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Veröffentlicht am 08.01.2022

schönes Kinderbuch zum Entdecken und Lernen

Wieso? Weshalb? Warum? junior. Wie helfe ich der Umwelt?
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Rezension zum Buch:

In den „Wieso, weshalb, warum?“ Büchern werden ganz unterschiedliche Themen kindgerecht aufgearbeitet und durch die schöne Aufmachung mit den zahlreichen Illustrationen und aufklappbaren ...

Rezension zum Buch:

In den „Wieso, weshalb, warum?“ Büchern werden ganz unterschiedliche Themen kindgerecht aufgearbeitet und durch die schöne Aufmachung mit den zahlreichen Illustrationen und aufklappbaren Klappen abwechslungsreich und lebendig präsentiert. Die Kinder haben die Möglichkeit nicht nur zu schauen, sondern auch selbst aktiv zu werden und zu sehen, wie sich gewisse Dinge verändern, wenn sie die Klappen auf und zuklappen. In diesem Buch geht es um verschiedene Möglichkeiten, auf die Umwelt zu achten und schon mit ganz kleinen Aspekten etwas Gutes zu tun.
Themen, die angesprochen werden, sind zum Beispiel die Mülltrennung, -entsorgung und Müllvermeidung. Dabei geht es auch darum, dass Abfälle nicht in die Natur gehören und es schädlich für Pflanzen, Tiere und die Meere sein kann, wenn es doch dazu kommt. Außerdem werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie man selbst sparen kann, zum Beispiel bezogen auf Wasser, und dass man kaputte oder nicht mehr benötigte Spielsachen und Kleidung nicht wegwerfen, sondern wieder verwerten, reparieren oder spenden kann.
Selbst die Kleinsten können bei einigen Dingen mithelfen und die vermittelten Inhalte beachten. In Anbetracht der Tatsache, dass Zweijährige aber noch nicht so viel selbst bewerkstelligen können, könnte man die Altersspanne für dieses Buch vielleicht sogar etwas größer fassen, denn auch für die 5- und 6jährigen ist es sicher interessant, was man tun kann. Enthalten sind ja eher niederschwellige Möglichkeiten, die damit im Grunde für alle geeignet sind. Und die etwas größeren könnten einfach schon mehr selbst machen oder beachten, als die Kleinsten.

Mir gefällt der Aufbau des Buches gut, es werden anschaulich sehr leichte Methoden gezeigt, mit denen man die Umwelt schützen und schon erste Dinge erreichen kann. Um sich intensiver einzusetzen, müsste oder könnte man sicher noch sehr viel mehr tun, aber es ist entsprechend der Altersgruppe, die angesprochen werden soll, sprachlich sehr leicht gehalten und auch die Möglichkeiten sind dem Alter angepasst. Auf jeder Seite gibt es viel zu sehen, bei manchen könnten die Kinder auch innerhalb des Bildes suchen, was dort eigentlich nicht hingehören würde und am Ende gibt es noch mal die Chance, Müll den richtigen Tonnen zuzuordnen, damit kann man dann das erlangte „Wissen“ aus dem Buch noch mal etwas festigen und wiederholen.

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Veröffentlicht am 05.12.2021

turbulent, actionreich, spannend, düster – wieder anders als die anderen Bände

Cyberworld 5.0
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Achtung: fünfter Band! Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf die anderen Bücher enthalten, besonders was die Figurenentwicklung angeht.

Jemma, Jamie, Zack und ihre Freunde halten sich gern ...

Achtung: fünfter Band! Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf die anderen Bücher enthalten, besonders was die Figurenentwicklung angeht.

Jemma, Jamie, Zack und ihre Freunde halten sich gern in der CyberWorld auf. Doch der Ausflug in den neuen CyberPark vor einigen Wochen, hat bei ihnen bleibende Spuren hinterlassen. Teilweise stecken die Schrecken noch tief in den Knochen und kommen immer mal wieder ans Tageslicht, wenn die Ängste neu getriggert werden. Deswegen lassen die Freunde es gerade etwas ruhiger angehen und sind nicht ständig in actionreichen CyberGames unterwegs. Für den bevorstehenden Abend haben sie einen Ausflug nach CyberLondon geplant -der neuen Städtesimulation, die es jetzt im Netz gibt. Auch wenn sie London kennen, ist es noch mal ein anderes Erlebnis, die Stadt als CyberTown zu entdecken. Außerdem sind sie neugierig, wie spektakulär die für den Abend angekündigte Aktion in der CyberCity wirklich wird. Was sie dann erleben, damit hätten sie allerdings niemals gerechnet. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, gespickt mit zahlreichen, gruseligen Monstern und kaum einer Aussicht, dem Chaos zu entgehen…

Da es inzwischen den fünfte Band der Reihe ist und bereits einiges geschehen ist, würde ich nicht ohne Vorwissen in die Bücher gehen. Es ist zwar jedes „Abenteuer“ an sich relativ unabhängig von den vorherigen, aber die Entwicklung der Charaktere geht stetig weiter und es gibt auch einige andere Dinge, die sich aufeinander beziehen. Einem würde einfach viel entgehen, wenn man mittendrin einsteigen würde, was schade wäre, weil die Bücher viel zu bieten haben und mir auch die Figuren sehr ans Herz gewachsen sind.

Jeder Band der CyberWorld hat einen anderen Schwerpunkt und etwas Neues zu bieten. Damit ist jedes Buch wie ein kleines Überraschungspaket, was mir gut gefällt. Die Konstante dabei sind natürlich die Protagonisten, die wieder mit dabei sind, sich aber stetig weiterentwickeln. Ich mag Jemma, Jamie, Zack, Charlie, Ned und Will echt gern. Sie sind alle verschieden, harmonieren unglaublich gut miteinander, stehen füreinander ein, sind füreinander da, Schwächen müssen niemandem unangenehm sein – auch wenn das nicht alle für sich selbst so sehen-, Stärken werden für das Gemeinwohl eingesetzt, Herausforderungen gemeinsam angegangen und auch die Liebe kommt nicht zu kurz, ohne dabei zu sehr die anderen Aspekte zu überlagern. Es sind so liebenswerte Charaktere mit Ecken und Kanten, die sie sympathisch und authentisch machen. Die Päckchen, die sie zu tragen haben, sind gemeinsam viel leichter zu stemmen und trotzdem gibt es immer wieder auch Augenblicke, in denen es dem einen oder anderen mal schlechter geht oder eine Situation mehr mitnimmt. Ihre Leben sind alles andere als „perfekt“, wenn man es objektiv betrachtet, aber durch ihre Freundschaft ist vieles trotzdem erträglich bzw. eben einfach weniger erdrückend.
Auch wenn im fünften Band die zahlreichen turbulenten, gefährlichen Ereignisse in CyberLondon im Mittelpunkt stehen und kaum Zeit bleibt, dass die Figuren mal durchatmen oder sich auf anderes konzentrieren können, gelingt es Autorin Nadine Erdmann dennoch kleine Räume zu schaffen, in denen die Charaktere zeigen können, was sie ausmacht, wie sie zusammen funktionieren, wie viel sie einander bedeuten, mit welchen Dämonen sie zu kämpfen haben und wie viel sie in der Vergangenheit schon geschafft haben. Ich fand es sehr faszinierend, wie geschickt diese Aspekte in die Gesamthandlung eingeflochten wurden, ohne deplatziert oder ablenkend zu wirken. Für mich fügten sich die Passagen, in denen die persönlichen Entwicklungen in den Fokus rückten oder die Verbindung der Charaktere thematisiert wurden, harmonisch in die Geschehnisse ein.

In CyberLondon erwartet die Charaktere das blanke Chaos. Terroristen haben sich in den Kopf gesetzt, Denkzettel zu verteilen, um ihre Forderungen durchzusetzen. Auch wenn Jemma, Jamie, Zack und Will schon einige actionreiche CyberGames gespielt haben, so übersteigen die Dinge, die sie dort erleben, doch alles. Vor allem weil einige der normalen Spielfunktionen in der Simulationsstadt nicht zur Verfügung stehen. Die Spannung und Anspannung nimmt von Seite zu Seite zu. Es wird stetig turbulenter, gefährlicher, dramatischer und auch blutiger und brutaler. Mit den Terroristen ist auf keinen Fall zu spaßen, das machen sie mit verschiedenen Fieslichkeiten mehr als deutlich. Die Ereignisse sind schon heftig und erschreckend, grausam und skrupellos und damit natürlich passend für die Situation, in der wir uns befinden und auch einfach noch mal ganz anders, als die Handlung in den bisherigen Bänden. Um nicht zu spoilern möchte ich nicht verraten, was die Avatare alles aushalten müssen und welchen Einfluss die Geschehnisse auf das real life haben, ich empfand es aber als extrem gut gemacht und megaspannend.
Neben den Cybererlebnissen gibt es auch Einblicke in die Geschehnisse außerhalb der Simulation, die im direkten Zusammenhang mit den Ereignissen in CyberLondon stehen. Im Vergleich zu den anderen Abschnitten, sind diese Szenen zwar weniger vertreten, sie machen jedoch deutlich, wie rundrum gearbeitet wird, was geschieht und geplant wird und wie alles ineinander greift, aber auch, wie schwierig es ist. Für mich wurde damit die Dynamik, Dramatik und Spannung zusätzlich hoch gehalten und ich habe die gesamte Zeit mit den Figuren mitgefiebert.
Fazit

Ein wahnsinnig spannender, turbulenter, actionreicher Band, in dem sich brutale Grausamkeiten die Klinke in die Hand geben. Neben diesen fiesen Aktionen in CyberLondon gibt es aber auch immer wieder Raum für die Figuren zu zeigen, wieso sie so liebenswert sind und was sie untereinander verbindet. Für mich hat dieses Zusammenspiel unglaublich gut funktioniert. Ich habe mich darüber gefreut, wie genial die Charaktere sind, wie ungebrochen der Zusammenhalt, habe gleichzeitig aber auch mit ihnen gebangt und mitgefiebert, umso weiter die Entwicklungen in der Simulationsstadt vorangeschritten sind. Ein Buch, in dem nicht viel Zeit zum Durchatmen bleibt und das mich von Beginn bis zum Ende total mitgenommen hat.

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Veröffentlicht am 05.12.2021

spannende, düstere Ereignisse im Cyberpark

Cyberworld 4.0
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Achtung: vierter Band! Meine Rezension kann ganz kleine Spoiler in Bezug auf die ersten Bücher enthalten.

Jemma und Jamie sind gemeinsam mit ihren Freunden gern und regelmäßig im CyberNetz unterwegs um ...

Achtung: vierter Band! Meine Rezension kann ganz kleine Spoiler in Bezug auf die ersten Bücher enthalten.

Jemma und Jamie sind gemeinsam mit ihren Freunden gern und regelmäßig im CyberNetz unterwegs um die verschiedensten Abenteuer zu erleben. Als nun die Eröffnung von Yonderwood, dem ersten Erlebnispark, in dem man sowohl in der realen Welt, als auch in der CyberWorld Rätsel lösen und geschickt kombinieren muss, kurz bevorsteht, sind die alle super happy zu denen zu gehören, die das austesten dürfen. Ob die sechs gemeinsam mit den anderen Team das Geheimnis von Yonderwood ergründen können? Wieso verlassen alle Einwohner das Dorf? Welche Schrecken der Vergangenheit lauern darauf, die Bewohner erneut heimzusuchen?
Will, Ned, Charlie, Zack, Jemma und Jamie tauchen in ein düsteres, aber auch spannendes Abenteuer ein und haben viel Spaß bei den Herausforderungen – zumindest solange, bis es auch eine reale Bedrohung gibt, die sie nicht ignorieren können.

Das Abenteuer im Cyberpark ist zwar ziemlich unabhängig von den vorherigen Büchern, die Geschichte der Protagonisten geht jedoch weiter, daher würde ich Vorwissen auf jeden Fall empfehlen. Einem würden sonst doch einige Zusammenhänge fehlen und man wüsste nicht, wie die Figuren zueinander gefunden haben, was sie ausmacht, welche Hürden sie schon überstanden haben und so weiter. Es wird zwar auch im Verlauf des Buch das eine oder andere am Rande erwähnt, so dass man damit kleine Erinnerungslücken wieder schließen kann, eine komplette Zusammenfassung gibt es jedoch nicht. Ich mochte auch die ersten drei Bücher richtig gern und kann schon allein daher empfehlen, sie einfach zu lesen. ;)

Der tolle Schreibstil von Autorin Nadine Erdmann schafft es immer wieder, mich mitzureißen und zu begeistern – so auch in diesem Buch. Es war von Beginn an spannend und umso weiter man liest, umso turbulenter, düsterer und bedrohlicher wird es. Es gibt jedoch auch immer wieder Raum für die Figuren, sich zu entwickeln und zu verdeutlichen, wie innige und vertraut ihre Bindung zu dem einen oder anderen Charakter ist. So hat man neben den abenteuerlichen Erlebnissen in Yonderwood auch eine stetige Figurenentwicklung, die einem die Protagonisten noch näher bringt, Einblicke in ihre Vergangenheit gibt und zeigt, wie sie als Team, als Paare, als Freunde oder als Geschwister funktionieren. Ich habe alle von ihnen sehr ins Herz geschlossen und mag, wie sie gemeinsam agieren, wie sie aufeinander aufpassen, sich gegenseitig stützen und stärken, wie sie aber trotzdem eben auch alle noch eigenständig sind, mit eigenen Sorgen, Ängsten und Problemen, aber auch mit ihren Stärken und Erfolgen. Es ist toll sie zu begleiten, immer mehr von ihnen zu erfahren und einfach ein Stück ihrer Entwicklung zu begleiten. Obwohl alle sechs so unterschiedlich sind, verbindet sie ihre bedingungslose Freundschaft und schafft ihnen so einen Raum, in dem sie sein können, wie sie sind, ohne dafür verurteilt, belächelt oder schräg angeguckt zu werden. Kleine Sticheleien gibt es natürlich auch mal, aber alles eher auf einer liebevollen und nicht auf der bösartigen Ebene.

In diesem Buch ist das Erlebnis der CyberWorld ein ganz besonderes durch den Aufenthalt im Erlebnispark. Sobald die Teilnehmer ankommen, schlüpfen sie in ihnen zugewiesene Rollen und müssen sowohl im realen Dorf ihre Aufgaben erfüllen, Informationen sammeln und verknüpfen und so auf weitere Verstrickungen und Hinweise kommen, als auch Aufträge in der CyberWorld erledigen und dabei teilweise ziemlich tückische und gefährliche Abenteuer bestehen. Der Wechsel zwischen der realen Spielewelt und der im CyberNetz hat mir unglaublich gut gefallen. Mit viel Liebe zum Detail wird im Dorf Yonderwood dafür gesorgt, dass die Spieler glauben könnten, ihre online Abenteuer sind wirklich passiert. So entsteht ein komplexes Abenteuer, das die Spieler nahezu den gesamten Tag beschäftigt. In der CyberWorld wird es gruselig und düster, die Gegner sind nicht zu unterschätzen und oft giftiger, als sie zunächst wirkten. Teamgeist, Zusammenhalt, Cleverness und Geschick ist gefragt um die Aufträge erfolgreich abzuschließen und so etwas zum Erfolg der Gesamtmission beizutragen. Die anschaulichen Beschreibungen lassen die Geschehnisse im Erlebnispark sehr lebendig werden, man kann sich sowohl die unterschiedlichen Monster, als auch das jeweilige Setting richtig gut vorstellen. So schwappte beim Lesen die angespannte, mit Gänsehaut angereicherte Atmosphäre zu mir rüber, was das Erleben des Buches noch intensiver gemacht hat.
Doch auch abseits der Cyberwelt gibt es einige Herausforderungen für die Charaktere zu bestehen, denn es gibt Mitspieler, die ihnen nicht wirklich wohlgesonnen sind und es sich zur Aufgabe machen, ihnen das Leben so schwer zu machen, wie nur möglich. Das sorgt für zusätzliche Dramatik, Tempo und Spannung.

Fazit

Ein rundum gelungenes Buch, das mich von Anfang bis Ende mitgenommen, gefesselt, zwischendurch berührt oder den Atem hat anhalten lassen. Neben den abenteuerlichen, düsteren Ausflügen in die CyberWorld, die richtig genial umgesetzt sind und in denen immer wieder neue Ideen eingearbeitet sind, gibt es auch Raum für Figurenentwicklung und gefühlvolle Momente. Der Wechsel zwischen dem realen Dorf und dem Äquivalent in der CyberWorld hat für mich richtig gut funktioniert. Es ist alles gut aufeinander abgestimmt, so dass ein harmonischer Übergang stattfindet, auch wenn einem stets bewusst ist, in welcher Welt man sich befindet.

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Veröffentlicht am 02.12.2021

facettenreicher, spannender Auftakt

A Kingdom Darkens (Kampf um Mederia 1)
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Mederia stehen düstere Zeiten bevor. Ein finsterer Krieg breitet sich nach und nach über das gesamte Land aus und scheint niemanden zu verschonen. Für Lana bedeutete das, ihre zerstörte Heimat verlassen ...

Mederia stehen düstere Zeiten bevor. Ein finsterer Krieg breitet sich nach und nach über das gesamte Land aus und scheint niemanden zu verschonen. Für Lana bedeutete das, ihre zerstörte Heimat verlassen zu müssen, ohne zu wissen, wer von ihren Liebsten überlebt hat, um zu versuchen, andere Völker vor ebenjener Bedrohung zu warnen und vielleicht helfen zu können. Begleitet wird Lana auf ihrem Weg von dem Kronprinz der Dämonen, über die der Krieg ebenfalls bereits hereingebrochen ist. Beide Protagonisten hätten eigentlich gute Gründe, sich um ihr eigenes Volk zu kümmern und doch haben sie sich dem großen Ganzen zugewandt und werden damit immer tiefer hineingezogen in die Kämpfe und die unheilvollen Machenschaften. Zwischen all der Düsternis, all dem Schmerz und Leid gibt es jedoch auch immer wieder kleine Momente, die positiv stimmen und Hoffnung geben. Doch wird das am Ende wirklich ausreichen können gegen die Übermacht an Dunkelheit und Gewalt?

Mir hat der Auftakt der Reihe richtig gut gefallen. Ich fühlte mich von Beginn an gut mitgenommen und die Spannung und Neugier wurde über die Seiten gut aufrechterhalten und immer wieder gesteigert durch kleine Wendungen, Enthüllungen, überraschende Ereignisse, Fortschritte und Rückschläge.
Sabine Schulter hält sich nicht mit einer langen Vorgeschichte auf. Es gibt lediglich eine kleine Einführung in die Tradition der Dämonen, die an ihrem 5. Geburtstag ihr „Schicksal“ offenbart bekommen. Diese Passage fand ich toll, es macht neugierig und bereitet gleichzeitig auf das vor, was da kommen könnte. Nach einem Zeitsprung lernt man auch Lana kurz kennen, dann bricht eigentlich auch schon das Chaos aus und für die Charaktere gibt es, nur noch kurze Augenblicke, um zur Ruhe zu kommen und Kraft zu tanken. Die Bedrohung ist über weite Strecken des Buches greifbar und selbst wenn sie Gegner mal ein wenig weiter weg sind, entspannen die Figuren sich nie zu sehr, sondern bemühen sich, sich einen Vorteil zu erarbeiten. Dabei hat man jedoch trotzdem die Möglichkeit, sie besser kennenzulernen und mehr über sie zu erfahren.
Lana kommt aus Ignis Fatuus und ist eine Bardin. Mit ihrer tollen Stimme und ihren lebhaft erzählten Geschichten verzaubert sie gern ihre Mitmenschen, vermittelt ihnen Ruhe und Hoffnung. Und diese Fähigkeit spiegelt auch einen großen Teil von Lana wieder. Sie ist ein sehr herzlicher Mensch, kümmert sich liebevoll um andere, ist besorgt und hilfsbereit, aber auch mutig und packt gern selbst mit an. Sie stellt sich den anstehenden Herausforderungen, arbeitet sehr ehrgeizig daran sich zu verbessern, gesteht sich aber auch ein, wenn sie etwas nicht kann. Manchmal traut sie sich zu wenig zu und glaubt zu wenig an sich selbst, aufgrund der aufwühlenden Situation, empfand ich das allerdings als passend für die junge Frau, deren Leben gerade völlig aus den Fugen gehoben wird. Sie ist wissbegierig und ein Stück weit neugierig, aber ohne dabei aufdringlich zu sein. Lana erfährt nur gern neue Dinge, möchte Zusammenhänge erfassen, Erfahrungen sammeln und daraus lernen – also eine durchaus nachvollziehbare Neugier. In ihr steckt so viel und obwohl man jetzt schon ein bisschen was offenbart bekommen hat, schätze ich, wir sind noch lange nicht am Ende ihrer Talente und Fähigkeiten angekommen.
Ich mag auch ihren vertraut-freundschaftlichen Umgang mit Gray sehr gern. Die beiden sind aus der Not heraus zu Gefährten geworden, verstehen sich aber wirklich gut. Sie sind beide umsichtig und feinfühlig, kümmern sich sehr einfühlsam und liebevoll umeinander, stützen und beschützen sich, so gut es eben geht. Und das obwohl Gray der Kronzprinz der Dämonen ist und man nun denken könnte, er müsste eigentlich ja finster, fies und düster sein – ist er aber nicht. Er kann zwar sehr beeindruckend finster schauen und in ihm brodelt sich auch eine gewisse Düsternis, die seinem Volk einfach innewohnt, aber er ist eigentlich nicht von der fiesen oder unbeherrschten Sorte. Er nimmt seine aktuellen Aufgaben sehr ernst, denkt aber auch immer wieder an sein Volk, das er derzeit in die Hände seiner Schwester gelegt hat, um Lana zu begleiten und den Elben beizustehen. Er ist mutig, aufmerksam und kann gut kämpfen, aber eben auch sehr feinfühlig und rücksichtsvoll.
Ich mochte beide Protagonisten sehr gern, sie harmonieren gut, ergänzen sich, stützen sich und schaffen es, sich gegenseitig zu motivieren und aufzubauen, sollte mal jemand zweifeln. Beide stehen für den jeweils anderen und den Rest ihrer Reisegemeinschaft ein. Ihre Begleiter mochte ich auch gern, es ist eine schöne Mischung aus Figuren, die sich da auf den Weg macht. Jeder bringt seine Eigenheiten mit und darf die an verschiedener Stelle auch zeigen. Besonders Sinsa habe ich sehr ins Herz geschlossen. Aber es gibt noch weitere tolle Charaktere, die an unterschiedlichen Stellen der Geschichte auftauchen.

Der Schreibstil von Sabine Schulter ist angenehm, flüssig, mitnehmend, gefühlvoll und gleichzeitig spannungsgeladen. Durch die Erzählerperspektive ist es möglich verschiedene Abschnitte in der Handlung zu begleiten und unterschiedliche Einblicke zu bekommen. Die meiste Zeit ist man allerdings bei Lana und Gray. Das Setting ist unglaublich toll und es gibt so viel zu entdecken. Ich mochte die verschiedenen Völker und magischen Wesen. Jedes Volk bringt besondere Fähigkeiten und Gaben mit sich, die eine Bereicherung oder ein Fluch sein können, je nachdem auf welcher Seite man steht. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es in dem Bereich auch noch einiges zu entdecken geben wird und wir noch längst nicht alle und alles kennen.
Die Handlung entwickelt sich stetig und bleibt durchweg spannend. Es gibt immer wieder turbulente Passagen und packende Ereignisse, die die Figuren kaum zur Ruhe kommen lassen. Szenen, in denen es neue Informationen und Zusammenhänge zu erfahren gibt, wobei es auch immer wieder Überraschungen und Offenbarungen gibt, die ebenso wie die aus den Turbulenzen geborenen Veränderungen zu Wendungen führen. Es wird einfach nie langweilig innerhalb des Buches und auch die Figuren bekommen Raum sich zu entwickeln, sich zu verbessern und zusammenzuwachsen. Ich bin gespannt, wie es weitergehen wird und welche Hürden Lana, Gray und die anderen noch überstehen müssen und wie viele Rückschläge es geben wird, denn es ist bei weitem nicht so, dass hier alles glatt läuft, was ich als realistisch empfand. Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass sich irgendwann noch eine Liebesgeschichte in die Handlung schleichen wird, das deutet sich schon ein wenig an, ist hier jedoch kein Hauptthema.
Fazit

Ein toller, spannungsgeladener Auftakt, der einen gut in die Welt einführt, viele verschiedene Aspekte präsentiert und gleichzeitig neugierig auf den Fortgang der Handlung macht. Man hat zwar schon viel erfahren und erlebt, es ist aber auch klar, dass da noch einiges kommen wird. Die Kombination aus unterschiedlichen Völkern, Magie, übernatürlichen Wesen, den toll angelegten Charakteren, der abwechslungsreichen Figurenmischung, den Wendungen und dem mitnehmenden Schreibstil hat mir richtig gut gefallen. Ich freue mich schon sehr aufs Weiterlesen.

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Veröffentlicht am 29.09.2021

ereignisreicher, gefühlvoller und spannender Abschlussband

Federn über London 4
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Achtung: vierter und letzter Band! Meine Rezension kann kleine Spoiler auf die ersten beiden Teile der Reihe enthalten. Vorwissen ist zum Lesen notwendig, all die Zusammenhänge der vorausgegangenen Ereignisse ...

Achtung: vierter und letzter Band! Meine Rezension kann kleine Spoiler auf die ersten beiden Teile der Reihe enthalten. Vorwissen ist zum Lesen notwendig, all die Zusammenhänge der vorausgegangenen Ereignisse und die Entwicklung der Figuren würden sich einem sonst nicht vollständig erschließen.

Die Rettung Londons ist in vollem Gang – oder etwa nicht? Um an die Fragmente des hoffentlich rettenden Zepters zu kommen müssen Schutzengel, Todesengel, Gefallene und auch der Herr der Unterwelt zusammenarbeiten und an einem Strang ziehen. Das allein ist schon eine Herausforderung, doch die Aufgaben, die auf die Beteiligten zukommen, übersteigen das bloße Zusammenarbeiten bei Weitem. Werden die Kraftreserven ausreichen? Können die Engel wirklich dafür sorgen, dass London eine Zukunft hat oder ist das dunkle Nichts stärker? Fragen über Fragen, die im ereignisreichen Abschlussband der Reihe geklärt werden.

Nach dem spannenden, offenen Ende von Band drei habe ich dem letzten Teil der Reihe sehr entgegen gefiebert, auch wenn es ein wenig traurig ist, die Engel nun ziehen lassen zu müssen. Aber man wollte auch einfach wissen, wie es weitergeht, wie es ausgeht, welche weiteren Hürden, Schwierigkeiten und Herausforderungen auf die Charaktere zukommen, wer eventuell Hintergedanken hat oder falsch spielt und wer sich noch auf die Seite der Verbündeten stellen wird. Und ich wurde absolut nicht enttäuscht. Mir hat der Band richtig gut gefallen, es war von allem etwas enthalten und obwohl es zwischendurch richtig aufwühlend-emotional wurde, bin ich insgesamt mit einem zufriedenen Gefühl aus dem Buch gegangen.

Wie auch in den drei vorherigen Büchern wird wieder aus vier unterschiedlichen Ich-Perspektiven berichtet. So hat man erneut die Möglichkeit, unterschiedliche Protagonisten zu begleiten und damit auch einen Blick auf die parallel laufenden Handlungsstränge zu bekommen, die zusammen wichtig für das große Ganze sind. Lance, Aura, Clear und Ease kennt man bereits aus den anderen Büchern, genauso wie die meisten der Engel, die sie bei ihren Aufgaben unterstützen und begleiten. Auch viele der anderen Übersinnlichen, wie zum Beispiel die Vellas, die im Verlauf der Geschichte auftauchen, kannte man bereits, es kommen jedoch auch ein paar neue Figuren dazu, was mir gut gefallen hat. Durch sie bekommt man noch weitere Informationen zu der Welt und den Möglichkeiten verschiedener Übersinnlicher und es wirbelt auch noch mal ein paar Dinge durcheinander.
Es ist schön zu verfolgen, wie sich die Protagonisten weiter entwickeln, wie sie an ihren Aufgaben wachsen, aber auch mal zweifeln und Beistand brauchen. Besonders schön war es zu sehen, wie sie sich auch gegenseitig aufbauen, beeinflussen und festgefahrene Denkweisen etwas aufweichen. Vor allem Clear hat frischen Wind in die Akademie der Engel gebracht. Sie ist noch nicht so festgefahren und eingerostet in ihrem Denken und verhält sich viel intuitiver, auch weil sie nicht die Chance hatte, alles zu lernen, was sie hätte wissen müssen, bevor sie komplett ins Team integriert ist. Sie ist einfach, wie sie ist, was erfrischend ist und nach und nach auf die anderen abfärbt. Dadurch entwickelt sich viel in ihrem Umfeld weiter. Eine besonders intensive Entwicklung spürt man auch bei Ease, was einfach toll war. Ich mag ihn sehr und er hat es so verdient, dass sich bei ihm jetzt mal etwas ändert. Was genau, verrate ich hier natürlich nicht.
Aber auch Lance und Aura entwickeln sich, wachsen an ihren Herausforderungen und sind ein eingespieltes Team bei der Bewältigung dieser. So hat man, egal in welcher Perspektive man unterwegs ist, immer eine spannende Figur, aus deren Sicht man erfährt, wie es in und um London weitergeht und was als nächstes ansteht.

Der Schreibstil von Sabine Schulter ist wie gewohnt angenehm, flüssig und fesselnd. Die anschaulichen Formulierungen lassen zudem die Ereignisse sehr bildhaft und lebendig erscheinen. Umso weiter das Buch voranschreitet, umso spannender, dramatischer und turbulenter, aber auch gefühlvoller wird es. Denn obwohl so viel ansteht und die Figuren nicht viel Zeit zum Durchatmen bekommen, gibt es auch immer wieder kleine Räume für die privaten Entwicklungen, die teilweise eben auch die Herzen der Charaktere betreffen. Es gibt neue Informationen zu verschiedenen Elementen der Handlung, Geheimnisse die Gelüftet werden, neue Verbündete, aber auch neue Zweifel. So entsteht eine sehr facettenreiche, dynamische Mischung an Aspekten, die in die Handlung einfließen und dann im großen, aufwühlenden, spannenden Finale gipfeln.
Fazit

Aus meiner Sicht ein rundum gelungenes Finale mit vielen unterschiedlichen Facetten uns Aspekten, die einfließen. Die angefangenen Stränge werden zu einem Abschluss gebracht, man erhält weitere Informationen, Einblicke und Hintergrundgeschichten. Das Buch ist sowohl spannend, als auch gefühlvoll und zeigt ebenfalls sehr schön, wie sich die Charaktere im Laufe der Reihe entwickelt haben und was um sie herum alles passiert ist.
Eine tolle Reihe mit einer schönen Vielfalt an Charakteren und Wesen, die mich gefesselt, gut unterhalten, berührt und auch immer wieder überrascht hat.

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