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Veröffentlicht am 08.10.2022

eine Schule voller verrückter Träume und Ideen

Die Schule der verrückten Träume 1: Die Schule der verrückten Träume
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Johanna hat sehr intensive Träume, die sich allerdings nicht nur in der Nacht sondern auch häufig am Tag zeigen. In der Schule schläft sie ein und unterhält ihre ganze Klasse mit den Abenteuern von Galakto- ...

Johanna hat sehr intensive Träume, die sich allerdings nicht nur in der Nacht sondern auch häufig am Tag zeigen. In der Schule schläft sie ein und unterhält ihre ganze Klasse mit den Abenteuern von Galakto- Joe – ihrer Traumheldin. Eine problematische Situation, auch wenn Johanna ihre Träume an sich eigentlich mag. Um zu lernen, mit ihren Träumen umzugehen, nachts besser zu schlafen und damit am Tag fitter zu sein, begibt sie sich für die Sommerferien in die „Schule der verrückten Träume“. Dort ist die Protagonistin mit ihren Träumen nicht allein, auch wenn jeder ein wenig andere Baustellen hat, an denen er arbeiten muss. Ein fliegendes Klo, ein schwebender, sprechender Kater, eine Rieseneistüte – nichts ist unmölgich. Und doch ist in der Schule auch nicht immer alles so aufregend und einfach, Schwierigkeiten und schlechte Ideen gibt e eben überall…

Protagonistin Johanna träumt äußerst intensiv. Leider ist sie nach ihren nächtlichen Abenteuern am Tag aber oft so müde, dass sie dem Unterricht nur schwer folgen kann und immer wieder einfach einschläft. Damit verpasst sie nicht nur selbst den Unterricht, sondern die stört auch noch ihre Mitschüler durch Ausrufe während des Träumens. Da es so nicht weitergehen kann, soll ihr in „Der Schule der verrückten Träume“ geholfen werden. Als Neuling kommt sie in die Gruppe der „Anträumer“, gemeinsam mit ihr sind noch andere Kinder neu dort, jeder mit einem etwas anderen Problem. Einer der Jungen kann zum Beispiel zwischen Traum und Realität nicht wirklich unterscheiden, ein anderes Kind schlafwandelt, wieder der nächste träumt gar nicht, ein nächster hat Albträume. Wieso „keine Träume“ so ein Problem sind, hat sich mir persönlich nicht erschlossen, davon abgesehen, dass seine größeren Geschwister ihn damit aufziehen und er deswegen auch träumen will (was er sicherlich tut, er erinnert sich nur nicht, würde ich behaupten). So entsteht auf jeden Fall eine Mischung aus Figuren, die alle etwas andere Sorgen mitbringen und die schnell zu Freunden werden. Zusammen arbeiten die Anträumer daran, mit ihren Träumen besser klar zu kommen, nachts ruhiger zu schlafen und damit auch mehr Energie für den Tag zu haben.

Viele Ideen im Buch mochte ich richtig gern. Zum Beispiel war der ganze Mechanismus rund um die Traumfangmaschine und das wieder Freilassen der Träume, damit man mit ihnen arbeiten kann, ziemlich cool und wie man mit der Macht der Gedanken sogar seine Mahlzeiten in der Schule beeinflussen kann, sorgte immer wieder für Momente zum Schmunzeln. Auf der Insel, auf der sich die Schule befindet, gibt es auch einige Gestalten, Wesen oder Gegenstände, die aus Träumen „entkommen“ sind, diese sind jedoch harmlos und machen eher Spaß oder bringen kleine Abenteuer mit sich. Wenn hingegen Albträume entkommen würden, sähe das Ganze anders aus. Dass das passieren wird, war sehr früh in der Geschichte klar. Alles deutete darauf hin, dass einer der Schüler etwas fieses plant, nur leider haben die Erwachsenen es nicht sehen oder nicht glauben wollen. Dadurch entsteht eine abenteuerliche, gefährliche Situation, bei der sich die Freunde beweisen und zusammenhalten müssen.
Unterstützt wird die Handlung mit tollen Illustrationen, die die Geschichte noch lebendiger und greifbarer machen. Auch die manchmal etwas unheimliche Stimmung wird dabei gut transportiert. Man kann einen bildhaften Eindruck von den Charakteren und dem Schauplatz bekommen, was mir gut gefallen hat.

Insgesamt ist der Text leichtgängig und viele der Sätze sind einfach strukturiert, damit auch jüngere Leser mitkommen können. Die Dialoge sind größtenteils einfach gehalten, mir manchmal fast ein wenig zu einfach. Manche der Ausdrücke und Sätze könnten aber für Achtjährige, die ja noch nicht so lange lesen, vielleicht doch etwas kompliziert sein. Die meisten Begriffe wurden im Text zwar erklärt, ein paar mal weniger Somnambulismus zu schreiben, hätte aber sicher auch nicht geschadet.
Teilweise fand ich etwas schade, dass einige der Probleme, die aufkommen, sehr schnell abgetan oder gelöst wurden. Manches wurde dadurch nur wenig greifbar. Vieles war vorhersehbar im Verlauf der Geschichte, wie genau die Abenteuer sich dann gestalteten, bot aber auch ein paar kleine Überraschungen.
Viel an Botschaften, die man mitnehmen kann, habe ich persönlich nicht entdeckt, es ist eher eine Abenteuergeschichte, was nicht schlimm ist, es kommt ja immer darauf an, was man gerade sucht. Es werden im Buch auf jeden Fall verschiedene Arten von Träumen thematisiert, da der Umgang damit jedoch auf eine sehr fantasievolle Art und mit Hilfsmitteln erfolgt, ist das so natürlich nicht übertragbar auf die Wirklichkeit. Dennoch kann man mitnehmen, dass Träume wichtig sind und auch der richtige Umgang damit. Mit Johanna und ihren neuen Freunden werden junge Leser aber gewiss ein paar schöne, teilweise spannende, teilweise eher lustige Lesemomente haben.

Fazit

Ein Auftakt, der einem die Schule der verrückten Träume und die Figuren lebendig illustriert näherbringt. Viele der Ideen im Buch mochte ich richtig gern, an der Umsetzung hatte ich hier und da kleine Kritikpunkte. Manches hätte noch etwas ausführlicher und detailreicher beschrieben werden können, manche Situationen wurden sehr schnell gelöst, ohne dass sie richtig greifbar wurden. Insgesamt aber trotzdem eine schöne, abenteuerliche Geschichte, die jungen Lesenden bestimmt Spaß machen wird.

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Veröffentlicht am 30.09.2022

geniale dystopische Welt, aber Potenzial nicht voll genutzt

Shadow Land
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Für Kaia ist schon ihr Leben lang klar: die Welt außerhalb der Mauern ist gefährlich! Nicht allein weil sie dort viel verloren hat, sondern auch weil einfach jeder weiß, dass die Menschen, die außerhalb ...

Für Kaia ist schon ihr Leben lang klar: die Welt außerhalb der Mauern ist gefährlich! Nicht allein weil sie dort viel verloren hat, sondern auch weil einfach jeder weiß, dass die Menschen, die außerhalb der Sicherheitszone leben, sich in Bestien verwandeln, die nicht mehr viel mit Menschen zu tun haben. All die Katastrophen und ein neuartiges Virus haben die Welt so verändert, dass im Jahr 2169 nicht mehr viel sicherer Lebensraum zur Verfügung steht. Als Kaia dann doch wieder außerhalb Stadt unterwegs ist und eher ungewollt tiefer in die Wildnis eintaucht, erlebt sie große Überraschungen. Die Welt dort ist gefährlich, tückisch, aber auch faszinierend und voller Wunder, mit denen sie niemals gerechnet hätte. Wie passen die Erkenntnisse, die sie mit der Zeit gewinnt nur zu den Dingen, die sie bisher zu wissen glaubte?

Ich war wirklich gespannt auf diese Jugenddystopie, die mich vom Klappentext sofort ansprach. Am Ende muss ich allerdings sagen, ich war nicht ganz so gefesselt und umgehauen, wie ich gehofft hatte. Es gab wirklich viele tolle Idee, deren Potenzial aus meiner Sicht jedoch nicht komplett ausgeschöpft wurde und mit der Protagonistin hatte ich zwischendurch meine Probleme. Vielleicht hätte der Geschichte ein zweiter Band gut getan, um einiges noch etwas ausführlicher und tiefgehender zu erklären und zu beschreiben, die Wunder der Welt noch mehr wirken zu lassen und auch Kaia mehr Zeit und Raum zu geben.

Das Setting ist wirklich grandios. Man taucht nach und nach tiefer in die dystopische Welt ein, die gleichermaßen faszinierend und erschreckend ist. Durch eine Vielzahl an Katastrophen und aufgrund eines Virus hat sich einfach das gesamte Leben verändert. Nur innerhalb der Sicherheitszonen ist man halbwegs sicher, doch auch dort kann man nicht alle Auswirkungen der Veränderungen stoppen. Das Leben ist hart, viele technische Errungenschaften funktionieren nicht mehr oder nur noch in geringerem Umfang bzw. sie sind bestimmten Institutionen vorbehalten, weil die Ressourcen nicht für alle reichen. Doch außerhalb der Mauern ist alles noch viel unheimlicher, gefährlicher und wilder. Wer sich dort aufhält, muss sich auf eine Wildnis einstellen, in der es viele Gefahren gibt, unter anderem auch die mutierten Menschen, die zu Bestien geworden sind. Schon diesen Ausgangspunkt empfand ich als faszinierend und interessant, die bildhaften Beschreibungen machen es leicht, sich die Umgebung und die Lebenssituation vorstellen zu können. Umso weiter man im Buch vorankam, umso faszinierender fand ich die Welt dann aber. Es gibt noch so viel mehr, was man zu Beginn nicht ahnt, unglaublich coole Ideen, von denen viele für mich auf jeden Fall neu waren. Die Veränderungen, die es in der Natur in den vorausgegangenen Jahren gab, haben mich begeistert durch ihre Vielfältigkeit. So entstehen neue Möglichkeiten, aber eben auch Gefahren und wenn man sich nicht auskennt, kann man schnell verloren sein. Von einigen der Aspekte, Fähigkeiten und Facetten hätte ich gern noch mehr erfahren, einiges ging mir etwas schnell beziehungsweise hat nicht so viel Raum eingenommen, wie ich mir gewünscht hätte, um dort noch tiefer reinzugehen. Die Welt bietet noch so viel mehr Potenzial, als gezeigt wird und auch als ich hier aufliste, um niemanden was vorwegzunehmen, von den Ideen, von denen man dann beim Lesen hoffentlich überrascht wird, wie ich.

Man begleitet im Buch Protagonistin Kaia, die mit ihren 17 Jahren ziemlich auf sich allein gestellt ist. Ihr Ziehvater lässt sich aktuell nur wenig blicken, auf wen sie sich aber immer verlassen kann, ist ihr bester Freund Adam, der jedoch aufgrund von gesundheitlichen Problemen nicht immer ganz fit ist. Kaia hat gelernt sich durchzuschlagen und durchzusetzen, dabei hilft ihr auch immer wieder ihr Wolf, der sie bereits seit 10 Jahren auf Schritt und Tritt begleitet. Sie ist taff und ins System integriert, trotzdem zweifelt sie inzwischen an einigen Dingen, fängt an zu hinterfragen, will mehr Antworten, mehr erfahren. Im Verlauf der Geschichte hat die Protagonistin bei mir allerdings an Sympathie eingebüßt. Ich empfand es als nachvollziehbar, dass sie einige der Offenbarungen und Wunder der Wilden Welt erst mal nicht glauben kann. Es widerspricht allem, was sie bisher wusste und erzählt bekommen hat. Aber wenn man sich dort eine Zeit lang aufhält und gewisse Dinge mit eigenen Augen sieht, am eigenen Leib erlebt, könnte man sich eben schon etwas für die neuen Aspekte öffnen, sie mehr zulassen und nicht bockig alles ablehnen, weil es nicht zu ihrer bisherigen Weltanschauung passt. Mit dieser Haltung ist sie mir irgendwann auf die Nerven gegangen. Ungläubig zu sein, ist das eine, aber es trotz mehrfachen Erfahrungen, Berichten und Gesprächen weiterhin vehement abzulehnen… ich fand es anstrengend und es hat die Handlung auch teilweise einfach ausgebremst. Manchmal reagiert sie sehr stur und verbohrt, was man zu einem gewissen Teil vielleicht verstehen kann, auch ihre ambitionierten Ziele, an denen sie festhält, passen schon zu Kaia, auch wenn sie sich nicht über alle Konsequenzen und Stolpersteine im Detail Gedanken macht. Da ist es gut, dass sie nicht allein losziehen muss.
Auch die enthaltene Liebesgeschichte ging mir zu schnell, ich konnte nur bedingt nachvollziehen, woher die Anziehung und die plötzliche überschwängliche Liebe kommt.Zwischendurch gab es auch einen Stimmungswandel, der mir zu plötzlich kam und irgendwie einfach nicht stimmig wirkte. Teilweise hätte ich mir auch einfach mehr Tiefe bei den Figuren gewünscht, auch wenn die in einem Jugendbuch eben nicht immer so da ist, wie man es vielleicht gern hätte.
Einige der anderen Charaktere, die man im Verlauf kennenlernt, fand ich sympathisch und auch von ihnen hätte ich stellenweise gern mehr erfahren. Die übernatürlichen Fähigkeiten sind faszinierend und erleichtern ihre Lebensweise und Einstellungen. Doch auch ohne solche Fähigkeiten sollte man wieder mehr auf seine Umgebung und die Natur achten. Ausbeutung der Natur, Naturschutz und solche Themen schwingen in der Geschichte immer wieder mit.

Größtenteils war der Schreibstil angenehm und flüssig zu lesen. Es gab für mich jedoch auch Passagen, die eher etwas stockend wirkten. Viele kurze Sätze störten irgendwie meinen Lesefluss. In den Momenten, in denen Kaia in einer passenden Stimmung war, empfand ich es als unterstützend, aber sonst hat es mich eher gestört. Hier und da hätte ich mir noch etwas mehr Details und noch mehr Beschreibungen gewünscht, sowohl von den Figuren, als auch von den Schauplätzen und den Emotionen. Alles davon wird thematisiert, manchmal bleibt es aber etwas an der Oberfläche.
Im Verlauf des Buches wird es turbulenter und temporeicher, es steckten viele tolle Ideen drin und einige Überraschungen und Wendungen. Auch am Ende der Geschichte gab es einige Aktionen, die mir wirklich gut gefallen haben, vorallem weil sie nicht alle von der Protagonistin ausgingen. Manches war vielleicht etwas einfach und runtergebrochen, aber ganz grundsätzlich mochte ich die Herangehensweise und den Mut, den die Charaktere aufbringen, um ihre Ziele zu erreichen, auch wenn sie wissen, wie gefährlich das alles wird.
Fazit

Eine Jugend-Fantasy-Dystopie, die mit dem unglaublichen tollen Setting und all den facettenreichen Ideen und Möglichkeiten total punkten konnte. Leider wurde das Potenzial der Welt aus meiner Sicht nicht komplett ausgeschöpft, man hätte da sicher vieles noch etwas genauer und ausführlicher machen können, um mehr auf die Wunder der Welt, die Gefahren und Möglichkeiten einzugehen und damit auch Protagonistin Kaia mehr Zeit und Raum zu geben, sich an die neue Situation und das neue Wissen zu gewöhnen, sich neu orientieren zu können und nicht ganz so überfordert zu sein mit dem einen oder anderen. Die Protagonistin hat es mir nicht immer leicht gemacht, ich empfand ihre Engstirnigkeit zwischendurch als ziemlich anstrengend, da es über die nachvollziehbare Ungläubigkeit und das Überwältigtsein bei all den neuen Eindrücken hinausging. Manche Stimmungsschwankungen und Wendungen kamen mir etwas plötzlich, insgesamt mochte ich aber viele der Handlungselemente und die Dynamik der Geschichte.

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Veröffentlicht am 29.09.2022

guter Auftakt mit der Mordgruppe

Stille blutet
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In einem Nachrichten-Update berichtet Moderatorin Nadine Just von ihrem baldigen Tod, bei dem einiges auf ein Verbrechen hindeuten wird. Selbst geschockt von dem, was sie vorgelesen hat, beginnen die Gedanken ...

In einem Nachrichten-Update berichtet Moderatorin Nadine Just von ihrem baldigen Tod, bei dem einiges auf ein Verbrechen hindeuten wird. Selbst geschockt von dem, was sie vorgelesen hat, beginnen die Gedanken zu rasen. So recht ernstnehmen kann es zunächst jedoch niemand im Sender. Die Suche nach demjenigen, der ihr da einen üblen Scherz gespielt hat, beginnt. Doch dann ist die Wiener Nachrichtensprecherin tatsächlich tot. Für Fina Plank, die neu bei der Mordgruppe ist, und ihre vier Kollegen starten die Ermittlungen unter erschwerten Bedingungen, denn der Hashtag #inkürzetot flutet das Internet, hilfreiche Informationen oder mögliche weitere Opfer ausfindig zu machen, ist da fast unmöglich. Allerdings gibt es sehr rasch ein weiteres Opfer, ebenfalls mit einer Todesankündigung. Die Mordgruppe sucht, ermittelt und befragt was das Zeug hält und doch gibt es immer wieder Dinge, die nicht zu passen scheinen.

Zu Beginn des Buches erlebt man fast unmittelbar die im Klappentext angekündigte Nachrichtensendung, bei der die Moderatorin Nadine Just ihren baldigen Tod ankündigt. Schock, Unmut und Frustration sind groß, doch Nadine denkt eher an einen bösen Scherz, immerhin hat sie sich nicht nur Freunde in der Redaktion gemacht. Sehr bald gibt es dann das erste Opfer, ein Verbrechen kann man bei dem Zustand des Tatortes wahrlich nicht ausschließen. Die Stimmung ist aufgeladen und bietet einen tollen, temporeichen Start in die Geschichte, der direkt einige Fragen aufwirft. Ich fühlte mich von Beginn an gut mitgenommen und mochte den Aufbau des Buches. Es gibt immer wieder neue Hinweise und Indizien, Beweise und Ungereimtheiten, kleine Wendungen, unerwartete Offenbarungen und auch ein paar Details, die sich angedeutet haben. Für mich sind im Verlauf der Handlung verschiedene Personen in den Kreis der Verdächtigen gerückt, aus unterschiedlichen Gründen. Es gibt im Verlauf ein paar bildhafte Beschreibungen zu Tatorten und den Leichen, ich empfand diese als nicht zu blutig oder eklig, aber es wird auch nicht unbedingt schöngeredet, was die Beteiligten zu sehen bekommen oder vorfinden. Diese Passagen sind nicht übermäßig ausschweifend, dadurch entsteht beim Lesen kein Eindruck einer blutrünstigen oder extrem gewalttätigen Geschichte.

Besonders genial gemacht empfand ich die Abschnitte, in denen die vierte Wand durchbrochen wird. Derjenige, der dort berichtet, spricht das Publikum direkt an. Dadurch fühlte ich mich auf eine Weise mitgenommen, die zum einen faszinierend, aber auch ein wenig gruselig war. Spoilerfrei kann ich da leider gar nicht so viel mehr zu sagen, aber ich mochte diese Art mit ins Geschehen genommen zu werden. Man hat dadurch auch ein paar Einblicke mehr, die die Ermittler nicht haben, ich empfand es allerdings nicht so, dass einem dadurch etwas von der Handlung vorweggenommen wurde.
Der Großteil der Geschichte begleitet jedoch Fina Plank, die neu in der Mordgruppe ist, und Tibor Glaser, den Ex-Freund der zu Beginn ermordeten. Durch die Perspetkviwechsel innerhalb der personalen Erwählweise erhält man unterschiedliche Blickwinkel auf das Geschehen, manchmal hat man schon ein paar Informationen, die sich der „anderen Seite“ erst etwas später erschließen werden, dadurch ist man nicht in jedem Augenblick so überrascht, wie die Charaktere selbst, aber ich mochte das Zusammenspiel der Perspektiven und die Dynamik die durch den Wechsel entstanden ist. Die Atmosphären, die in den Abschnitten mitschwingen sind auch recht unterschiedlich, weil die Emotionen der Figuren nicht zu vergleichen sind.
Fina Plank hat es in ihrem neuen Team nicht immer leicht, besonders einer der Kollegen ist mit seinen Sprüchen ziemlich fies und herablassend. Nicht alle im Team lassen das unkommentiert, was ich gut fand. Dennoch macht Fina sich teilweise darüber Gedanken, auch wenn sie es selbst nicht so sieht, wie ihr teilweise vorgeworfen wird, vielmehr weil sie mit sich selbst nicht ganz im Reinen ist. Das schwingt immer wieder mit und man lernt die Ermittlerin im Verlauf der Geschichte ein wenig kennen. Auf der einen Seite ist es vielleicht schade, dass es wieder die Frau ist, die mit Komplexen und solchen Dingen zu tun hat, auf der anderen Seite mochte ich trotzdem, dass Fina sich im Job durchsetzt und sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt, zumindest meistens nicht. Vieles ist für sie noch neu, oft erkennt sie auch die Absichten hinter Aufträgen oder der Arbeitsverteilung und doch steht sie ihre Frau und gibt nicht kleinbei. Jeder hat seine Ecken und Kanten, Fehler und Schwächen. Ich hoffe, Fina wird im Verlauf der Reihe vielleicht noch etwas mehr an Stärke und Zuversicht gewinnen und damit auch ihren vorurteilbehafteten Kollegen weiter zum Verstummen bringen. Es war auf jeden Fall interessant sie zu begleiten und dadurch Einblicke in die Arbeit bei der Mordgruppe, dem Auswerten von Spuren und solchen Aspekten zu erhalten. Etwas schade fand ich dabei allerdings, dass es Hinweise gab, die augenscheinlich nicht zusammenpassten, die aber versucht wurden passend zu machen, damit man vorankommt. So dreht sich sehr lange Zeit die Handlung um gewisse Punkte, die nur wenig neue Spannung mit sich bringen. Trotzdem hat es sich flüssig lesen lassen und ich war neugierig, wie es sich zum Ende hin auflösen wird.
Die Abschnitte, in denen man Tibor Glaser begleitet, haben eine ganz andere Stimmung. Für den Teilhaber einer Werbefirma folgt nach dem Schock über den Tod seiner Ex-Freundin ein Spießrutenlauf, der ihn immer tiefer in den Abgrund strudeln lässt – teilweise auch selbstverschuldet. Tibor versucht einige Dinge herauszufinden, die in der Vergangenheit stattgefunden haben und von denen er nicht wusste, dafür kontaktiert er Menschen, mit denen er teilweise lange nicht zu tun hatte. So taucht man auch in sein Leben Stück für Stück mehr ein. Gleichzeitig ergeben sich immer wieder Details, die die Situation für ihn nicht besonders rosig aussehen lassen. Er ist nicht unbedingt der sympathischste Mensch, aber ich empfand ihn als recht authentisch dargestellt, die Gedanken und Gefühle, die in ihm toben, waren nachvollziehbar geschildert.
Fazit

Seinen eigenen Tod in einer Livesendung anzukündigen, kann einen schon mal ziemlich aus dem Konzept bringen. Als Einstieg in die Geschichte empfand ich das als ziemlich genial gewählt und da die Nachrichtensprecherin dann tatsächlich umgebracht wird, hat man sofort einen temporeichen Auftakt des Buches. Ein angenehmer, flüssiger, spannender Stil zieht sich durch das gesamte Buch, besonders genial fand ich die Abschnitte, in denen die vierte Wand durchbrochen wird und man als Leser angesprochen wird. Hier und da gab es kleine Aspekte, die ich nicht hundertprozentig gelungen oder passend fand, ein paar kleine Kritikpunkte am Verlauf und den Ermittlungsarbeiten bzw. den Schlüssen, die gezogen werden. Das spoilerfrei aufzudröseln, ist nicht wirklich möglich. Insgesamt mochte ich aber den Stil der Geschichte und den Aufbau, sowie das Zusammenspiel der Charaktere und die Dynamik die durch den Wechsel der Perspektiven entsteht.

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Veröffentlicht am 19.09.2022

facettenreicher Auftakt, komplexe Welt, viele offene Fragen

Dark Sigils – Was die Magie verlangt
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In einer Welt, in der Magie nicht mehr nur Traum und Fiktion ist, sind viele Dinge möglich. Aber Magie ist gefährlich, Magie kann süchtig machen, Magie kann zerstören, Magie hat ihre Schattenseiten. Und ...

In einer Welt, in der Magie nicht mehr nur Traum und Fiktion ist, sind viele Dinge möglich. Aber Magie ist gefährlich, Magie kann süchtig machen, Magie kann zerstören, Magie hat ihre Schattenseiten. Und die Magie ist auch längst nicht für jeden frei zugänglich oder gut erreichbar. Für Rayne ist die Magie trotzdem alles, woran sie ihre Hoffnung hängt. Denn mithilfe der blauschimmernden Macht und der Artefakte, durch die man die Magie nutzbar machen kann, bietet sich ihr die Möglichkeit, sich aus ihrem bisherigen Leben zu befreien. Ihr Weg sieht nur leider ganz anders aus, als Rayne es sich ausgemalt hatte. Anstatt frei zu sein und selbst bestimmen zu können, was sie mit ihrer Zukunft anfängt, gerät sie nur aus einem Abhängigkeitsverhältnis in das nächste – die einzige Alternative: sie lässt sich von der düsteren Magie, die in ihr tobt, umbringen.

Anne Benning schafft mit dem Auftakt ihrer Trilogie einen guten Einstieg in die vielschichtige Welt rund um die Magie, die Sigils und die Träger der Dark Sigils in einem zukünftigen London. Umso weiter man im Buch voranschreitet, umso mehr Intrigen, Verstrickungen und Zusammenhänge ergeben sich. Die Handlungsstränge bekommen Berührungspunkte, verflechten sich jedoch noch nicht alle miteinander. Es wird zunehmend komplexer, es ergeben sich immer mehr Fragen, die neugierig machen auf die Fortsetzungen, es werden aber auch ein paar Aspekte aufgeklärt, so dass man manche Motivation offenbart bekommt und sich erste Erklärungen ergeben.

Das Buch bringt eine tolle Atmosphäre mit sich, die sich im Verlauf mehrfach wandelt. Über allem hängt schon eine gewisse Düsternis, die sich durch die Magie, ihre Einsatzmöglichkeiten und die Nebenwirkungen und Komplikationen ergibt und von all den Intrigen und Geheimnissen noch verstärkt wird. Dennoch gibt es auch Passagen, in denen eher positive Ereignisse und Gefühle im Mittelpunkt stehen, in denen Freundschaften geknüpft oder intensiviert werden und es kleine Lichtblicke gibt. Es gibt turbulente, spannungsgeladene Szenen, ebenso wie ruhigere, in denen Ding geklärt und erklärt werden müssen. Insgesamt kann man sagen, umso weiter man in der Geschichte vorankommt, umso mehr wird aufgedeckt und umso mehr bekommt man einen Eindruck davon, wie verstrickt und vielfältig die gesamte Handlung tatsächlich ist. Welche Aspekte man zuvor gar nicht wusste und dass manches eben nicht so ist, wie es scheint. Ein paar der Offenbarungen und Wendungen kamen dabei für mich wirklich überraschend, andere Dinge haben sich aus meiner Sicht angedeutet. Die Mischung im Buch erschien mir aber stimmig zu sein und es hat viel Spaß gemacht, die Protagonistin zu begleiten und zu sehen, wie sie sich entwickelt und verändert, da sie nach und nach tiefer in die Welt eintaucht und damit dann auch die Möglichkeit erhält, manche Sachen ganz anders und neu zu bewerten. Der Schreibstil ist trotz der Komplexität und der Vielzahl an Verknüpfungen flüssig und sehr mitnehmend. Detailreiche Beschreibungen lassen das eigene Kopfkino anspringen und machen sowohl den Großteil der Figuren als auch die Schauplätze und den Einsatz der Magie gut vorstellbar. Besonders interessant und faszinierend empfand ich die Aspekte rund um die Ausprägung und die Nutzung der Magie, die anders war, als in vielen anderen Geschichten, die ich bisher gelesen habe.

Da die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Protagonistin Rayne erzählt wird, setzen sich viele der Informationen erst nach und nach zusammen. Auch wenn Ray sich an die Zeit ohne Magie nicht mehr erinnert, so kennt sie doch längst nicht alle Facetten der Welt und vor allem den Mirror, die Welt der Oberen, kennt sie bisher nur aus Erzählungen und von Gerüchten. Als Leser*in ist man darauf angewiesen zu warten, bis Ray mehr Einblicke erhält, bis sie Dinge herausfindet, beobachtet oder erzählt bekommt. Da nicht alle bereit sind, ihr sofort alle Karten auf den Tisch zu legen, ergeben sich daraus auch mal Reaktionen, die vermeidbar gewesen wären und die teilweise zu unglücklichen Situationen und neuen Problemen führen.
Rayne ist eine schlagfertige, mutige Protagonistin, die im Waisenhaus gelernt hat, sich durchzusetzen und nicht kleinmachen zu lassen. Manchmal ist sie etwas impulsiv, manchmal aber auch naiv und kopflos. Sie ist gesteuert von ihren persönlichen Wünschen und Gefühlen, was man ihr, wenn man ihre Situation betrachtet, aber kaum übel nehmen kann. Sie durchschaut die Komplexität der Verantwortung rund um die Dark Sigils nicht sofort, sie erhält zudem nicht ausreichend Informationen, um ihre Lage gut beurteilen zu können. Für sie ist es zunächst nur der Wechsel von einer Extremsituation in eine andere, sie fühlt sich und ihre Sorgen nicht ernstgenommen, also handelt sie. Und auch wenn ich zum Teil verstehen kann, wieso sie das tut, so war es eben doch auch ziemlich kopflos und einfach naiv zu glauben, dass das gutgehen könnte. Auch zwischendurch brechen Äußerungen aus ihr heraus, über die sie besser hätte nachdenken können. Allerdings ist Ray auch erst 17 und in einer herausfordernden Situation, daher empfand ich es schon als authentisch und an sich mag ich Ecken und Kanten bei Charakteren. Im Verlauf der Geschichte kann man auch beobachten, dass Rayne beginnt sich zu verändern und zu entwickeln, sicher trifft sie weiterhin nicht immer nur richtige Entscheidungen, aber sie fügt sich mehr in die Welt und die Gegebenheiten und ist bemüht, das Richtige zu tun, zumindest das, was aus ihrer Sicht das richtige ist.
Die Mischung der Figuren rund um die Protagonistin ist abwechslungs- und facettenreich. Es gab Charaktere, die mir sofort sympathisch waren, andere Figuren blieben suspekt oder waren direkt unsympathisch. Der eine oder andere zeigt im Verlauf dann noch mal andere Seiten, einige lassen ihre Mauern fallen bzw. lassen Rayne dahinter blicken, andere legen ihre Fassade ab und zeigen ihr wahres Gesicht. Es ist eine sehr interessante Kombination aus Charakteren, die sowohl durch ihre Stärken, ihre Ecken und Kanten, als auch durch ihre eigenen Wünsche, Hoffnungen und teilweise auch Machtgier und Neid den Handlungsverlauf immer wieder beeinflussen. Ich möchte da auch gar nicht zu viel zu verraten, auch wenn ich klare Favoriten unter den Haupt- und Nebenfiguren habe.
Eine Liebesgeschichte hätte ich im Buch nicht unbedingt gebraucht, da es rundrum so viel anderes gibt, was passiert, was man erfährt und was noch aufgeklärt werden muss, insgesamt empfand ich sie aber als harmonisch in die Handlung eingebaut und es bietet für den Fortgang noch mal Anknüpfungspunkte.
Fazit

Ein wirklich interessanter, spannender und überwiegend temporeicher Auftakt der Trilogie, der einem gute Einblicke in die Welt und einen Überblick über die Charaktere und zumindest einen Teil der Verstrickungen und Intrigen gibt. Die Handlung ist komplex und facettenreich. Umso weiter man voranschreitet, umso mehr erfährt man, dabei gibt es einige Überraschungen, andere Offenbarungen habe ich so oder ähnlich erwartet. Es ist aber eine schöne Mischung, die gemeinsam mit dem angenehmen, flüssigen Schreibstil, den bildhaften Beschreibungen und der faszinierenden Magie. Hier und da gab es kleine Aspekte, die sich mir noch nicht ganz erschlossen haben oder die nicht hundertprozentig logisch erschienen, was aber zum Teil auch an noch offenen Fragen liegen könnte. Nicht jede Reaktion jeder Figur empfand ich als nötig, es sorgt aber in der Zusammenstellung immer wieder für Spannung, neue Schwierigkeiten und Situationen, aus denen sich dann Neues ergibt. Es ist aber definitiv jammern auf hohem Niveau – die Geschichte hat mich insgesamt wirklich gut mitgenommen und begeistert. Das Ende des Buches lässt mich neugierig und gespannt auf die Fortsetzung zurück.

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Veröffentlicht am 16.09.2022

super niedlich mit einer tollen Botschaft

Ein total genialer Mummeltag
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Am Sonntag haben die Mummel frei! Alle freuen sich auf den gemeinsamen Tag und möchten ihn für einen tollen Ausflug nutzen. Die Mummel wirbeln herum, um alles vorzubereiten und dann kann es auch schon ...

Am Sonntag haben die Mummel frei! Alle freuen sich auf den gemeinsamen Tag und möchten ihn für einen tollen Ausflug nutzen. Die Mummel wirbeln herum, um alles vorzubereiten und dann kann es auch schon losgehen. Aber… selbst wenn man einen Plan hat, geht er manchmal auch schief oder es kommt eben einfach anders und dann braucht man eine neue Idee, um den Tag trotzdem schön zu machen, ohne in Frust, Wut und schlechter Laune zu versinken.
Ein super süßes Buch rund um die Mummel.

Schon auf der ersten Seite war ich eigentlich hin und weg. Die Illustrationen sind so liebevoll und farbenfroh, dass sie einfach direkt gute Laune verbreiten und mich zum Schmunzeln gebracht haben. Jede der Doppelseiten ist sehr schön gestaltet, es gibt viel zu entdecken, nicht nur das, was dann im Text auch beschrieben wird. Die Mummel sind total niedlich und jedes ist ein wenig anders, sowohl von der Farbe, als auch von der Form und von den Eigenschaften, die sie so zeigen. Unterschiedliche Gefühle werden auch gut über die Mimik und Gestik der einzelnen Mummel transportiert. Das allein macht das Buch schon zu einem Highlight, aber ich mochte auch die Botschaft, die hinter all dem steht und den Weg dorthin total gern.

Die Mummel bereiten ihren Ausflug vor, dafür muss einiges eingepackt und vorbereitet werden. Ach halt, hier fehlt doch noch was! Und wo ist eigentlich… tja das müssen wir natürlich auch noch schnell suchen. Wer kennt es nicht? Man wollte eigentlich nur mal schnell noch was zusammenpacken, erledigen, organisieren und dann kommt etwas dazwischen oder man hat was vergessen, man hat was verlegt oder untergebuddelt unter all den Spielsachen. Auch wenn es hier Mummel und keine Menschen sind, werden die allermeisten Familien solche Alltagschaossituationen ganz bestimmt kennen.
Als dann auch noch etwas schief geht und der Ausflug nicht wie geplant stattfinden kann, ist der Frust groß, dass der Tag ein Reinfall zu werden droht, wenn da nicht das kuschelweiche Mummel wäre. Wünsche und Bedürfnisse, die dahinter stehen, zu trennen, ist sicher nicht ganz einfach und viele Erwachsene lassen sich bestimmt auch oft eher von den Wünschen leiten. Auch ich habe beim Lesen gedacht „Stimmt, man kann Bedürfnisse auf unterschiedliche Weise erfüllen, besonders wenn man den Frust wegschiebt und sich auf eine Alternative konzentriert“. Die kleinen Mummel verstehen das nicht gleich, was damit gemeint ist- verständlich, aber welche Botschaft auf jeden Fall mitschwingt ist, dass man sich trotz allem einen tollen Tag machen kann, auch wenn man manche Dinge umorganisieren musste und es nicht klappte, wie geplant. Am Ende werten die kleinen und größeren Mummel den Tag auch aus und finden heraus, was gut war und was vielleicht nicht so gut war.
Die Texte sind dabei kurz gehalten und sprachlich leicht verständlich. Trotzdem schwingt so viel Liebevolles mit und es hat einfach total Spaß gemacht mit den Mummel den Tag zu verbringen und zu erleben, wie es doch noch richtig schön wird, trotz der anfänglichen Schwierigkeiten.

Sehr schön fand ich auch, dass die Autorin die Erwachsenen am Ende des Buches noch einmal direkt anspricht. Das ist nicht mehr zum Vorlesen gedacht, sondern richtet sich an die Erwachsenen und geht noch mal darauf an, dass Wünsche und Bedürfnisse nicht das gleiche sind und dass man als großer Mensch für kleine Menschen ein Vorbild sein kann, indem man sich mehr an Bedürfnissen orientiert und den eigenen Frust nicht zu groß werden lässt. Eine tolle Botschaft, die zwar sicher nicht komplett neu ist, aber ich finde immer, es schadet auch nicht, daran erinnert zu werden. Das macht ja auch den eigenen Alltag oft ein wenig leichter und unbeschwerter.
Fazit

Ein super niedliches Buch, das mir richtig gut gefallen hat. Es ist eine Mischung aus alltäglichem Chaos, der Hektik vor einem Ausflug, dem Frust, wenn dabei etwas schiefgeht und einer möglichen Lösung, wie man den Tag dann eben doch noch rettet. Liebevoll illustriert und sehr schön gestaltet, mit einfachen und kurzen Texten. Ich habe die Mummel sehr ins Herz geschlossen.

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