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Veröffentlicht am 06.07.2020

tolle Geschichte, locker-leicht und zeitgleich gefühlvoll

Man wird ja wohl noch träumen dürfen
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Thea ist Physiotherapeutin und hat schon mit 27 ihre eigene Praxis, in der sie sich sehr wohl fühlt. Das liegt vor allem auch an den netten Nachbarn, mit denen man sich immer mal auf ein Gespräch oder ...

Thea ist Physiotherapeutin und hat schon mit 27 ihre eigene Praxis, in der sie sich sehr wohl fühlt. Das liegt vor allem auch an den netten Nachbarn, mit denen man sich immer mal auf ein Gespräch oder eine Tafel Notfallschokolade treffen kann. Egal welches Problem angegangen werden muss, irgendjemand wird eine Lösung finden. Und auch wenn Thea in dem Haus nur arbeitet und nicht wohnt, so sind ihr die Menschen dort sehr ans Herz gewachsen, so unterschiedlich sie auch alle sind. Als dann die Nachricht kommt, dass das Gebäude verkauft werden soll, ist das nicht nur für Thea ein Schock. Alle müssen raus und sich neue Räumlichkeiten suchen und dabei ist es ziemlich ausgeschlossen, dass die Hausgemeinschaft beieinander bleiben kann. Doch der nahende Umzug ist nicht die einzige Veränderung, die gerade Theas Leben auf den Kopf stellt…

Die Geschichte war richtig toll und hätte für mich gern noch länger andauern können. Ich habe mich sofort wohl gefühlt mit der Hausgemeinschaft, die aus so unterschiedlichen Menschen besteht. Mit denen wird es definitiv nicht langweilig und man kann fast jede Krise besprechen und angehen, wenn manchmal vielleicht auch mit einem Kaffee oder einer ordentlichen Portion Schokolade, um den Frust in den Hintergrund zu schieben. Jeder darf seine Persönlichkeit mit einbringen, sowohl die Macken, als auch die liebenswerten Seiten und so gab es immer wieder Momente zum Schmunzeln.
Thea ist eine sympathische Protagonistin, die nicht perfekt, aber einfach liebenswert ist. Auch die Emanze, die sich immer mal an die Oberfläche schlägt, mochte ich. Vor allem wohl weil es so schön in die Handlung eingebunden war, dass man es sich einfach gut vorstellen konnte. Und in ihrem Emanzen-Modus auch mal was schief geht. Wenn mal keine Hüfte, kein Knie oder ein verspannter Rücken da ist, an dem man seine Energien abarbeiten kann, dann muss öfter eine Tafel Schokolade herhalten – immer wieder ein Thema im Buch, wie ein zusätzlicher roter Faden, der sich durch die Geschichte zieht.
Die Kombination der Figuren hat mir richtig gut gefallen. Von manchen erfährt man mehr, andere bleiben etwas im Hintergrund, aber jeder hat seinen Platz in der Geschichte. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir, neben Schröder, auch Theas Oma, die war einfach toll, wenn auch ein wenig speziell. Auch wenn man von Thea durch die Ich-Perspektive am meisten Einblicke bekommt, so empfand ich die Verknüpfung der anderen Figuren mit ihr und damit auch die Informationen, die man erhält, als gelungen. Genau das richtige Maß für die Entwicklungen in der Geschichte.

Die Sprecherin Vanida Karun ist großartig. Sie transportiert die Handlung intensiv und lässt sowohl die Geschehnisse, als auch die Charaktere lebendig werden. Es wird ausdrucksstark und abwechslungsreich vorgelesen. Durch die Anpassungen in der Tonlage, Sprechtempo und Sprechweise kann man die Figuren nicht nur gut unterscheiden, sondern einige ihrer Eigenarten werden dabei auch gleich noch deutlich. Während Schröder zum Beispiel sehr ruhig und entspannt wirkt, beherrscht, aber nicht unterkühlt, so ist Thea doch eher etwas aufgedreht, schlagfertig und lässt sich eher von ihren Emotionen leiten, als andere Bewohner der Hausgemeinschaft. Auch die unterschiedlichen Gefühlslagen der Beteiligten haben mich erreicht. Ich konnte mich mit ihnen freuen, mit ihnen bangen, lachen oder schmunzeln und auch grübeln und rätseln, was es wohl mit der einen oder anderen Begebenheit auf sich hat.

Insgesamt ist es eine locker-leichte Geschichte, die aber auch ernstere, emotionale Passagen enthält, ohne dabei die Leichtigkeit zu verlieren. Auch wenn es erst die zweite Geschichte der Autorin war, die ich kennengelernt habe, kann ich doch schon sagen, dass ich den Stil total gern mag. Die Bücher regen zum Nachdenken an, aber auf eine sehr schöne Weise, nicht so erdrückend oder niedergeschlagen, sondern einfach durch die Fragen, die sich die Figuren im Laufe der Handlung so stellen.
Einige der Entwicklungen waren zu erahnen, andere Wendungen haben mich dann jedoch überrascht. Vor allem in den Szenen, die mehr in die Tiefe gingen, hatte ich nicht erwartet, so etwas zu erleben. Das hat wieder deutlich gemacht, dass manches eben doch nicht so ist, wie es scheint und unterschiedliche, schwierige Situationen ähnliche Gefühle oder Einstellungen hinterlassen kann. Ich mochte aber auch die ernsteren Elemente in der Geschichte, denn jeder Mensch hat ja seine Vergangenheit, seine eigenen Dämonen, Ängste, Hoffnungen und Wünsche.
Für mich war die Liebesgeschichte richtig gut in den Gesamtkontext eingebunden. Die beiden Charaktere waren einfach so süß miteinander, ohne dabei zu kitschig zu werden. Es wirkte gar nicht aufgesetzt oder erzwungen und dadurch besonders authentisch. In der Hörrunde bezeichnete es jemand als „unaufgeregt“ und ich finde, das passt total gut. Die Gefühle flossen in die Handlung mit ein, es entwickelte sich Stück für Stück und natürlich hat man bei Thea dadurch Veränderungen bemerkt, aber sie war trotzdem noch sie selbst am Ende. Und die Geschehnisse rund um die Hausgemeinschaft standen trotz allem immer mit im Fokus des Buches.
Fazit

Eine wundervolle Geschichte, die mich mit der Mischung aus Leichtigkeit, Humor, tollen Charakteren, kleinen überraschenden Wendungen und auch ernsteren Momenten überzeugt hat. Ich mag den Stil der Autorin und auch die Sprecherin sehr gern und hätte auch die etwas chaotischen Hausgemeinschaft gern noch länger bei ihren Erlebnissen begleitet.

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  • Sprecherin
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Gefühl
  • Cover
Veröffentlicht am 27.06.2020

schöne, gefühlvolle Geschichte

Dein Platz in meinem Herzen
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Reisejournalistin Bridget hat schon so einige Orte auf der Welt besucht und über viele von ihnen in ihren Artikeln darüber berichtet. Doch auf ihrem Blog geht es nicht nur um die Faszination, die die Landschaften ...

Reisejournalistin Bridget hat schon so einige Orte auf der Welt besucht und über viele von ihnen in ihren Artikeln darüber berichtet. Doch auf ihrem Blog geht es nicht nur um die Faszination, die die Landschaften und Kulturen in ihr ausgelöst haben, sondern auch um die Männer, die sie im Laufe der Jahre kennen und lieben gelernt hat. Bridget berichtet von ihren Erfahrungen, ihrem Kummer und seit neustem von ihrer Mission die Teile ihres Herzens wieder zurück zu bekommen. Durch ein unerwartetes Angebot muss ihr eigenes Projekt zwar ein bisschen hinten anstehen, aber die Möglichkeit einen Roman zu schreiben, auch wenn es zunächst nicht direkt ihr eigener ist, will sie sich auf keinen Fall entgehen lassen. Um Nicoles Werk zu vollenden, muss sie intensiv in das Leben der plötzlich verstorbenen Autorin eintauchen.

Mir hat der Schreibstil im Buch sehr gut gefallen. Ich wurde von Beginn an gut mitgenommen und konnte mich aufgrund der Ich-Perspektive gut in die Protagonistin hinein versetzen. Man erlebt all ihre Gedanken und Gefühle sehr intensiv mit und kann hautnah dabei sein, wenn sie über ihr eigenes Leben nachdenkt, wenn sie in das Leben der verstorbenen Autorin eintaucht, indem sie ihre Aufzeichnungen liest und auch indem sie die Familie kennenlernt und man begleitet Bridget auch dabei, wie sie wieder ein Stück mehr zu sich selbst findet, indem sie sich zurück holt, was einmal ihr gehörte oder indem sie einfach erkennt, was die vergangene Zeit sie gelehrt hat.
Ob man ihre Idee mag, sich die Teile ihres Herzens zurück zu holen, das muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Man kann es sicher auch lächerlich oder übertrieben finden, aber jede Beziehung prägt einen und die eine oder andere verändert einen sicherlich auch. Manchmal fällt es leichter los zu lassen, manchmal hängt man dem Ganzen sicher etwas länger nach. Ich empfand die Anzahl von 12 Herren zwar als nicht gerade gering, besonders in Anbetracht ihres Alters, 34, aber der Gedanke an sich, hat mir doch gefallen. Wenn man jemanden liebt und sich ihm öffnet und dann verletzt wird oder warum auch immer trennt, dann bleibt vielleicht ein kleines Stück von einem selbst beim jeweils anderen. Ob einen das beeinflusst oder nicht, das ist sicher sehr individuell. Für Bridget scheint es eine Rolle zu spielen, vielleicht hilft es ihr aber auch einfach nur, einen Plan für die Zukunft zu haben, Dinge aufzuarbeiten und wieder nach vorn zu schauen. Im Verlauf des Buches erfährt man dann auch mehr über die Männer, die in ihrem Leben eine Rolle gespielt haben, über die Intensität der Beziehungen, teilweise auch über die Gründe für das Ende, wodurch man die Protagonistin noch besser kennen lernt und ihr Vorhaben immer wieder in den Mittelpunkt rückt. Auf ihren Reisen erlebt sie dabei auch immer mal wieder kleine Überraschungen oder macht Erfahrungen, auf die sie vielleicht doch lieber verzichtet hätte.
Durch das Romanangebot, das Bridget erhalten hat, gibt es nun noch einen weiteren, wichtigen Auftrag in ihrem Leben: sie soll die Fortsetzung eines Erfolgsbuches schreiben und versucht dafür, der Autorin und der Geschichte so nah wie möglich zu kommen. Dafür verbringt sie auch viel Zeit mit der Familie von Nicole und schließt sowohl Charlie, als auch April schnell in ihr Herz. Die Recherchearbeit offenbart Bridget nach und nach, wie persönlich das Werk von Nicole wohl wirklich war, was das Schreiben nicht unbedingt einfacher macht, schließlich möchte sie ihre Arbeit im Sinne der verstorbenen Autorin erledigen.

Einige Teile der Handlung sind sehr vorhersehbar, allerdings empfand ich das nicht als schlimm, denn ich mochte die Entwicklungen sehr gern. Andere Aspekte habe ich nicht erwartet und haben der Geschichte noch mal neue Facetten mit auf den Weg gegeben, auch wenn sie jetzt nicht von großen Überraschungen geprägt ist. Es ist nicht immer geradlinig, es gibt Stolpersteine, die überwunden werden müssen und die ganz unterschiedlich groß sind. Man lernt die Figuren sehr intensiv kennen und taucht in ihr Leben, ihre Sorgen und ihre Vergangenheit ein. Dadurch kann man ihr Verhalten gut einordnen und sie wirkten auf mich sehr authentisch. Nicht jeder Charakter ist liebenswert, einige stehen z.B. Bridget auch sehr skeptisch gegenüber, aber auch das war schlüssig und nachvollziehbar in die Handlung eingebunden.
Im Laufe des Buches wird es traurig und bewegend, aber auch mal witzig und hoffnungsvoll, es gibt Momente zum Träumen und zum Erinnern, zum Nachdenken und Passagen, in denen die kleine April wohl jedes Leserherz erreicht. Mir hat der Verlauf der Geschichte gut gefallen. Es gab intensive Gespräche, in denen die Figuren zu sich selbst und ihrem Gegenüber ehrlich sein und sich Dinge eingestehen müssen, aber auch Szenen, in denen die Mauern sehr hoch sind und keiner drüber kommt, Ängste und Zweifel, Vorurteile und Ablehnung, aber auch Akzeptanz und helfende Hände, die gereicht werden.
Fazit

Eine schöne Geschichte mit zahlreichen, unterschiedlichen Emotionen. Ich habe nicht mit großen Überraschungen gerechnet und es gab sie auch nicht, es gab jedoch auch ein paar Aspekte, mit denen ich so nicht gerechnet hätte und die den Figuren und der Handlung noch mehr Tiefe gegeben haben. Besonders ins Herz geschlossen habe ich Charlie und April, obwohl man Bridget aus der Ich-Perspektive begleitet. Sie ist auf jeden Fall eine interessante Protagonistin mit Ecken und Kanten, Ängsten, Zweifeln und einem guten Herzen, auch wenn sie es manchmal vielleicht zu schnell verschenkt.

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  • Erzählstil
  • Handlung
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Veröffentlicht am 27.06.2020

schöne, witzige Geschichte -macht Lust auf weitere Abenteuer

Mina und die Karma-Jäger - Fiese Tat im Internat
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Mina ist mitten in einem sportlichen Wettkampf, als es wieder passiert: Julius taucht auf und hat einen neuen Auftrag, bei dem er die Hilfe von Mina benötigt. Die ist jedoch alles andere als erfreut darüber, ...

Mina ist mitten in einem sportlichen Wettkampf, als es wieder passiert: Julius taucht auf und hat einen neuen Auftrag, bei dem er die Hilfe von Mina benötigt. Die ist jedoch alles andere als erfreut darüber, dass Julius sich erneut so rüde in ihr Leben einmischt und alles durcheinander bringt. Sie ist zwar bereit ihm zu helfen, aber nur auf ihre Weise und wenn sie Zeit hat! Für Julius Karma ist das alles andere als förderlich, denn um Mina zu überzeugen und schon mal ein bisschen vorzuarbeiten, denkt er eher an seinen Spaß und daran, was er für hilfreich betrachtet und nicht daran, was vielleicht wirklich gut wäre. Und so geht es nicht nur darum, die Tat im Internat aufzuklären, sondern auch darum, Julius Karma erneut zu retten.

Mir hat bereits der erste Band der Reihe gut gefallen und ich hatte auch mit dem zweiten Buch wieder viel Spaß. Die Handlung der Bücher baut nicht direkt aufeinander auf, es wird jedoch ein wenig auf den ersten Teil und die dortigen Ereignisse verwiesen. Es macht vermutlich mehr Freude, wenn man die Figuren und die verrückten Aktionen von Julius bereits kennt, ich denke jedoch, man könnte das zweite Buch auch ohne Vorwissen lesen, ohne dass man große Lücken im Verständnis bekommt. Um die Entwicklung der Figuren intensiver verfolgen zu können, bietet es sich aber immer an, eine Reihe von Beginn an zu lesen.

Dass Julius nicht immer danach handelt, was gerecht, fair und richtig ist, das kannte man bereits aus dem ersten Abenteuer der Karma-Jäger. Und auch wenn er vielleicht nicht mehr ganz so fies und ausfallend ist, so hat er diesen Zug noch immer nicht ganz abgelegt. Es gehört ja auch ein wenig zu dem Geist nicht immer zu machen, was er sollte, um seinem Karma gut zu tun. Aufgefallen ist mir allerdings, dass er in diesem Buch zwar auch Dinge tut, die nicht richtig sind, er dabei aber häufiger gute Hintergedanken dabei hatte oder es für die Mission tut und nicht einfach nur, um anderen eins auszuwischen.

Zu jedem Karma-Level gibt es eine bestimmte Bezeichnung und ein Bild. Das aktuelle Symbol des Karma-Levesls findet sich ebenfalls neben den Seitenzahlen wieder, was ich eine tolle Art der Gestaltung fand. Ich fand diese und auch die anderen Illustrationen im Buch wieder sehr gelungen. Dadurch wird die Handlung noch lebendiger und man kann sich sowohl die Figuren, als auch die Geschehnisse richtig gut vorstellen. Die Bilder unterstützen die Geschichte und sind im Verlauf der Seiten gut in den Text eingebunden.

Der Schreibstil ist flüssig, schnell zu lesen und gut verständlich. Es gibt zahlreiche kurze Sätze und leichte Formulierungen, viel wörtliche Rede und wenn doch mal kompliziertere Begriffe vorkommen, so sind diese meistens im Verlauf des Textes auch erklärt. Die Geschichte wird wieder aus der Ich-Perspektive von Mina erzählt, wodurch man das Mädchen am intensivsten kennenlernt. Meistens sind jedoch Freunde oder eben Julius an ihrer Seite, so dass sie nur selten allein ist. Einige ihrer Freunde kennt man schon aus dem ersten Buch, andere Figuren kommen neu dazu und stehen mal mehr, mal weniger im Fokus der Handlung. Durch die Teilnahme am Erfinder-Wettbewerb ziehen Mina und ihre Freunde für ein paar Tage ins Roseninternat und treffen dort natürlich auf Schüler und Lehrer, die sie vorher nicht unbedingt kannten. Die Regeln an der Schule machen die, die was zu sagen haben oder glauben mehr zu sagen zu haben, als andere. Da ist Ärger natürlich vorprogrammiert. Auch diese Passagen waren glaubhaft und nachvollziehbar dargestellt. Einige der Erfindungen sind echt genial, andere haben mich eher zum Schmunzeln gebracht, es wurde aber auf jeden Fall nicht langweilig. Doch der Wettbewerb ist nicht der einzige Grund, wieso Mina auf das Internat wollte oder musste. Denn dies ist auch der Schauplatz der „fiesen Tat“ aus Julius‘ Auftrag, die sie aufzuklären versuchen.
Besonders schön fand ich, dass man in diesem Band auch mehr über Julius, seine Herkunft und seine Interessen erfährt. Er selbst kann sich ja nicht mehr an sein Leben erinnern. Nun gibt es die ersten Hinweise und Puzzleteile und auch wenn man noch lange nicht alles von ihm weiß, wird er so doch etwas greifbarer und es leuchtet auch ein, wieso er ausgerechnet diesen Auftrag zugewiesen bekommen hat.
Fazit

Ein schöner zweiter Band, an dem wieder viel los ist und obwohl es natürlich parallelen zur ersten Karma-Jagd gibt, so ist diese Geschichte doch ganz anders, als das erste Buch. Ich mag die Gestaltung der Seiten mit den zahlreichen Illustrationen, die das Geschehen gut unterstützen und auch die Figuren noch lebendiger machen. Julius und Mina sind nach wie vor ein gutes Team, das sich aber nicht immer einig ist. Gerechtigkeit und Unrecht spielen im Buch immer wieder eine Rolle und sind schön in die Thematik eingebunden. Auch die Idee mit dem Wettbewerb rund um die Schüler-Erfindungen hat mir gut gefallen. Ich freue mich auf weitere Abenteuer der Karma-Jäger!

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Veröffentlicht am 31.05.2020

teils vorhersehbar, teils überraschend

Promised
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Hollis lebt mit ihrer Familie am Hof von König Jameson und genießt die Vorzüge, die dieses privilegierte Leben mit sich bringt. Auch vorher hat sie mit ihren Eltern nicht schlecht gelebt, denn sie sind ...

Hollis lebt mit ihrer Familie am Hof von König Jameson und genießt die Vorzüge, die dieses privilegierte Leben mit sich bringt. Auch vorher hat sie mit ihren Eltern nicht schlecht gelebt, denn sie sind eine wohlhabende, angesehene Familie mit eigenem Besitz. Doch in der Gunst des Königs zu stehen, schadet natürlich nie. Und die Aufmerksamkeit, die der König ihr schenkt, rückt Hollis immer mehr in den Mittelpunkt des Hoftratsches und bringt sie dem Thron der Königin Stück für Stück näher. Doch diese Position bringt nicht nur schöne Momente mit sich.

Wer sich nicht zu früh was vorwegnehmen lassen möchte, sollte vielleicht den Klappentext lieber nicht lesen und sich auch das Cover nicht so genau ansehen! Es ist echt schade, weil eine Entwicklung im Buch offen gelegt wird, die sich zwar recht früh andeutet, die man aber eben ganz zu Beginn noch nicht kennt. Dadurch ist der Start ins Buch zwar nicht direkt uninteressant, aber man ahnt eben schon, dass es sich vermutlich nicht so entwickeln wird, wie es sich zunächst scheint.

Der Schreibstil von Kiera Cass ist flüssig und lässt sich leicht lesen. Ich war schnell in die Geschichte eingetaucht und konnte der Handlung gut folgen. Man erfährt viel von dem Leben am Hof, Veranstaltungen, Hierarchien, angemessenem Verhalten und all diesen Dingen, die für Hollis im Umgang mit dem König und den anderen Höflingen wichtig sind. Es waren interessante Einblicke in das Leben unter König Jameson. Auch der Vergleich mit den anderen Reichen hat mir gut gefallen. Nach und nach lernt man neben Hollis, die die Geschichte aus der Ich-Perspektive schildert, noch weiter Figuren kennen, die für die Handlung von Bedeutung sind. Einige von ihnen sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen, wer genau das war, möchte ich aus Spoilergründen hier aber nicht verraten. Die Protagonistin begleitet man während der gesamten Geschichte sehr intensiv und bekommt Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt, die immer wieder ein wenig durcheinander gerät. Auf sie kommen einige Herausforderungen zu und gesellschaftliche Erwartungen, die sie versucht zufriedenstellend zu erfüllen. Die meiste Zeit an ihrer Seite ist dabei Delia Grace.
Allerdings hat mich besonders im ersten Abschnitt des Buches die Nutzung des Namens „Delia Grace“ genervt. In jedem zweiten bis vierten Satz steht der Name, vollständig ausgeschrieben. Als Freundin und Zofe ist sie ohne Frage wichtig für Hollis und die Entwicklungen, aber man hätte sie ja auch einfach öfter als Freundin, Zofe oder Ähnliches bezeichnen können. Im Verlauf des Buches wurde das besser, auch weil Delia Grace nicht mehr dauerhaft präsent ist, auch wenn sie durchweg eine wichtige Position einnimmt. Auch das Verhalten von Hollis Freundin hat mich an der einen oder anderen Stelle ein wenig unzufrieden gestimmt. Aber auch die Protagonistin selbst mochte ich nicht in jedem Detail. An sich ist sie eine interessante Person, die in die wohlhabende Gesellschaft hineingeboren wurde, die Gepflogenheiten kennt und trotzdem nicht jeden Aspekt daran mag. Ihre Herangehensweise an einige Sachen ist jedoch etwas speziell und ich habe mich manchmal schon gefragt, wieso sie reagiert, wie sie es tut. Allerdings spielen natürlich auch die Erwartungen der anderen eine Rolle und die Dinge, die ihr in Aussicht gestellt werden, wenn sie sich auf eine bestimmte Weise verhält. Schön fand ich aber, dass auch immer wieder ihr wahrer Charakter durchkommt und sie sich nicht auf jede erdenkliche Art und Weise verbiegen lässt. Manchmal ist sie einfach nur Hollis. Und auch wenn sie ein Stück weit eine Maske trägt, so kann man größtenteils, aus dem Kontext heraus, schon verstehen, wieso sie so handelt. Einige Passagen fand ich dennoch seltsam.
Besonders gern mochte ich die Abschnitte, in denen Hollis nicht unter Zwang und Druck steht, frei handelt und entscheidet und irgendwann auch die Konsequenzen annimmt, die ihr Verhalten eben mit sich bringen könnte.

Ein Teil der Handlung war abzusehen und hat sich immer wieder angedeutet, es gab jedoch auch eine enorme Wendung, mit der ich überhaupt nicht gerechnet habe. Dadurch dreht sich die Entwicklung in der Geschichte komplett. Es kam ohne große Ankündigung und plötzlich steht die Welt Kopf, auf eine ganz andere Weise, als sonst. Und dass ich dort so überrascht und teilweise auch geschockt wurde, mochte ich. Ob ich die Wendung an sich so richtig mag, da bin ich aber echt immer noch unschlüssig. Es war ziemlich extrem und heftig und damit irgendwie gut und unerwartet, vielleicht aber auch einfach etwas zu derb. Ich bin auf jeden Fall nun gespannt, wie es weiter gehen wird. Die Karten wurden jetzt noch mal ganz neu gemischt und es gibt verschiedene Wege, auf denen es nun weitergehen könnte.

Das Setting ganz allgemein erinnert schon ein wenig an Selection, aber es gibt kein Auswahlverfahren oder diese Dinge, wie man es aus der anderen Reihe der Autorin kennt.
Fazit

Ein Auftakt, der mich mit gemischten Gefühlen zurück lässt. Auf der einen Seite hat mir der Einblick in das Hofleben und die Verhältnisse in den unterschiedlichen Reichen gut gefallen. Es gibt viele Charaktere, von denen einige richtige fies und andere total interessant oder liebenswert sind. Hollis hat Ecken und Kanten und auch wenn ich nicht jede ihrer Eigenarten und Verhaltensweisen mag, so war sie auf jeden Fall eine Protagonistin mit der es nicht so schnell langweilig wird. Die Wendung im letzten Abschnitt des Buches dreht die gesamte Handlung und öffnet für die Fortsetzung verschiedene Wege. An sich mag ich das, aber die Wendung an sich war schon sehr krass… und ich kann mich einfach nicht entscheiden, ob ich das in der Form gut und angebracht fand.

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Veröffentlicht am 12.05.2020

schöner Abschluss der Reihe

Die Prinzessinnen von New York - Secrets
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Band 4: meine Rezension kann kleine Spoiler auf die anderen Bücher enthalten!

Man sollte auf jeden Fall mit Vorwissen in diesen Band gehen, es ist in den ersten drei Bänden schon sehr viel passiert und ...

Band 4: meine Rezension kann kleine Spoiler auf die anderen Bücher enthalten!

Man sollte auf jeden Fall mit Vorwissen in diesen Band gehen, es ist in den ersten drei Bänden schon sehr viel passiert und auch wenn einige Dinge wieder aufgegriffen und wiederholt werden, würde man doch viel von der Geschichte verpassen. Zum Füllen von kleinen Erinnerungslücken empfand ich die Rückblenden, die es gab, jedoch als gut und auch ausreichend.

Sich in der New Yorker Gesellschaft um Jahr 1900 zu behaupten ist nicht leicht. Wer nicht auf den besten Empfängen und Festen tanzt und sich präsentiert, wie es alle von einem erwarten, der kann auch schnell ins Abseits gespielt werden. Denn Intrigen, Lügen und Lästereien warten an jeder Ecke, dafür muss man gar nicht viel vollbringen.
Auch die Familie Holland kann ein trauriges Lied von all den Entbehrungen und Intrigen singen. Kaum schien eine Schwierigkeit halbwegs überstanden zu sein, taucht von irgendwo die nächste auf. Entweder von außen oder aber von innen heraus, wenn Wünsche und Träume doch stärker sind, als alle gesellschaftlichen Zwänge, denen man eigentlich untersteht.
Auch für Diana Holland hat sich alles geändert in den letzten Monaten. Kaum hat sie ein bisschen vom Glück gekostet, floss es ihr auch schon wieder durch die Finger. Doch die junge Frau ist noch nicht bereit aufzugeben. Aber kann sie wirklich erreichen, wonach sie sich sehnt bei all den Problemen, die sich vor ihr auftürmen?

Wie auch schon in den ersten drei Bänden gibt es wieder einen personalen Erzähler, der es ermöglicht, die unterschiedlichen und teilweise parallel laufenden Handlungsstränge zu verfolgen und nicht so viel von den Entwicklungen der einzelnen Charaktere zu verpassen. Die Personen, um die es sich dabei dreht, kennt man bereits aus den anderen Büchern, was mir gut gefallen hat. Auch wenn hier und da noch mal Figuren auftauchen, die bisher keine so große Rolle spielten, sind die Protagonisten doch inzwischen alle bekannt und man weiß in etwa wie sie ticken, wofür sie stehen und wofür sie berüchtigt sind. So ist es bei all den unterschiedlichen Leuten, die im Laufe des Buches auftauchen, trotzdem gut möglich den Überblick zu behalten. Die Geschichten der einzelnen Protagonisten sind alle miteinander verknüpft, einige intensiver, andere etwas indirekter, aber ganz ohne Einfluss auf den jeweils anderen und dessen Entwicklung zu nehmen, geht doch irgendwie nichts in der New Yorker High Society. Was mir insgesamt in der Entwicklung des vierten Bandes gut gefallen hat, sind die zahlreichen Überraschungen und Wendungen. Einige Aspekte entwickeln sich, wie man sie erwartet hat oder wie sie sich andeuten, aber viele andere Dinge kommen dann doch etwas anders oder aber komplett anders, als ich erwartet oder befürchtet hätte. Nicht für jeden gibt es ein Happy End und so traurig das auch für die Figuren selbst ist, es war glaubwürdig und hat mir besser gefallen, als wenn alle am Ende glücklich gewesen wären. Das hätte auch einfach nicht so richtig gepasst.

Wie auch schon im Rest der Reihe spielen Empfänge und Feierlichkeiten wieder eine Rolle. Dabei ist es immer wichtig optimal gekleidet zu sein, die richtigen Leute einzuladen, mit den richtigen zu reden, Bündnisse zu schließen, Geheimnisse aufzuschnappen und all solche Dinge. Und auch wenn es einiges an Raum einnimmt, hatte ich den Eindruck, es steht in diesem Band nicht ganz so im Vordergrund beziehungsweise sind die Ereignisse auf diesen Veranstaltungen viel mehr im Fokus, als die Anlässe selbst. So blieb etwas mehr Zeit für die Charaktere sich zu entwickeln und ihre Geschichte fertig zu erzählen, was mir gut gefallen hat.
An den Schreibstil habe ich mich inzwischen gewöhnt. Es ist alles verständlich geschildert, aber einfach nicht immer so leichtgängig, wie man es aus anderen Büchern kennt, da die Sprache teilweise natürlich der Zeit angepasst ist.Ich bin auch einfach nicht so häufig im historischen Kontext unterwegs, sonst wäre ich es vielleicht mehr gewohnt. Zum Einstieg eines jeden Kapitels gibt es wieder Ausschnitte aus Zeitungen, Briefe oder Hinweise auf das angestrebte Verhalten der gehobenen Gesellschaft. Diese stimmen einen auf die nachfolgende Handlung ein und waren für mich ein inzwischen lieb gewonnenes Element.
Fazit

Ein schöner Abschluss der Prinzessinnen von New York Reihe, die mich insgesamt gut unterhalten hat, auch wenn ich nicht so durch die Seiten gerauscht bin, wie bei manch anderen Büchern. Die Sprache und die Umgangsformen sind der Zeit angepasst, was es teilweise nicht ganz so flüssig und leichtgängig zu lesen macht. Die Charaktere sind interessant und vielseitig. Jeder bekommt seinen Platz im Buch und darf seine Geschichte erzählen. Besonders gut gefiel mir, dass längst nicht alles so kam, wie man es im Verlauf der Reihe erwartet hat. Es gab einige Überraschungen und Wendungen, die nicht für alle zu dem Glück geführt haben, das sie sich eigentlich erhofft hatten.

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