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Veröffentlicht am 02.08.2023

gute Mischung, besondere Atmosphäre im finnischen Winter

Schatten – Der Pakt (Schatten 1)
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Als Pete im Kaufhaus in der Schlange für den Weihnachtsmann ansteht, kommt er sich mit seinen 13 Jahren ein wenig fehl am Platz vor. Was soll der Kaufhausweihnachtsmann schon für ihn tun? Immerhin möchte ...

Als Pete im Kaufhaus in der Schlange für den Weihnachtsmann ansteht, kommt er sich mit seinen 13 Jahren ein wenig fehl am Platz vor. Was soll der Kaufhausweihnachtsmann schon für ihn tun? Immerhin möchte er nicht ein neues Spielzeug oder Handy haben, sein Wunsch ist viel größer, viel wichtiger. Er möchte seiner besten Freundin Sara helfen, die unheilbar krank ist. Kurz bevor er doch noch flüchten kann, ist er dann an der Reihe und da er nichts zu verlieren hat, flüstert er dem Mann seinen Herzenswunsch ins Ohr. Niemals hätte er wartet, was dann passiert. Nach einem nächtlichen Besuch von einer düsteren Kreatur ist klar: Sara wird wirklich gesund. Der Preis, den Pete dafür zahlt, scheint klein und nicht der Rede wert zu sein. Doch bald stellt der Dreizehnjährige fest, dass man ohne seinen Schatten eben doch nicht mehr so ganz man selbst ist. Gemeinsam mit Sara schmiedet Pete einen Plan, um die Schatten zurück zu holen, denn er ist längst nicht der einzig, dem sein Schatten fehlt...

Die Aufmachung des Buches gefällt mir richtig gut. Schon das Cover vermittelt einen geheimnisvollen, düsteren Eindruck, der auch innerhalb der Geschichte immer wieder zum Tragen kommt. Die Illustrationen sind richtig toll, mir gefällt der Stil sehr und ich mag auch, dass sie eher farbreduziert sind. Viel in Grautönen bzw. eher dunkel gehalten mit kleineren Farbakzenten. Das passt gut zur Geschichte und macht die Bilder besonders atmosphärisch. Die Handlung wird damit gut unterstützt, vieles wird noch lebendiger und besser vorstellbar und auch der kleine Gruselfaktor, der immer wieder mitschwingt, wird noch unterstützt. Da das Buch im finnischen Winter spielt, wird bei den Illustrationen auch gut mit dem Wetter und den unterschiedlichen Lichtverhältnissen gespielt, was ich ebenfalls sehr mochte.
Die Kapitel sind kurz, so dass man gut auch Pausen beim Lesen einlegen kann und gleichzeitig das Gefühl hat, flott voranzukommen. Gedankengänge, die Pete sich notiert, sind anders formatiert, so dass diese einem auch direkt ins Auge springen.
Von der Sprache ist es einfach gehalten, so dass es auch für Lesende ab 10 Jahren verständlich sein sollte. Man erlebt die Geschichte durch einen personalen Erzähler. Die meiste Zeit ist man mit Pete unterwegs, es gibt aber auch Kapitel, in denen man andere Charaktere begleitet, wie Uudit, die Schattenflickerein. Damit wird die Handlung noch etwas komplexer und man erhält mehr Überblick über die Dinge, die in einem Zusammenhang zueinander stehen, auch wenn Pete das noch nicht überblicken kann.

Als Pete das Angebot bekommt, seinen Schatten herzugeben, denkt er sich erst mal nicht so viel dabei. Sein Wunsch, Sara gesund zu machen, überwiegt. Als er dann aber seinen Schatten verloren hat, wird ihm nach und nach klar, was es wirklich bedeutet und wie sehr ihn das verändert. Mit seinem Schatten ist auch ein Teil seines Selbst verschwunden und was zurückgeblieben ist, kann er selbst nicht unbedingt leiden – auch wenn er etwas braucht, um was zu merken. Mit der Zeit entdeckt Pete auch immer mehr Menschen, die keinen Schatten mehr haben und achtet genau darauf, wie sie sich verhalten und auch, wie sie sich vielleicht verändert haben, sollte er sie vorher schon gekannt haben. Das ist für ihn sehr erschreckend, auch wenn die Auswirkungen nicht bei jedem gleich sind. Unmöglich kann es so weitergehen, dass immer mehr ihren Schatten verlieren, deswegen wollen Sara und er etwas tun, um die Entwicklung aufzuhalten. Ob das gelingt und welche Abenteuer sie dafür bestehen müssen, erfährt man dann wohl erst in der Fortsetzung.
Im Auftakt benötigt es etwas Zeit, bis sich dann mehr erschließt, was eigentlich los ist, dass mehr dahintersteckt und wie weitgreifend die Entwicklung inzwischen schon zu sein scheint. Manche Dinge bleiben auch noch offen, aber da es eine Fortsetzung gibt, ist das auch nicht verwunderlich.
In die Handlung eingeflochten werden auch soziale Aspekte, Bereiche der Politik und des Weltgeschehens. Im Hauptfokus stand für mich aber die Freundschaft zwischen Pete und Sara, die nicht immer gleich ist und auch von den Veränderungen durch den Schattenverlust geprägt wird. Und eben das, was es mit Pete selbst macht. Eingearbeitet sind auch Aspekte der finnischen bzw. nordischen Mythologie, was die Atmosphäre im Buch ebenfalls prägt.

Zwischendurch ist es auch nachdenklich und von der Stimmung eher düster. Einige der Wesen, die da so auftauchen sind etwas grusliger, denen möchte man nachts wohl nicht so gern allein begegnen. Damit ist es sicher auch nicht für jedes Kind etwa. Eine gewisse Spannung ebenfalls wird aufgebaut, begleitet von vielen offenen Fragen. Zum Ende hin wird das Tempo dann auch etwas mehr angezogen, als es vorher der Fall war.
Es gibt sehr viele Dialoge, neben den Gedankengängen. Manche der Gespräche wirkten für mich jedoch ein wenig gestelzt oder irgendwie unfertig. Vielleicht liegt das an der Übersetzung oder daran, dass man vielleicht Redewendungen als solche nicht so kennt oder nicht so versteht, wie sie im Original gemeint gewesen wären?! Hin und wieder dachte ich zumindest „äh, das war jetzt aber platt“ oder „was soll mir das jetzt sagen?“. Das hat mich aus dem Lesefluss immer ein wenig rausgerissen, auf andere mag das aber nicht so wirken oder man liest darüber hinweg. Ich fand, die gesamte Dynamik und Stimmung im Buch war auch einfach eine andere, als man es sonst gewohnt ist. Das ist ja nicht schlecht, nur eben etwas ungewohnter vom Erzählstil und der aufgebauten Atmosphäre.
Insgesamt baut die Geschichte schon eine gewisse Tiefe auf, auch durch das viele Nachdenken und in sich reinhören, auch wenn die Figuren jetzt nicht alle total detailliert ausgearbeitet werden. Immer wieder gibt es auch hoffnungsvolle Augenblicke und die Charaktere ziehen viel Kraft aus ihrer Freundschaft.

Fazit
Die Geschichte war interessant zu verfolgen und baut zum Ende hin dann auch mehr Spannung und Tempo auf. Es gibt nachdenklichere Passagen, offene Fragen, stärkere Auswirkungen des Schattenverlustes, als Pete es erwartet hätte, kleine Herausforderungen, Abenteuer, die dann in der Fortsetzung zu bestreiten sind, kleine düstere, mystische Momente und viele Dialoge, die mir manchmal von der Dynamik allerdings nicht ganz so lagen. Das Buch hat eine besondere Atmosphäre, was sicher an der Mischung der Themen und der Entwicklungen, vielleicht aber auch am Ursprungsland Finnland liegt. Mir persönlich lag der Stil nicht komplett, aber es hat trotzdem Spaß gemacht die Geschichte zu verfolgen und ich bin auch neugierig auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 18.07.2023

gelungener Auftakt, gute Mischung

Jezebel Files - Wenn der Golem zweimal klingelt
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Ashira Cohen hat es nicht immer leicht gehabt, sich mit ihrem Berufswunsch durchzusetzen. Doch inzwischen läuft es für sie als Privatdetektivin gar nicht schlecht, auch wenn die Auftragslage besser sein ...

Ashira Cohen hat es nicht immer leicht gehabt, sich mit ihrem Berufswunsch durchzusetzen. Doch inzwischen läuft es für sie als Privatdetektivin gar nicht schlecht, auch wenn die Auftragslage besser sein könnte. Als sie während eines Auftrags einen Schlag auf den Hinterkopf bekommt, wird etwas in ihr freigesetzt, womit sie als Weltige nie gerechnet hätte: Magie. Bisher dachte Ash immer, sie würde keine besitzen, nun ergeben sich zahlreiche Fragen, auf die sie zunächst keine Antworten hat. Noch dazu muss sie schleunigst versuchen, mit ihrer Magie klar zu kommen und sie zu kontrollieren, bevor diese zu schwerwiegenden Problemen führen wird. Als wäre das noch nicht genug an Herausforderung, verschwinden immr mehr Jugendliche und es gehen rätselhafte Dinge vor sich, denen sie nachgehen will und muss. Dafür muss sie sich unweigerlich mit Levi Montefiore zusammenschließen, auch wenn sie ihm eigentlich lieber aus dem Weg geht. Umso weiter die beiden ermitteln, umso mehr düstere Details kommen ans Licht…

Mir hat der Auftakt der Reihe gut gefallen und ich bin gespannt auf die Fortsetzung, die ich ganz bestimmt lesen werde. Zu Beginn wird man direkt ins Geschehen geworfen, ohne große Vorinformationen. Damit geht es zwar gleich spannend los, manche Dinge erschließen sich dadurch aber auch noch nicht gleich, da man nicht weiß, was für eine Art von Magie es gibt, wie diese angewandt werden kann, wie die Regeln und die Strukturen der Gesellschaft so aufgebaut sind. So war es zum Anfang zwar nicht uninteressant, es dauerte jedoch ein wenig, bis sich dann etwas mehr erschloss und man die Zusammenhänge aufbauen konnte. Erschwerend kommt natürlich hinzu, dass Ash selbst nicht versteht, wie es sein kann, dass sie plötzlich Magie besitzt.
Nach und nach erfährt man dann insgesamt auch mehr von den verschiedenen Magieformen, wo die Magie überhaupt herkommen und dass die Nefesh je nach Region verschiedenen „Häusern“ zugeordnet werden, die jeweils eine Art Oberhaupt haben, das die Region organisiert und kontrolliert. In Ashs Fall ist es damit Levi Monetfiore, mit dem sie sich nun wieder auseinandersetzen muss. Nicht nur, weil sie plötzlich selbst eine Nefesh ist, auch aufgrund der Sachen, die aktuell in Vancouver passieren.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive der Protagonistin geschildert, so dass man detaillierte Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt bekommt. Ich mochte die Art von ihr sehr gern, sie ist nicht unbedingt eine Menschenfreundin, bleibt gern für sich, hat nur wenige Freunde, Sarkasmus und Ironie beherrscht sie fließend, sie kann auch Beleidigungen manchmal sehr geschickt und für den Lesenden witzig verpackt rüberbringen, teilweise ist sie aber auch sehr direkt in dem, was sie so von sich gibt. Für sie ist viele neu, manches überfordert sie bzw. wirft sie aus der Bahn, die überwältigende Macht in ihr könnte zudem zu einer großen Gefahr für andere werden. Nicht so leicht, das alles zu verdauen und damit umzugehen. Ash wirft aber nicht hin, sie stürzt sich eher mitten rein, manchmal vielleicht auch etwas zu leichtsinnig, aber immer mit guten Absichten.
Ich mochte auch die Dynamik zwischen ihr und Levi, die immer mal wieder aneinander geraten, sich gegenseitig herausfordern und provozieren, sich aufziehen und necken, die aber auch als Team richtig gut zusammenarbeiten können. Eine gewisse Anziehungskraft ist auch vorhanden, auch wenn beide dem nicht wirklich nachgeben wollen. Auch die Nebenfiguren, die noch etwas mehr im Fokus standen, mochte ich gern. Es ist eine ganz coole Mischung, jeder hat so seine Macken, die er mit einbringt. Es entstehen Situationen zum Schmunzeln oder Lachen, die Geschichte wird gut vorangetrieben und man erhält neben den persönlichen Informationen auch immer noch weiteres Hintergrundwissen zu den Nefesh und den Strukturen an sich.
Oben drauf kommen dann noch ein paar andere Charaktere, die nicht alle so sehr im Mittelpunkt des Geschehens stehen, insgesamt jedoch für ein sehr gemischtes Figurenfeld sorgen.

Umso weiter die Handlung voranschreitet, umso mehr verknüpfen sich die Elemente miteinander, es wird komplexer, manche Dinge werden aufgedeckt, weitere Fragen kommen dazu, die Lage spitzt sich zu, es wird teilweise auch gefährlicher und damit actionlastiger. Die Charaktere müssen zwischendurch auch ein wenig an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gehen. Insgesamt hat mir der Verlauf der Geschichte gut gefallen, es war interessant zu verfolgen. Es hat sich aufgrund des flüssigen Schreibstils auch zügig lesen lassen. Die Charaktere und Schauplätze wurden gut vorstellbar beschrieben. Besonders mochte ich auch die Szenen, in denen Magie genutzt wurde.
Hin und wieder hatte ich allerdings das Gefühl, die eine oder andere Verbindung nicht direkt zu verstehen oder in Dialogen irgendwas verpasst zu haben, weil die Figuren da manchmal irgendwas rauslesen oder reininterpretieren, was sich mir nicht direkt erschloss. Es hat mich nicht aus dem Lesefluss geworfen, aber Fragezeichen hinterlassen. Beim Weiterlesen haben sich dann meistens irgendwann die Zusammenhänge ergeben, zwar habe ich manchmal dennoch das Gefühl gehabt, irgendwas verpasst zu haben oder eben einfach noch nicht zu verstehen, aber dem Verlauf der Handlung konnte ich trotzdem folgen.
Zum Ende des Buches hat man sicher noch nicht jedes Detail der Nefesh so komplett erfasst oder erfahren, manches wird sich sicher erst im Verlauf der Reihe ergeben, auch weil Ash sich mehr damit auseinandersetzen wird müssen, was sich für sie nun gegebenenfalls verändern wird. Ich bin neugierig, was man da noch so erfahren wird.
Fazit

Ein guter Auftakt der Urban Fantasy Reihe, der sich flüssig hat lesen lassen und mir von den enthaltenen Elementen gefallen hat. Die Protagonistin hat ihre Macken, die sie mir sympathisch machten. Sie ist nicht unbedingt ein Freund von Menschen und kommuniziert das auch immer wieder ziemlich direkt, schon allein das hat mir total gefallen. Die Mischung aus Sarkasmus, Ironie, Neckereien, Provokationen, besonders gegenüber Levi, den actionreicheren Szenen und den Einblicken zu der Magie und den Nefesh hat für mich gut gepasst und macht mit den Entwicklungen und dem Ausgang des ersten Bandes auch neugierig auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 04.07.2023

Auftakt mit Schwächen

Ravenhall Academy 1: Verborgene Magie
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Lillys Zukunftspläne standen eigentlich schon fest: sie wollte mit ihrer besten Freundin Anny Literaturwissenschaften in London studieren. Voller Vorfreude haben die beiden die kommende Zeit geplant, sich ...

Lillys Zukunftspläne standen eigentlich schon fest: sie wollte mit ihrer besten Freundin Anny Literaturwissenschaften in London studieren. Voller Vorfreude haben die beiden die kommende Zeit geplant, sich auf den gemeinsamen Umzug und alles, was sie erwarten wird, gefreut. Doch dann kommt es ganz anders. Bei einem Besuch bei ihrer Grandma erfährt Lilly davon, dass sie in einer Hexenfamilie geboren ist und sie diejenige von den Zwillingsschwestern ist, die ebenfalls Magie in sich trägt. Um den Umgang mit ihren Kräften zu erlernen und mehr über die magische Welt, andere Wesen, Heilkräuter und Zaubersprüche zu erfahren, soll Lilly fortan auf die Ravenhall Academy gehen. Verlieben stand eigentlich auch nicht auf dem Stundenplan, aber Jason übt eine starke Anziehungskraft auf die Siebzehnjährige aus, unproblematisch sind ihre Gefühle allerdings nicht.
Außerdem scheint manches an der Academy nicht mit rechten Dingen zuzugehen, es gibt unerwartet viel Zulauf für die Krankenstation und auch einige der Gespräche, die Lilly belauscht, klingen alles andere als vertrauenerweckend.

Der Auftakt der Dilogie lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück. Einige Punkte der Geschichte haben mir wirklich gut gefallen, die Verstrickungen, die sich zum Ende hin verdichten, machen neugierig auf den zweiten Band, es gab aber auch Handlungselemente, die mir nicht ganz so zugesagt haben und Aspekte, die sich mir (bisher) nicht ganz erschlossen haben.

Das Buch hat sich flüssig lesen lassen. Zwischendurch gab es kleine spannendere Momente, weite Teile der Handlung wirken aber doch recht ruhig, weil man erst mal die Welt der Hexen, die Gepflogenheiten an der Schule und die ganzen neuen Leute kennenlernt. Es zieht sich nicht unbedingt, aber es ist jetzt auch nicht so, dass für mich ein Sog entstand, dass ich unbedingt weiterlesen wollte. Die Ereignisse, die Sorge bereiten und für etwas mehr Aufregung sorgen, werden nicht so richtig intensiv verfolgt bzw. eben nicht von der Protagonistin und daher wird es eher ausgeblendet, was schade war, weil ich das sehr interessant gefunden hätte. Die Einblicke in den Ablauf an der Schule fand ich an sich zwar interessant, mir waren aber einige der Lehrmethoden doch etwas suspekt (z.B. ein Mal angeschaut und dann könnt ihr es bitte…) und vorallem war das alles immer super schnell abgehandelt. Länger als 10 Minuten scheinen manche Unterrichtsstunden nicht zu gehen. Klar kann man nun auch nicht 45 Minuten in aller Ausführlichkeit beschreiben, aber irgendwie war es doch alles sehr fix, dafür, dass die da was von mitnehmen und lernen sollten. Einblicke in die Dinge bekommt man aber trotzdem und eine grobe Vorstellung davon, wie das eine oder andere funktionieren könnte. Anderes hat sich mir nicht ganz erschlossen. Auch habe ich mich gefragt, wie gut es wohl funktioniert, wenn man die alle mit sehr unterschiedlichem Wissensstand da in den Klassen mischt. Lilly wusste ja nun gar nichts, aber die meisten anderen sind ja offen mit Magie und so weiter aufgewachsen und kennen daher schon deutlich mehr. Selbst wenn sich die Magie eben nicht mit der Geburt sofort entfaltet, fand ich das System stellenweise etwas seltsam.
Die Beschreibungen vom Handlungsort haben mir gut gefallen, man konnte sich die Academy mit der Umgebung gut vorstellen, was immer wieder für eine tolle Atmosphäre gesorgt hat. Zu Beginn des Buches gibt es eine Karte für die Orientierung und auch eine Auflistung von einigen Zaubersprüchen. Eine tolle Idee, im Print sicher auch super, im eBook war es allerdings so klein, dass ich es kaum lesen konnte.
Toll fand ich die Auszüge aus dem Grimoire, die immer wieder Einblicke in die Hexenwelt geben und auch manche Zusammenhänge erklären und besser greifbar machen. Diese befanden sich jeweils zu Beginn der Kapitel. Zwischendurch gab es auch mal kleine Auszüge aus Büchern, zur Geschichte der Hexen und solchen Dingen. Davon hätte es gern noch mehr geben können, damit hätte sich bestimmt dann auch noch mehr erschlossen.

Durch die Ich-Perspektive lernt man hauptsächlich Lilly kennen, allerdings fand ich, bleibt es manchmal eben doch auch noch ziemlich an der Oberfläche. In manchen Gesprächen taucht man dann etwas tiefer in ihre Vorgeschichte und Empfindungen ein, insgesamt blieb sie mir aber fast noch etwa zu blass, obwohl man ja die gesamte Zeit mit ihr unterwegs ist. Auch die Charaktere in ihrem Umfeld erlangen nicht unbedingt eine große Tiefe. Am meisten erfährt man noch über Jason und Elanor, die sie auf der Academy kennenlernt. Abgesehen von ihrer Grandma spielen die Personen aus ihrem Leben vor der Academy keine wirkliche Rolle mehr, was ich teilweise nicht ganz so glaubwürdig fand. Die paar kleinen Gedanken, die sie daran zwischendurch mal verschwendet, waren mir irgendwie zu wenig. Allgemein hat sie unglaublich schnell akzeptiert, dass sich ihr Leben nun eben komplett ändert. Besonders wenn man bedenkt, dass sie bei ihrer Ankunft bei ihrer Oma sehr naiv war, alle Hinweise und Andeutungen in diese Richtungen strickt von sich gewiesen hat oder einfach nicht wahrnehmen wollte, da es Magie ja nun wohl eben nicht gibt. Hinterfragt hat sie das alles erst mal nicht, obwohl man tausend Fragen hätte haben sollen. Und eigentlich wollte sie ja auch nur ein paar Wochen bleiben und nicht zwei Jahre. Wirklich erschlossen hat sich mir auch nicht, wieso ihr niemand vorher mal was gesagt hat.

Dass Lilly sich (sehr zügig) in jemanden verliebt, den sie dann nicht haben kann/darf, ist sicher ein beliebtes Motiv in Romantasy-Geschichten und hat viele Fans. Ich hätte es auch schön gefunden, wenn es einfach mal anders gewesen wäre. Abgesehen davon, dass ich auch hier noch Fragezeichen zu im Kopf habe, die ich aus Spoilergründen jetzt nicht näher definiere. Es wurden insgesamt im Buch auch so einige Klischees bedient, die für mich jetzt nicht alle hätten sein müssen.
Es gibt einige Parallelen zu Harry Potter, manche werden ganz offen angesprochen, andere sind vermutlich dann eher im Text versteckt. Da ich die Bücher nicht kenne, kann ich darauf aber keinen Bezug nehmen. Mich hat es jetzt nicht gestört, wie viel da aber nun gleich oder ähnlich war, weiß ich eben auch nicht.
Gut gefallen haben mir die verschiedenen tierischen Begleiter der Hexen und Hexer, zu denen sie eine besondere Bindung haben und diese im Verlauf auch noch stärken.

Am Ende des Buches bin ich schon neugierig, wie es weitergeht und für was es noch alles Lösungen geben wird. Zwischendurch gab es ein paar Momente, die Spannung erzeugt und Fragen aufgeworfen haben, weitere Strecken waren eher ruhig oder auf die Emotionen fokussiert, die nicht ganz unproblematisch sind. Manche der Gespräche haben mir sehr gut gefallen, weil man da mal etwas mehr Tiefe erzeugt und mehr zu den Figuren erfährt. Viele Dinge wurden mir etwas schnell abgehandelt, manches rund um die Magie und das gesamte System erschließt sich mir irgendwie noch nicht so richtig. Da dürfte es im zweiten Band gern mehr zu geben, ich fürchte aber, dafür wird vielleicht gar nicht so viel Raum sein, weil es sich mehr um die anderen Aspekte drehen wird, die da jetzt zum Schluss noch aufgeworfen wurden bzw. noch nicht zufriedenstellend bearbeitet sind.
Fazit

Ein Auftakt, der interessante Elemente enthält, mir insgesamt aber zu sehr an der Oberfläche blieb. Manche Dinge empfand ich als nicht so richtig logisch oder konnte sie einfach noch nicht greifen oder nachvollziehen, weil man dafür teilweise noch zu wenig weiß. Das Setting und die Hexenkräfte haben mir gefallen. Im Moment denke ich, ich werde auch den zweiten Band der Dilogie lesen, auch wenn ich einige Kritikpunkte hatte.

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Veröffentlicht am 25.06.2023

gute Fortsetzung mit Turbulenzen und Wendungen

Dark Sigils – Wie die Dunkelheit befiehlt
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Zweiter Band: Vorwissen zum Lesen des Bandes erforderlich. Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf den Auftakt enthalten.

Seitdem Rayne erfahren hat, dass sie Trägerin eines Dark Sigils ist, ...

Zweiter Band: Vorwissen zum Lesen des Bandes erforderlich. Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf den Auftakt enthalten.

Seitdem Rayne erfahren hat, dass sie Trägerin eines Dark Sigils ist, hat sich ihr Leben komplett gewandelt. Mit dem Sigil sind Pflichten verbunden, die sie alles andere als frei in ihren Entscheidungen machen. Außerdem ist eine Liebesbeziehung unter den Trägern verboten, die Blutlinien müssen rein bleiben. Alles nicht leicht zu ertragen für die Jugendliche, die ihr gesamtes Leben lang für Freiheit und Selbstbestimmung gekämpft hat, um sich ihren bisherigen Fesseln zu entledigen. Rayne sieht die einzige Möglichkeit, wieder mehr Freiheit zu erlangen, darin, sich der Rebellengruppe anzuschließen – problematisch, da diese und die Träger der Dark Sigils auf verschiedenen Seiten stehen. Für Rayne ändert sich erneut viel und sie kann sich gar nich sicher sein, ob ihr Weg wirklich erfolgreich sein wird. Gibt es das geheimnisvolle achte Sigil wirklich? Kann es ihr dabei helfen, sich ihre Träume zu erfüllen? Gibt es Konsequenzen, von denen bisher niemand etwas ahnt? Fragen über Fragen und kaum abschätzbare Risiken überschatten die Suche, die dann auch ziemlich anders verläuft, als Rayne gehofft hätte.

Zu Beginn des Buches gibt es eine ganz kurze Zusammenfassung einiger wichtiger Ereignisse aus dem Auftakt, die dabei helfen kann, kleine Erinnerungslücken aufzufüllen und gut wieder in die Handlung und die Welt reinzufinden. Sollte man den Auftakt nicht kennen, wird es aber wohl eher schwierig, allein daraus alle Informationen zu ziehen, die man benötigt um die Dynamik zwischen den Figuren zu verstehen und die Zusammenhänge und Entwicklungen innerhalb der Welt nachvollziehen zu können.
Es gibt dann im Verlauf des Buches hier und da noch mal kleine Hinweise und Rückblicke, diese nehmen aus meiner Sicht auch nicht zu viel Raum ein.

Das Ende des Auftaktbandes hat schon vermuten lassen, worum es im zweiten Buch gehen wird und dass der Fokus vermutlich auf einem Aspekt liegen wird, den ich in der Intensität nicht unbedingt gebraucht hätte. Es ist sicher nachvollziehbar und auch passend für ein Jugendbuch, ich denke nur, es gibt so viele Facetten in der Welt, so viel Potenzial und Dinge, die man ebenfalls in den Mittelpunkt hätte rücken können, dass es nicht unbedingt nötig wäre, so viel Raum im Buch dafür zu „reservieren“.
So kam es also nicht unerwartet, dass man sich viel mit der Liebesbeziehung beschäftigen wird, die nicht sein darf und den daraus resultierenden negativen Emotionen bei Ray. Die Gefühle von ihr und Adam spielen über den gesamten Verlauf des Buches eine Rolle, wenn auch immer mal mit etwas anderer Gewichtung und auch Veränderungen in dem, was genau sie da fühlen. Umso weiter die Geschichte voranschreitet, umso mehr andere Themen kommen dann aber auch mit dazu, es wird stellenweise sehr spannend, turbulent und dramatisch. Es müssen Entscheidungen getroffen werden, die nicht immer leicht fallen, besonders wenn man die Anzeichen dafür ignorieren muss, dass man besser nicht weiter machen sollte.
Es gab zwischendurch neue Schauplätze, die ich sehr interessant fand und die ein bisschen was Neues zu der Welt zeigten. Manche der Entwicklungen haben sich angedeutet und waren erwartbar, andere Wendungen waren überraschend und haben den weiteren Handlungsverlauf in eine andere Richtung laufen lassen. Stolpersteine, das Auftauchen von immer mehr Chaosmagie, Verluste in den eigenen Reihen, kleine Kämpfe, für die Figuren unerwartete Mitwirkung von Personen und Prophezeiungen sorgen für Spannung und Tempo innerhalb der Geschichte. Oft bleibt nicht viel Zeit, um Luft zu holen oder zu regenerieren.

Der Schreibstil der Autorin ist mitnehmend und flüssig zu lesen. Nach einem etwas ruhigeren Einstieg, nimmt das Buch dann an Fahrt auf und es geschehen im Verlauf immer wieder Dinge, die die Charaktere vor neue Probleme und Herausforderungen stellen. An vielen Stellen mochte ich die Atmosphäre im Buch richtig gern. Vor allem die düstere Chaosmagie, die manches überschattet und zeitweise sehr bedrohlich ist, sorgt für eine spannungsgeladene Atmosphäre, die ich sehr mochte.
Der Hauptteil des Buches wird aus der Ich-Perspektive von Rayne geschildert, so dass man wieder intensive Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonistin bekommt und mitverfolgen kann, wie sich ihre Hoffnungen und Sorgen so entwickeln. Man kann schon eine gewisse Weiterentwicklung bei ihr feststellen, viele Facetten, die sie bereits im ersten Band gezeigt hat, findet man hier aber wieder. Manchmal ist sie immer noch recht naiv, auch weil ihr teilweise Wissen fehlt und sie sehr bedacht ist, auf ihre eigenen Wünsche. Nicht unverständlich für eine Siebzehnjähirge, aber das große Ganze ist eben viel umfassender, als das, was sie sich so erhofft. Die Gesamtauswirkung auf die Welt kam mir manchmal in den Überlegungen der Figuren auch etwas zu kurz, obwohl zwischendurch ja doch erkennbar ist, dass es eben Bedrohungen gibt, die man nicht außer Acht lassen sollte.
Zwischendurch gibt es dann kleine Einschübe, die in die Vergangenheit gehen und die Elterngeneration der aktuellen Träger begleitet. Damit erhält man Eindrücke von der damaligen Situation, die zum Teil ausschlaggebend gewesen ist, für die Entwicklungen, die dann folgten. Die Mischung hat mir gut gefallen, zwischendurch hätte ich aber auch gern Abschnitte mit Adam gehabt, damit man auch ihn noch besser kennenlernen könnte und mehr von den Dark Sigil Trägern mitbekommen hätte, als Rayne nicht mit dabei war. Über den Verlauf des Buches erfährt man von Adam auch das eine oder andere, vor allem durch die spezielle Verbindung, die zwischen ihm und Rayne herrscht. Das macht ihn auf jeden Fall greifbarer, aber nicht komplett transparent. Zwischendurch gingen mir einige seiner Wandlungen in seinen Gedanken und Entscheidungen ein wenig zu schnell, wenn man bedenkt, wie vehement er sich vorher dagegen gestellt hat. Natürlich gibt es einige Entwicklungen, die das beeinflussen, dennoch empfand ich es teilweise als etwas zu schnell und zu extrem.

Am Ende gehen ich auf jeden Fall gespannt auf den Abschluss der Trilogie aus dem Buch. Es wird auch angedeutet, was einen im Abschluss erwarten könnte. Sicherlich wird es aber noch einiges mehr geben, als das, was hier schon geteasert wird, so war es jetzt im zweiten Band ja auch mit den turbulenten Entwicklungen und Wendungen. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich mir doch eine andere Lösung für das Problem gewünscht hätte, dass sie da angehen müssen. Zu sagen, es ist jetzt eine eher klassische Entwicklung trifft den Kern wohl nicht unbedingt, aber es hätte einfach auch andere Varianten gegeben, als immer alles auf einen Charakter zu fokussieren, vorallem wenn klar ist, dass das weitere Schwierigkeiten mit sich bringen wird.

Fazit

Eine größtenteils spannende, turbulente Fortsetzung, die einen noch tiefer in die Welt eintauchen lässt, weitere Schauplätze präsentiert, mit einigen Wendungen für Überraschungen sorgt und neugierig auf den Ausgang der Reihe macht. Mir persönlich war der Fokus etwas zu sehr auf der Liebesbeziehung, allerdings hatte ich das nach dem ersten Band bereits erwartet, das deutet sich dort schon an. Anderes bleibt dagegen dann etwas sehr im Hintergrund. Trotzdem insgesamt eine gelungene Mischung, mit vielen interessanten und überzeugenden Elementen.

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Veröffentlicht am 25.06.2023

sommerlich-leichte Jugendliebesgeschichte

Sunkissed
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Für Avery und ihre Schwester Lauren ist es nichts Neues mit ihrer Familie in den Sommerferien in ein Resort zu fahren. Dieses Mal ist es allerdings nicht am Strand sondern mitten im Wald, in der Nähe von ...

Für Avery und ihre Schwester Lauren ist es nichts Neues mit ihrer Familie in den Sommerferien in ein Resort zu fahren. Dieses Mal ist es allerdings nicht am Strand sondern mitten im Wald, in der Nähe von einem See. Ziemlich idyllisch und ziemlich frei von Internet. Für Avery eine mittlere Katastrophe. Nicht unbedingt um den Kontakt zur Außenwelt zu halten, sondern viel mehr weil sie an die ganze Musik, die sie in ihren Playlists gespeichert hat, nicht drankommt.
Dafür ist die Ausstattung des Camps sonst eher luxuriös und lässt nicht viele Wünsche übrig. Die Familien haben ihre eigenen, gut eingerichteten Hütten, es gibt viele Möglichkeiten für Aktivitäten, verschiedene Programmpunkte, an denen man teilnehmen kann und sogar eine Band beim Abendessen. Ebendiese Band weckt Averys Aufmerksamkeit und Neugier. Nicht, weil sie so unglaublich spielen, wenn die Leute vertieft in ihre Mahlzeiten sind, sondern eher wegen dem, was sie bei ihren privaten Bandproben spielen und weil ihr Brooks, eines der Bandmitglieder, ins Auge sticht. Doch dem Personal ist es verboten, sich intensiver auf die Gäste einzulassen. Und trotzdem treffen die beiden immer wieder aufeinander und beschließen, sich gegenseitig auf ihren Wegen zu unterstützen.

„Sunkissed“ ist eine sommerlich-leichte, musikgeprägte Jugendliebesgeschichte, die viel Spaß beim Lesen gemacht hat. Insgesamt eher unaufgeregt, über weite Strecken recht ruhig in der Handlung, aber trotzdem schön zu verfolgen, wie Protagonistin Avery ihren Sommer verlebt, was sie Neues probiert und welche Mauern sie niederreißt bzw. überwindet. Es gibt nicht so viele Überraschungen, die Handlung ist recht gradlinig und vorhersehbar, hier und da mal ein kleines Missverständnis oder Minidrama, ein bisschen Versteckspiel, damit nicht rauskommt, dass Avery und ihre Schwester viel beim Personal abhängen, aber ansonsten viel Fokus auf die Figuren, ihre Gedanken und Gefühle.
Besonders viel erfährt man aufgrund der Ich-Perspektive von Avery. Die Siebzehnjähirge steht kurz vor ihrem letzten Highschool-Jahr, da geht es jetzt nicht nur um Spaß im Resort, sondern auch um Zukunftspläne, die noch mal ein wenig ins Wanken zu geraten scheinen. Durch die detaillierten Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt kann man die Protagonistin ziemlich gut einschätzen und ihre Reaktionen nachvollziehen. Avery steht nicht so gern im Mittelpunkt, sie ist nicht so extrovertiert, wie ihre jüngere Schwester Lauren, insgesamt ruhiger und besonnenen. Sie mag es am liebsten, wenn es keine Konflikte gibt und passt ihr Verhalten oft entsprechend an, um keine unliebsamen Situationen heraufzubeschwören. Aber Avery nimmt auch nicht alles einfach hin, ohne dass es ihr etwas ausmachen würde. Manchmal sind es vielleicht nur kleine Auslöser, die sie verletzen oder nachdenklich machen, meistens konnte ich es aber trotzdem verstehen. Avery macht die Dinge allerdings dann lieber erst mal mit sich aus, als drüber zu reden, was es für andere manchmal schwer macht. Im Laufe des Sommers wird sie aber offener und mutiger, sowohl in dem Punkt, aber auch wenn es darum geht, Komfortzonen zu verlassen, Ängste zu überwinden und neue Dinge auszuprobieren. Brooks und sie haben sich zusammengetan, um neue Erfahrungen zu machen, sich gegenseitig zu helfen und zu unterstützen. Verlieben stand ursprünglich nicht auf dem Plan, das gab es dann gratis obendrauf. Im Verlauf des Buches kann man auch bei dem Camp-Musiker dann hinter die Fassade blicken und einige persönliche Dinge erfahren.
Auch wenn hauptsächlich Avery und Brooks im Fokus der Geschichte stehen, bekommt man auch kleine Informationen zu den anderen Charakteren, es werden neue Freundschaften geschlossen und es gab auch ein paar schöne Schwesternmomente, die mir gut gefallen haben. Der Schreibstil ist mitnehmend, leichtgängig und geprägt von den vielfältigen Emotionen, die ebenso in der Luft liegen wie die Musik, die ein großes Thema ist. Immer wieder gibt es auch schöne Dialoge, in denen die eine oder andere tolle Botschaft mitschwingt. Es war schön zu verfolgen, wie Avery ein wenig aus sich herausgeht, wie sie sich mehr traut, zu den Dingen steht, die sie denkt und will, ohne dass sie dabei von einem Tag auf den anderen eine völlig neue Person wird.

Fazit

Eine süße, sommerliche Liebesgeschichte, die mir von der Dynamik und dem Aufbau gut gefallen hat. Auch wenn die Geschichte eher ruhig und unaufgeregt daherkommt, fühlte ich mich gut mitgenommen und habe mich in dem idyllischen Setting im Camp wohlgefühlt. Eine große Portion Musik, ein bisschen Mut, eine Spur Neuanfang, ein wenig Herausforderung, eine Prise Ängste überwinden, gepaart mit einer Ladung Freundschaft, Zusammenhalt, Schwesternpower und ganz viel Gefühl.

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