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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2020

Ziemlich lecker und zufällig vegan

Zufällig vegan – International
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Kennt ihr das? Man versucht vegan zu kochen und neigt dann dazu einfach die üblichen Fleischgerichte als vegane Variante nachzubauen. Ich bin dann oft enttäuscht, weil meine geschmacklichen Erwartungen ...

Kennt ihr das? Man versucht vegan zu kochen und neigt dann dazu einfach die üblichen Fleischgerichte als vegane Variante nachzubauen. Ich bin dann oft enttäuscht, weil meine geschmacklichen Erwartungen sehr nah an der originalen Variante mit Fleisch hängen. „Zufällig vegan – international“ enthält 100 internationale Rezepte, die eben von Natur aus schon vegan sind – keine nachbauten.
Ich kann bisher nur die normale Variante „zufällig Vegan“ von smarticular, weil eine Freundin mir davon vorgeschwärmt hat. Da ich aber gerne auch mal in orientalische Gewürzkiste greife, ist die internationale Variante für mich genau die Richtige.
Das Buch macht von außen nicht sehr viel her. Es ist ein ganz normales broschiertes Kochbuch. Das Cover finde ich schön bunt und abwechslungsreich. Inhaltlich macht das Buch deutlich mehr her. Zu jedem Gericht gibt es ein Bild. Man merkt, dass das keine übertrieben hergerichteten Bilder von Food-Stylisten sind, aber die Bilder sind durchaus sehr ansprechend und gut gemacht. Mir gefällt das total. Ich finde es eher frustrierend, wenn in Kochbüchern ein simpler Kartoffelpuffer aussieht wie aus einem 5-Sterne-Restaurant.
Nach einem kurzen Vorwort kommt eine Einleitung der Autorin und eine kurze Warenkunde bzw. Hinweis welche Gewürze und trockenen Zustand man im Vorrat haben sollte. Das fand ich klasse, weil doch das ein oder andere Gewürz in meiner Speisekammer fehlt, obwohl ich gerne Asiatisch koche. Nach der Einleitung kommen direkt die Rezepte. Diese gliedern sich in „Frühstück“, „kleiner Hunger“, „Suppen“, „großer Hunger“, „Nachtisch“, „Getränke“ und „Grundrezepte“. Die Frühstücksrezepte und die Getränke waren für mich persönlich nicht sehr interessant (ich esse immer das Gleiche zum Frühstück und will das auch so), aber ich bin da halt auch eigen. Trotzdem werde ich mir die vietnamesischen Pfannekuchen mal bei Gelegenheit als Snack machen. Muss ja nicht morgens sein.
Die restlichen Rezepte fand ich super klasse. Klar, bei 100 Rezepten muss man nicht jede Rezeptidee mögen, mich hat aber die Vielfalt begeistert. Es gab so viele außergewöhnliche Ideen aus allerlei Ländern, dass ich echt viel nach kochen muss. Zwischendrin hat man aber auch mal Klassiker, wie Kartoffelpuffer. Die Sommerrollen und die Kartoffeln aus Bombay haben wir direkt mal ausprobiert, weil wir alles daheim hatten – das war echt super lecker.
Für 16,95 EUR bekommt man wirklich viel geboten. Ich kann das Buch bedenkenlos weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 03.11.2020

Netter Romantasy-Zeitvertreib mit nordischer Mythologie

The Last Goddess, Band 1: A Fate Darker Than Love (Nordische-Mythologie-Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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„The Last Goddess - A Fate Darker Than Love“ von Bianca Iosivoni interpretiert nordische Mythologie nochmal ganz anders. Blair ist die zweitgeborene Tochter einer Valkyre. Als ihre Mutter und Schwester ...

„The Last Goddess - A Fate Darker Than Love“ von Bianca Iosivoni interpretiert nordische Mythologie nochmal ganz anders. Blair ist die zweitgeborene Tochter einer Valkyre. Als ihre Mutter und Schwester durch einen Unfall ums Leben kommen, versteht sie die Welt nicht mehr. Seit wann können Valkyren sterben? Blair glaub nicht an einen Unfall und macht sich kurzerhand auf die Suche nach den verbleibenden Valkyren sowie Valhalla.
„A Fate Darker Than Love“ ist der erste Teil der „Last Goddess“-Dilogie. Das Cover ist wunderschön dunkel und durch die Goldpartikel wirkt das Cover mystisch und edel. Mir gefällt es richtig gut.
Ich bin in die Geschichte gut reingekommen. Bianca Iosivonis Schreibstil ist kurzweilig und auf den Punkt, ganz so wie ich es bei einem Jugendbuch erwarte. Das Buch ist mit 352 Seiten weder ein dicker Schinken, noch besonders dünn. Durch die recht große Schrift ist man aber sehr schnell durch.
Blair ist für mich zwar eine sehr sympathische Protagonistin, ich bin mit ihr aber nie so richtig warm geworden. Irgendwie hat mir die charakterliche Tiefe gefehlt. Sie hat immer genau so gehandelt, wie ich es erwartet habe (sachlogisch). Ebenso ihr bester Freund Ryan. Dass die beiden besten Freunde Gefühle füreinander haben ist eine alte Idee, die immer ganz gut kommt. Allerdings fand ich die Umsetzung in diesem Buch nicht sehr gelungen. Mir war es zu wenig „prickeln“ zwischen den beiden und zu wenig Input aus Sicht von Ryan. Auch Ryans Beziehung zu seinem Vater und Bruder kamen mir etwas zu oberflächlich vor.
Überraschend gut fand ich den Nebencharakter Zev. Mehr sag ich dazu allerdings nicht, weil ich nicht spoilern will. Zev ist allerdings mit Lieblingscharakter in diesem Band. Ich bin gespannt welche Rolle er im 2. Teil einnehmen wird.
Die Umsetzung und Einflüsse der nordischen Mythologie haben mir sehr gut gefallen. Ich liebe nordischen Mythen und Sagen und fand diese in der Story echt gut umgesetzt.
In Summe war das Buch unterhaltsam, aber kein Highlight. Wer seichte Romantasy mag, der wird sicherlich seinen Spaß haben. Ich werden aber in jedem Fall dem 2. Band eine Chance geben.

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Veröffentlicht am 03.11.2020

Ich habe Rotz und Wasser geheult

Making Faces
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Wenn du auf dramatische und Herzzerreißende Geschichten stehst, dann musst du dieses Buch lesen. Ich bin nicht besonders nah am Wasser gebaut, aber dieses Buch hat mich tief berührt.

Fern Taylor ist ein ...

Wenn du auf dramatische und Herzzerreißende Geschichten stehst, dann musst du dieses Buch lesen. Ich bin nicht besonders nah am Wasser gebaut, aber dieses Buch hat mich tief berührt.

Fern Taylor ist ein recht unscheinbares, aber furchtbar liebes und poetisches Mädchen. Gemeinsam mit ihrem besten Freund und Cousin Bailey, der im Rollstuhl sitzt, verbringt sie ihre Freizeit. Seit sie denken kann, ist Fern in Ambrose Young verliebt. Ambrose ist alles was Fern nicht ist: Beliebt, Sportlich, Hübsch…. Nach einem tragischen Ereignis kommen sich Fern und Ambrose endlich näher, aber reicht ihre Liebe aus?

Das Cover ist einfach wunderschön- Ich liebe die in sich verschwimmenden Farben und den leichten Bookeh-Effekt. Mein erster Gedanke war, dass es sich hier um eine klassische Lovestory handelt. Auch der Klappentext weist darauf hin. Wer aber vorher eine Leseprobe liest merkt, dass es sich hier um mehr handelt, als eine flache Lovestory. Das Buch ist tiefgründig, dramatisch und herzzerreißend.

Fern ist der Inbegriff eines guten Menschen. Ich habe selten einen so netten und uneigennützigen Protagonisten gesehen. Ich habe regelrecht Wut bekommen und mit Fern gefühlt, als ihre Mutter und Tante sagten sie sei nicht hübsch. Fern hat nicht die einfachste Kindheit und Jugend, hat aber alles gemeistert und war Bailey immer eine gute Freundin. Das soll erstmal jemand nachmachen. Was mich an Fern als Charakter insbesondere so begeistert hat, waren die Briefe mit Ambrose. Ich fand ihre Worte so zauberhaft gewählt, dass ich mir einige Zitate rausgeschrieben habe. Durch Protagonisten wie Fern fängt man an die eigene Welt mit andere Augen zu sehen und wieder mehr zu schätzen was man eigentlich hat.

Bailey mochte ich genauso wie Fern. Von ihm kann sich jeder eine Scheibe abschneiden. Er nimmt das Leben wie es kommt und macht das Beste draus. Ich kann mir sehr gut vorstellen, was Rita an ihm gefallen hat. Schade fand ich, dass sich Baileys Geschichte so dramatisch entwickelt hat. Das hätte ich nicht gebraucht, da alleine schon die Geschichte um Rita und ihren Mann, sowie Ambrose und seine Ringer-Kumpels so dramatisch war.

Ambrose wird im Buch immer mit einem (Halb)Gott bzw. Herkules verglichen. Das scheint zu passen, denn der Kerl ist super perfekt. Hübsch, athletisch, beliebt, kann super singen und ist auch noch tiefgründig und nicht an schnellen Bekanntschaften interessiert. So einen hätte ich auch gerne. Die Geschichte um Ambrose hat sich völlig anders entwickelt, als ich dachte. Das hat aber die Handlung und meine Meinung von dem Buch nicht geschmälert – im Gegenteil. Das hat das Buch auf eine andere Ebene gehoben. Ich habe mit Ambrose geweint und mit ihm gelitten.

Amy Harmon hat es geschafft, dass ich mich so sehr in Fern und Ambrose hineinversetzen konnte, dass auch ich bei einigen Szenen richtig weinen musste. Das Buch ist einfach wundervoll geschrieben, dass ich es regelrecht verschlungen habe. Meine Erwartungen an das Buch wurden nicht erfüllt, sondern übertroffen. Ich habe einen 0815-Liebesroman erwartet und einen waren Schatz gefunden.

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Veröffentlicht am 30.10.2020

Super Idee, hat mich inhaltlich aber nur teilweise erreicht

Play
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In „Play“ von Tobias Elsässer dreht sich alles um Jonas. Jonas findet durch Zufall eine App Namens MASCHINE, die die Zukunft voraussagen kann. Dabei sammelt und analysiert MASCHINE alle im Netz befindlichen ...

In „Play“ von Tobias Elsässer dreht sich alles um Jonas. Jonas findet durch Zufall eine App Namens MASCHINE, die die Zukunft voraussagen kann. Dabei sammelt und analysiert MASCHINE alle im Netz befindlichen Daten, Social-Media-Kanäle sowie Kontakte und gibt eine Prognose ab. Jonas ist geschockt von seiner – sehr sehr durchschnittlichen – Zukunft und versucht MASCHINE ein Schnippchen zu schlagen. Nach seinem Abi macht er sich auf die Reise, unvorhersehbares zu tun.

Das Cover spricht mich sehr an. Ich mag den grünen Hintergrund und das abstrakte Menschengesicht. Das passt m.E. gut zu Big Data. Das Buch ist nicht sehr dick (300 S.) und die Schrift ist recht groß, da es sich um ein Jugendbuch handelt. Das Buch kann man also auch gut und gerne in einem Rutsch lesen.
Der Schreibstil hat mich durchaus angesprochen. Tobias Elsässer schreibt kurzweilig und kommt auf den Punkt. Für Jugendbücher genau richtig. Ich bin sehr gut in die Geschichte reingekommen.
Inhaltlich hat mich das Buch nicht so recht überzeugt. Ich hatte mir eine spannende Geschichte rund um MASCHINE und der Big Data Thematik vorgestellt. Vielleicht eine Verschwörung? Oder dass Protagonist Jonas hinweisen zur MASCHINE nachgeht. In diese Richtung hat sich das Buch aber leider nicht entwickelt. MASCHINE spielte m.E. eher einer untergeordnete Rolle und es ging primär um Jonas Weg sich (und den Sinn seiner Reise) zu hinterfragen. Das hat mich nicht so sehr abgeholt, weil ich mich anfangs schon gefragt habe, warum er sich so sehr auf MASCHINE verlässt… und wo MASCHINE eigentlich herkommt.

Gefallen hat mir, dass der Autor neben Jonas noch Sun viel Raum in der Geschichte gegeben hat. Sie fand ich als Protagonistin echt super und ich mochte ihre patzige Art. Das hat m.E. die Geschichte etwas aufgepeppt. Zudem wurden viele offene Fragen zu Suns Vergangenheit am Ende aufgeklärt und haben so ein rundes Bild ergeben.

Alles in allem bin ich mit Play zufrieden gewesen und habe mich gut unterhalten gefühlt. Begeistert hat mich das Buch allerdings inhaltlich nicht so sehr wie ich es mir erhofft habe. Empfehlen kann ich es aber allen, die gerne einen jungen sympathischen Kerl bei einer kleinen Reise zu sich selbst begleiten möchten.


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Veröffentlicht am 30.10.2020

Mal ein ganz anderer Roman

Bin noch da
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„Bin noch da“ von Sven Stricker beschreibt auf humorvolle Weise eine nicht ganz so heile Weilt. Moritz Liebig ist 38 Jahre alt, Vater, Ehemann und Besitzer eines kleinen Cafés. Eines Tages steht, nach ...

„Bin noch da“ von Sven Stricker beschreibt auf humorvolle Weise eine nicht ganz so heile Weilt. Moritz Liebig ist 38 Jahre alt, Vater, Ehemann und Besitzer eines kleinen Cafés. Eines Tages steht, nach 20 Jahren Funkstille, sein Vater Karl Heinz vor der Tür und berichtet, dass Moritz Mutter gestorben ist. Und das bereits vor Monaten. Karl Heinz hat zudem eine Bitte: Moritz soll ihm Sterbehilfe leisten.

Das Cover ist schlicht, aber dennoch irgendwie interessant. In real hat das Buch zudem eine sehr gute Haptik und der Umschlag wirkt wie Recycling-Papier – ich mag die Struktur.
Anfangs habe ich mich etwas schwer getan in die Geschichte reinzukommen. Sven Strickers Schreibstil ist wirklich klasse, daran hat es nicht gelegen. Vielmehr habe ich im Kopf die Protagonisten in Schubladen gesteckt. Moritz war für mich der arme Sohn, der eine miese Kindheit hatte und Karl Heinz der garstige Alte. Desto mehr ich gelesen habe und desto tiefer die Einblicke in die Vergangenheit der Protagonisten wurden, desto lieber hatte ich alle Charaktere - sogar Karl Heinz. Sven Stricker hat durch gut gewählte Rückblenden in die Kindheit von Moritz und seiner Schwester Nina einiges an Verständnis und Klarheit für die Charaktere geschaffen. Über das Buch hinweg haben sich meine Schubladen ein Stück weit aufgelöst.

Moritz war mir von Anfang an sympathisch. Im Verlauf des Buches merkt man aber, dass der Apfel definitiv nicht weit vom Stamm gefallen ist. Das fand ich aber witzig, da Moritz sich so oft über seinen Vater geärgert hat und nicht merkt wie ähnlich sie ab und an sind. Was ich an Moritz besonders mochte war, dass er ein schlechtes Gewissen hat, wenn er Karl Heinz einfach stehen lässt. Er hat zwar vor 20 Jahren seine Eltern verlassen, weil er es nicht mehr zuhause ausgehalte hat, aber er kann Karl Heinz nicht einfach sich selber überlassen, wenn er hilfsbedürftig ist. Das ist ein guter Charakterzug, den seine Schwester Nina eher wenig mitbekommen hat. Siegerin, für die beste Einstellung ist aber eindeutig seine Frau Jessy.

Sieger der Herzen ist dennoch Karl Heinz. Auch wenn er echt ein mieser alter Mann ist, ich glaube immer noch, dass er eigentlich sein Herz am rechten Fleck hat. Im Laufe der Geschichte merkt man, dass er selber eine schwere Kindheit hatte und von seinem schlechten Gewissen gegenüber seinem Bruder zerfressen ist.

Mir hat das Buch gefallen und ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Einen Stern Abzug gibt es, da das Buch zwischendurch die ein oder andere Länge hat, die ich nicht gebraucht hätte.

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