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Veröffentlicht am 06.08.2022

Grauen im Urlaubsparadies

Den Tod geerbt
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Es ist Sommer in Ravensburg, als ein Wagen fahrerlos mitten durch die Altstadt brettert und hinein in ein voll besetztes Straßencafé. So beginnt der zweite Teil der Krimireihe um Carl Sopran. Kurz darauf ...

Es ist Sommer in Ravensburg, als ein Wagen fahrerlos mitten durch die Altstadt brettert und hinein in ein voll besetztes Straßencafé. So beginnt der zweite Teil der Krimireihe um Carl Sopran. Kurz darauf wird er von der Tochter der Wagenbesitzerin engagiert, den diese verschwindet nach dem Unglück spurlos. Seine Nachforschungen führen ihn in die Toskana. An seiner Seite ist Francesca. Ursprünglich gedacht zum Übersetzen, wird sie ihm schnell zur Vertrauten und Ermittlungspartnerin. Und was sie dabei aufdecken liegt tief in der Vergangenheit und ist an Grausamkeit kaum zu überbieten.
Für mich war dies der erste Fall mit Carl Sopran, aber bestimmt nicht der letzte. Und ich kann nur hoffen, dass noch viele weitere folgen werden. Die Reise in die Toskana hat mir gezeigt, dass auch an so wundervollen Urlaubsorten, schreckliche Dinge geschehen können, und dass einen die Vergangenheit doch immer wieder einholt. Der historische Hintergrund ist sehr gelungen in die Story eingeflochten. Carl Sopran wirkt als Figur sehr lebensecht, mit Ecken und Kanten. Ein kerniger Typ, der auch seine Schwächen hat und trotzdem sehr sympathisch ist. Francesca ist oft der Gegenpol und die treibende Kraft. Zusammen ergänzen sie sich wunderbar. Seicht ist dieser Krimi bestimmt nicht, hatte er doch einige überraschende Wendungen und einen ernsten Hintergrund. Und neben der spannenden Rätselei ist so noch so viel mehr bei mir haften geblieben, was diesen Krimi für mich so besonders macht.

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Veröffentlicht am 03.08.2022

Schöne Neue Welt

Die Hafenärztin. Ein Leben für das Glück der Kinder (Hafenärztin 2)
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Wir tauchen ein ins Hamburg von 1911, mitten hinein in die Auswandererströme. In riesigen Hallen sammelten sich die Auswanderwilligen aus ganz Europa. Alle mit dem Wunsch nach einem glücklichen, besseren ...

Wir tauchen ein ins Hamburg von 1911, mitten hinein in die Auswandererströme. In riesigen Hallen sammelten sich die Auswanderwilligen aus ganz Europa. Alle mit dem Wunsch nach einem glücklichen, besseren Leben in der Neuen Welt. Doch rüber durfte nur wer gesund war und denen die Ärzte dies bescheinigten. Eine von ihnen war die junge Ärztin Anne Fitzpatrick. Neben ihrer kleinen Praxis in Hamburg, verdient sie ihr Geld in den Auswandererhallen. Doch schon bald muss Anne feststellen, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Zusammen mit ihrer Freundin Helene, die als Lehrerin für die Auswandererkinder da ist, begibt sie sich auf eine gefährliche und spannende Täterjagd. Die Geschichte konnte mich gleich von der ersten Seite ab begeistern. Die Hauptcharaktere sind mir schnell ans Herz gewachsen. Dies ist bereits der zweite Teil dieser Serie. Dennoch war er sehr gut ohne Vorkenntnisse zu verstehen. Nur leider erfährt man zu viel über den ersten Teil, sodass ich nicht genau weiß, ob ich diesen nun noch lesen werde. Wer sich also nicht spoilern lassen möchte, sollte mit dem ersten Teil beginnen.
Für mich war es ein sehr schöner Einblick ins Hamburg von 1911. Interessant fand ich die damalige Aufbruchsstimmung und den Kampf der Frauen nach einem selbstbestimmten Leben, gepaart mit einem knackigen Kriminalfall war dieses Leseerlebnis, allererste Sahne!

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Veröffentlicht am 27.07.2022

Die im Schatten sieht man nicht

Die Arena
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In der römischen Antike war die Arena der Kampfplatz. Hier wurden sportliche Wettkämpfe ausgetragen, aber oft ging es auch schlicht um Leben und Tod. Belleville, ein Stadtteil von Paris als Kampfplatz ...

In der römischen Antike war die Arena der Kampfplatz. Hier wurden sportliche Wettkämpfe ausgetragen, aber oft ging es auch schlicht um Leben und Tod. Belleville, ein Stadtteil von Paris als Kampfplatz zu bezeichnen, klingt erst einmal gewagt, gilt doch Paris als romantisch und verspielt. Doch bei näherer Betrachtung ist Paris ein Molloch wie jede andere Großstadt auch. Négar Djavadi erzählt die Geschichte jener Menschen, die im Schatten stehen. Wir tauchen ein in ein düsteres Straßenbild, bleiben bei dem ein und anderen Protagonisten stehen und lassen uns von seinem Leben erzählen. Benjamin bietet uns Beständigkeit. Er hat es hinausgeschafft aus Belleville. Er ist erfolgreicher Geschäftsführer einer Streaming Plattform. Äußerlich ein Lebemann, innerlich zutiefst verunsichert, wird er Zeuge der sich zuspitzenden Kampfhandlungen. Bei den teils langen Beschreibungen der Szenerie hatte man das Gefühl, wie durch eine Kameralinse auf das Geschehen zu gucken. Und man betrachtete das Leben der Menschen in Belleville wie in einer Serie. Unnahbar hinter Glas kommen sie einem vor. Mir hat gefallen, wie schonungslos in diesem Roman das Leben in der Großstadt geschildert wird. Wie die Romantisierung des Großstadtlebens ad absurdum geführt wird. Ein Satz ist mir besonders im Gedächtnis geblieben, da ich ihn als sehr war empfunden habe. Benjamin ist im dichten Gedränge in der Metro und beschreibt sein Gefühl als „Einsamkeit“ inmitten von Menschen. Und so ist es: In einer Großstadt geht jeder seiner Wege, kreuzt die Wege anderer, nimmt teil, vergisst, verdrängt, stumpft ab. Je stärker, je mehr man aus Not dort leben muss und keine freie Wahl und Perspektive hat. Und es ist eine merkwürdige Welt, in der Menschen mit Geld es chic und trendy finden in solchen Stadtteilen zu leben. Négar Djavadi hat gut beobachtet und den Nagel auf den Kopf getroffen.

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Veröffentlicht am 23.07.2022

Kräuterwissen für Kinder

Magdalia und die Gnome
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Magdalia ist eine liebenswerte, knubbelige Kräuterfrau. Sie liebt ihren Garten und hat immer ein Süppchen für hungrige Gäste auf dem Herd stehen. Und dann wird ihre Hilfe tatsächlich ganz dringend gebraucht. ...

Magdalia ist eine liebenswerte, knubbelige Kräuterfrau. Sie liebt ihren Garten und hat immer ein Süppchen für hungrige Gäste auf dem Herd stehen. Und dann wird ihre Hilfe tatsächlich ganz dringend gebraucht. Um sie herum wird der Wald abgeholzt und das vertreibt nicht nur die Tiere, sondern auch die im Wald wohnenden Gnome. Der Hunger lässt den jungen Gnom Roffo zum Gemüsedieb in Magdalias Garten werden. So lernen sich die beiden kennen und Magdalia beschließt den Gnomen zu helfen. Neben einer märchenhaften Reise durch den Wald, begleiten wir Magdalia auch durch die Kräuterwelt. Wir lernen in diesem Buch zusammen mit unseren Kindern, wie bestimmte Kräuter aussehen, wirken und wie wir sie zubereiten können. Im hinteren Teil des Buches wartet ein absolutes Highlight: Rezepte für Tee, Gebäck, leckere grüne Nicht-Pilz-aber-Kartoffelsuppe, Lavendelhonig und mehr. Begeistert hat uns auch die Anleitung für Bienenwachstücher und Ringelblumenbalsam. Unsere Kinder müssen in der heutigen Zeit viel lernen, doch gerade dieser wertvolle Wissensschatz über unsere heimischen Kräuter steht oftmals nicht auf dem Lehrplan. Dabei ist doch das Leben mit und in der Natur etwas, das unsere Kinder erdet. Neben den fantasievollen und schönen Illustrationen trägt dieses Buch dazu bei, auf spielerische Art Kindern die Welt der Kräuter zu vermitteln. Unser Fazit: Wir sind begeistert!

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Veröffentlicht am 21.07.2022

Voyage d'été

Zwei am Meer
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Dieses Buch ist nicht nur eine wunderbare Sommerreise durch die Normandie und Bretagne, sondern auch eine Reise zu neuen Ufern. Camille und Isabelle haben einen schweren Verlust erlitten. Die 81jährige ...

Dieses Buch ist nicht nur eine wunderbare Sommerreise durch die Normandie und Bretagne, sondern auch eine Reise zu neuen Ufern. Camille und Isabelle haben einen schweren Verlust erlitten. Die 81jährige Camille trauert um ihren Mann und Sohn. Beide hat sie früh verloren und bleibt nun allein zurück. Isabelle, die Ex-Frau ihres Sohnes trifft sie auf dessen Beerdigung wieder. Isabelle muss sich von so vielem Vertrautem verabschieden. Nach einem Burn-out steht für sie ihr ganzes Leben auf dem Prüfstand. Die beiden Frauen beschließen der jeweils anderen ihre Heimat zu zeigen. Dies führt sie nicht nur in ihre Vergangenheit, sondern auch in eine neue Zukunft. Ich habe das Buch, besonders in diesen warmen Tagen des Sommers sehr genossen. Mit Isabelle und Camille habe ich viele unbekannte Speisen probiert, war in Monets Garten und bohrte meine Füße in den Sandstrand des Atlantiks. Ihre Gespräche machten mich nachdenklich und viele Empfindungen konnte ich nachempfinden. Denn der Rückblick auf das bisherige Leben ist in jedem Alter richtig und wichtig, um die Weichen für die Zukunft zu stellen. Trauer ist kein schönes Gefühl, gehört aber zum Leben dazu, und wenn man die Trauer schon durchleben muss, warum dann nicht mit einem lieben Menschen an einem warmen Sommertag an der französischen Atlantikküste.

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