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Veröffentlicht am 14.06.2019

viele Geheimnisse und Intrigen, viele offene Fragen

Nyxa 1: Das Erbe von Avalon
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Nyxa ist ein mächtiges Wesen. Doch ihr Aussehen und ihr Aufenthaltsort ist eines der bestbehütetsten Geheimnisse, denn Nyxa kann den anderen Drachen gefährlich werden und wenn jemand von ihr weiß, wird ...

Nyxa ist ein mächtiges Wesen. Doch ihr Aussehen und ihr Aufenthaltsort ist eines der bestbehütetsten Geheimnisse, denn Nyxa kann den anderen Drachen gefährlich werden und wenn jemand von ihr weiß, wird es gefährlich für sie. Um sich aus ihren Fesseln zu lösen und wenigstens für eine Weile die Freiheit zu kosten, trifft Nyxa eine folgenschwere Entscheidung, die nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das aller in ihrer Umgebung nachhaltig ändern wird.

Auf der Verlagsseite wird angegeben, dass man die Reihe unabhängig von der Elya-Reihe lesen kann, allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob man wirklich alle Zusammenhänge, Hintergründe und den Aufbau der Welt verstehen wird, wenn man kein Vorwissen hat. Die Grundhandlung kann man sicher verstehen und ihr auch gut folgen. Aber es wird doch immer mal wieder auf die Geschehnisse der anderen Reihe verwiesen, die nur sehr knapp dann zusammengefasst werden. Damit hat man auf jeden Fall einen groben Überblick, was „damals“ passiert ist, einige Elemente, die in der Welt wichtig sind, kommen aus meiner Sicht jedoch fast etwas zu kurz. Da ich nun die anderen drei Bücher kenne, kann ich nicht komplett einschätzen, ob man nicht ein paar mehr Fragezeichen im Kopf behält, wenn man nur Nyxa liest. Sollte man beide Reihen lesen wollen, empfehle ich, erst Elya zu lesen, damit man sich in Nyxa nicht selbst spoilert.

Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Nyxa geschildert, wodurch man die Protagonisten sehr gut kennenlernt und sie, ihre aufgewühlten Gedanken und Gefühle und all ihre durchdachten und überlegten Aktionen intensiv begleitet. Nur ganz zu Beginn und zum Ende des Buches erhält man Einblicke aus der Sicht anderer Personen, die viele Informationen zu der Vorgeschichte preisgeben und noch mal ein paar Geheimnisse und Rätsel lüften.
Nyxa ist, für die Verhältnisse in der Drachenwelt, sehr jung und hat den Großteil ihres Lebens hinter verschiedenen Mauern verbracht. Dadurch konnte sie nicht viele eigene Erfahrungen machen, weiß zahlreiche Dinge nicht, schätzt manche Situationen anders ein, als sie wirklich sind. Nun reicht es ihr und sie will endlich auf eigene Faust Erlebnisse machen. Dabei ist ihr durchaus bewusst, dass es gefährlich für sie und andere werden kann und sie ist bemüht ihre wahre Identität zu verbergen – mit eher mäßigem Erfolg. Nyxa ist neugierig, meistens nicht auf den Mund gefallen, aber doch immer mal wieder überfordert mit den ganzen neuen Situationen, die auf sie einprasseln. Manchmal reagiert sie naiv, was ihr im Verlauf der Geschichte dann aber sogar selbst auffällt – ein Verhalten das sicherlich auch auf ihre Unwissenheit und all die Geheimnisse zurück zu führen ist. Denn wirklich viel verraten hat man ihr nicht unbedingt und am Ende vom ersten Band hat man auch das Gefühl, dass da im Hintergrund und ohne ihr Wissen noch viel mehr Dinge abgesprochen und vorbereitet wurden. Es gibt aber auch immer wieder Momente in denen Nyxa ihren Willen und ihre Stärke beweisen kann.

Neben den zahlreichen Geheimnissen gibt es auch viel Intrigen und Manipulationen, so dass es schwer fällt, einschätzen zu können, wem man noch trauen kann. Einige Charaktere wirken erst, als wären sie aufrichtig, dann denkt man, es ist zwar anders, aber man hätte sie durchschaut und dann wendet sich das Blatt erneut. Zum Ende hin bin ich bei vielen wirklich unsicher, in welchen Verstrickungen sie mit drin hängen, wer was heimlich geplant oder größer organisiert hat und wer eigentlich auf welcher Seite steht. Langweilig wird es eigentlich nie, denn immer wieder dreht sich die Handlung, Nyxa muss sich neu orientieren, sich neuen Herausforderungen stellen und gegen all die Dinge ankämpfen, die in ihr wüten. Trotzdem gab es kleine Passagen, die mich nicht ganz so durchweg gefesselt haben, denn einiges an Chaos, besonders bezogen auf die vielseitigen Emotionen, die immer wieder auftauchen, scheinen sich zu wiederholen, zwar mit veränderten Voraussetzungen aber eben doch irgendwie ähnlich.

Der Schreibstil von Dana Müller-Braun ist angenehm und flüssig, man kann sich schnell in die Welt von Nyxa rein finden und entdeckt gemeinsam mit der Protagonistin viele Geheimnisse und Intrigen. Etwas schade fand ich, dass die komplexe Welt der Drachen nur in kleinen Auszügen vorgestellt wurde. Man erfährt zwar etwas von den verschiedenen Ebenen und Welten und den unterschiedlichen Fähigkeiten, aber an einigen Stellen hätte ich mir da doch noch etwas mehr gewünscht. Auf der einen Seite scheint Nyxa ja auch nicht über alles Bescheid zu wissen und auf der anderen Seite könnte es eben auch für die Leser, die Elya nicht kennen, vielleicht kompliziert werden, das alles zu sortieren und zu verstehen. Die Konstellation der Charaktere ist facettenreich und bringt immer wieder Wendungen, Turbulenzen, Streit, Reiberein und aufgewühlte Gefühle mit sich.
Am Ende bleiben viele Fragen offen, die Handlung steht an einem wichtigen Wendepunkt und nicht alle Ereignisse sind so richtig zu durchschauen. Man darf also gespannt bleiben, wie es weitergeht und ich hoffe, dass man über einige Charaktere dann auch noch etwas mehr erfahren wird.

Fazit
Ein interessanter erster Band, der viele Facetten von der Drachenwelt und den verschiedenen Figuren zeigt. Intrigen, Geheimnisse, Verstrickungen und drohende Gefahren machen die Handlung abwechslungsreich und erzeugen immer wieder Wendungen. Ich bin neugierig, wie es mit Nyxa und den anderen weiter gehen wird und wer sich am Ende als vertrauenswürdig erweisen wird.
Für mein Empfinden ist es auch hilfreich die Elya-Reihe zu kennen, auch wenn es vom Verlag nicht vorausgesetzt wird, Vorwissen zu haben.

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar!

Veröffentlicht am 14.06.2019

leidenschaftlich, aber langatmig und unglaubwürdie Protagonistenentwicklungen

The Mister
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Zwei Welten prallen aufeinander:
Der reiche Maxim brauchte nicht viel für seinen Status vollbringen. Geboren in einer wohlhabenden Familie stehen ihm sämtliche Wege offen und selbst wenn er sich nicht ...

Zwei Welten prallen aufeinander:
Der reiche Maxim brauchte nicht viel für seinen Status vollbringen. Geboren in einer wohlhabenden Familie stehen ihm sämtliche Wege offen und selbst wenn er sich nicht groß zum Arbeiten motivieren kann, geht es ihm finanziell nicht schlechter. Als er dann plötzlich Verantwortung übernehmen soll, ist er überfordert und zum Teil auch verärgert, dass er sich nun mit seinem Erbe auseinander setzen muss.
Auf der anderen Seite ist da die mittellose Alessia, die hart darum kämpft, endlich frei und unabhängiger leben zu können. Ihre Vergangenheit steckt ihr tief in den Knochen und bestimmt ihr gesamtes Handeln und Denken.
Als diese beiden Menschen aufeinander treffen, passieren in beide einige Dinge, die sie selbst wohl nicht erwartet hätten. Doch wie könnten ihre Leben nur zusammen passen?

Diese Geschichte lässt mich zwiegespalten zurück. Es war eine ganz nette Story mit viel Leidenschaft und ein paar kleineren Wendungen, die für kurze Spannungsmomente gesorgt haben und die man mal so nebenbei hören kann, aber wirklich gefesselt oder überzeugt hat mich die Handlung am Ende eigentlich nicht.
Ich habe „The Mister“ als ungekürzte Hörbuchvariante gehört. Das machte dann 16,5 Stunden Lesung, die für meinen Geschmack auch auf die Hälfte gekürzt hätte werden können. Der Vorteil an der ungekürzten Variante ist natürlich, dass man besser beurteilen kann, wie das Buch insgesamt ist, da einem nichts fehlt. So kam man auch in den Genuss all der langatmigen, teilweise recht handlungslosen Passagen, die einen nicht wirklich voran bringen und auch nicht viel über die Figuren verraten. Leider gab es auch sprachlich und inhaltlich immer wieder Wiederholungen, die mich auf Dauer ziemlich gestört haben. Sie wurden zwar im Verlauf des Buches weniger, hörten aber nie ganz auf. Immer wieder habe ich auf die Titelnummer gesehen, da ich mich fragte, ob die CD gesprungen ist – aber nein, es wiederholte sich einfach mal wieder.
Allerdings gab es auch Szenen im Buch, die schon interessant, tiefgründiger und spannend waren. Es gab zwischendurch kleine Wendungen, die die Figuren dazu gezwungen haben zu handeln, sich zu öffnen und doch mal mehr von sich Preis zu geben. Diese Momente haben mir ganz gut gefallen, vor allem weil man dadurch etwas intensiver in die Leben der Protagonisten eintaucht und nicht mehr nur so an der Oberfläche kratzt. Vor allem die Vergangenheit von Alessia bietet viele düstere Themen, die sie sehr geprägt haben.

Die Figuren selbst bieten auf jeden Fall Potenzial und sie entwickeln sich auch im Verlauf des Buches, nur leider nicht unbedingt ausschließlich glaubwürdig.
Maxim ist ein schwanzgesteuerter, reicher Macho, der sich eben nimmt, was er will und braucht und nicht groß über die Konsequenzen nachdenkt. Als er auf Alessia trifft, ändern sich einige seiner Ansichten, er fängt an mehr nachzudenken und sich auch seinen eigenen Herausforderungen zu stellen. Seine triebgesteuerten Gedanken erhält er sich, was vielleicht sogar glaubwürdig, aber teilweise eben trotzdem nervig ist, da er jede Situation irgendwie mit sexuellen Gedanken geschmückt bekommt. Sein im Klappentext angekündigtes „düsteres“ Geheimnis empfand ich als nicht besonders düster und wurde auch ziemlich aufgebauscht.
Doch Alessias Entwicklung hat mich mehr gestört, als die von Maxim, die in größeren Teilen sogar relativ authentisch sein könnte. Alessia ist eine sehr naive, schüchterne, unerfahrene Frau, die geprägt ist von Angst, Zweifeln, Unterdrückung und dem Wunsch, endlich etwas ändern zu können. In vielen Momenten mit Maxim spürt man ihre Vergangenheit, ihre Ängste, die Schrecken, die sie erlebt hat… Doch dann gibt es zwischendurch immer wieder Passagen, in denen sie plötzlich losgelöst, lustvoll und nahezu ungehemmt entdeckt, was die Sexwelt so zu bieten hat. Empfand ich einfach nicht als passend für das, was man sonst von ihr erfährt und präsentiert bekommt bzw. geht es einfach zu schnell.

Die Sprecher habe ich als passend für die Charaktere empfunden. Der Sprecher von Maxim hat eine sehr kraftvolle, ausdrucksstarke Stimme, die zu dem Wesen von Maxim passt. Auch vom Klang an sich fand ich die männliche Stimme angenehmer, als die weibliche. Doch auch diese passte zu der schüchternen Alessia, die sich kaum traut, jemandem in die Augen zu sehen. Für die Figur, die sie besonders zu Beginn verkörpert, war es gut ausgewählt, trotzdem war es manchmal nicht ganz einfach am Ball zu bleiben. Vor allem in den sehr erotischen, leidenschaftlichen Szenen passte der „kleines Schulmädchen-Klang“ eben nicht mehr so recht zur gehörten Handlung. Die erotischen Passagen an sich waren aus meiner Sicht jedoch ansprechend formuliert.

Fazit
Insgesamt lässt mich das Hörbuch eher enttäuscht zurück. Es war von der Handlung eine nette Geschichte für Zwischendurch, dafür aber deutlich zu lang, mit zu vielen Wiederholungen, zu vielen Bettmomenten. Einige Entwicklungen und Wendungen waren interessant zu verfolgen und haben etwas Schwung in die Geschichte gebracht und auch die Figuren dazu gezwungen, sich nicht länger hinter ihren Mauern zu verstecken. Am Ende reichte mir das aber nicht aus, neben all den langatmigen Szenen, in denen das Buch kaum voran kommt.

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar!

Veröffentlicht am 04.06.2019

leidenschaftlich; tolle, schlagfertige Protagonisten

British Knight
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Alexander Knightly ist ein Karrieremensch. Als Anwalt ist er angesehen, doch das ist ihm nicht genug. Er will nur eines: der Beste sein. Dafür opfert Alexander alles- seine Freizeit, seinen Schlaf, seine ...

Alexander Knightly ist ein Karrieremensch. Als Anwalt ist er angesehen, doch das ist ihm nicht genug. Er will nur eines: der Beste sein. Dafür opfert Alexander alles- seine Freizeit, seinen Schlaf, seine Kontakte zu Freunden. Dass sein Büro dabei im Chaos versinkt und die Buchhaltung auf seine Zuarbeit wartet, stört ihn dabei nur wenig. Doch als Violet King als seine neue Assistentin eingestellt wird, ändert sich einfach alles. Denn die Assistentin, die Knightly eigentlich gar nicht will, lässt sich nicht so einfach verscheuchen.

Durch den angenehmen, flüssigen Schreibstil fällt der Einstieg in die Geschichte sehr leicht. Man wird direkt in die Handlung geworfen und lernt dann nach und nach die Charaktere kennen. Dabei bin ich direkt neugierig geworden, was es da noch alles zu erfahren geben wird und vor allem, wie die Zusammenarbeit der Protagonisten nach dem sehr temperamentvollen Einstieg verläuft. Ich kenne die anderen Bände der Reihe nicht und hatte nicht das Gefühl, dass mir etwas an Wissen fehlt, um diesem Buch folgen zu können.

Durch die zwei Ich-Perspektiven erhält man sehr intensive Einblicke und kann sowohl Violet als auch Alexander gut kennen lernen. In ihre Gedankenwelt eintauchen zu können, eröffnet dabei einen ganz anderen Blick auf die Geschehnisse, denn beide halten einiges vor ihrem Gegenüber geheim. Besonders Alexander ist oft sehr mürrisch, stur und manchmal nicht gerade freundlich, nur mit seiner Leistung kann er glänzen und das scheint auch das Einzige zu sein, was für ihn zählt. Doch Violet lässt sich von seiner schroffen Art und dem Chaos in seinem Büro nicht einschüchtern. Sie hält dagegen, kontert und sucht sich Mittel und Wege, um ihren Job trotzdem irgendwie machen zu können. Die Herausforderung nimmt Violet nur zu gern an, besonders wenn alle glauben, sie wäre nicht zu meistern. Es gibt aber auch immer wieder Momente, in denen die zweifelt und doch ein wenig eingeschüchtert ist, auch wenn sie das Alexander gegenüber niemals zugeben würde.
Eine Kombination aus Versteckspiel, verbalem Schlagabtauch, Provokation und körperlicher Anziehung beginnt zwischen den Protagonisten und beschäftigt sie auch nach dem Aufenthalt im Büro. Obwohl Alexander und Violet so unterschiedlich sind, waren sie mir doch recht schnell sympathisch. Besonders gemeinsam ergeben sie eine sehr spannende, temperamentvolle Mischung, bei der man nie so genau weiß, was als nächstes passiert. Auch wenn es den Charakteren selbst vielleicht nicht so geht, ich habe häufiger schmunzelnd vor dem Buch gesessen und mich sehr über die schlagfertigen, teils frechen oder witzigen Antworten gefreut.

Umso weiter man im Buch voranschreitet, umso mehr fallen die Mauern der Charaktere. Langsam und sehr behutsam öffnen sie sich einander und tauchen in die Welt ihres Gegenübers ein. Dabei kann man auch als Leser entdecken welche Facetten die Figuren noch an den Tag legen und dass so viel mehr hinter ihren Masken steckt, als sie sonst zeigen. Die persönliche Entwicklung der Protagonisten hat mir gut gefallen. Man kann mit ihnen einen kleinen Wandel durchlaufen und sie dabei begleiten, wie sie neue Dinge über sich selbst lernen und ihr bisheriges Leben überdenken. Immer wieder wird es auf verschiedene Weise emotional, sehr leidenschaftlich und erotisch. Obwohl mir die erotischen Passagen an sich gut gefallen haben, gab es einige Ausdrücke, die aus meiner Sicht irgendwie nicht so recht zu den Charakteren und ihrer sonstigen Ausdrucksweise passen wollten. In einem anderen Personenkreis bzw. bei anderer Konstellation hätte ich mich daran vermutlich nicht gestört, aber irgendwie empfand ich es als unpassend für die beiden. Die Szenen haben sich sonst allerdings sehr gut in das Gesamtbild eingefügt und waren immer wieder kleine Höhepunkte der Provokation und des gegenseitigen Anheizens.

Fazit
Eine schöne Liebesgeschichte, die vor allem mit den temperamentvollen, schlagfertigen Protagonisten und ihren Entwicklungen im Verlauf der Geschichte punkten kann. Beide sind durch die veränderte Situation gezwungen, sich neu zu orientieren und öffnen sich für Möglichkeiten, die sie vorher vielleicht nie in Betracht gezogen hätten. Neben diesen nachdenklichen Momenten wird es immer wieder sehr leidenschaftlich und auf unterschiedlichen Ebenen emotional.

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar!

Veröffentlicht am 04.06.2019

topaktuelles Thema, kleine Schwächen in der Umsetzung

Show. Ein Netz aus Liebe und Lügen
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Eine App hier, eine App da, Kommunikation übers Handy – welchen jungen Menschen sieht man schon noch ohne sein Smartphone? Auch Valerie und Klara nutzen ihr Handy viel und als es eine neue App gibt, machen ...

Eine App hier, eine App da, Kommunikation übers Handy – welchen jungen Menschen sieht man schon noch ohne sein Smartphone? Auch Valerie und Klara nutzen ihr Handy viel und als es eine neue App gibt, machen sie gern mit. Durch das Posten von Fotos kann man Punkte sammeln und sogar richtig bekannt werden, wenn man gut genug ist bzw. gute Bewertungen bekommt. Valerie ist mit der Hilfe von Klara richtig erfolgreich, doch dann passiert es: Valerie verschwindet spurlos und niemand scheint etwas mitbekommen zu haben. Wohin kann die junge Frau nur verschwunden sein, in der medienüberwachten Liveshow?

Das Buch bezieht sich auf ein topaktuelles Thema: Social Media, Apps und Co. Wer kennt und nutzt sie nicht? Ich vermute, davon kann sich niemand so richtig frei sprechen. Die Frage ist natürlich nur, wie man selbst damit umgeht, was die Nutzung mit einem macht, ob es einen beeinflusst, hemmt, zweifeln lässt oder was auch immer. Die Idee eine App zu entwickeln, in der es nur um positive Dinge geht und die Chancen negative Feedbacks zu erhalten, eingeschränkt wird, finde ich an sich gut. Aber ob es eben wirklich so funktioniert?! Vergleicht man sich nicht dennoch mit dem Rest? Wer bekommt welche Bewertung, wieso bekommt der andere vielleicht mehr Punkte als ich, warum bin ich nicht so beliebt?! Schnell ist man wieder in der Gedankenspirale, die einen dazu antreibt, Dinge zu tun, die man sonst vielleicht gar nicht tun würde. Neid, Missgunst, vielleicht sogar Hass entsteht, nur hat man keine direkte Plattform, um es los zu lassen. Wirklich ein Fortschritt?

Das Buch hinterlässt gemischte Gedanken bei mir. Auf der einen Seite finde ich es schön, dass auf ein sehr sensibles Thema hingewiesen und es auch recht ausführlich, auf verschiedene Weisen behandelt wird. Auf der anderen Seite hat man den teilweise sehr spannenden, zeitweise dramatischen Handlungsverlauf, der einen immer wieder zu der Frage führt: was ist mit Valerie passiert?! Darüber kann man die anderen Dinge dann schon mal vergessen.
Wie oben schon erwähnt, finde ich die Umsetzung der eigentlich schönen App-Idee eben auch nicht komplett gelungen, weil es aus meiner Sicht nicht das abdeckt, was eigentlich erreicht werden soll bzw. für meinen Geschmack dann nicht genug reflektiert wird, was eben nicht so läuft, wie eigentlich gedacht.

Der Schreibstil an sich ist angenehm und man kann die Geschichte flüssig lesen. Durch die Ich-Perspektive ist man sehr intensiv bei Klara, die verzweifelt nach ihrer einzigen, besten Freundin sucht. Für sie bricht eine Welt zusammen, als Valerie einfach verschwindet und es scheinbar keinen plausiblen Grund für all das gibt, die Bemühungen rund rum jedoch auch eher mäßig sind, um sie wieder zu finden. Diese Szenen erzeugen viel Spannung und man möchte selbst irgendwie helfen und herausfinden, was mit Valerie passiert ist und ob hinter all dem eine viel größere Sache steckt, als es den Anschein macht. Zeitweise wird die Suche dann jedoch immer wieder unterbrochen bzw. gerät etwas ins Stocken, was an verschiedenen Aspekten liegt, die ich hier jetzt nicht vorweg nehmen möchte. Trotzdem schreitet die Handlung auf andere Weise voran und man kommt der Lösung Stück für Stück näher. Gleichzeitig lernt man auch viel über Klara, über ihre Entwicklung, ihren Stand in der Gesellschaft und ihre Sicht auf viele Dinge. Klaras Gefühlsleben wird auf verschiedene Weisen auf den Kopf gestellt. Zum einen ist da ihre verschwundene, beste Freundin, die ihr Kummer und Sorge bereitet, auf der anderen Seite sind da junge Männer, die ihr mal etwas bedeutet haben, etwas bedeuten könnten oder gerade anfangen sich in ihr Herz zu schleichen. Das klingt jetzt vielleicht nach einer komischen Dreiecksgeschichte, das ist es aber auf keinen Fall. Es spielen einfach nur verschiedene Männer auf unterschiedliche Weise eine Rolle auf ihrem Weg. Schön fand ich Klaras Entwicklung zum Ende des Buches hin, denn da hinterfragt sie doch noch Mal viele Sachen, betrachtet sich, Freundschaften und Geschehnisse von einer anderen Seite.

Der Schluss der Geschichte beleuchtet dann noch mal eine andere Seite, viele offene Fragen werden beantwortet, die Geschehnisse bekommen einen Ursprung und man versteht, was hinter allem steckte. Mit so einer Auflösung hätte ich zwar nicht gerechnet, aber irgendwie weiß ich auch nicht, ob sie mich 100%ig glücklich macht. Einige Gedanken dahinter kann man sogar nachvollziehen, auch wenn es vielleicht der falsche Weg war. Aber die Naivität von einer Vielzahl junger Frauen hat mich dann doch ein wenig gestört. Einmal in dem Kreislauf gefangen, kommt man zwar vielleicht nicht so leicht wieder raus, aber ob wirklich so viele da freiwillig mitmachen? Oder wussten sie nicht genug? Vielleicht lässt das Buch an der Stelle dann auch einfach einiges offen, so dass es schwer wird, das komplett nachzuvollziehen.

Fazit
Eine Geschichte, die viele wichtige Aspekte beinhaltet, über die man vielleicht das eine oder andere Mal intensiver nachdenken sollte. Auch der Grundgedanke hinter der thematisierten App gefällt mir ganz gut, nur mit der Umsetzung bin ich nicht so ganz zufrieden. Das Buch vereint spannende und gefühlvolle Momente und beinhaltet einige Überraschungen zum Ende der Handlung. Trotz einiger Tage, die nach dem Lesen bereits vergangen sind, hinterlässt es unterschiedliche Gefühle bei mir und auch wenn ich die Geschichte an sich nicht schlecht fand, haben mich eben doch auch ein paar Punkte gestört.


Veröffentlicht am 03.06.2019

leidenschaftlich, liebevoll, erotisch

Irresistible - Ein Single-Daddy zum Verlieben
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Es handelt sich zwar um den zweiten Band, die Bücher sind aber unabhängig voneinander lesbar!

Ethan ist alleinerziehender Vater und hat mit seinen zwei Kids und seiner Ranch alle Hände voll zu tun. Alles ...

Es handelt sich zwar um den zweiten Band, die Bücher sind aber unabhängig voneinander lesbar!

Ethan ist alleinerziehender Vater und hat mit seinen zwei Kids und seiner Ranch alle Hände voll zu tun. Alles was er benötigt, ist ein wenig Unterstützung, um seiner Arbeit weiter nachgehen zu können, ohne dass seine Kinder darunter leiden. Doch die Suche nach einer Nanny gestaltet sich in der Abgeschiedenheit seines Wohnorts ziemlich schwierig. Als er über Bekannte an Tori gerät, ist er zwar zunächst nicht begeistert, doch eigentlich kommt ihre Hilfe wie gerufen und sie versteht sich sofort mit seinen Kleinen. Und nicht nur das, auch ihn lässt ihre Anwesenheit alles andere als kalt…

Der Schreibstil von Lex Martin ist sehr angenehm, flüssig und emotionsgeladen. Umso weiter man in der Geschichte voran kommt, umso leidenschaftlicher und gefühlvoller wird die Handlung. Die hochkochenden Emotionen sorgen dabei allerdings nicht nur für positive Stimmung. Immer wieder gibt es Reibereien, Missverständnisse, kleine Intrigen und Lügen, die die mühsam aufgebaute Vertrauensbasis ins Schwanken bringen. Zusätzlich kommen noch die persönlichen Vorgeschichten der Charaktere hinzu, die es nicht immer leicht macht, mit den Situationen zurecht zu kommen.
Durch die zwei Ich-Perspektiven ist man den Protagonisten sehr nah und erlebt ihre Geschichte intensiv mit. Man kann hinter die Mauern gucken, die sie erst nach und nach sinken lassen und erhält Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt, noch bevor sie mit jemandem darüber reden. Dadurch kann man einige Entwicklungen in der Geschichte zwar erahnen, das hat jedoch nichts von dem Zauber zwischen den Charakteren genommen. Sie sind ein bisschen wie Feuer und Wasser, sehr unterschiedlich, aber doch irgendwie miteinander verbunden. Sie ziehen sich an, brauchen sich irgendwie, sobald sie sich zu nah kommen, ergibt es aber auch eine ziemlich heiße, explosive Mischung.
Neben dem ganz alltäglichen Familienwahnsinn gibt es auch immer wieder sehr leidenschaftliche, erotische Momente, in denen die Protagonisten ihre Sorgen mal hinter sich lassen können. Manchmal ist es sehr turbulent, dann wird es wieder etwas ruhiger und sanfter, langweilig oder langatmig wird es jedoch nie. Ein paar kleine Aspekte der Handlung hätte ich persönlich nicht gebraucht, da das Drama rundrum schon groß genug war, aber das ist sicher Geschmackssache. Es ist auf jeden Fall schlüssig, wie es dazu kommt und auch, dass es dazu kommen kann, daher ist es keine richtige Kritik, sondern nur ein persönliches Empfinden.

Tori ist durch ihre schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit etwas vorbelastet und möchte sich auf nichts einlassen, was ihr wieder weh tun könnte. Wenn man liest, was sie erlebt hat, kann man das zwar verstehen, trotzdem hofft man für sie, dass sie wieder bereit sein kann, über ihre schlechten Erlebnisse hinweg zu kommen, um sich auf diese liebevolle Familie einzulassen. Sie ist sehr schlagfertig und die meiste Zeit tritt sie recht selbstbewusst auf, doch sie hat auch andere Seiten, die man immer wieder miterlebt, die sie zweifeln und zögern lassen. Besonders wenn man sie im Umgang mit ihrer Schwester und den Kindern erlebt, kann man sie eigentlich nur ins Herz schließen. Und auch wenn ihre Zweifel ihr manchmal im Weg stehen, so kann ich sie doch ziemlich gut nachvollziehen und sie machen Tori eben auch zu dem Menschen, der sie ist.
Ethan ist ein toller, aufopferungsvoller Vater, der alles für seine Kids tun würde. Dennoch versinkt er in Arbeit und den Schwierigkeiten der Trennung, die ihn nachhaltig beschäftigen. Seine manchmal etwas schroffe Art kann man ihm da irgendwie nicht übel nehmen, schließlich zeigt er auch immer wieder, dass er ganz anders kann. Er scheint nicht nur unglaublich attraktiv, sondern auch sehr leidenschaftlich zu sein.
Neben den Protagonisten gibt es noch einige andere Charaktere, die im Buch eine wichtige Rolle spielen. Viele von ihnen sind wirklich sympathisch, einige sind furchtbar- geben der Handlung jedoch noch mal einen anderen Schwung, sorgen für Probleme und Wendungen. Die Gesamtkonstellation ist auf jeden Fall stimmig, angefangene Handlungsstränge werden zu Ende geführt und es ergibt sich ein komplexes und vollständiges Gesamtbild.

Fazit
Eine romantische, leidenschaftliche, gefühlsintensive Geschichte, die einen auf eine Pferderanche führt und intensiv in das Leben von Ethan und seinen Kindern eintauchen lässt. Tori und Ethan sind tolle Protagonisten, die der Handlung mit ihren Neckereien und schlagfertigen Antworten immer wieder neuen Schwung geben. Es wird ziemlich turbulent und zeitweise fahren einige Charaktere die Krallen mächtig aus. Doch es gibt auch ruhigere, sanftere und sehr erotische Momente im Buch. Alles in allem eine wirklich tolle, abwechslungsreiche, intensive Liebesgeschichte.

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar!

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