Profilbild von hexe2408

hexe2408

Lesejury Star
offline

hexe2408 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit hexe2408 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.12.2019

drei Freundinnen, eine Liste, viel Chaos und Gefühl

Stück für Stück ins Glück - Folge 05
0

Ich bemühe mich, in meinen Rezensionen keine Inhalte zu spoilern, ich empfehle aber auf jeden Fall, die Reihe von Beginn an zu lesen/hören, da die Handlung in den Folgen aneinander anknüpft und fortgeführt ...

Ich bemühe mich, in meinen Rezensionen keine Inhalte zu spoilern, ich empfehle aber auf jeden Fall, die Reihe von Beginn an zu lesen/hören, da die Handlung in den Folgen aneinander anknüpft und fortgeführt wird. Auch um die Entwicklungen zwischen den Frauen und den anderen Charakteren gut nachempfinden zu können, ist es hilfreich, wenn man ihren Weg begleitet und nicht mitten drin einsteigt.

Wie zu erwarten war, hat das Ende der vierten Folge ziemlich Auswirkungen auf die weiteren Entwicklungen zwischen den Freundinnen, denn niemand kann sich vor dem verschließen, was da nun passiert ist. Und obwohl es die Stimmung und Handlung überschattet, gibt es ihnen auch neue Motivation und Kraft für weitere Abenteuer.
Über einige ihrer Wünsche und Aktionen kann man wohl nur den Kopf schütteln, aber wenn man daran denkt, wie jung wie waren, als sie ihre Liste erstellt haben, die sie nun nach und nach abzuarbeiten versuchen, muss man sich natürlich auch nicht wundern. Die Gedanken waren dort eben noch etwas anders geartet.
Besonders schön finde ich, dass es doch immer wieder unerwartete Wendungen und Entwicklungen gibt, Momente zum Schmunzeln, zum Wundern, zum Ärgern oder Fassungslos sein, aber am Ende wirkt es doch wie mitten aus dem Leben gegriffen und passt irgendwie zu den drei Chaosfreundinnen. Auch wenn man nie so genau weiß, mit welcher Idee sie als nächstes um die Ecke kommen, rutscht es nicht ins Unmögliche oder völlig Absurde ab. Jede trägt auf ihre Art dazu bei, dass es weiter geht und nie langweilig wird. Parallel zu ihren Listen-Erfahrungen bemüht sich aber auch jede Frau, ihr eigenes Leben in geordnetere Bahnen zu lenken – mal mehr,mal weniger erfolgreich. Es ist auf jeden Fall schön zu sehen, wie jede der Frauen versucht ihren Weg zu gehen und sie sich von den Rückschlägen nicht komplett unterkriegen lassen, auch wenn sie nicht immer die Kraft haben, sofort weiter zu machen.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass es auch sehr angenehm wäre, die Geschichten der Reihe zu lesen, trotzdem bin ich bisher bei den Hörbüchern geblieben. Es macht die Charaktere und die Erlebnisse noch mal viel lebendiger und durch die sehr angenehme Stimme und die tollen Anpassungen zum Unterscheiden der Figuren, macht es mir viel Spaß den Hörbüchern zu lauschen. Auch die Veränderungen in der Atmosphäre und die Emotionen werden gut transportiert und wirken sehr authentisch. Ich freu mich schon auf die nächste Folge, denn auch das Ende von Folge 5 verspricht wieder Zoff und erneutes Chaos.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.12.2019

drei Freundinnen, eine Liste, viel Chaos und Gefühl

Stück für Stück ins Glück - Folge 04
0

Da sich die Handlung direkt auf die Vorgängerfolgen bezieht, sollte man am Anfang beginnen, auch wenn es immer mal wieder kleine Hinweise auf die vorangegangenen Ereignisse gibt

Die Handlungsstränge laufen ...

Da sich die Handlung direkt auf die Vorgängerfolgen bezieht, sollte man am Anfang beginnen, auch wenn es immer mal wieder kleine Hinweise auf die vorangegangenen Ereignisse gibt

Die Handlungsstränge laufen parallel zueinander und führen einen in dieser Folge an ganz unterschiedliche Orte. So kann man die Leben der drei Freundinnen getrennt voneinander verfolgen, auch wenn es immer wieder Berührungspunkte und Verbindungen gibt, sie miteinander telefonieren, sich treffen und neue Pläne schmieden.
Für Dani, Lu und Kate läuft nach wie vor nicht alles, wie sie es sich gewünscht hatten. Es gibt neue Schwierigkeiten, neue Herausforderungen, neue Wünsche, die sie sich erfüllen und neue Verwünschungen, die sie dem einen oder anderen hinterher rufen wollen. Umso weiter man in den Folgen voranschreitet, umso ernster, aber auch witziger wird die gesamte Geschichte. Auf der einen Seite erleben die Freundinnen Dinge, die sie vielleicht ohne ihre Wunschliste niemals in Angriff genommen hätten, auf der anderen Seite holt sie aber auch ihr Leben und die Realität immer wieder ein. Die Kombination aus unbeschwerten Momenten, traurigen Passagen, chaotischen Missgeschicken und Selbstzweifeln sorgt für Unterhaltung und Abwechslung. Gleichzeitig werden die Charaktere damit auch noch lebendiger und authentischer.
Nach wie vor finde ich die Sprechweise, Betonung und Veränderungen in der Stimmlage sehr angenehm, ausdrucksstark und einfach passend für die Charaktere, die dargestellt werden sollen. Durch die Anpassungen kann man die Figuren unterscheiden und ihre Eigenarten werden unterstützend herausgearbeitet. Die unterschiedlichen Emotionen werden gut transportiert und für den Hörer greifbar, meistens fühlt man sich, als würde man irgendwo neben den Freundinnen stehen und die Handlung selbst verfolgen.
Das Ende der vierten Folge ist für den Fortgang der Reihe von großer Bedeutung, da sich ein möglicher Wendepunkt andeutet. Sehr spannend gestaltet, auch wenn man als Leser/Hörer von dem „Geheimnis“ schon wusste. Ich bin neugierig, wie es danach nun weitergehen wird, ob die Zusammenkünfte intensiver oder doch überschattet werden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.12.2019

emotionale Geschichte mit tollen Charakteren

Save Me
0

Ruby ist Dank eines Stipendiums Teil des Maxton-Hall-Colleges geworden. Eine Welt, in die sie eigentlich nicht recht passt. Denn während für sie nur die Schule, ihre Qualifikationen und das große Ziel ...

Ruby ist Dank eines Stipendiums Teil des Maxton-Hall-Colleges geworden. Eine Welt, in die sie eigentlich nicht recht passt. Denn während für sie nur die Schule, ihre Qualifikationen und das große Ziel in Oxford zu studieren, zählen, interessieren sich viele andere Schüler nur für Reichtum, Macht und die nächste exklusive Party. Ruby versucht so wenig wie möglich aufzufallen und bis sie zufällig von etwas erfährt, was alles verändert, ist ihr das auch gut gelungen. Doch plötzlich rückt sie in den Fokus einer einflussreichen Familie und kann sich den Blicken, Fragen und Intrigen nicht mehr komplett entziehen.

Der Schreibstil von Mona Kasten ist sehr angenehm und flüssig und wird im Verlauf der Geschichte zunehmend emotionsgeladener. Durch die zwei Ich-Perspektiven ist man nah an den Protagonisten und erlebt ihre Gedanken, Zweifel und Hoffnungen sehr intensiv mit. So wird auch das Wechselspiel zwischen den Charakteren noch deutlicher und man erfährt neben dem, was sie ihrem Gegenüber verraten, auch die Dinge, die sie sich nur denken. Die Sticheleien, Dialoge und das hinter dem Rücken des anderen fluchen, hat mir gut gefallen. Für den Leser wird schnell greifbar, was in Ruby und James vorgeht, wie sehr der jeweils andere sie auf die Palme bringt und dass vielleicht doch gar nicht alles am Gegenüber so grenzenlos blöd ist, wie sie alle glauben lassen wollen

Besonders bei den Abschnitten, in denen man James begleitet, wird deutlich, dass er mehr Facetten hat, als er zunächst präsentiert. Hinter der Maske des arroganten Schönlings steckt so viel mehr. Nach und nach bekommt man Einblicke in sein Leben, die darin enthaltenen Pflichten und den Druck, der auf ihm lastet. Je nachdem, wer ihn umgibt, ist auch sein Verhalten sehr wechselhaft. Er bemüht sich die Anforderungen an ihn zu erfüllen und den Menschen zu geben, was sie von ihm erwarten.
Ruby ist sehr ehrgeizig und in dem, was sie will uns vor hat sehr konstant und gefestigt. Sie bemüht sich ihr Privatleben und die Schule zu trennen, da sich diese Welten nur schwer vereinen lassen. Ruby ist gut organisiert und schlagfertig, aber auch angreifbar, besonders auf der emotionalen Ebene. Auch bei ihr bekommt man Einblicke in die Familie, ihre Pläne, Gedanken und Wünsche und auch die Gründe, wieso sie die Bereiche ihres Lebens so strickt trennt.
Auch wenn Ruby sich nicht so extrem entwickelt, wie James, so spürt man doch, dass etwas mit ihr passiert. Die Ereignisse prägen sie und führen auch bei ihr zu einer Entwicklung. Vor allem aber schafft sie es durch ihre ehrliche Art und ihr gutes Herz ein paar der Eispanzer der anderen aufzuweichen. Vertrauen und Zuversicht waren bei einigen der Charaktere nicht unbedingt an der Tagesordnung und so sind sie Ruby gegenüber zunächst eher misstrauisch als aufgeschlossen.

Umso weiter die Geschichte voran schreitet, umso aufwühlender und emotionaler wird es. Für die Protagonisten ist es eine ziemliche Achterbahnfahrt, die man intensiv begleitet. Mir fiel es recht leicht, mich in die Figuren hinein zu versetzen und mit ihnen zu fühlen, mich mit ihnen zu freuen oder zu leiden. Es gibt zahlreiche Sorgen, Ängste und Probleme zu wälzen, aber auch die positiven Momente kommen nicht zu kurz. Immer wieder wird deutlich, wie wichtig Freundschaft, Beistand und Zusammenhalt ist- auch wenn nicht jeder das gleiche darunter versteht.
Das Ende ist an einer sehr bewegenden Stelle gewählt, so dass ich unbedingt gleich weiter lesen wollte, um zu erfahren, wie es mir Ruby, James und den anderen Figuren weiter geht.
Fazit

Ein toller, emotionsgeladener erster Band, der einen gut in die Welt der Maxton-Hall eintauchen lässt. Die Welten, die dort aufeinander prallen, könnten kaum verschiedener sein. Das bietet ordentlich Potenzial für Streit und Unstimmigkeiten, aber auch die Möglichkeit voneinander zu lernen und über den Tellerrand hinaus zu schauen. Die sympathischen Figuren haben mich zum mitfühlen animiert und ich bin sehr neugierig, wie es weiter gehen wird. Ein großartiger Auftakt der Reihe, der mich von Beginn an mitgenommen hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.11.2019

schöne Grundidee, nicht so optimale Umsetzung

Ein Schweinebär im Schlafanzug
0

Jules Bruder Sascha wir von den Eltern regelmäßig „Schweinebär“ genannt. Denn Sascha sieht nach dem Essen aus wie ein Dreckspatz und seinem Umfeld ergeht es nicht viel besser. Immer und immer wieder fällt ...

Jules Bruder Sascha wir von den Eltern regelmäßig „Schweinebär“ genannt. Denn Sascha sieht nach dem Essen aus wie ein Dreckspatz und seinem Umfeld ergeht es nicht viel besser. Immer und immer wieder fällt das Wort „Schweinebär“, bis Sascha eines morgens dann wirklich einer ist…ein Schweinebär.

Der Schreibstil ist einfach und gut verständlich gehalten. Kurze Sätze, wenig Verschachtelungen, eine große Schrift und eine leichte Wortwahl machen es auch für jüngere Leser möglich, der Geschichte zu folgen oder sie ab einem gewissen Alter selbst zu lesen. Die Illustrationen im Buch haben mir gut gefallen, sie unterstützen das Geschehen und lassen die Personen und Erlebnisse lebendig werden. Man kann sich gut vorstellen, wie die Figuren aussehen und vor welchen Problemen sie im Laufe des Buches stehen. Jule, die zehnjährige Schwester von Sascha, schildert die Geschichte, was ich ganz passend fand.
Am Ende des Buches gibt es noch einen Bereich mit Mitmachseiten, auf denen man Dinge finden soll oder ausmalen kann. Ich finde es immer etwas befremdlich in Büchern rum zu malen, aber Kindern wird es sicherlich Spaß machen.

Insgesamt bin ich aber doch nicht so ganz glücklich mit der Geschichte. Es gab in der Handlung schon witzige Passagen, denn Sascha richtet als Schweinebär natürlich ziemlich großes Chaos an. Außerdem darf er nicht entdeckt werden und auch sein gewachsener Appetit stellt die Familie vor Schwierigkeiten. Es ist ganz nett Jule und ihre Familie dabei zu begleiten, wie sie versuchen den Schweinebären zu lenken und zu leiten und was dabei so schief geht.

Achtung Spoiler!
Allerdings finde ich die Botschaft hinter der Handlung nicht so richtig gelungen. Der Appell sich gut zu überlegen, was man sich so wünscht oder worüber man schimpft, richtet sich ja hier eher an die Eltern und nicht an die Kinder. Das kann man sicherlich übertragen und auch auf die Kinder ummünzen, denn auch sie sollten sich natürlich andere Menschen nicht einfach anders wünschen. Jeder ist, wie er ist und das ist bis zu einem gewissen Maß sicherlich auch gut so. Nur kam mir der Aspekt von Toleranz und Akzeptanz fast etwas zu kurz, weil die Endkonsequenz für mich persönlich einfach die Falsche war. Sicher sollten die Eltern lieber ihren Sascha haben wollen, wie er eben ist, anstatt einen Schweinebären im Haus. Aber einen Siebenjährigen essen zu lassen, wie ein kleines Schwein, weil das immer noch besser ist, als wenn er wirklich eins wäre, finde ich doch eher fragwürdig. Mit sieben Jahren sollte man vielleicht doch schon ein paar Verhaltensregeln beherrschen oder sie, gemeinsam mit der Familie, eben erlernen und nicht weiterhin alles in einen Saustall verwandeln, nur weil man was gegessen hat.
Fazit

Die Grundidee der Geschichte hat mir schon ganz gut gefallen, die Gestaltung mit den Illustrationen mochte ich ebenfalls, aber ich fürchte, es bleiben einfach nicht die richtigen Sachen im Kopf der kleinen Leser hängen. „Ich darf rumsauen, Mama und Papa haben mich ja trotzdem lieb“ -ist es das, was wir daraus ziehen sollten? Natürlich sollten Eltern ihre Kinder lieben, auch wenn mal was schief geht und man sollt auch seine Mitmenschen nicht meiden, nur weil sie das eine oder andere vielleicht nicht so gut können, für mich kam das aber irgendwie nicht so optimal rüber.

Veröffentlicht am 29.11.2019

tolle Charaktere, gefühlvolle Passagen, gemeiner Cliffhanger

Bring Down the Stars
2

Connor und Weston sind seit ihrer Schulzeit unzertrennlich. Eher durch einen Zufall verbunden profitieren nun beide von ihrer engen Freundschaft und den Fähigkeiten und Möglichkeiten des jeweils anderen. ...

Connor und Weston sind seit ihrer Schulzeit unzertrennlich. Eher durch einen Zufall verbunden profitieren nun beide von ihrer engen Freundschaft und den Fähigkeiten und Möglichkeiten des jeweils anderen. Bisher war das auch nie ein großes Problem. Ohne die Unterstützung von Connors Familie wäre es für Weston nicht möglich, den Weg am College einzuschlagen und ohne Weston wäre es für Connor bei so manchem Aufsatz wohl schwer geworden. Doch als nun eine junge Frau ins Spiel kommt, stehen die Dinge doch ein wenig anders. Connor benötigt Unterstützung bei Autumn, die Weston ihm gewährt, bis zu einem gewissen Punkt. Allerdings wüten nicht nur in einem der jungen Männer Gefühle, die ihr gesamtes Leben verändern könnten…

Der Schreibstil von Emma Scott ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Es kam mir nicht vor, als hätte das Buch fast 400 Seiten, da ich wirklich zügig durch die Geschichte gerauscht bin. Auch wenn die Handlung nicht ganz so ergreifend und berührend ist, wie „All In“, so empfand ich den Stil schon als emotional. Die Figuren sind immer wieder unterschiedlichen Situationen ausgesetzt, die sie sehr beschäftigen und bewegen, die sie zum Nachdenken, teilweise auch umdenken bringen. Und auch die sich entwickelnden Verbindungen zwischen den einzelnen Charakteren sorgen immer wieder für verzwickte Momente. Besonders das Ende ist sehr aufwühlend und ich möchte am liebsten direkt weiter lesen, um zu erfahren, wie es nun weiter geht. Das ist von der Autorin wirklich geschickt angelegt, einen im spannendsten Augenblick mit all seinen Fragen und Gedanken allein zu lassen.

In der Geschichte begleitet man fast abwechselnd Autumn und Weston und erhält so sehr intensive Einblicke in ihre Leben, ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Da auch Connor viel Zeit mit den beiden verbringt, erfährt man auch über ihn viele Dinge, insgesamt jedoch etwas weniger, als bei Wes und Autumn.
Die Einblicke bei Wes beginnen schon in seiner Kindheit, was sehr hilfreich war um zu verstehen, wieso er teilweise so schroff und abweisend reagiert und wieso er sich Einiges selbst verbietet. Die Erlebnisse haben ihn sehr geprägt und geformt und auch wenn es total traurig ist zu verfolgen, wie sehr ihn das verändert hat, so ist es doch auch nachvollziehbar. Wes war in der Geschichte mein Lieblingscharakter, vielleicht gerade weil er teilweise so verloren und in sich selbst gefangen wirkt. Er ist manchmal sehr wortkarg und wirkt unfreundlich, hat aber auch eine unglaubliche Tiefe, ist intelligent und kann sehr tiefgründige Gespräche führen, wenn er sich denn darauf einlässt. Außerdem beobachtet er seine Mitmenschen genau und kann sich oft besser in sie eindenken und rein fühlen, als so manch anderer.
Connor ist da von einem ganz anderen Schlag. Er kommt aus wohlhabendem Hause und musste sich nie so existentielle Gedanken machen, wie Wes und Autumn. Dafür bekommt er anderen Druck von seinen Eltern und darf seinen Wünschen und Vorstellungen ebenfalls nicht einfach nachgehen. Auch wenn er zu Beginn manchmal wie ein arroganter Idiot rüber kam, so konnte man auch ihn im Verlauf doch besser kennen lernen und es werden einige Aspekte gezeigt, die auch bei ihm verstehen lassen, warum er sich vielleicht so entwickelt hat, wie er es getan hat.
Autumns Geschichte beginnt zwar erst auf dem College so richtig, da sich da ihr Weg mit dem der beiden Männer kreuzt, aber auch von ihr erfährt man das eine oder andere aus der Vergangenheit in ihren Gesprächen mit verschiedenen Personen. Auch wenn man sie in mancher Hinsicht vielleicht als naiv bezeichnen kann, so war auch ihr Verhalten schon verständlich. Manchmal möchte man die Dinge eben so sehen, wie man sie sich wünscht, auch wenn einige Aspekte dagegen sprechen und Zweifel aufkommen. Ich möchte da jetzt nicht so vorweg greifen, aber insgesamt fand ich auch ihre Entwicklung durchaus nachvollziehbar.
Auch wenn ich nicht jede Entscheidung der Charaktere gut heiße und selbst vielleicht anders gehandelt hätte, so fand ich ihr Verhalten doch passend für sie selbst. Die Protagonisten entwickeln sich zwar in gewisser Weise, bleiben sich selbst jedoch dabei treu und fallen nicht plötzlich aus irgendwelchen Mustern heraus. So sind ihre Entscheidungen durchaus nachvollziehbar und fügen sich stimmig in die Handlung ein. Die Protagonisten sind liebevoll ausgearbeitet und werden greifbar. Umso gespannter bin ich nun darauf, wie sie sich im zweiten Band weiter entwickeln werden.

An der einen oder anderen Stelle hätte ich mir ein klein wenig mehr Tempo in der Geschichte gewünscht, da es Passagen gibt, an denen man eher auf der Stelle tritt. Allerdings sind auch diese Szenen nicht unwichtig, da sie den Charakteren den Raum geben, sich zu entwickeln, zu erklären oder neu zu sortieren. Gegen Ende des Buches gibt es noch mal eine Wendung, die der Handlung eine neue Richtung gibt und damit auch die Geschwindigkeit aufgrund der steigenden Dramatik anzieht. Diese Wendung kam zwar nicht ganz überraschend, gibt der Geschichte insgesamt jedoch noch mal ganz neue Aspekte und Möglichkeiten.
Fazit

Eine schöne Geschichte mit tollen, glaubwürdigen Charakteren, die alle ihre Eigenheiten und Besonderheiten mit einbringen dürfen. Auch wenn ich nicht so tief berührt war, wie bei anderen Büchern der Autorin, empfand ich die Geschichte als gefühlvoll und es gab auch immer mal wieder Passagen, die nachdenklich stimmen oder aufwühlen. Besonders spannend und bewegend sind die Ereignisse zum Ende des Buches. Ich möchte am liebsten weiter lesen, um gleich zu erfahren, wie es nun mit den Charakteren weitergeht und was ihr weiterer Weg noch für sie bereithält.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Charaktere
  • Cover
  • Erzählstil
  • Gefühl/Erotik