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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.09.2023

Darfs ein bisschen Fantasy sein?

Silber - Das erste Buch der Träume
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Liv und ihre Schwester Mia sind an keinem Ort zu Hause. Ihre Mutter ist Professorin und fast jedes Jahr an einer anderen Uni der Welt angestellt. So müssen auch die zwei immer wieder Abschied nehmen und ...

Liv und ihre Schwester Mia sind an keinem Ort zu Hause. Ihre Mutter ist Professorin und fast jedes Jahr an einer anderen Uni der Welt angestellt. So müssen auch die zwei immer wieder Abschied nehmen und neu beginnen. Deshalb sind sie eigentlich sehr glücklich, dass ihre Mutter nun doch tatsächlich in London sesshaft werden möchte. Eigentlich! Denn der Grund dafür ist Ernest- ein neuer Mann im Leben ihrer Mutter. Widerwillig spielen sie mit und versuchen an der neuen Schule heimisch zu werden. Und dort sind ja schließlich auch ein paar interessante Jungs zu finden. Und eine Gruppe Jungs scheint ein ganz besonderes Geheimnis zu wahren. Als Liv den Jungen in ihrem Traum begegnet wird es spannend.
Kerstin Gier scheibt einfach unglaublich zauberhaft. Der Roman hat viel Esprit und Witz, aber auch die richtige Mischung an Romantik (jedenfalls für einen Jugendroman) und Spannung. Die Vorstellung dieser Traumwelt hat mir richtig gut gefallen. Aber auch die sehr charismatischen Figuren, wie das bayrische Kindermädchen, dass das ganze Jahr über Vanillekipfel backt oder die zerstreute Professor-Mutter fand ich großartig. Auch wenn ich bestimmt nicht mehr der Zielgruppe entspreche, habe ich mich sehr gefreut von Kerstin Gier in diese fantastische Welt entführen zu lassen. Und kann es allen Junggebliebenen nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 12.09.2023

Das Urgestein

Dallmayr. Der Traum vom schönen Leben
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Anton und Therese Randlkofer betreiben das Feinkost- und Delikatessengeschäft in der Dienerstraße in München mit dem klangvollen Namen Dallmayr. Hier kauft die elitäre Kundschaft und lässt sich von lukullischen ...

Anton und Therese Randlkofer betreiben das Feinkost- und Delikatessengeschäft in der Dienerstraße in München mit dem klangvollen Namen Dallmayr. Hier kauft die elitäre Kundschaft und lässt sich von lukullischen Genüssen begeistern. Das Leben geht noch sehr beschaulich zu im Jahr 1897. Das Ehepaar kann ihren Kindern ein gutbetuchtes jedoch arbeitsreiches Leben bieten. Doch um Anton steht es bald sehr schlecht und sein Bruder Max möchte gerne geschäftlich einen Fuß in die Tür des Dallmayrs bekommen. Unstete und emotionale Zeiten stehen der Familie bevor. Und Therese hat alle Hände voll zu tun den Intrigen ihres Schwagers entgegenzutreten.
Die Geschichte um die Familie und auch die einzelnen Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Auch die Schwärmerei für die Köstlichkeiten fand ich zu Beginn noch attraktiv. Jedoch war mir die Geschichte dann an mancher Stelle etwas zu überladen mit den Beschreibungen einzelner Delikatessen. Besonders mochte ich die junge Balbina. Durch ihre Eigensinnigkeit und ihre Lebenslust hat sie viel Frische in die Geschichte gebracht. Nach meiner Meinung ein gelungener Auftakt der Dallmayr-Saga mit kleinen Schwächen durch die künstlichen Längen.

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Veröffentlicht am 10.09.2023

Das war nicht so meins

Marta schläft
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Angstattacken und Selbstzweifel plagen Nadja. Dennoch versucht sie ein zurückgezogenes und normales Leben zu führen. Sie arbeitet in einer Anwaltskanzlei bei dem Staranwalt Gero van Hoven und versucht ...

Angstattacken und Selbstzweifel plagen Nadja. Dennoch versucht sie ein zurückgezogenes und normales Leben zu führen. Sie arbeitet in einer Anwaltskanzlei bei dem Staranwalt Gero van Hoven und versucht sich mit seiner Frau Laura anzufreunden. Doch Nadja hat eine dunkle Vergangenheit, die ihr bald schon zum Verhängnis wird. Mehr kann ich zum Inhalt hier leider nicht erzählen, denn das Buch lebt von der Verwirrung. Schauplätze und Charaktere unterliegen einem ständigen Wechsel. Mir hielt diese Verworrenheit definitiv zu lange an. Erst gegen Mitte des Buches hatte ich so langsam verstanden, wohin es führen sollte. Der häufige Charakterwechsel der Protagonisten machte diese für mich eher undurchschaubar und unglaubhaft. Bis zum Schluss konnte ich so manche Handlung nicht nachvollziehen. Ich habe schon viel Gutes über die Autorin gehört und wollte deshalb unbedingt ein Werk von ihr lesen. Ich denke ich habe mit dieser Wahl nicht gerade ihr bestes Buch getroffen.

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Veröffentlicht am 08.09.2023

Im Schatten der Schwester

Die Schattenschwester
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Im dritten Band der „Sieben Schwestern-Reihe“ geht es diese Mal um die introvertierte Star. Sie kennt man eigentlich nur im Doppelpack mit ihrer Schwester CeCe, die gerne für das Duo spricht und auch Entscheidungen ...

Im dritten Band der „Sieben Schwestern-Reihe“ geht es diese Mal um die introvertierte Star. Sie kennt man eigentlich nur im Doppelpack mit ihrer Schwester CeCe, die gerne für das Duo spricht und auch Entscheidungen trifft. Bisher hat sich Star in dieser Rolle ganz wohl gefühlt, doch nach dem Tod von Pa Salt und der Möglichkeit sich auf die Suche nach ihrer Herkunft zu machen, tritt Star aus dem Schatten ihrer Schwester heraus. Und ich glaube ich verrate nicht zu viel, wenn ich erzähle, dass uns die Vergangenheit von Star diese Mal nach England führt. Was mich an diesem Teil der Reihe etwas gestört hat, waren die verworrenen Familienverhältnisse. Die Hintergrundgeschichte ist in erster Linie spannend und zum Wohlfühlen. Jedoch bin ich irgendwann kaum noch hinterhergekommen, wer mit wem verwandt ist und wer mit wem eine Liaison hat, hatte und wollte. Die Gegenwartsgeschichte hat mich an mancher Stelle etwas aufgeregt, da Star hier einfach nicht so sympathisch rüberkommt wie die beiden Schwestern vor ihr, ich es ihr aber sehr gegönnt hätte. Dennoch habe ich das Buch gerne gelesen und werde die Reihe auch weiterverfolgen. Aber mein Lieblingsband der Reihe ist es jedoch bisher nicht.

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Veröffentlicht am 04.09.2023

Der Abwesende

Vatermal
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Arda ist schwer krank. Während er auf der Intensivstation liegt, schreibt er einen Brief an seinen unbekannten Vater. Metin hat die Familie verlassen als Ardan noch sehr klein war und ist zurück in die ...

Arda ist schwer krank. Während er auf der Intensivstation liegt, schreibt er einen Brief an seinen unbekannten Vater. Metin hat die Familie verlassen als Ardan noch sehr klein war und ist zurück in die Türkei gegangen, wo er eine neue Familie gegründet hat. Ardan blieb zurück mit seiner älteren Schwester Aylin und der Mutter, die beide nicht gut miteinander auskommen. Die Mutter hatte selbst keine glückliche Kindheit. Als ihre Familie nach Deutschland ging sollte es ein Neuanfang sein und wurde doch nicht neu nur anders. Obwohl sich Ardan in seinem Brief an seinen Vater wendet, erzählt er uns viel von den beiden Frauen in seinem Leben, Aylin und ihrer Mutter. Die Konflikte, die die beiden austragen, wie beide versuchen auf ihre eigene Weise glücklich zu werden und wie sie doch verzweifelt um eine Perspektive im Leben kämpfen. Aber wir erfahren auch viel über Arda, wie er als Außenseiter unter Außenseitern aufwächst, am Rand der Gesellschaft, weil ihn die Gesellschaft dort platziert hat. Ich bin tief in diese Geschichte hinabgetaucht und habe die Perspektive der unterschiedlichen Figuren eingenommen und mich in allen irgendwie zu Hause gefühlt. Necati Öziri schenkt uns wunderschöne Sätze, die noch lange nachhallen, die wieder zurechtrücken, was die Gesellschaft in ihrer Arroganz auseinanderzerrt. Zurecht steht dieses Buch auf der Longlist des Deutschen Buchpreises, denn es beinhaltet so viel und erfasst so klar, was kaum ein anderes Buch vermag.

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