Spannender Auftakt zum Spin-off der Mythos Academy
BitterfrostNachdem die Pläne der Schnitter – ihren Anführer, den Gott Loki, zu befreien – gescheitert sind, scheint endlich wieder Ruhe in die mythologische Welt einzukehren. Doch der Schein trügt. Eine neue Gruppe ...
Nachdem die Pläne der Schnitter – ihren Anführer, den Gott Loki, zu befreien – gescheitert sind, scheint endlich wieder Ruhe in die mythologische Welt einzukehren. Doch der Schein trügt. Eine neue Gruppe von Schnittern taucht auf und verfoglt ihre ganz eigenen bösen Plänen. Kann Rory, Gwens Cousine und dank der Schnitter-Taten ihrer Eltern vielseits verhasste Schülerin an der Mythos Academy in Colorado, allein etwas gegen die neuen Pläne der Schnitter unternehmen und sie aufhalten?
Mit dem Auftaktband »Mythos Academy Colorado 1: Bitterfrost« von Jennifer Estep habe ich mich direkt wieder in der mythologischen Welt der Krieger, Magie und Artefakte wohlgefühlt. Rory, aus deren Sicht die Geschichte geschrieben ist, hat es nicht leicht an ihrer Schule, denn alle tratschen über sie und scheinen sie dafür zu hassen, dass ihre Eltern Schnitter waren. Dass Rory im Kampf gegen Loki auf der Seite des Protektorats stand, scheint niemanden zu interessieren.
Nachdem der Leser zu Beginn kurz in die Welt der Mythos Academy eingeführt wird, geht die Geschichte gleich spannend los. Man erfährt, dass die Schnitter nicht alle mit dem Einsperren von Loki aufgegeben haben und es offensichtlich eine Gruppe von ihnen gibt, die böse Pläne verfolgt. Dass dabei Menschen sterben und Artefakte entwendet werden, kann Rory nicht zulassen. Ihre Beweggründe dafür und ihr innerer Zwist wegen ihren Eltern waren für mich jeder Zeit nachvollziehbar geschildert.
Ich fand Rory allgemein als Charakter sehr sympathisch, da sie für sich und andere einsteht, egal, zu welchem Preis. Die Nebencharaktere erinnerten mich grob an Gwens Freunde, sind aber gleichzeitig ganz anders und heben sich deutlich von ihnen ab. Das hat mir gut gefallen, da die Geschichte dadurch eigenständig wirkt.
Die Beschreibungen der Mythos Academy in Colorado waren relativ kurz gehalten, da der Aufbau der Gebäude ähnlich wie in der Hauptreihe ist. Dennoch bekommt man durch die Schilderungen der bergigen Umgebung ein Gefühl für die Gegend, was mir gut gefallen hat. Auch die mythologischen Kreaturen und Artefakte, die in diesem Band auftauchen, empfand ich als sehr spannend und haben der Geschichte gut getan.
Was mich gewundert hat, ist, dass die Pläne der Schnitter durch in den Text eingewobene Hinweise der Autorin für mich oft recht schnell ersichtlich waren. Die Figuren im Buch allerdings haben meist eine Weile gebraucht, um die Zusammenhänge zu erkennen. Trotzdem habe ich die daraus resultierenden Entwicklungen kein einziges Mal voraussehen können. Die Autorin gibt dem Leser damit nur genau so viel vorausschauendes Wissen an die Hand, um zu ahnen, was geschieht, es aber nie komplett zu wissen.
Natürlich gibt es auch eine kleine Liebesgeschichte, die sich aber, da es ja der erste Band der Reihe ist, langsam entwickelt und mehr auf kleinen Streitereien beruht. Hier bin ich gespannt, wie sich das in den weiteren Bänden entwickeln wird.
Fazit:
Mir hat »Bitterfrost« als Auftakt zur Mythos Academy Colorado gut gefallen: die mythologische Welt mit ihren Kreaturen, Artefakten und der Magie, die vielfältigen, neuen Charaktere, das malerische Setting in Bergnähe und die spannende Handlung. Hoffentlich kommen sich in Band 2 auch Rory und ein gewisser männlicher Charakter etwas näher. 4,5/5 Sternen.