landon hat an seiner Schule ein ziemliches Bad Boy Image, das er auch gern aufrechterhält. Wenn man cool und unantastbar wirkt, dann schaut auch niemand so genau hin, wie es ihm wirklich geht. Seine Kontakte zu Drogen und seine Vorliebe für Partys sind keine Geheimnisse, allerdings ist es auch nicht unbedingt das, was Landon wirklich ausmacht. Nur seine engsten Freunde haben überhaupt eine Vorstellung davon, wie es in ihm aussieht und was sein Leben so auf den Kopf stellt. Seine Eltern sind selten da und zeigen teilweise auch nur wenig Interesse an seinem Leben, da hilft es auch nicht, dass er in einem luxuriösen Haus wohnt, denn Geld allein macht eben einfach nicht glücklich. Hinter seinen sehr hohen Mauern wartet ein oft trauriger, junger Mann, der viel Dunkelheit in sich trägt und sich manchmal selbst dafür hasst, dass es so ist und es doch nicht einfach so abstellen kann. Nie hätte Landon erwartet, dass ausgerechnet Shay jemand sein könnte, dem er sich offenbart und bei der er zulässt, dass sie hinter seine Masken schaut. Allerdings gelingt es ihr wirklich gut, zu sehen, was niemand sonst sehen kann oder nicht sehen will

Durch die zwei Ich-Perspektiven bekommt man sehr intensive und detaillierte Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelten der beiden Protagonisten und kann hautnah miterleben, was sich bei ihnen alles verändert, wie sie innerlich weicher werden, wie ihr strahlen langsam mehr nach außen tritt, obwohl sie sich auf gewisse Weise auch dagegen wehren, schließlich hassen sie sich ja – dachten sie.
Es ist im Buch jedoch nicht nur traurig und aufwühlend, es gibt auch Passagen, in denen es fröhlicher zugeht und man mit den Figuren lachen kann oder über sie. Die beiden ärgern sich, provozieren einander und tanzen teilweise ziemlich geschickt umeinander herum. Das resultiert zu einem gewissen Teil aus der Wette, die sie überhaupt dazu gebracht hat, sich miteinander abzugeben, aber auch daraus, dass es ihnen Freude zu machen scheint, einander aufzuziehen und so gleichzeitig noch mehr über den anderen zu erfahren. Auch wenn die Nebencharaktere neben den beiden starken Protagonisten etwas in den Hintergrund rücken, so spielen sie doch an einigen Stellen eine wichtige Rolle und sorgen teilweise auch für Momente zum Schmunzeln, aber auch für neue Schwierigkeiten.
Dass aus der Abneigung von Shay und Landon füreinander etwas anderes entstehen könnte, war zwar vielleicht nicht unbedingt überraschend, aber der Weg dahin war auf jeden Fall besonders und sehr gefühlvoll. Da ist viel Schmerz und Dunkelheit, das Buch ist alles andere als locker-leichte Lektüre. Mir ging es sehr unter die Haut und es wirkt auch hinterher noch nach. Und trotzdem empfand ich es einfach als eine wundervolle Lektüre, da zwischen den Buchseiten eben nicht nur Leid und Trauer, sondern auch so viel Freundschaft, Liebe und Zuneigung steckt

Dass die Geschichte der beiden hier noch nicht zu Ende ist, weiß man aus dem ersten Band der Reihe „Wie die Ruhe vor dem Sturm“. Insgesamt hat der erste Teil einem aber von ihrem ganz persönlichen Weg nicht viel vorweg genommen, da man dort ja zwei andere Protagonisten hatten, die im Vordergrund standen und es zwar ein paar Ereignisse gibt, bei denen sich die Wege kreuzen, es insgesamt aber schon getrennt voneinander abläuft und ein großer Teil des Buches zu einer Zeit spielt, die die Figuren in „Wie die Stille vor dem Fall. Erstes Buch“ noch nicht erreicht haben. Ich bin sehr gespannt darauf zu erfahren, wie der emotionale Weg zwischen Landon und Shay weitergehen wird.
Fazit

Ein extrem gefühlvolles, sehr aufwühlendes, stellenweise gedanklich düsteres Buch, das mir richtig unter die Haut ging. Landon und Shay sind zwei tolle Protagonisten, die beide ihr Päckchen zu tragen haben, auch wenn es nach außen nicht immer so wirkt. Ihr Umgang miteinander hat mir gefallen, besonders als es intensiver und einfühlsamer wurde. Die beiden wirkten auf mich sehr authentisch und damit auch greifbar. Die Geschichte enthält einige schwierige Themen und war dadurch noch viel ernster und tiefgehender, als ich es vermutet hätte.

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Veröffentlicht am 08.12.2020

so viel mehr als eine Liebesgeschichte – aufwühlend, bewegend, spannend

Rixton Falls - Secrets
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Hinter der erste große Liebe steckt häufig eine Person, die man nicht so leicht vergisst. Ein wenig von demjenigen bleibt für immer, denn die Erfahrungen, die man macht, bleiben in Erinnerungen, prägen ...

Hinter der erste große Liebe steckt häufig eine Person, die man nicht so leicht vergisst. Ein wenig von demjenigen bleibt für immer, denn die Erfahrungen, die man macht, bleiben in Erinnerungen, prägen einen teilweise auch für die Zeit danach. Für Demi war es noch schwieriger, diesen Menschen zu vergessen, da es keine „normale“ Trennung gegeben hat, nach der sie hätte versuchen können, es zu verarbeiten und zu vergessen. Von einem Tag auf den anderen ist Royal aus ihrem Leben verschwunden und sie hat nie erfahren, was eigentlich passiert ist. Nur mühsam gelingt es ihr, nach vorn zu schauen und sich auf ein Leben ohne ihn einzulassen. Als sie eigentlich dachte, sie hätte den Schmerz und den Verlust überwunden, steht er plötzlich wieder vor ihr…

Zu Beginn des Buches, im Prolog, erlebt man die Jugendzeit der Protagonisten wie im Zeitraffer. Es gibt einige wichtige Momente, die man mit ihnen gemeinsam erlebt und die deutlich machen, wie sich die Verbindung zwischen ihnen vertieft hat. Vom nervigen Freund des Bruders hin zu dem jungen Mann, für den das Herz schlägt. Als Royal dann von einem Tag auf den anderen aus Demis Leben verschwindet, kann man sich gut vorstellen, wie hart es sie trifft und wie schwer es ist, darüber hinwegzukommen, wenn man nie eine Erklärung bekommt. Demis Schmerz war durch die Ich-Perspektive für mich sehr gut spürbar.

Sieben Jahre später geht dann der Hauptteil der Handlung los. Es ist einiges an Zeit vergangen, es sind aber dennoch längst nicht alle Wunden geheilt – auf beiden Seiten. Da das Buch zwei Ich-Perspektiven enthält, ist es für den Leser möglich, sowohl Demi, als auch Royal sehr intensiv zu begleiten. So bekommt man detaillierte Einblicke in ihre Gedankenwelten und kann besonders ihre Gefühle und die Änderungen in ihrer emotionalen Welt hautnah miterleben. Auch wenn für beide das Leben weiter gegangen ist, nachdem sich ihre Wege so plötzlich trennten, spürt man bei der ersten Begegnung der beiden sofort, dass da längst nicht alles überwunden und verarbeitet ist. Stück für Stück werden die alten Dämonen bekämpft, Mauern eingerissen und neues Vertrauen aufgebaut. Doch die Zeit, die die beiden miteinander verbringen, wird von einigen misstrauisch beäugt. Die Gründe dafür sind unterschiedlich, teils hängen sie mit den Familien zusammen, teilweise auch mit dem Arbeitsumfeld oder den privaten Entwicklungen der Protagonisten, schließlich haben sich beide ein Leben aufgebaut, in dem unterschiedliche Dinge eine Rolle spielen.
Ich mochte das Zusammenspiel der Figuren sehr gern. Die Anziehung und das Knistern zwischen ihnen war genauso greifbar, wie die Vorsicht, die immer präsent ist, das Zögern und Hadern, das Kopfzerbrechen. Die Verbindung, die zwischen Demi und Royal ist, lässt sich nicht leugnen und sie wird im Verlauf der Handlung wieder sehr viel intensiver, als zu Beginn. Es war schön zu beobachten, wie sich die Figuren entwickeln, wie sie wieder zusammenwachsen, wie aber auch ernste Gespräche geführt werden und Probleme auftreten, die sie erneut auseinander treiben.

Demis Familie steht hinter ihr und wünscht ihr nur das Beste. Auch wenn sie nicht immer einer Meinung sind, so sind sie doch für einander da, unterstützen und pushen sich. Doch trotz der recht harmonisch erscheinenden Bindung, gibt es einige Dinge, die Demi ihrer Familie nicht anvertrauen möchte, aus Angst, dass sie ihr nicht glauben könnten oder dass sie damit das Bild verstört, dass ihre Familie von ihr und ihrem Leben hat. Ihre Zweifel und Sorgen waren nachvollziehbar dargestellt, denn die Situation, in der sie sich aktuell befindet, ist wirklich alles andere als leicht. Zudem hat auch die Presse ein gewisses Interesse an ihrer Situation, so dass sie doppelt aufpassen muss, was sie sagt und tut.
Royal kommt aus zerrütteten Familienverhältnissen und wuchs bis zum verhängnisvollen Tag mehr bei Demis Familie auf, als bei seinen wechselnden Pflegeeltern. Durch die enge Bindung war der Verlust für alle Seiten noch mal schmerzhafter. Royal hat einigen Mist erlebt in der Zeit, in der er keinen Kontakt zu Demi hatte. Nach und nach erfährt der Leser, was los war und wieso es ihm noch immer schwer fällt, über diese Dinge zu reden.
Mir waren beide Protagonisten sympathisch, Royal mochte ich vielleicht sogar noch einen ticken mehr. Es gibt sehr viele gefühlvolle Passagen, in denen Gespräche, Gesten oder Gedanken im Vordergrund stehen, aber auch leidenschaftliche Momente, in denen die Zweifel mal für einen Augenblick ruhen.

Dieses Buch ist aber so viel mehr als eine einfache oder eben eher komplizierte Liebesgeschichte. Was da im Laufe der Handlung aufgedeckt wird, damit hätte ich niemals gerechnet. Einige Enthüllungen werden ziemlich hinausgezögert, wodurch teilweise die Anspannung enorm hoch gehalten wird und man schon fast mit etwas noch schlimmeren rechnet, als es dann gab. Was nicht heißt, dass ich die Auflösung harmlos fand, denn das war sie keinesfalls. Verrat, Betrug, Geheimnisse und Manipulationen sind ein paar der Themen, die im Verlauf der Handlung eine Rolle spielen. Es kommen aber noch weitere, zum Teil sehr bedrückende, schwierige, belastende Themen hinzu, die ich aus Spoilergründen hier jetzt nicht alle aufzählen möchte. Für mich war es überraschend, was da kam, das möchte ich niemandem vorwegnehmen.
Einige dieser Aspekte sind in der Triggerwarnung am Ende des Buches enthalten. Auch wenn mir persönlich das Spektrum da fast etwas zu weit gefasst ist, konnte ich bei einigen Sachen schon verstehen, wieso sie mit aufgeführt wurden, selbst wenn die betreffenden Szenen im Buch nicht sehr lang waren. Das Empfinden bei solchen Dingen ist ja auch sehr unterschiedlich, je nachdem, was man selbst eben so erlebt hat oder wozu man einen Bezug hat. Es ist auf jeden Fall keine locker-leichte Lektüre, da zahlreiche emotional-aufwühlende Dinge thematisiert werden. Dennoch empfand ich den Schreibstil als sehr angenehm und die Stimmung auch nicht als dauerhaft bedrückt oder betrübt, denn die Charaktere erleben auch positive Sachen oder schöpfen Kraft aus den Gesprächen und der Aufarbeitung der Vergangenheit. Einige Dinge gingen mir manchmal ein bisschen schnell, insgesamt war das meiste aber gut nachvollziehbar und passte auch zu den Figuren und ihren Entwicklungen und Wesenszügen, die man kennengelernt hat.

Auch wenn mir bewusst ist, dass für ein Buch, eine fiktive Geschichte, Szenen, die im Krankenhaus spielen gern mal eingekürzt, Heilungsverläufe beschleunigt werden und so weiter, weil es sonst den Rahmen sprengen oder nicht mehr ins Gesamtbild passen würde, so wünsche ich mir manchmal halt trotzdem eine etwas realistischere/wahrscheinlichere Darstellung der Verläufe. Wenn ich nicht selbst in dem Bereich arbeiten würde, würde es mir vielleicht nicht so auffallen, aber durch die direkte Verbindung, stellt man sich eben schon immer die Frage, ob das jetzt wirklich so passt, wie es beschrieben wird

Ich habe das Buch als eBook gelesen, das Cover des Prints gefällt mir allerdings fast ein wenig besser. Auch wenn das für die Bewertung des Buches an sich jetzt keine Rolle spielt
Fazit

Eine Geschichte, in der mehr steckt, als man anhand des Klappentextes vielleicht erwarten würde. Es werden zahlreiche, ernste Themen eingeflochten, die die Figuren auf ihrem Weg begleiten oder begleitet haben. Betrug in unterschiedlicher Form ist da noch eines der leichteren Probleme. So entstehen immer wieder nachdenkliche Momente und emotionale Passagen. Es gibt aber auch leidenschaftliche und positivere Augenblicke, in denen es nicht ganz so düster zugeht. Insgesamt auf jeden Fall keine ganz leichte Geschichte, mir hat sie aber gut gefallen, auch weil so viel unterschiedliches drin steckte und ich die Charaktere und ihre Entwicklung gern mochte.

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Veröffentlicht am 07.12.2020

spannender Auftakt, der viele Fragen aufwirft

Federn über London 1
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In einer völlig fremden Umgebung aufzuwachen, ohne Erinnerungen an sein früheres Leben, ohne Erinnerungen an sich selbst, ohne einschätzen zu können, ob man wach ist oder schläft. Das stelle ich mir ziemlich ...

In einer völlig fremden Umgebung aufzuwachen, ohne Erinnerungen an sein früheres Leben, ohne Erinnerungen an sich selbst, ohne einschätzen zu können, ob man wach ist oder schläft. Das stelle ich mir ziemlich furchtbar vor und auch für Clear war es alles andere als amüsant. Ihre Angst ist verständlich und wer würde an ihrer Stelle wohl glauben, dass man nun ein Todesengel sein soll? Doch die schwarzen Flügel auf ihrem Rücken und die Schwingen der anderen Engel um sie herum, lassen sie langsam daran glauben, was nun ihre neue Bestimmung sein wird.
Die Seelen von Verstorbenen zurück in den Lebensstrom zu bringen, ist eine bedeutsame Aufgabe, leider aber auch nicht ganz ungefährlich, denn die Todesengel sind nicht die einzigen, die Interesse an den Seelen haben. Und zur Zeit scheint es ganz besonders bedrohlich zu sein, sich außerhalb der schützenden Akademiemauern aufzuhalten…

Autorin Sabine Schulter hat es von Beginn an geschafft, mich in die Handlung zu ziehen, neugierig zu machen und den Wunsch zu wecken, immer weiter lesen zu wollen, um noch mehr von all den Geheimnissen, den tollen Figuren und den Entwicklungen zu erfahren. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig. Durch bildhafte Beschreibungen entsteht ein detailliertes und lebendiges Bild von den Charakteren und den Schauplätzen.

Den Aufbau der Welt mochte ich richtig gern. Am meisten erfährt man von den Engeln, die sich in verschiedene Unterarten aufteilen. Den meisten Kontakt hat man dabei zu den Todesengeln, zu denen auch Protagonistin Clear gehört. Aber auch die Schutzengel spielen eine große Rolle und sind auf unterschiedliche Weise immer wieder in die Geschehnisse eingebunden. Zu den anderen beiden Arten möchte ich hier noch nicht so viel verraten. Nicht nur optisch unterscheiden sich die Todes- und Schutzengel, auch ihre Bestimmungen sind anders geartet. Beide Aufgaben sind unglaublich wichtig und bedeutsam.
Neben den Engeln gibt es weiter übersinnliche Wesen, die zwar namentlich teilweise vorgestellt und eingeführt werden, von denen man aber insgesamt noch nicht so viel erfährt. Hier und da gibt es ein paar Einblicke, zu der einen oder anderen Art bekommt man auch kurzen Kontakt, ein bisschen was wird angedeutet, es bleibt aber auch noch viel offen und ungesagt. Es ist auf jeden Fall spannend, wie vielfältig die Welt ist und es schafft viel Raum für mögliche, zukünftige Begegnungen und Verstrickungen der unterschiedlichsten Art.
Ein besonderes Highlight waren für mich die Vellas, die auf unterschiedliche Weise und in verschiedener Intensität genutzt werden können, um die Aufgaben zu erledigen, die so anstehen. Was genau sich dahinter verbirgt, möchte ich an der Stelle nicht verraten, aber es hat die Handlung bereichert.

Die Geschichte enthält insgesamt vier Ich-Perspektiven, wobei zwei davon hauptsächlich zum Tragen kommen. Clear und ihr Teamleiter Ease führen den Leser durch die Handlung und nehmen einen mit bei ihren sehr unterschiedlichen Erlebnissen. Neben den beiden Todesengeln kommen auch die Schutzengel Lance und Aura zu Wort. Über dem jeweiligen Abschnitt steht der Name der Figur, die man begleitet, so dass man immer eine gute Orientierung hat und nichts durcheinander bringen kann. Durch die verschiedenen Herausforderungen und Aufgaben, die sie zu meistern und zu erledigen haben, fällt es aber auch so recht leicht, die Szenen auseinander zu halten. Für Clear ist alles noch sehr neu, auf sie prasseln viele Dinge ein, die ihr unbekannt waren und nebenbei muss sie auch noch sich selbst neu entdecken und herausfinden, wer sie eigentlich ist. Dass dabei nicht immer alles gut gehen kann, ist kaum verwunderlich.
Ease ist der erfahrenste der Londoner Todesengel und ein sehr interessanter Charaktere. Er ist teilweise sehr still und nachdenklich, aber auch verantwortungsbewusst, zielstrebig und hat ein gutes Herz, nur nicht immer sich selbst gegenüber.
Auch die anderen drei Todesengel sind interessante Figuren und gemeinsam ergeben sie eine ziemlich bunte und facettenreiche Mischung. Jeder bringt seine Eigenheiten mit ein, keiner wird verbogen, ich mochte das sehr.
Und auch wenn die Schutzengel nicht so im Fokus des Geschehens standen, wie die Todesengel, so erfährt man eben auch von ihnen schon das eine oder andere und ich bin sehr neugierig geworden. Hoffentlich erfährt man zu vielen Figuren im Verlauf der Reihe noch mehr, ich schätze, einige habe da wirklich spannende Geschichten zu erzählen und Facetten zu zeigen.

Im Verlauf des Buches wird es immer spannender und komplexer. Stück für Stück wird man in die Welt eingeführt und es fühlte sich an, als würde es einfach nebenbei passieren, während man die einzelnen Figuren besser kennenlernt und sie dabei begleitet, was sie so erleben und herausfinden. Es wirkte nirgends langatmig und war sehr harmonisch und fließend in das Gesamtgeschehen eingebunden. Am Ende hat man einiges erfahren, einige Zusammenhänge haben sich ergeben, es sind aber auch viele Fragen aufgeworfen worden und ich bin super gespannt, wie es weitergehen wird.
In der Unterwelt scheint es zu brodeln und es ist nicht so einfach, den Gründen auf die Spur zu kommen. Die Gefahren nehmen zu, die Ausbrüche der Bedrohungen werden mehr und intensiver. Die dadurch auftretende Anspannung ist greifbar und ich habe beim Lesen sehr viele Leute verdächtigt, die vielleicht etwas damit zu tun haben könnten. Man sieht vermutlich schon Gespenster, aber es ist einfach sehr verzwickt und noch sehr undurchsichtig. Alles könnte irgendwie möglich sein und passieren.
Fazit

Ein toller, facettenreicher Auftakt, der einen in eine interessante Welt voller übernatürlicher Wesen entführt. Obwohl es viele Informationen zu der Welt an sich, den Zusammenhängen, Fähigkeiten und Möglichkeiten einzelner Wesen, Verbündeten und Feinden gibt, wirkte es nie überladen oder langatmig. Für mich war all das Wissen sehr gut mit der Handlung und den Entwicklungen der Figuren verknüpft, so dass es stets spannend blieb, mit den Engel unterwegs zu sein. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung, denn sowohl die abwechslungsreichen Figuren, als auch die wachsenden Bedrohungen und offenen Fragen machen mich sehr neugierig.

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Veröffentlicht am 05.12.2020

gefühlvolle Familiengeschichte

Das Geheimnis von Seynford Hall
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Samantha führt kein besonders leichtes Leben. Sie hat zwei Jobs um sich über Wasser zu halten und doch reicht das Geld nur gerade so, um nicht auf der Straße zu sitzen. Ihr Wohnviertel ist alles andere ...

Samantha führt kein besonders leichtes Leben. Sie hat zwei Jobs um sich über Wasser zu halten und doch reicht das Geld nur gerade so, um nicht auf der Straße zu sitzen. Ihr Wohnviertel ist alles andere als ansehnlich, auch die Nachbarn sind nicht immer so friedlich, wie man es sich wünschen würde. Als sie einen Brief erhält, der sie nach Seynford Hall zitiert, hat sie keine Ahnung, was sie dort wohl erwarten wird. Und doch ist sie neugierig, zu neugierig als dass sie es auf sich beruhen lassen könnte. Und so reist sie mit ihrer besten Freundin nach Rockdove, um dem Geheimnis hinter dem Schreiben auf die Spur zu kommen. Was Samantha dann erlebt, damit hätte sie allerdings niemals gerechnet. Ihr Leben wird erneut auf den Kopf gestellt, aber dieses Mal nicht unbedingt auf eine negative Weise.

Der Schreibstil von Tanja Bern ist sehr angenehm, flüssig und mitnehmend. Ich habe mich sofort wohlgefühlt in der Geschichte und wurde immer intensiver hineingezogen. Man kann mit den Figuren mitfühlen, sich mit ihnen freuen, mit ihnen Angst haben, um sie bangen und sich fragen, was wohl als nächstes auf sie zukommen wird. Einige Passagen waren sehr bewegend und gingen mir richtig unter die Haut. Neben den emotionalen Momenten gibt es auch immer wieder bildhafte Beschreibungen von den Schauplätzen und der Umgebung, so dass die Orte gut vorstellbar werden. Oft unterstützen die Handlungsorte auch die Atmosphäre innerhalb der Geschichte sehr gut.
Protagonistin Samantha und ihre Freundin Lisa, mit der sie sich auf den Weg zu ihrem Abenteuer macht, waren mir sofort sympathisch. Die beiden ergänzen sich und sind einfach ein tolles Team, das ich sehr gern begleitet habe. Sam hat einiges durchgemacht, so dass sie nicht sofort Vertrauen schenkt und gelernt hat, sich durchzuschlagen und über Wasser zu halten. Im Job hat sie sich zum Beispiel in einer absoluten Männerdomäne durchgesetzt und in einer Autowerkstatt gezeigt, was sie drauf hat. Sie ist taff aber keinesfalls unnahbar oder gefühlskalt. Sie lässt eben nur nicht gleich jeden hinter ihre Mauern schauen. Im Verlauf des Buches lernt man die junge Frau aber gut kennen und kann daher auch einordnen, wieso sie sich verhält, wie sie es tut, was ihr so zu denken gibt und warum ihr manche Entscheidungen alles andere als leicht fallen.

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. Anfang und Abschluss des Buches spielen in der Gegenwart und ein personaler Erzähler berichtet darüber, was Samantha erlebt, wohin sie reist, welchen Geheimnissen sie auf die Spur geht und was das mit ihr selbst macht. Die junge Frau, die ohne große Erwartungen nach Rockdove aufgebrochen ist, hätte niemals für möglich gehalten, was sie dort erfahren würde. Der Handlungsstrang der Gegenwart ist eng verknüpft mit der Vergangenheit, die man im zweiten Erzählstrang präsentiert bekommt. Dieser entführt den Leser und einen Teil der Figuren in die 70er Jahre. Dort erfährt man sehr intensiv, wie es Adalind ergangen ist, wie sie aufgewachsen ist und was ihr Leben für immer verändert hat. Da dieser Abschnitt aus der Ich-Perspektive geschildert wird, ist das Geschehen dort sehr persönlich und emotional. Was die damals junge Adalind durchgemacht hat, zeigt, unter welchem Druck sie gestanden hat und welche gesellschaftlichen Normen sie erfüllen musste. Das macht es aber nicht weniger schrecklich, furchtbar und aufwühlend. Die heutige Adalind Seynford scheint im ziemlichen Kontrast zu der jungen Frau zu stehen, die man in der Vergangenheit kennenlernt, sobald man ihre Geschichte jedoch kennt, wird vieles nachvollziehbarer. Den Schmerz, der sie seit damals begleitet, den kann ihr niemand nehmen, auch wenn die positiveren Entwicklungen der Gegenwart für eine etwas versöhnlichere Stimmung sorgen.
Der Wechsel zwischen den Perspektiven ist mir problemlos gelungen, es war ein sehr fließender Übergang, so dass es leicht war, wieder in der Gegenwart anzukommen. Besonders schön fand ich die Parallelen, die man bei einigen der Figuren und den Erlebnissen aus der Vergangenheit und Gegenwart entdecken konnte. Es war so passend und gleichzeitig auch melancholisch. Auch wenn die Entwicklungen im Verlauf der Geschichte positiver werden, ist es auch nicht zu gradlinig. Immer wieder gibt es Stolpersteine und Hürden, die überwunden werden müssen. Das Durchhalten und mutig sein, wird manchmal aber auch belohnt. So gab es für Samantha und ihr einsames Herz eine schöne Wendung, die gut eingeflochten war, ohne zu viel Raum einzunehmen und von der Familiengeschichte abzulenken.
Liebe, Freundschaft, Vertrauen, Verrat, Hoffnung, Lügen – all diese Dinge spielen im Laufe des Buches auf unterschiedliche Weise eine Rolle. Einige Aspekte sind eher in den 70er Jahren verankert, andere Sachen betreffen beide Zeitebenen, manches bezieht sich auch nur auf die aktuellen Entwicklungen. Über die eine oder andere Figur hätte ich gern noch mehr erfahren, besonders Lisa scheint eine sehr interessante Figur zu sein, die sicher auch ein eigenes Buch füllen könnte. Insgesamt hatte ich allerdings das Gefühl, man erfährt genug von den Protagonisten und den wichtigsten Nebenfiguren, um der Handlung gut zu folgen, ihre Entscheidungen zu verstehen und einschätzen zu können, wieso sie das eine oder andere tun bzw. sagen.

Der Abschluss der Geschichte war aus meiner Sicht super gelungen, es ist viel passiert in der Zwischenzeit, einiges hat sich sortiert, neue Hoffnungen sind aufgekeimt, alles scheint in die richtige Richtung zu gehen, ohne dass es zu perfekt ist, obwohl es eben doch ziemlich perfekt sein könnte. Schwer zu erklären, man muss das erleben. Für mich passte das auf jeden Fall alles gut zusammen und rundete die Handlung toll ab.
Fazit

Eine gefühlvolle, toll geschriebene Geschichte, in der ich mich nie gelangweilt habe. Durch die zwei Zeitebenen sind die Themen vielseitig, jede Protagonistin hat ihre ganz eigenen Sorgen und Herausforderungen zu meistern gehabt. Auch wenn die Verknüpfung der zwei Perspektiven sehr früh klar ist, war es spannend zu erleben, wie es zu all dem gekommen ist und was die Charaktere durchgemacht haben. Die Parallelen zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart haben der Handlung aus meiner Sicht eine besondere Note verliehen, weil es die Atmosphäre unterstützt und den Zusammenhang noch deutlicher werden lässt.

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Veröffentlicht am 02.12.2020

witzige, süße, weihnachtliche Geschichte

Take A Chance On Me. Adventskalender zum Verlieben (Take a Chance 1)
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Alex ist Student und die Prüfungsphase vor Weihnachten steht kurz bevor. Um durch das Semester zu kommen, muss er sich ordentlich reinknien, viel lernen und vor allem den Stapel an unerledigten Aufgaben ...

Alex ist Student und die Prüfungsphase vor Weihnachten steht kurz bevor. Um durch das Semester zu kommen, muss er sich ordentlich reinknien, viel lernen und vor allem den Stapel an unerledigten Aufgaben endlich mal kleiner werden lassen. Da kommt ihm das Uni-Projekt seiner besten Freundin alles andere als gelegen. Im Rahmen des Dating-Adventskalenders sollen die Teilnehmer verschiedene Aufgaben erfüllen, um den ihnen zugeteilten Match besser kennen zu lernen. Türchen für Türchen zur Liebe – so zumindest der Plan. Alex lässt sich überreden an dieser Aktion teilzunehmen, auch wenn er aktuell weder auf die große Liebe wartet, noch wirklich Zeit für so ausgedehnte Aktionen hätte, die der Kalender möglicherweise von ihm verlangen wird. Und dann wird ihm ausgerechnet der Bad Boy des Campus als Dating-Partner zugeteilt – ein Fehler im System?

Ich bin nicht so der Weihnachtsbuch-Leser und auch wenn es in der Zeit vor Weihnachten nett ist, sich auf die Feiertage und Adventszeit einzustimmen, habe ich da keine lange Leseliste vorzuweisen. Daher war es für mich auch neu eine Geschichte zu lesen, die als eine Art Adventskalender aufgebaut ist. Ich habe zwar schon davon gehört und in Klappentexten gelesen, aber selbst eingetaucht bin ich in so ein Buch bisher nicht. Mir hat die Idee aber richtig gut gefallen und ich war gespannt auf die Umsetzung. Am Ende der Geschichte war ich positiv überrascht und froh zu dem Buch gegriffen zu haben.

Die Handlung ist größtenteils locker-leicht, mit einer ordentlichen Portion Sarkasmus, Ironie und Schmalz in der Kommunikation der Protagonisten. Es gab zahlreiche Stellen, an denen ich sehr lachen musste und das schafft nicht jedes Buch. Die Art von Humor, die enthalten war, hat mich aber gut abgeholt und ich fand es richtig genial, wie sich die Figuren gegenseitig auf die Schippe nehmen, hochschaukeln, verarschen und voran treiben. Im Verlauf des Buches verändert sich die Stimmung zwischen den Figuren dann, es wird ein romantischer, intensiver und weniger „witzig“. Das passte für mich aber gut zur Entwicklung der Charaktere und auch ihrer Verbindung zueinander. Auch die Irrungen, Wirrungen und Streitigkeiten, die es gab, waren für mich nachvollziehbar dargestellt und haben aus meiner Sicht zu den Figuren gepasst, die eben beide auch nicht unbedingt ihr Herz auf der Zunge tragen oder manchmal ein wenig zu sehr den Kopf agieren lassen, ohne auf das Herz zu hören. So wechselte die Atmosphäre von locker und heiter zu sooooo schön, über oh je hin zu… Na ihr könnt es euch vermutlich denken. So wahnsinnig überraschend sind Liebesgeschichten ja eben meistens nicht. Das fand ich aber nicht schlimm, denn der Weg, den die beiden jungen Männer gehen, war wirklich toll zu verfolgen.
An sich hätte ich mir schon noch etwas mehr Tiefe bei beiden Charakteren gewünscht, funktioniert hat die Geschichte aber auch so. Besonders Cash bleibt in vielen Bereichen etwas blass, da man ihn nicht selbst begleitet und er noch weniger der „großes Redner“ ist. Aber trotzdem kann man ihn ganz gut einschätzen und versteht als Leser wohl schneller, was in ihm vorgeht und was er will, als Alex es tut.

Der Schreibstil ist sehr angenehm gewesen und hat mich gut mitgenommen. Man begleitet zwar die gesamte Zeit Alex, es wird jedoch nicht aus der Ich-Perspektive erzählt. Trotzdem erlebt man ihn dadurch natürlich intensiver und lernt auch seine Familie und seine Freunde mehr kennen, als es bei Cash der Fall ist. Der Uni-Alltag wird zwar in die Handlung mit eingeflochten, nimmt aber nicht den Hauptpart der Geschichte mit ein. Teilweise dachte ich mir allerdings, dass die Aufgaben hinter den Kalendertürchen schon recht zeitintensiv/ausgedehnt sind, dafür dass sie alle in den Prüfungsphasen bzw. kurz vor der Prüfungsphase stehen und stapelweise Hausaufgaben und Hausarbeiten anstehen. Aber gut, das hat für mich jetzt nicht die Hauptrolle gespielt und war mir daher auch nicht so wichtig.
Alex und Cash sind auf jeden Fall zwei tolle Protagonisten, die mich besonders am Anfang mit ihrer speziellen Kommunikation begeistert haben. Aber auch als es dann persönlicher wird und die Nähe zunimmt, mochte ich die beiden sehr gern zusammen.
Fazit

Eine locker-leichte, lustige, aber auch süße und gefühlvolle Geschichte, die bei mir für den ersten Anflug von Weihnachtsstimmung gesorgt hat. Auch wenn ich mir hier und da etwas mehr Tiefe gewünscht hätte, damit die Figuren noch intensiver und lebendiger geworden wären, war ich wirklich positiv überrascht von diesem Buch. Auf jeden Fall ist das ein Adventskalender der ganz besonderen Art. 😉

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