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Veröffentlicht am 16.05.2021

Perspektivwechsel

Die Nachtbushelden
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Die Geschichte der „Nachtbushelden“ spielt in London. Dort lebt der 10 jährige Hector mit seinen Eltern und Geschwistern. Seine Eltern sind nur selten zu Hause und er fühlt sich eher unbeachtet. Wahrscheinlich ...

Die Geschichte der „Nachtbushelden“ spielt in London. Dort lebt der 10 jährige Hector mit seinen Eltern und Geschwistern. Seine Eltern sind nur selten zu Hause und er fühlt sich eher unbeachtet. Wahrscheinlich genau aus diesem Grund ist er ein echter Rüpel. Er mobbt seine Mitschüler und ist respektlos seinen Lehrern gegenüber. Das Verhalten bringt ihn nur noch weiter in seine Außenseiterrolle. Um seinen Frust loszuwerden sucht er sich ein neues Opfer, und das ist ausgerechnet der obdachlose Thomas. Durch einen tragischen Zwischenfall verknüpfen sich ihre Lebenswege. Ein weitere Handlungsstrang beschreibt Diebstähle von wertvollen Skulpturen in der Londoner Innenstadt. An den Tatorten werden Zeichen, die man von der Geheimschrift Obdachloser kennt, zurückgelassen. Dies führt natürlich dazu, dass nun die Obdachlosen in Verdacht geraten. Und auch Hector ist nicht ganz unschuldig, dass sich dieser Verdacht erhärtet. Doch dann kommt alles anders und die Geschichte nimmt eine spannende Wendung.
Ich habe das Buch zusammen mit meiner Tochter gelesen. Wir fanden das Buch großartig. Es enthält einfach viele neue Perspektiven. Wir erleben die Welt aus der Sicht eines Mobbers. Und einerseits findet man ihn schrecklich, aber andererseits hat man auch Mitleid. Er ist nicht einfach nur böse, sondern hat ganz bestimmte Gründe für sein Handeln. Hinter dem Begriff der Obdachlosen haben wir ganz tolle Menschen kennengelernt. Persönlichkeiten mit einer bewegenden Geschichte. Aber auch Menschen die sich helfen und unterstützen. Es ist ein besonderes Kinderbuch, welches in keinem Familienbücherregal fehlen sollte.

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Veröffentlicht am 15.05.2021

Argentinien in Zürich

Enriettas Vermächtnis
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Enrietta da Silva, eine prominente Schriftstellerin, stirbt und hinterlässt ihr Vermögen. Bedacht in ihrem Testament hat sie ihre Ziehtochter Jana und einen langjährigen Freund, mit dessen Vater sie lange ...

Enrietta da Silva, eine prominente Schriftstellerin, stirbt und hinterlässt ihr Vermögen. Bedacht in ihrem Testament hat sie ihre Ziehtochter Jana und einen langjährigen Freund, mit dessen Vater sie lange zusammengelebt hat. Doch was sie verschweigt ist viel wichtiger, nämlich ihren leiblichen Sohn. Seine Geschichte ist tragisch und beginnt in Argentinien.
Mir hat besonders der Erzählstil der Autorin gefallen. Er war so weich und melodisch. Man fühlte sich beim Lesen getragen wie in einem Fluss. Auch die Charaktere waren sehr interessant gestaltet. Es war nicht alles so wie es auf den ersten Blick scheint. Man lernte die einzelnen Protagonisten, durch die Augen der anderen Protagonisten kennen. Vieles blieb jedoch auch rätselhaft. Manches war nur schwer zu erfassen. Schon während des Lesens habe ich viel über die Geschichte nachgedacht und auch nun zum Ende bin ich mir noch immer nicht so ganz im Klaren was ich davon halten soll. Ich habe das Gefühl, es wurde nicht alles gesagt, nicht alles erzählt. Vielleicht besteht dieses Gefühl meinerseits auch nur, weil ich gerne noch mehr über die Charaktere gewusst hätte, neugierig auf ihr vorangegangenes Leben bin. Und als etwas unbefriedigend empfinde ich es auch, das Enrietta so davon kommt. Trotz meines eigenen Gefühlschaos muss ich sagen, dass dieses Buch in jedem Fall lesenswert ist.

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Veröffentlicht am 11.05.2021

Die Würze des Lebens

Die Senfblütensaga - Zeit für Träume
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"Zeit für Träume", ist der erste Teil der Senfblütensaga von Clara Langenbach.
Die Geschichte spielt in Metz (Lothringen) 1908. Die junge Emma ist eine kluge und lebenslustige Frau. Sie hat sich vorgenommen ...

"Zeit für Träume", ist der erste Teil der Senfblütensaga von Clara Langenbach.
Die Geschichte spielt in Metz (Lothringen) 1908. Die junge Emma ist eine kluge und lebenslustige Frau. Sie hat sich vorgenommen zu studieren und unabhängig zu sein. Dies ist jedoch zur damaligen Zeit ein schweres Unterfangen. Ihre Eltern wollen sie dagegen reich verheiraten um selber besser dazustehen. Doch dann begegnet ihr Carl Seidel. Eigentlich ein Traum eines Schwiegersohns. Doch auch Carl hat seine Träume und möchte eine Senffabrik eröffnen, anstatt das Unternehmen seines Vaters weiterzuführen. Worüber seine eigene Familie nicht glücklich ist. Die beiden müssen viele Hindernisse überwinden um zu ihrem Ziel zu kommen. Ob sie glücklich werden und welche dramatischen Ereignisse geschehen, wird nicht verraten. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Es war stellenweise romantisch aber auch spannend und hat mich echt gefesselt. Nur ab und an hatte das Buch einige Längen die mir nicht ganz so gut gefallen haben. Des Öfteren wurde kurz vor der Lösung einer Situation die Handlung noch einmal ins Gegenteil verkehrt. Das fand ich dann ab und an zu übertrieben. Andererseits hatte die Geschichte dadurch auch viel Schwung und Spannung. Ich werde mit Sicherheit auch den zweiten Teil lesen, der November 2021 erscheinen soll.

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Veröffentlicht am 04.05.2021

Unter dem Meer

Meja Meergrün (für Leseanfänger)
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Ein zauberhaftes Kinderbuch für Leseanfänger. Meja hat selbst gerade mit der Schule begonnen, doch dann kommt plötzlich eine neue Lehrerin. Das findet Meja gar nicht gut. Erst ist sie ziemlich bockig. ...

Ein zauberhaftes Kinderbuch für Leseanfänger. Meja hat selbst gerade mit der Schule begonnen, doch dann kommt plötzlich eine neue Lehrerin. Das findet Meja gar nicht gut. Erst ist sie ziemlich bockig. Doch dann lässt sie sich von ihren Freunden überreden und stellt fest, dass die neue Lehrerin Fr. Dotta, ein grünes Wasserwusel, einfach fantastisch ist. Meja lernt viele neue Dinge in der Schule und hat richtig Spaß dabei.
Mit ganz viel Fröhlichkeit, bunten Farben und einer glitzernden Unterwasserwelt werden die Kinder zum Lesen animiert. Bei uns hat es funktioniert. Meine Tochter hat das Buch überall mit hingeschleppt und konnte gar nicht genug bekommen davon. Sie hat fleißig gelesen und sich über die bunten Bilder gefreut. Am Ende jeden Kapitels gibt es noch ein kleines Rätsel oder eine andere schöne Idee zum Mitmachen und Ausprobieren. Das Buch hat uns richtig viel Spaß gemacht. Deshalb hat meine Tochter liebend gerne 5 Sterne für Meja und ihre Unterwasserfreunde vergeben.

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Veröffentlicht am 04.05.2021

Typisch Berlin

Machen Sie mal zügig die Mitteltüren frei
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Jeder von uns ist bestimmt schon Bus gefahren und sicherlich hat jeder da so die ein oder andere Geschichte zu erzählen. Besonders in einer Großstadt wie Berlin kann man so einiges im öffentlichen Nahverkehr ...

Jeder von uns ist bestimmt schon Bus gefahren und sicherlich hat jeder da so die ein oder andere Geschichte zu erzählen. Besonders in einer Großstadt wie Berlin kann man so einiges im öffentlichen Nahverkehr erleben. Aber die meisten Geschichten kennen bestimmt unsere Busfahrer*innen.
Und so hat Susanne Schmidt die ein und andere Anekdote für uns aufgeschrieben. "Machen Sie mal zügig die Mitteltüren frei" erzählt Susanne Schmidts Werdegang bei der BVG (Berliner Verkehrsgesellschaft). Als Frau "reiferen"Alters, orientiert sie sich noch einmal neu und beginnt eine Ausbildung als Busfahrerin in Berlin.
Mich hat sie mit ihrem Mut und Elan sehr beeindruckt. Gleichermaßen war ich jedoch auch schockiert. Einerseits über die harten Arbeitsbedingungen und andererseits über die diskriminierende Einstellung mancher Kollegen, Chefs und Fahrgäste, Frauen hinter dem Buslenkrad gegenüber.
Begeistert haben mich aber auch die vielen witzigen Begebenheiten. Der Berliner Stadtverkehr ist nicht ohne und jeder BVG Fahrgast kann bestimmt so manche Geschichte erzählen. Auch unsere Busfahrer sind oftmals sehr speziell. Ein gutgelaunter, redseliger und freundlicher Busfahrer macht den Urberliner eher misstrauisch. Da würden sich viele eine Frau als Busfahrerin bestimmt wünschen. Und auch mir wäre es sehr recht gewesen, wenn dieses Geschichte hier noch eine Fortsetzung gehabt hätte. Denn Susanne Schmidt hat einen wunderbar angenehmen und unterhaltsamen Erzählstil. Und selbst Begebenheiten die bestimmt furchtbar unangenehm waren erzählt sie mit einem Lächeln. Was einen sehr großmütigen Eindruck macht. So wird sie von mir noch nachträglich als meine Lieblingsbusfahrerin gekürt!

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