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Veröffentlicht am 23.05.2023

unheimliche Atmosphäre in den Bergen

Wolfskinder
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Jakobsleiter ist ein einsamer Ort in den Bergen, der von den Stadtmenschen kritisch beäugt wird. Die Leute, die dort in völliger Abgeschiedenheit der modernen Welt leben, werden als seltsam und sonderbar ...

Jakobsleiter ist ein einsamer Ort in den Bergen, der von den Stadtmenschen kritisch beäugt wird. Die Leute, die dort in völliger Abgeschiedenheit der modernen Welt leben, werden als seltsam und sonderbar empfunden. Man geht ihnen aus dem Weg, soweit man kann. So gut wie niemand verirrt sich so weit hoch in die Berge, um sich Jakobsleiter selbst anzuschauen. Und wenn sich die Bewohner der abgelegenen Gemeinde in die Stadt trauen, müssen sie mit schiefen Blicken und Anfeindungen rechnen. Als das Misstrauen gegenüber Jakobsleiter größer wird, wird der Sechzehnjährige Jesse sogar brutal angegriffen. Von seiner Sorge um die verschwundene Rebekka will von den Stadtmenschen auch niemand so richtig etwas wissen. Schließlich ist es kein Wunder, wenn man aus dieser seltsamen Bergregion entfliehen möchte. Allerdings verschwinden in der Gegend immer wieder junge Frauen. Ein Zufall?
Auch Smilla, die aktuell ein Volontariat bei der Zeitung macht, hat ihre Verbindung mit den Bergen, denn vor 10 Jahren verschwand ihre beste Freundin Juli. Sie versucht weiter Spuren zu finden und ungewöhnlichen Ereignissen miteinander zu verknüpfen. Bei ihren Recherchen stößt Smilla dann auch auf etwas, was bisher unter den Teppich gekehrt wurde. Eine bewusste Entscheidung oder ist es in Vergessenheit geraten? Ihre Entdeckung könnte alles ändern und bringt düstere Dinge ans Tageslicht.

Das Buch beginnt mit einem spannenden Prolog, der gleichzeitig einiges an Fragen aufwirft und für eine unheimliche Atmosphäre sorgt. Was es damit auf sich hat, erfährt man dann im Verlauf der Handlung. Und auch wenn man es dann nicht das erste Mal erlebt, verliert es nichts von seinem Schrecken. Es ist jedoch nicht durchweg so furchterregend und bedrohlich. Das Buch lebt eher von einer unterschwelligen Spannung und nicht von blutiger Brutalität. Ich mochte die erzeugte Atmosphäre und auch die Wechsel in der Stimmung. Immer wieder gab es Situationen, die schon ziemlich unheimlich waren und eine Gänsehaut erzeugten. Besonders zum Ende hin wird es dann auch noch mal etwas turbulenter und dramatischer.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Ich-Perspektiven geschildert. Zu Beginn der Kapitel steht der Name der Figur, die man begleiten wird, so dass man sich gut orientieren kann. Zunächst hatte ich befürchtet, dass es vielleicht etwas viel werden könnte, mit den Perspektiven, aber insgesamt mochte ich das Zusammenspiel und den Wechsel zwischen den einzelnen Charakteren sehr gern. Man bekommt einen guten Blick auf die Handlungsstränge, die alle in gewisser Weise miteinander zu tun haben. Am meisten begleitet man den Jugendlichen Jesse und die Neunjährige Edith, die beide in der kleinen Gemeinschaft Jakobsleiter auf dem Berg leben. Darüber hinaus gibt es Passagen mit Rebekka, Mitschülerin und Freundin von Jesse, ebenfalls aus Jakobsleiter, und dem Priester der Dorfgemeinschaft, bei dem schnell klar wird, dass er seine ganz eigenen Absichten verfolgt. Zwischendurch erhält man dann noch Einblicke in das Leben von Smilla, die nicht auf dem Berg wohnt und die eine ganz andere Motivation antreibt, sich mit dem Ort auseinanderzusetzen. Smilla hat in der Handlung einiges vorangetrieben durch ihre hartnäckigen Recherchen, zwischendurch bekommt man jedoch auch das Gefühl, sie könnte sich in dem einen oder anderen Punkt verrennen, nur um ihr Hoffnung aufrechtzuerhalten, Juli nach all den Jahren wiederzufinden.

Der Schreibstil ist flüssig, mitnehmend und atmosphärisch. An die Perspektivwechsel habe ich mich schnell gewöhnt und es war auch immer wieder interessant, die unterschiedlichen Charaktere zu begleiten, weil man neben der allgemeinen Handlung auch von ihren Eigenarten noch was mitbekommt. Besonders faszinierend fand ich Edith. Sie ist noch sehr jung, wirkt etwas verwildert und hat einen außergewöhnlichen Blick auf die Welt, der ohne Zweifel durch ihre Erziehung und ihre Lebensweise geprägt ist. Und obwohl manches wirklich etwas schräg anmutet, gab es auch Gedankengänge von ihr, die ich wirklich sehr beeindruckend fand. Aber auch Jesse habe ich sehr gern begleitet. Obwohl auch er in Jakobsleiter aufgewachsen ist, wirkt er nicht so fernab der Zivilisation wie Edith. Trotzdem gibt es immer wieder Dinge, die er nicht weiß oder nicht kennt, weil es in seiner Berggemeinschaft keine Relevanz hat. Für Jesse ändert sich vieles durch die Offenbarungen, die es im Verlauf gibt. Sein sicherer Hafen wird ziemlich aufgerüttelt, er muss manches verarbeiten und ich konnte gut verstehen, dass er auch nicht alles sofort glauben und begreifen konnte.
Jede Perspektive hat ihre eigenen Schwerpunkte und erzeugt damit auch eine unterschiedliche Stimmung innerhalb der Gesamthandlung. Alles hat jedoch miteinander zu tun und auch Smillas Perspektive vermischt sich immer mehr mit denen der anderen.

Stück für Stück wird die Handlung komplexer und man erhält weitere Puzzleteile, die sich ins Gesamtbild einfügen. Dabei gibt es immer wieder auch Wendungen und kleine Überraschungen, die für eine neue Dynamik innerhalb der Geschichte sorgen. Andere Dinge kündigen sich über die Zeit recht deutlich an und haben mich dann weniger überrascht. So war auch eine der „Enthüllungen“ am Ende nicht mehr wirklich überraschend, obwohl es mit der Verwirrung die darum gestiftet wird, trotzdem gut gemacht war.
Fazit

Ein atmosphärischer, mitnehmender Thriller, der eher durch die unterschwellige Spannung, die Andeutungen und Verflechtungen im Verlauf der Geschichte punktet und nicht so sehr mit Brutalität oder blutigen Szenen. Es gibt aber immer wieder auch Passagen, die Gänsehaut verursachen und eine unheimliche Atmosphäre nachklingen lassen. Besonders durch die neunjährige Edith schwingt auch eine poetische Note mit, wenn es manchmal auch etwas schräg anmuten mag. Nicht alle Offenbarungen kamen überraschend, insgesamt fühlte ich mich aber wirklich gut mitgenommen und unterhalten.

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Veröffentlicht am 07.05.2023

gelungene Mischung: Magie, Detektivgeschichte, Freundschaft, Fabelwesen

Detektei für magisches Unwesen – Da braut sich was zusammen
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Zweiter Band! Es ist der zweite Band der Reihe, man kann der Geschichte aber sicher auch ohne Vorwissen gut folgen. Kennt man das erste Buch, kennt man aber eben die Charaktere und auch Kiesbach schon, ...

Zweiter Band! Es ist der zweite Band der Reihe, man kann der Geschichte aber sicher auch ohne Vorwissen gut folgen. Kennt man das erste Buch, kennt man aber eben die Charaktere und auch Kiesbach schon, was sicher nicht schadet und für noch mehr Spaß beim Lesen sorgt.

Der Frühling steht in die Startlöchern und sorgt in Kiesbach für allerhand Frühlingsgefühle – aber auch für kriminelle Energie. Während Dorfpolizist Olaf sich geschmeichelt fühlt, dass ihn plötzlich eine ganze Reihe Fans anhimmeln, zujubeln und anfeuern, wenn er Musik macht, bräuchte der Juwelier eigentlich einen fähigen Polizisten mit freiem Kopf. In seinem Laden wurde nämlich etwas geklaut, es scheint jedoch keine Spuren zu geben. Alles ziemlich mysteriös und rätselhaft und damit genau richtig, damit die drei Freunde ermitteln und herausfinden, ob da nicht nur Frühlingsgefühle in der Luft liegen, sondern auch Magie.

Mir hat auch das zweite Buch mit den Freunden Jannik, Pola und Lulu sehr viel Spaß beim Lesen gemacht. Der Schreibstil ist leichtgängig, locker und sprachlich einfach gehalten, so dass auch junge Lesende der Handlung gut folgen können werden. Die Kapitel sind nicht zu lang und geben durch den Zusatz unter der Kapitelnummer schon einen kleinen Hinweis auf das, was dann kommen könnte.
Viele der Charaktere kennt man bereits aus dem ersten Buch, es kommen darüber hinaus aber auch noch ein paar andere mit dazu. Gelungen finde ich auch die Mischung aus Menschen und magischen Wesen, die in der Geschichte auftauchen. Es stecken so viele tolle Ideen in den Fantasywesen, die einen auch immer mal wieder Schmunzeln lassen.
Innerhalb des Buches gibt es ein paar liebevoll gestaltete Illustrationen, die gut platziert sind und die Handlung toll unterstützen. So kann man sich noch besser ein Bild von den Figuren, den Schauplätzen und den Entwicklungen innerhalb der Geschichte machen.

Jannik, Pola und Lulu kümmern sich um das Fabelhabitat, von dem die anderen Einwohner in Kiesbach nicht mal etwas ahnen. Und auch wenn sie es gern machen, wünschen sie sich eigentlich wieder etwas mehr Abenteuer. Da kommt der Einbruch beim Juwelier gerade recht, denn da können die Freunde wieder ermitteln, beobachten und Theorien aufstellen. Nicht immer liegen sie dabei mit ihren Vermutungen richtig. Allerdings sind sie weit aktiver als Dorfpolizist Olaf, der nämlich nur den Talentwettbewerb im Kopf hat. Dass manches nicht mit rechten Dingen zugeht, ist schnell offensichtlich, es hat aber trotzdem Spaß gemacht, die Freunde dabei zu begleiten, wie sie gemeinsam mit dem Geheimagenten Peggory und dessen Leseratte herausfinden, was im Ort los ist und was sie dagegen tun können. Dabei gibt es kleine Turbulenzen, Pannen, witzige Momente, kleine Notlügen, ein bisschen Spannung und sehr viel Magie. Gute integriert sind auch noch ein paar andere Sachen, die rundrum passieren und bei denen nicht immer sofort klar ist, ob es eine Zusammenhang zum Rest gibt oder nicht. So kann man ein wenig miträtseln und sich überraschen lassen, welche Auflösungen es geben wird.
Fazit

Ein schön gestaltetes Kinderbuch, das durch die einfache Sprache und kurze Kapitel auch für junge Lesende gelungen aufgebaut ist. Die Illustrationen sind sehr liebevoll gestaltet und an gelungenen Stellen platziert, um die Handlung gut zu unterstützen und alles noch lebendiger und besser vorstellbar zu machen. Die Mischung aus fantastischen Wesen, Geheimnissen, den Ermittlungen der Detektiv-Freunde, kleinen Pannen, Humor, Turbulenzen und viel Freundschaft und Magie hat mir gut gefallen.

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Veröffentlicht am 24.04.2023

gelungener Auftakt, spannend, turbulent, einige offene Fragen

Warrior of Light 1: Gesandte des Lichts
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Die Geschichte geht mit einem ziemlich mysteriösen Prolog los, der neugierig darauf macht, was da in der Geschichte dann passiert. Komplett einordnen konnte ich die Dinge dann bis zum Ende nicht, man bekommt ...

Die Geschichte geht mit einem ziemlich mysteriösen Prolog los, der neugierig darauf macht, was da in der Geschichte dann passiert. Komplett einordnen konnte ich die Dinge dann bis zum Ende nicht, man bekommt aber das Gefühl, dass da eben noch mehr ist, als man bisher so weiß. Dazu passt dann auch der Epilog, der einen, zusätzlich zu den vorherigen Ereignissen, ziemlich gespannt auf die Fortsetzung aus dem Band gehen lässt. Ich werde also auf jeden Fall weiterlesen, um zu erfahren, wie es mit Miko und den anderen weitergeht.

Im Buch begleitet man Protagonistin Miko aus der Ich-Perspektive, wodurch man sehr detaillierte Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt bekommt, die immer wieder kräftig durcheinandergewirbelt und aufgerüttelt werden. Miko ist eher klein und zierlich, hält sich gern im Hintergrund, sucht nicht die Aufmerksamkeit von anderen und hat eine klare Vorstellung von ihrer Zukunft: sie möchte in den Innendienst, in einen schön ruhigen Bürojob. An der Front kämpfen ist eben einfach nicht ihrs. Obwohl sie keine schlechte Schülerin im Allgemeinen ist, gibt es so einige Fächer, in denen sie einfach so gar nicht aufgepasst hat, weil es sie nicht besonders interessiert oder für ihren selbstgewählten Weg nicht wichtig erschien. Das fällt ihr im Verlauf der Handlung ab und an auf die Füße, aber sie kann mit anderen Dingen punkten, die sie im Gegensatz zu anderen dann weiß. Und sie punktet besonders auch mit ihrem Köpfen, das sie für strategisches Denken einsetzt, immer wieder hinterfragt, beobachtet, kombiniert und Pläne schmiedet, die die anderen ungewöhnlich finden, die aber Sinn ergeben und ihre Schule weiterbringen. Wenn man nicht gnadenlos aufs Gewinnen fokussiert ist, kann man eben ganz anders an Herausforderungen herangehen.
Dass Miko eher eine Außenseiterin war, kam nicht von ungefähr, sie wollte unter dem Radar bleiben und sich lieber von allen fernhalten, als aufzufallen, auch um ihr Geheimnis besser wahren zu können. Einige Monate vor der Abschlussprüfung haben sich dann aber drei ihrer Mitschüler zu ihr gesellt und sind ihr seitdem auch nicht mehr von der Seite gewichen. Ich mochte sie als Truppe echt gern zusammen.
Miko muss entgegen ihrer eigentlichen Art ziemlich über sich hinauswachsen und viel Verantwortung übernehmen. In den Abschlussprüfungen braucht jede Schule eine Anführerin oder einen Anführer, unter anderem für das entgegennehmen und verteilen von Aufgaben. Sie stellt sich der Herausforderung, da ihre Schule sie auswählt – aus gutem Grund, wenn man die Handlung verfolgt. Mutig und aufmerksam geht sie an die neuen Situationen heran, sie nimmt nicht alles hin, sie versucht den Sinn hinter allem zu erfassen und für die, die sie schützen will, die richtigen Entscheidungen zu treffen, möglichst ohne dabei diktatorisch vorzugehen. Miko eckt an verschiedenen Stellen an, auch in Bezug auf die anderen Schulen. Aber nach und nach spürt man dann, dass ein Umdenken einsetzt und die gesamte Dynamik unter den Schülern sich ändert. Dabei schwingen auch immer wieder wirklich tolle Botschaften mit, die manchmal auch nachdenklich machen.
Gut gefallen hat mir auch, dass Miko durchaus auch ihre Schwächen hat und diese auch zeigt, nicht allen, aber eben denen, die ihr nahestehen. Innerlich zerbricht sie teilweise an den Herausforderungen und Ereignissen und es gelingt ihren Freunden nur mit einiger Mühe, sie soweit zusammenzuflicken, dass sie auch am nächsten Tag wieder nach außen hin stark in die Aufgaben geht. Sie ist insgesamt schon eine starke Protagonistin, aber sie ist eben auch erst Siebzehn und hat ihre Eigenarten, Zweifel und Ängste. Zwischendurch brechen ihre Zweifel auch auf eine ziemlich zickig-bockige Art aus ihr heraus. Auch wenn ich sie da als etwas nervig empfand, konnte ich sie trotzdem auch verstehen, weil man in dem Zusammenhang etwas mehr von ihrer Kindheit erfährt und den Dingen, die sie geprägt haben. Miko ist eben nicht die fehlerlose Überfliegerin, das und wie sie es schafft, ihre guten Gedanken auf andere zu übertragen und festgefahrene „Regeln“ aufzubrechen, machte sie mir sympathisch.

Der Einstieg ins Buch war ziemlich turbulent und es schwang gleich eine gewisse Dramatik mit, die wirkte, obwohl man eigentlich noch gar nicht so richtig wusste, wo man ist, was es mit dem Camp und der Abschlussprüfung auf sich hat und wie die Welt funktioniert. Nach und nach bekommt man dann mehr Einblicke zu den verschiedenen Fähigkeiten der Charakteren, zu den Strukturen und dem Grund, wieso sie sich an diesem abgelegenen Ort befinden. Alle Dinge wurden aber noch nicht aufgelöst, vielleicht auch, weil Miko nicht alles weiß, manche Fragezeichen sind für mich daher übrig geblieben. Da es sich um einen Auftakt handelt, finde ich das aber nicht ganz so schlimm, auch wenn man sich beim Lesen halt teilweise fragt, wieso das eine oder andere jetzt so und so ist oder was da noch hinterstehen könnte. Bei manchen Aspekten war ich aber schon etwas irritiert, wieso man es auf diese, teilweise sehr extreme, Weise angeht, also ausgehend von den Charakteren im Buch. Es hätte da sicher andere, einfachere Wege gegeben, die dann aber vermutlich nicht so spannend zu lesen gewesen wären. Und es vermittelte mir zusätzlich den Eindruck, dass es da vielleicht einfach noch deutlich mehr gibt, als man bisher weiß oder ahnt. Dass manches doch anders ist bzw. es mehr gibt, erfährt man am Ende des Buches ja auch in Ansätzen dann schon. Alles jetzt hier etwas kryptisch formuliert, aber ich will nicht spoilern, nur meine Eindrücke beim Lesen etwas offenlegen.
Den Schreibstil der Autorin mag ich, das Buch hat sich zügig und flüssig lesen lassen, es war spannend und immer wieder werden kleine Dinge aufgelöst und offenbart, auch wenn die gesamte Zeit so einige Fragezeichen bleiben. Es wird immer wieder turbulenter und durch die Kämpfe im Rahmen der Abschlussprüfungen teilweise auch ziemlich blutig und aufwühlend. Mir hat die Mischung aus emotionalen Passagen und den actionreicheren gut gefallen. Richtig genial fand ich auch die Aktionen, die Miko und ihre Mitschüler sich dann überlegen, um auf ihre Weise die Abschlussprüfung zu begehen. Innerhalb der Geschichte spielt auch Liebe eine Rolle, die für mich aber nicht so sehr ins Zentrum des Geschehens gerückt ist. Zusammenhalt, und Freundschaft waren für mich da fast präsenter, auch wenn es für Miko schon eine größere Rolle spielt, für wen ihr Herz schlägt, weil die gesamte Lage eben gefährlich ist und keiner so recht weiß, wohin ihr Weg dort führen wird. Sehr faszinierend finde ich die facettenreichen Fähigkeiten (z.B. besondere Stärke, Gestaltwandeln, Illusionen erschaffen), die die Charaktere haben. Das macht es sehr abwechslungsreich und bringt immer wieder neue Hürden mit sich, weil zusätzlich zu den antrainierten Fähigkeiten eben teilweise noch die angeborenen bei der Strategie mit beachtet werden müssen.
Fazit

Ein spannender Auftakt, der neugierig auf den Fortgang der Urban-Fantasy-Geschichte macht. Manches hat mich beim Lesen ein wenig irritiert, weil ich die Aktionen und Aufgaben doch sehr drastisch angelegt fand für die Schüler und man überlegt, wieso das so ist. Es offenbart aber auch, wie kopflos manchmal den gestellten Aufgaben nachgegangen wird, ohne Rücksicht auf Verluste. Außerdem machte es die gesamte Geschichte schon sehr spannend zu lesen und das Umdenken, was zwischendurch einsetzt umso eindrücklicher und intensiver. Eine gelungene Mischung aus übernatürlichen Fähigkeiten, abwechslungsreichen Charakteren, tollen Botschaften, Emotionen und verschiedenen Kämpfen. Ein bisschen Cliffhanger gibt es am Ende dann auch, was meine Neugier auf den nächsten Band noch steigert.

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Veröffentlicht am 24.04.2023

gutes Kindersachbuch, kompliziertes Thema

Wie wir Energie erzeugen
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Wo kommt unser Strom eigentlich her, bevor wir ihn aus der Steckdose bekommen? Wie können wir Energie erzeugen und welche Unterschiede gibt es dabei? Was ist Elektrizität? Mit diesen Fragen beschäftigt ...

Wo kommt unser Strom eigentlich her, bevor wir ihn aus der Steckdose bekommen? Wie können wir Energie erzeugen und welche Unterschiede gibt es dabei? Was ist Elektrizität? Mit diesen Fragen beschäftigt sich dieses Kindersachbuch und versucht dabei auf einfache Weise und mit vielen bunten Illustrationen die Aspekte zu erklären.

Man bekommt in dem Sachbuch einen guten Überblick über die erneuerbaren und nicht erneuerbaren Energiequellen, was sie für Vor- und Nachteile haben, wie die Stromgewinnung funktioniert, was wir tun können, um Strom zu sparen, wie früher Energie gewonnen wurde und solche Dinge.

Ausgeschrieben ist das Sachbuch ab 6 Jahren. Für Sechsjährige finde ich das Buch an einigen Stellen noch etwas kompliziert. Es sind zwar soweit möglich einfache Worte und kurze Sätze genutzt worden, durch die Verwendung von Fachbegriffen und die Komplexität der Vorgänge an sich, bleibt es aber teilweise eben trotzdem kompliziert. Manche Begriffe, wie Vakuum und Helium sind jetzt vermutlich auch nicht gerade im täglichen Gebrauch für Sechsjährige.
Der Zeitstrahl zu Beginn des Buches gibt eine Übersicht, wie sich die Energienutzung entwickelt hat, wann daraus technische Fortschritte resultierten und so weiter, dabei passten manche der Formulierungen nicht so recht bzw. waren etwas unglücklich gewählt.

Die Seiten sind schön und übersichtlich aufgebaut. Sehr farbenfroh, es gibt zahlreiche Schaubilder und Illustrationen, die die schwierigen Vorgänge etwas besser verständlich machen sollen und als Ergänzung zum Text dienen. Wie man auf dem Cover schon sehen kann, bekommt jede Energiequelle Augen, das hätte ich nicht gebraucht, da man in Sachbüchern aus meiner Sicht nicht alles künstlich auf niedlich trimmen muss, ist aber sicher Geschmackssache. Auch hätte man von mir aus gern auf die Portion Humor verzichten können, die scheinbar unbedingt ins Buch musste und bei mir so gar nicht ankam. Es wirkte sehr erzwungen, flach und teilweise auch einfach unpassend.

Fazit
Alles in allem, trotz kleiner Kritikpunkte, ein schön gestaltetes Kindersachbuch, das mit den vielfältigen Schaubildern und möglichst einfacher Sprache die unterschiedlichen Energiequellen erklärt. Kompliziert und komplex ist das Thema aber trotzdem, auch wenn das Erdöl (und alles andere) im Buch Augen bekommen hat, um niedlicher zu wirken.

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Veröffentlicht am 23.04.2023

wunderschön gestaltetes Kinderbuch

Der Wunschling – Wünsche schmecken nach Brausepulver
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Theo ist mit seiner Familie umgezogen und ganz schon aufgeregt vor dem ersten Tag in der neuen Schule. Wird er schnell Freunde finden? Während er grübelnd wachliegt, schleicht sich ein kleines, flauschiges ...

Theo ist mit seiner Familie umgezogen und ganz schon aufgeregt vor dem ersten Tag in der neuen Schule. Wird er schnell Freunde finden? Während er grübelnd wachliegt, schleicht sich ein kleines, flauschiges Wesen in sein Zimmer, angelockt von einer wunderbar duftenden Wunschspur. Zurecht ist Theo überrascht, dass da nun ein Wunschling vor ihm steht, der ihn auffordert, sich diesen lecker duftenden Wunsch zu wünschen. Der Schüler gibt alles und wünscht was das Zeug hält, aber der Leckerwunsch lässt ein wenig auf sich warten.

Das Buch ist wirklich super schön gestaltet. Jede Seite ist sehr liebevoll und farbenfroh illustriert. Die Abbildungen zeigen entweder direkt die Handlung oder Teile, die mit zur Geschichte gehören und unterstützen diese damit total schön. Mir gefällt der Stil der Zeichnungen auch richtig gut, ich habe den Wunschling direkt ins Herz geschlossen. Aber auch von Theo, seiner Familie und seiner neuen Schule bekommt man direkt einen Eindruck. Durch die große Schrift und den einfach gehaltenen Schreibstil wird es auch für Leseanfänger gut möglich sein, der Geschichte zu folgen. Die Seiten sind mit Text nicht überladen und durch die Illustrationen hat man gleichzeitig auch immer noch was zu gucken. Als Vorlesegeschichte für jüngere Kinder kann ich mir dieses Buch aber auch gut vorstellen. So ein Wunschling spricht sicher viele an.

Der Wunschling ist niedlich und gleichzeitig auch ein bisschen frech und ungeduldig. Und so toll es auch klingt, sich Sachen wünschen zu dürfen, so ist das für Theo gar nicht die gesamte Zeit eine Wohltat. Manchmal weiß er schon gar nicht mehr, was er sich wünschen soll. Beim Wünschen und Wunscherfüllen schleicht sich dann auch mal die eine oder andere Panne ein, mit unterschiedlichen Auswirkungen. Besonders bei Wünschen, die gar nicht so lecker sind, wie der Wunschling sie gern hätte, ist er unkonzentriert oder auch mal etwas tollpatschig. Dadurch entstehen dann auch mal Situationen zum Schmunzeln und es wird deutlich, dass so ein Wunscherfüller gar nicht immer ein Segen ist. Manchmal entsteht durch die fehlgeleiteten Wünsche aber auch noch etwas viel besseres, als man eigentlich vorher wollte.
Es geht aber nicht nur um das Herausfinden dieses nach Brausepulver schmeckenden Wunsches, es geht in der Geschichte auch um Freundschaft und auch ein wenig darum, die Dinge zu machen, auf die man selbst Lust hat und sich nicht in der Klasse unterzuordnen, damit man dazu gehört.

Die Dynamik in der Geschichte hat mir gut gefallen, nur das Ende war mir insgesamt doch irgendwie etwas schnell und plötzlich, da hätten gern noch ein paar mehr Seiten dran sein können. Dann hätte man auch über die Charaktere vielleicht noch ein bisschen mehr erfahren können. Ich kann mir aber gut vorstellen, Theo und den Wunschling auch bei weiteren Erlebnissen zu begleiten.
Fazit

Eine sehr schön gestaltetes, liebevoll und ansprechend illustriertes Kinderbuch, in dem es um Wünsche und Freundschaft geht. Und manchmal sind es gar nicht die Wünsche, von denen man dachte, dass sie einen glücklich machen, die einen dann wirklich so richtig glücklich machen…

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