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Veröffentlicht am 16.08.2020

spannend, vielseitig, düster

Die Totenbändiger. Staffel 1: Äquinoktium. Unheilige Zeiten. Band 1-2
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Band 1:
In einer Welt zu leben, in der Geister zum Alltag gehören, bringt einige Herausforderungen mit sich. Von ihnen zu wissen, schützt einen noch lange nicht vor Übergriffen oder dem Entstehen von weiteren ...

Band 1:
In einer Welt zu leben, in der Geister zum Alltag gehören, bringt einige Herausforderungen mit sich. Von ihnen zu wissen, schützt einen noch lange nicht vor Übergriffen oder dem Entstehen von weiteren Geistern. Die Schutzmaßnahmen der Bevölkerung sind vielseitig und doch ist es nicht immer ausreichend und sie sind auf die Hilfe von Totenbändigern angewiesen. Obwohl viele sie verachten, beschimpfen und meiden, sind sie doch die einzigen, die mehr ausrichten können, als sich hinter Eisen zu verstecken. Sehr häufig bekommen die Bändiger zu spüren, welche Vorurteile ihre Gabe mit sich bringt und sie haben daher mit weit mehr Problemen zu kämpfen, als nur mit den Geistern. Auch wenn ihre Kraft beängstigend wirken kann, könnten sie auch viel Gutes bewirken, wenn man sie denn lassen würde.
Camren und seine Geschwister sind ebenfalls Totenbändiger und auch für sie gibt es einige Schwierigkeiten zu meistern. London ist wieder mitten in einem Unheiligen Jahr und in dieser Zeit sind die Geistwesen besonders zahlreich und aggressiv. Die Vorfälle häufen sich, die Grausamkeiten nehmen zu und alles scheint noch viel schlimmer zu sein, als sie bisher geahnt haben…

Ich bin an verschiedenen Stellen immer wieder auf diese Reihe gestoßen und wurde von Mal zu Mal neugieriger. Besonders intensiv hat Andrea von Bücher – Seiten zu anderen Welten dafür gesorgt, dass ich diese Reihe nicht vergesse. Nun habe ich den ersten Band zur Hand genommen, um auch in die Welt der Totenbändiger und Geister einzutauchen und zu schauen, ob mich die Geschichte ebenso mitreißt, wie all die begeisterten Blogger, bei denen ich die Bücher bereits gesehen habe. Am Ende des ersten Bandes kann ich auf jeden Fall sagen, dass ich weiterlesen möchte, um noch mehr zu erfahren und noch tiefer in die ganzen Verstrickungen einzutauchen. Es bleibt noch viel offen, zahlreiche Dinge sind nur angedeutet oder am Rande eingeworfen worden und ich schätze, es wird auch alles noch viel komplexer und intensiver, als es bis jetzt geworden ist. Da die Reihe noch viele weiter Bände enthält, wäre es ja auch schade bereits zu Beginn alles raus zu hauen.

Mir hat der Schreibstil von Nadine Erdmann gut gefallen. Sie hat mich von Beginn an mitgenommen und ich war gleich fasziniert von der Welt, in die man da eintaucht. Dass die Geister mit zum Alltag gehören, ist schon eine etwas gruselige Vorstellung, besonders wenn man dann im Buch erlebt, wie sie sich verhalten und wozu sie in der Lage sind. Die Erscheinungsformen der Geister sind unterschiedlich, je nachdem wie stark sie sind und umso stärker sie werden, umso grausamer werden sie auch. Eine gute Erklärung und Übersicht gibt es dazu auch noch mal am Ende des Bandes, ich fand jedoch man hat auch während des Lesens schon viel darüber erfahren, wie die einzelnen Formen zustande kommen und vor welchen Wesen man sich besonders in Acht nehmen sollte.
In der Geschichte werden verschiedene Personen begleitet, was die Möglichkeit gibt, unterschiedliche Stränge zu verfolgen, die parallel zueinander verlaufen. Und auch wenn die Hunts überall eine zentrale Rolle spielen, so sind sie eben nicht dauerhaft alle zusammen und jeder hat seine Probleme, mit denen er zu kämpfen hat. Durch die Perspektivwechsel erhält man umfangreichere Einblicke und die Dynamik wird gesteigert. Nach und nach lernt man die einzelnen Familienmitglieder kennen, insgesamt geht es bei vielen jedoch noch nicht so in die Tiefe, ich vermute aber, das wird sich in den nächsten Bänden dann ändern. Auch die anderen Figuren außerhalb der Familien bleiben größtenteils noch eher blass, aber ich bin auf viele wirklich sehr neugierig und gespannt, wer von ihnen noch eine größere Rolle spielen wird – auf eine positive oder negative Weise.
Besonders spannend fand ich die Passagen, in denen man die älteren Geschwister Sky und Gabriel bei der Polizeiarbeit begleitet. Gemeinsam mit ihrem Partner Connor haben sie viel Kontakt zu Geistern der unterschiedlichen Arten und setzen immer wieder ihre eigene Sicherheit aufs Spiel, um andere zu schützen. Was sie bei der Arbeit erleben ist gleichermaßen erschreckend, wie faszinierend. Durch ihre Einsätze bekommt man viele Informationen über Schutzmaßnahmen, Waffen gegen die Geister und die Auswirkungen der Kontakte auf sie selbst.
Doch auch die Kapitel, in denen man Camren, Jules und Ella in der Schule begleitet, haben mir gut gefallen. Es ist natürlich etwas ganz anderes, als die gruseligen und teilweise sehr blutigen Einsätze der Sergeants, aber nicht weniger interessant. Denn in diesen Abschnitten erlebt man die Vorurteile, mit denen die Bändiger zu kämpfen haben sehr deutlich. Camren und seine Geschwister müssen sich einiges anhören und auch wenn es Mitschüler gibt, die sie gern in ihrer Mitte aufnehmen, so sind doch viele voreingenommen und fies.
Fazit

Als Einstieg und Einführung in das Thema hat mir der erste Band wirklich gut gefallen. Es bleibt allerdings noch sehr viel offen, es gibt zahlreiche lose Enden und Richtungen, in die es weitergehen könnte. Ich vermute auch, es wird einiges ganz anders kommen, als es sich jetzt vielleicht andeutet und einige Dinge könnten viel komplexer und weitreichender sein, als sie zunächst erscheinen. Auch hoffe ich die Figuren noch näher kennen zu lernen, damit man sie noch besser einschätzen kann und versteht, wieso sie sich entwickelt haben, wie sie es haben. Die Charaktere sind auf jeden Fall interessant und ich bin neugierig auf sie und die Blicke hinter die Mauern, die einige von ihnen recht hoch tragen. Auch die Begegnungen mit den Geistern waren spannend und teilweise sehr brutal und blutig. So kommen in der Geschichte viele verschiedene Aspekte zusammen, die alle zusammen eine abwechslungsreiche Handlung und einen schönen Start in die Reihe ergeben. Ich werde auf jeden Fall weiter lesen.
Band 2:
Achtung: zweiter Band! Meine Rezension kann ganz kleine Spoiler zu „Unheilige Zeiten“ enthalten. Vorwissen empfohlen, wenn vielleicht auch an dieser Stelle noch nicht zwingend erforderlich.

In der Akademie wachsen Totenbändigerkinder heran, die von ihren Familien nicht gewollt wurden. Ihnen wird ein Zuhause gegeben und Schulbildung ermöglicht, dafür müssen sie sich einigen Regeln unterwerfen und Pflichten erfüllen. Auch Jaz ist seit 17 Jahren teil der Akademie, doch sie ist alles andere als einverstanden mit der Art und Weise, wie sie dort erzogen und auf ihre Zukunft vorbereitet werden. Um der drohenden Gehirnwäsche zu entgehen, ergreift sie die Flucht und besiegelt damit eine ungewisse Zukunft, denn außerhalb der Mauern werden Totenbändiger nicht gerade mit offenen Armen empfangen…

Zu Beginn des Buches gibt es eine ganz kurze Zusammenfassung der Ereignisse des ersten Bandes. Diese geht nicht zu sehr ins Detail und verrät auch nur wenig über die Charaktere selbst, ist aber eine gute Übersicht und kann auf jeden Fall verloren gegangene Erinnerungen zurück holen. Mit diesem kleinen Überblick wäre es vielleicht sogar möglich, Band zwei ohne Vorwissen zu lesen. Empfehlen würde ich es allerdings nicht, da man im ersten Buch einige der wichtigen Figuren schon etwas kennengelernt hat und man ihre Geschichte besser verfolgen kann, wenn man weiß, was bisher mit ihnen und bei ihnen passiert ist.

Dieses Buch war ganz anders, als der erste Band, aber trotzdem unglaublich fesselnd, ich habe es, auch aufgrund der geringen Seitenzahl, an einem Nachmittag durchgesuchtet. Es ist deutlich weniger blutig und gruselig, die Begegnungen mit den Geistern sind wesentlich geringer enthalten, dafür bekommt man aber viele Informationen zu den einzelnen Charakteren und erfährt auch etwas über die Akademie der Totenbändiger, die bisher nur am Rande erwähnt wurde. Auch wenn es gut ist, dass es einen Platz gibt, an dem die Totenbändigerkinder leben können, wenn ihre Familien sie nicht wollen, so sind die Zustände in der Akademie doch teilweise etwas fragwürdig. Selbst wenn die Absichten alle so nobel wären, wie sie dargestellt werden, woran ich starke Zweifel habe, sind einige Einstellungen schon recht extrem. Die Einblicke sind dadurch aber umso spannender und ich schätze, mit dieser Institution und vor allem auch dem Leiter der Akademie wird es noch einige Probleme geben.

Zunächst begleitet man im zweiten Band Jazlin, die in der Akademie aufgewachsen ist und immer wieder aneckt, da sie nicht alle Ansichten teilt, die ihnen präsentiert werden. Sie ist ein interessanter Charakter, aber auch noch nicht ganz zu durchschauen für mich. Ich glaube, sie ist eigentlich eine treue, aber auch verlorene Seele, ähnlich wie Cam, die selbst noch nicht immer ganz genau weiß, wohin sie gehört, die aber einen starken Willen hat und daher genau weiß, was sie auf jeden Fall nicht weiß. Ich schätze, von ihr darf man in der Zukunft auch noch einiges erwarten und ich bin neugierig zu erfahren, was sie bisher noch zurückhält. Die Zeit in der Akademie wird sicher auch einige ihrer Fähigkeiten und Meinungen unterdrückt haben, damit sie nicht noch mehr Probleme bekommt. Lassen wir uns also überraschen, was Jaz uns noch von sich zeigen wird.
Abgesehen von Jaz und den anderen Bändigern, die man in der Akademie kennenlernt, sind natürlich auch die Hunts wieder mit von der Partie. Der Zusammenhalt ihrer Familie ist wirklich erstaunlich und tut unglaublich gut, bei all den fiesen Aktivitäten, die um sie herum vor sich gehen. Ich hätte gar nicht erwartet, dass mich diese Reihe auch auf einer emotionalen Ebene so erreichen wird, nachdem Band eins ja doch eher turbulent, blutig und sehr geisterhaft war. Aber das zweite Buch hat mich auch mitten ins Herz getroffen mit einigen Szenen, die ich hier aus spoilergründen natürlich nicht verrate. Im Moment sind Cam und Gabriel meine liebsten Charaktere, aber ich schätze, da ist noch Luft für weitere Figuren, die sich in mein Herz schleichen werden. Man weiß inzwischen etwas mehr von ihnen allen, aber noch lange nicht genug, um alle Facetten zu kennen und ihre Geschichte in allen Einzelheiten zu kennen. Ich bin sehr gespannt, was man da noch zu erfahren wird und wer sich vielleicht sogar noch mal von einer ganz anderen Seite präsentieren wird.
Der Schreibstil ist wieder flüssig und mitnehmend, fesselnd, auch wenn es gar nicht so turbulent und dramatisch war, wie im ersten Buch. Aber ich konnte es trotzdem nicht zur Seite legen. Ich mag die Art, wie Nadine Erdmann ihre Geschichte erzählt, wie sie die Welt und die Figuren wachsen lässt und den Leser dabei mitnimmt auf eine interessante Reise in ein London, das so anders ist als das, was man selbst vielleicht kennt. Durch den personalen Erzähler und die wechselnden Perspektiven kann man unterschiedliche, parallel laufende Stränge verfolgen und bekommt einen guten Überblick über die Handlung, ohne dass einem zu viel vorweg genommen wird. Besonders neugierig bin ich auch, wie es mit dem Fund aus dem ersten Buch weitergehen wird. Das kommt hier zwar fast etwas kurz, aber dafür sind eben viele andere Dinge passiert und man taucht sehr viel intensiver in die Welt ein, als bislang, daher ist das für mich nur ein ganz kleiner Kritikpunkt. Auch wenn ich nach dem ersten Teil schon überzeugt war, weiterlesen zu wollen, hat sich dieser Eindruck jetzt noch mal deutlich verstärkt. All diese losen Enden, die offenen Fragen, die Intrigen, die sich anbahnen und angedeutet werden, die tollen persönlichen Entwicklungen der Figuren und die unheimlichen Geister machen mich neugierig auf die Fortsetzungen.
Fazit

Ein toller zweiter Band, der ganz anders war, als der erste Teil, mich aber sogar noch intensiver gefesselt und mitgenommen hat. Man lernt die Figuren besser kennen und taucht auch noch tiefer in die Welt der Totenbändiger ein. Auch wenn es nicht so viele Geister gab und es deutlich weniger blutig und turbulent war, war es nicht weniger spannend. Es wurden viele Türen geöffnet, hinter denen wohl noch so manches Problem und manche Intrige lauern wird, aber vielleicht auch Chancen und Möglichkeiten. Ich bin total neugierig, wie es weitergeht, nicht nur mit den Geistern und der Akademie, sondern auch mit den Figuren selbst, denn auch für sie stehen einige Veränderungen an.

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Veröffentlicht am 09.08.2020

süßes Kinderbuch

Mein Puste-Licht-Buch: Wenn im Dunkeln Sterne funkeln
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Ein sehr süßes Kinderbuch, das man sehr gut vor dem Einschlafen anschauen kann. Nachdem man alle Tierchen unterm Sternenhimmel schlafen geschickt hat, können die Kleinen dann selbst hoffentlich auch gut ...

Ein sehr süßes Kinderbuch, das man sehr gut vor dem Einschlafen anschauen kann. Nachdem man alle Tierchen unterm Sternenhimmel schlafen geschickt hat, können die Kleinen dann selbst hoffentlich auch gut schlafen.

Die Illustrationen im Buch sind sehr schön und liebevoll gestaltet. Man sieht die unterschiedlichen Tiere in ihrem Lebensraum, ohne dass die Seiten zu überladen oder ablenkend sind. Zwar sind abgesehen von den Tierkindern und -eltern eben auch die Umgebung und teilweise auch andere Tiere und Pflanzen zu sehen und sie Seiten sind auch farblich toll gestaltet, es wirkt aber alles nicht zu überladen.
Die Texte sind sehr kurz gehalten und leicht verständlich. Fuchs, Bär, Ente und Maus hatten einen ereignisreichen Tag und sind nun dabei, ins Bett zu gehen. Einige Tierkinder sind schon seehr müde, andere brauchen noch ein wenig Unterstützung, damit sie zur Ruhe kommen. Aber für sie alle darf man durch Pusten auf den vorgegebenen Punkt die Sterne zum Leuchten bringen. Ein wirklich toller Effekt, der nicht viel Kraft erfordert, die Kinder aber dennoch mitmachen lässt.

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Veröffentlicht am 09.08.2020

nachdenklich stimmend, bewegend

Denn Geister vergessen nie
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Amy ist gefangen in ihrem Schmerz und ihrer Traurigkeit. Es fällt ihr schwer sich aufzuraffen, nach vorn zu sehen und wieder zu leben. Zu intensiv ist der Verlust, zu quälend die Einsamkeit und Leere in ...

Amy ist gefangen in ihrem Schmerz und ihrer Traurigkeit. Es fällt ihr schwer sich aufzuraffen, nach vorn zu sehen und wieder zu leben. Zu intensiv ist der Verlust, zu quälend die Einsamkeit und Leere in ihr und in ihrer Wohnung. Als sie spontan zu einem zweiwöchigen Segeltrip zusagt, ist sie sich gar nicht sicher, wieso sie sich überhaupt darauf einlässt. Abgesehen von Collin kennt sie die anderen Mitreisenden kaum. Doch spielt es wirklich eine Rolle an welchem Ort sie traurig und verloren ist? Auf dem Wasser hat sie den Schauplatz ihrer Albträume zumindest nicht ständig vor Augen.
Allerdings hatte sie auch nicht damit gerechnet, dass Mian ihr so extrem unter die Haut gehen würde. Obwohl sie schon vor dem Trip gespürt hat, dass er besonders ist und obwohl ihr das in gewisser Weise auch Angst macht, ist sie auch fasziniert von dem Mann, der ihre Seele so schonungslos und doch behutsam zu entblößen weiß.

Diese Geschichte ist auf jeden Fall besonders und sie war auch anders, als ich es erwartet hatte. Es gibt eine deutliche übernatürliche Komponente, die sich durch den Großteil der Handlung zieht, die Figuren und ihre Leben beeinflusst. Ich war davon zwar überrascht, aber es hat mich nicht gestört und ich konnte mich gut auf diese Aspekte einlassen. Ich persönlich finde, man muss auch nicht im Detail an all das glauben, was dort geschrieben steht, um die Geschichte mögen zu können. Denn trotz des Übernatürlichen, dem Spirituellen, dem Glauben fremder Kulturen und den Symbolen, die zum Beispiel Schutz versprechen können, steckt doch viel Wahrheit und Tiefe in dem Buch und der Handlung an sich. Selbst wenn man seinem Gegenüber nicht tief in die Seele schauen kann, so stimmen viele der Sachen, die gesagt werden eben einfach und es hat mich im Verlauf des Lesens zugleich nachdenklich und traurig, als auch hoffnungsvoll und zuversichtlich gestimmt.

In dem Buch gibt es verschiedene Figuren, die über die Handlung hinweg begleitet werden. Einige kommen dabei häufiger zu Wort, andere bleiben ein wenig im Hintergrund. Abgesehen von Amy werden alle Perspektiven durch einen personalen Erzähler geschildert, der es ermöglicht, die unterschiedlichen Stränge der Handlung zu überblicken und mehr zu erfahren, als nur Amy dem Leser berichten könnte. Amy fungiert in ihren Kapiteln als Ich-Erzählerin und nimmt einen dadurch besonders intensiv mit. Stück für Stück erfährt man, was mit der jungen Frau passiert ist, was sie so erschüttert und aus dem Leben gerissen hat und wie sie sich, durch die Hilfe der anderen, langsam wieder ins Leben zurück kämpft, bis sie dann gezwungen ist, für ihre Begleiter stark zu sein, als diese es nicht mehr können.
Neben den aktuellen Geschehnissen gibt es auch Ausflüge in die Vergangenheit, in denen man mehr über die Familie von Mian und Jano lesen kann. Ihre Geschichte ist faszinierend und erschreckend gleichermaßen. Ihre Kindheit und Jugend war oft schwer, sie wurden gehänselt und weggestoßen, niemand hat ihnen Glauben geschenkt und das hat viel in den Brüdern ausgelöst. Es ist auch in der Gegenwart für die beiden kein Kinderspiel mit ihren Fähigkeiten klar zu kommen. Trotzdem sind sie tolle Charaktere, die ich gern begleitet habe. Besonders Mian ist mir schnell als Herz gewachsen. Auch wenn seine Gabe einem Angst machen kann, so weiß er doch auch einfach, wie er mit dem, was er weiß, umgehen muss, damit die Menschen irgendwann, wenn der erste Schock, der Frust, die Wut und der Unglaube überwunden sind, annehmen, was wahr ist.

Über einige Figuren hätte ich gern noch etwas mehr erfahren, besonders über Marie und Collin. Daher fand ich den Hinweis am Ende des Buches, dass es für sie und Jayden eine eigene Geschichte gibt, sehr hilfreich. Ich könnte mir gut vorstellen auch diese zu lesen, um mehr darüber zu erfahren, was in ihren Leben vor sich gegangen ist. Denn dass auch Marie ihr Päckchen zu tragen hat, wird mehrfach im Buch angedeutet, jedoch nicht intensiviert.

Umso weiter das Buch voranschreitet, umso dramatischer, turbulenter und aufwühlender wurden die Ereignisse. Der Segeltrip verläuft nicht, wie ursprünglich geplant, in vielerlei Hinsicht. Und doch passieren auch einige Dinge, mit denen man gerechnet hat. Auf dem Wasser kann man wunderbar nachdenken und träumen, sich kennenlernen oder streiten, sich den eigenen Geistern stellen und die der anderen erleben… Ich möchte nicht zu viel darüber verraten, aber wurde von der Geschichte sehr gut und intensiv mitgenommen. All die unterschiedlichen Emotionen waren für mich deutlich spürbar und zum Ende des Buches brauchte ich auch ein Taschentuch. Bei mir hat das Buch auf jeden Fall einen Nerv getroffen, trotz der übernatürlichen Aspekte. Besonders schön fand ich auch die Zitate am Anfang eines jeden Kapitels, die nicht nur etwas darüber verraten, was passiert, sondern auch einfach viel Wahrheit enthalten und teilweise nachdenklich stimmen.
Fazit

Eine sehr schöne, bewegende, aufwühlende und nachdenklich stimmende Geschichte, die mich von Beginn an gut mitgenommen hat. Ich mochte die Figurenkonstellation, auch wenn ich über einige Charaktere gern noch mehr erfahren hätte und sie mir etwas blass blieben. Besonders ins Herz geschlossen habe ich Mian und Jano, die beiden Brüder sind einfach besonders. Aber auch Amy war für mich gut greifbar.
Schön fand ich sowohl die Passgen, die zum Nachdenken anregen, als auch die Situationen, in denen man einfach ganz bei den Protagonisten ist, mit ihnen mitfiebert, sich mit ihnen freut oder trauert, mit ihnen hofft und bangt… Auch wenn das Übernatürliche stets präsent in der Geschichte ist und einem dadurch immer bewusst bleibt, dass da nicht alles realistisch ist, so enthält das Buch doch auch viele Wahrheiten und ehrliche Aussagen. Für mich war es sicher nicht das letzte Buch der Autorin.

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Veröffentlicht am 06.08.2020

schöne Geschichte

Nur in dich verliebt
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Phoebe, Rose und Eliza sind Drillinge und zwar optisch zum verwechseln ähnlich, von ihrem Wesen jedoch total verschieden. Jede ist bemüht ihren Weg zu gehen, unabhängig von der jeweils anderen, aber doch ...

Phoebe, Rose und Eliza sind Drillinge und zwar optisch zum verwechseln ähnlich, von ihrem Wesen jedoch total verschieden. Jede ist bemüht ihren Weg zu gehen, unabhängig von der jeweils anderen, aber doch immer irgendwie auch Seite an Seite. Während die eine von einer familiären Zukunft träumt, versucht die nächste mit ihrer Musik erfolgreich zu werden und die dritte bemüht sich wieder Ordnung in ihr etwas durcheinander geratenes Leben zu bringen. Und auch wenn sie alle so unterschiedlich sind, gibt es doch ein Thema, das sie alle beschäftigt: die Liebe. Doch nicht für alle gibt es das Happy End, auf das sie gehofft haben.

Ein Buch über eineiige Drillinge habe ich bisher nicht gelesen und ich war sehr gespannt, wie das in die Handlung eingebaut ist. Bereits früh hat sich angedeutet, dass das Aussehen der drei für ziemliches Chaos sorgen könnte, auch wenn man sie auf jeden Fall anhand ihrer Charaktereigenschaften auseinander halten kann. Denn so ähnlich sie sich auch sehen, so eigenständig und unterschiedlich sind ihre Wesen. Und auch untereinander geht es nicht immer harmonisch zu. Wieso es zu Streitigkeiten und Unstimmigkeiten kommt, wird im Buch immer wieder erläutert, auch wie unterschiedlich ihre Ansichten, Hoffnungen und Wünsche sind. So wird deutlich, dass die drei eigenständige Personen sind und auch wenn sie Gemeinsamkeiten haben, noch lange nicht das gleiche Leben führen.

Die Geschichte wird aus den drei Ich-Perspektiven der Drillinge geschildert, so hat man die Chance jede von ihnen gut kennenzulernen und auch zu erleben, mit wem sie sich gut verstehen und mit wem nicht, was sie beschäftigt, was sie denken und fühlen, mit welchen Ängsten sie zu kämpfen haben und welche Träume sie hegen. Da zu Beginn jedes Kapitels ersichtlich ist, mit wem man gerade unterwegs ist, hatte ich keine Schwierigkeiten sie Perspektiven auseinander zu halten. Auch beim Lesen der Szenen wird recht schnell deutlich, wer da erzählt.
Man erlebt die Protagonistinnen nicht nur in der Gegenwart sondern auch in einem jüngeren Alter. Dafür werden meistens Rückblenden in Form von Tagebucheinträgen genutzt, es gibt aber auch einige Erinnerungen, die die sich gegenseitig oder anderen berichten und somit ihre Entwicklung noch etwas intensiver präsentieren. Im Verlauf des Buches gibt es außerdem einen Zeitsprung von einem Jahr, der mir allerdings ein wenig zu schaffen gemacht hat. Ich habe den plötzlichen Bruch zunächst nicht verstanden und empfand es als ziemlichen Knick in der Handlung. Nach und nach haben sich dann die Puzzleteile zusammengesetzt und ich konnte nachvollziehen, wie es dazu kam und was die nachfolgenden Szenen für eine Bedeutung haben. Eigentlich war das ziemlich clever gemacht, denn ich wurde ordentlich in die Irre geführt. Und auch wenn ich die Auflösung dann gelungen fand, weil ich damit in der Form nicht gerechnet hatte, war der Knick im Handlungsverlauf für mich nicht mehr gänzlich zu beheben.
Abgesehen davon hat mir der Schreibstil jedoch gut gefallen und das Buch hat sich auch flüssig lesen lassen.
Neben den Drilligen spielen auch ihre Familie und enge Freunde beziehungsweise Partner eine wichtige Rolle. Von einigen erfährt man etwas mehr, andere bleiben eher im Hintergrund. Für das Zusammenspiel der Szenen und das Eintauchen in die Welt der Drillinge sind sie jedoch alle von Bedeutung.
Es wird immer wieder sehr gefühlvoll auf ganz unterschiedliche Weise. Für die Charaktere gibt es einige Stolpersteine, Umwege und Probleme, die sie auf ihrem Weg zum Glück überwinden müssen und doch kommen am Ende nicht all an dem Ziel an, das sie sich eigentlich gesteckt hatten. Einige Passagen haben mich sehr berührt, in anderen Abschnitten sind die Gefühle der Charaktere nicht komplett bei mir angekommen, es war aber dennoch interessant ihren Weg zu begleiten.
Fazit

Eine schöne Geschichte mit einer Protagonistenkonstellation, die ich in dieser Form auch noch nicht erlebt habe. Die Drillinge geben der Handlung einen besonderen, interessanten Rahmen, bringen aber auch Probleme mit sich, die man mit anderen Geschwistern nicht hätte. Jede der drei Frauen geht einen eigenständigen Weg, auch wenn die Schwestern in gewisser Weise immer mit dabei sind. Stellenweise wird es sehr bewegend und gefühlvoll, andere Abschnitte haben mich zwar nicht komplett erreicht, insgesamt hat sich das Buch aber gut lesen lassen und mir gefallen.

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Veröffentlicht am 03.08.2020

spannend, blutig und wieder anders

Bluthölle (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 11)
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Als Taschendiebin freut sich Angela Wood ganz besonders auf die Adventszeit. Wenn alle Menschen dicht gedrängt durch die Geschäfte und Ladenstraßen laufen, dicht eingewickelt in warme Kleidung, fällt kaum ...

Als Taschendiebin freut sich Angela Wood ganz besonders auf die Adventszeit. Wenn alle Menschen dicht gedrängt durch die Geschäfte und Ladenstraßen laufen, dicht eingewickelt in warme Kleidung, fällt kaum einen auf, was die junge Frau in ihrer Mitte treibt. Nach einem erfolgreichen Tag gönnt sie sich eine kleine Pause in einer Bar, als ihr jemand auffällt, der ebenfalls eine Lektion verdient hätte. Hätte Angela allerdings gewusst, was da auf sie zukommt, hätte sie wohl die Finger von der teuren Tasche gelassen. Denn der Beklaute ist ein Profikiller, der nun weitere Personen auf seine Abschussliste geschrieben hat…

Ich habe bereits einige Bücher von Chris Carter gelesen beziehungsweise die Geschichte als Hörbücher gehört und doch wird es mir nie langweilig. Jede Geschichte ist individuell und einzigartig, auch wenn es vielleicht mal Ähnlichkeiten in den Abläufen oder Morden gibt. Die Grausamkeiten scheinen dem Autoren nicht auszugehen, ebenso wie es ja auch immer weiter Menschen gibt, die Verbrechen begehen und ihren schrecklichen Gelüsten nachgehen.

Mir hat der Schreibstil des Autoren wieder gut gefallen und ich war von Anfang an gespannt auf die Geschichte und die Entwicklungen. Das Buch ist flüssig zu lesen und die Spannung in der Handlung steigert sich immer weiter. Am Ende habe ich so mitgefiebert, dass ich das Buch gar nicht mehr weglegen konnte.
Zunächst begleitet man die Taschendiebin, die schon einiges in ihrem Leben mitgemacht hat. Doch was sie nun erlebt, hätte sie niemals erwartet. Auf das Tagebuch eines Mörders zu stoßen, ist auch alles andere als Alltäglich. Angela lässt sich nicht gern Vorschriften machen und nimmt den Ernst der Lage vermutlich auch nicht so wahr, wie sie es sollte. Damit bringt sie sich selbst, aber auch die Ermittler zusätzlich in Gefahr, denn mit ihrem Gegner ist alles andere als zu spaßen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, in dem jeder ein Druckmittel parat hält. Doch wer wird wohl die besseren Karten haben?

Von Hunter und Garcia hat man in den vorangegangenen Büchern schon einiges erfahren und einige ihrer Eigenschaften und Eigenarten finden auch hier wieder Erwähnung. Es wurde insgesamt aber nicht ganz so persönlich, wie in manch anderen Büchern. Mich hat das nicht gestört, da die Ereignisse rund um die Morde sehr vielseitig sind und es nie langweilig wird. Ich erfahre aber auch immer gern etwas über die Ermittler, mit denen man unterwegs ist, da ihre Persönlichkeit meistens ja auch Einfluss auf die Entwicklungen und ihre Arbeit hat.
Man kann die Thriller alle gut unabhängig voneinander lesen, da die Fälle in sich abgeschlossen sind und man kein Vorwissen zu den Figuren benötigt. Ich habe auch noch nicht alle Werke gelesen und konnte der Handlung trotzdem gut folgen. Es ist auf jeden Fall spürbar, dass die Ermittler gut aufeinander abgestimmt sind und teilweise die Gedanken des jeweils anderen fortführen können. Ich mag die beiden Detectives gern, sie sind alles andere als perfekt, aber sehr ehrgeizig und geben nicht schnell auf. Sie packen selbst mit an und scheuen weder Dreck noch andere Widrigkeiten. Gut gefallen hat mir auch die Kooperation mit anderen Einheiten des LAPD, die zum Vorankommen mit einbezogen werden. So taucht man gleich noch etwas tiefer in die Strukturen der Polizei ein.
Die Wege der Ermittlungen sind im Verlauf des Buches unterschiedlich, denn umso mehr sie über ihren Täter erfahren, umso mehr Fragen werden auch aufgeworfen, bis sich nach und nach ein schlüssiges Bild ergibt, mit dem ich in der Form zu Beginn nicht unbedingt gerechnet habe. Doch auch dieses hilft nur bedingt dabei, den Verbrecher festzunehmen, so durchdacht und gut organisiert, wie er vorgeht. Ich fand es sowohl interessant als auch gruselig zu verfolgen, wie durchtrieben, brutal, blutig und absolut grauenvoll die Morde geschehen sind und wie scheinbar unbeteiligt die Aufzeichnungen darüber wirken.
Während nach und nach die alten Verbrechen aufgerollt werden, müssen sich alle auch mit den aktuellen Entwicklungen beschäftigen und das Team des LAPD gerät sehr schnell mit ins Visier. Durch die Perspektivwechsel kann man die parallel laufenden Stränge verfolgen und erhält Einblicke in unterschiedliche Bereiche der Handlung, die sich alle bedingen und irgendwann auch ineinander übergehen. Die Szenenwechsel sorgen für zusätzliche Spannung und Dynamik in der Geschichte, die Spannung steigert sich immer weiter, auch weil die Gefahr für alle Beteiligten deutlich zunimmt. Einige Passagen sind wieder blutig und heftig, geschont wird man da als Leser nicht unbedingt.
Fazit

Wieder ein spannender, blutiger Thriller aus der Feder von Chris Carter. Es gibt zahlreiche Morde, die im Buch aufgerollt werden. Einige erlebt man direkt mit, von anderen wird rückblickend berichtet, was sie aber nicht weniger erschreckend, brutal und grausam erscheinen lässt. Das Tempo steigert sich im Verlauf des Buches, ich habe bis zum Ende mitgefiebert und wollte unbedingt wissen, wie es ausgehen wird.

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