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Veröffentlicht am 05.04.2019

»Law of Attraction« von Annie Williams

Law of Attraction
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Die Protagonistin Lianna erbt von ihrer verstorbenen Tante ein Haus im schnuckligen Örtchen Bellblossom und lässt ihr altes Leben hinter sich. Vor Ort verschafft ihr die Nachlassverwalterin Skye, von der ...

Die Protagonistin Lianna erbt von ihrer verstorbenen Tante ein Haus im schnuckligen Örtchen Bellblossom und lässt ihr altes Leben hinter sich. Vor Ort verschafft ihr die Nachlassverwalterin Skye, von der Lianna erst von dem Haus erfahren hat, einen Job in einer renommierten Anwaltskanzlei. Lianna verheimlicht ein nicht unwichtiges Detail beim Einstellungsgespräch, freundet sich aber schnell mit den dort arbeitenden Kolleginnen an und arbeitet sich gut ein. Das einzig Unerfreuliche scheint einer der Partner zu sein – Darren de Best. Doch während Lianna für Darren arbeiten muss, lernt sie ihn immer besser kennen und merkt, dass er vielleicht doch nicht der kaltschnäuzige, arrogante Anwalt ist, der er anfangs zu sein scheint …

Die Geschichte fängt mit Annie Williams unterhaltsamem Schreibstil gut an. Auch konnte ich mich gleich in Lianna hineinversetzen. Durch ihre Zielstrebigkeit, aber auch ihre kleinen Macken (sie geht lieber ein mal komplett überladen mit ihren Sachen vom Auto zum Haus, als den Weg zwei mal zurücklegen zu müssen, auch auf die Gefahr hin, dass ihr alles hinunterfällt) war sie mir gleich sympathisch. Ihre Vergangenheit bleibt noch etwas im Dunklen, aber es ist klar, dass es noch eine wichtige Rolle spielen wird. Auch ihre neue Freundin in Bellblossom Skye überzeugt auf ganzer Linie. Sie kann ein kleiner Teufel sein, aber ist im Grunde ihres Herzens ein lieber Mensch, der für seine Freunde da ist und gern hilft. Ihren riesengroßen Hund Loyd fand ich auch echt niedlich.

Auf der Arbeit tauchen weitere Nebencharaktere auf wie Colleen, die Lianna einarbeitet, und weitere Kolleginnen, mit denen Lianna sich schnell anfreundet. Alle waren sympathisch gezeichnet, bis auf den Partner der Kanzlei Darren de Best. Seine ersten Auftritte zeugen nicht gerade von einem großen Menschenfreund, der nachsichtig oder einfach nett zu seinen Mitarbeitern ist. Im Laufe der Geschichte stellt sich heraus, dass es einen Grund hat, warum er oft so kurz angebunden ist und unfreundlich wirkt, und dass seine Art bei manchen Mitarbeitern nicht ganz ungerechtfertigt ist.

Mir hat es gut gefallen, wie sich Lianna und Darren über die Arbeit besser kennenlernen und Stück für Stück mehr über den anderen in Erfahrung bringen, allerdings ging mir die Handlung etwa nach gut der Hälfte des Buches zu schnell voran. Plötzlich kommen sich die beiden sehr schnell sehr nah, obwohl sie das vorher die ganze Zeit vermieden haben, weil sie ja zusammen arbeiten. Dann entwickelte sich meiner Meinung nach recht klischeehaft ein großes Drama, Liannas Probleme aus ihrem alten Leben tauchen auf und genauso schnell war auch alles wieder gelöst. Das fand ich schade, denn ansonsten war die Geschichte gut aufgebaut, aber das letzte Drittel war einfach überstürzt abgearbeitet. Da hat mir der Übergang zwischen dem Spannungshöhepunkt der Geschichte, wo die Probleme auftauchen bzw. Liannas Vergangenheit ans Licht kommt, und der Lösung des Ganzen gefehlt. Der Epilog hat mir dann wieder sehr gut gefallen, vor allem das wirklich süße Ende.

Fazit: Abschließend gesagt hatte »Law of Attraction« für mich einen starken Anfang, einen guten Mittelteil, aber leider einen übertrieben dramatischen Höhepunkt, der dann auch noch zu schnell abgearbeitet wurde, aber wiederum mit einem schönen Happy End abschloss. Ich vergebe gute 3,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Gefühl
Veröffentlicht am 30.01.2019

»Wie programmiert man Liebe?« von Tina Brömme

Wie programmiert man Liebe?
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»Wie programmiert man Liebe?« von Tina Brömme ist eine nette Geschichte für Zwischendurch, die mich leider nicht restlos begeistern konnte. Warum? Hauptsächlich weil alles etwas zu langatmig war.
Die Protagonistin ...

»Wie programmiert man Liebe?« von Tina Brömme ist eine nette Geschichte für Zwischendurch, die mich leider nicht restlos begeistern konnte. Warum? Hauptsächlich weil alles etwas zu langatmig war.
Die Protagonistin Rieke ist zwar sympathisch und ich konnte ihre Handlungen und Gefühle nachvollziehen, aber sie war mir zu passiv und hat sich zu lange zu viel gefallen lassen. Zwischendurch lernt sie, dass man bestimmte Ereignisse und sich selbst als Person oft anders wahrnimmt als z. B. Freunde oder Kollegen um einen herum, aber auch das sehr langsam. Zum Ende hin kam dann zwar die Wandlung – u. a. mit einer wirklichen guten Szene –, aber das kam mir einfach zu spät.
Auch der männliche Protagonist Basti war mir zu zögerlich, wobei er insofern immerhin zu Rieke gepasst hat und die beiden wirklich niedlich zusammen waren. Gerade zum Schluss hat er noch mal eine tolle Szene und zeigt, was in ihm steckt. Aber auch diese Entwicklung dehnte sich für mein Zeitgefühl zu weit aus.
Ansonsten hat das Buch einen angenehmen Schreibstil und kann mit humorvollen Szenen punkten, insbesondere wenn Rieke ihre Texte für den Dating-TÜV schreibt. Auch die Nebencharaktere waren schön ausgearbeitet und interessant, aber insgesamt kommt »Wie programmiert man Liebe?« für mich dennoch nur auf 3 Sterne.

Veröffentlicht am 03.08.2018

»Du wolltest es doch« von Louise O'Neill

Du wolltest es doch
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»Du wolltest es doch« ist ein schwieriges Buch über das Thema sexuelle Gewalt, das nicht einfach zu lesen, aber unheimlich mitreißend und aufrüttelnd geschrieben ist.
Es teilt sich in zwei Teile und zeigt, ...

»Du wolltest es doch« ist ein schwieriges Buch über das Thema sexuelle Gewalt, das nicht einfach zu lesen, aber unheimlich mitreißend und aufrüttelnd geschrieben ist.
Es teilt sich in zwei Teile und zeigt, was vor der Tat normal war, wie das Leben der Protagonistin Emma aussah und was für ein Mensch sie war. Dieser Part hätte meiner Meinung nach etwas kürzer ausfallen dürfen. Natürlich ist es notwendig, das Vorher zu beschreiben, aber es zog sich leider etwas. Ich hatte zumindest nach dem Klappentext eine gewisse Erwartungshaltung und wollte eigentlich früher lesen, wie mit der Tat umgegangen wird.
Besonders spannend und interessant fand ich dabei, wie nicht nur Opfer und Täter auf das Geschehene reagieren, sondern auch, wie sich das Umfeld verhält, Freunde, Familienmitglieder, völlig Fremde. Sowohl im ersten Teil des Buches als auch im zweiten, der ungefähr ein Jahr nach der Tat angesiedelt ist. Und das fand ich mit am schockierendsten. Nicht zuletzt deswegen, weil es natürlich auch wieder Auswirkungen auf das Opfer und dessen Verhaltensweisen hat. Das ließ sich nicht immer leicht lesen, sowohl inhaltlich als auch von der Umsetzung her. Andererseits empfand ich es als sehr glaubwürdig, dass Emma nicht vergessen kann, was nach der Tat passiert, und ständig daran denken muss.
»Du wolltest es doch« ist ein starkes Buch zu einem so wichtigen Thema, das bei mir sicherlich noch eine Weile nachhallen wird.

Veröffentlicht am 20.07.2018

»Tell me three things« von Julie Buxbaum

Tell me three things
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Die Protagonistin Jessie hat es an ihrer neuen Schule nicht leicht. Alle scheinen sich schon seit Kindheitstagen zu kennen und sie hat das Gefühl, in diese Lebenswelt nicht hineinzupassen. Julie Buxbaum ...

Die Protagonistin Jessie hat es an ihrer neuen Schule nicht leicht. Alle scheinen sich schon seit Kindheitstagen zu kennen und sie hat das Gefühl, in diese Lebenswelt nicht hineinzupassen. Julie Buxbaum lässt Jessie humorvoll und sympathisch die ersten Tage an der neuen Schule meistern und so lernen wir mit Jessie die neue Umgebung kennen. Es werden viele Themen angegangen, so hat z. B. Jessie ein paar Vorurteile den anderen gegenüber, die sich teils, teils nicht bestätigen, wird gemobbt und muss sich mit ihrer neuen Familie arrangieren, aber auch irgendwie den Tod ihrer Mutter verarbeiten. Die Autorin schafft es wunderbar, diese verschiedenen Themen ernst und glaubwürdig rüberzubringen, auch wenn Jessie sich in manchen Situationen für mein Empfinden etwas extrem oder sehr sturköpfig verhalten hat. Sie muss vieles lernen und wird im Verlauf der Geschichte deutlich erwachsener.
Aber auch die (erste) Liebe darf in einem Jugendroman natürlich nicht fehlen. Und hier kommen verschiedene Charaktere ins Spiel, allen voran aber der anonyme Mail-Schreiber Somebody Nobody (SN), der Jessie anfangs eigentlich nur helfen will, sich in der Schule zurechtzufinden. Als sie in der Schule und bei der Arbeit in einer Buchhandlung drei verschiedene Jungs kennenlernt (nein, es entwickelt sich kein Liebesdreieck), fängt sie mit der Zeit an, sich zu fragen, ob vielleicht einer der Drei SN ist, in den sie sich mehr und mehr verliebt.
Die Gespräche zwischen Jessie und SN sind prägend für den Verlauf der Geschichte, weil SN nach und nach nicht mehr nur Helfer in Schulbelangen ist, sondern zum Ansprechpartner und Freund in allen Lebensbelangen wird. Die Chats haben mir mit am besten am Buch gefallen. Jessie und SN fangen an, sich immer wieder drei Dinge übereinander zu erzählen, die teilweise niemand über sie weiß. Daher auch der Titel »Tell me three things«. Eine weitere Anspielung auf das Cover finden wir ebenfalls im Text: Jessie liebt Waffeln. Nicht nur die Speise, sondern auch dass das Wort waffeln früher mal so viel wie schwafeln o. ä. hieß. Diese beiden Aspekte fand ich großartig, denn wie oft sind finden sich schon Titel und Coverabbildung so absolut passend im Buch wieder?
Das Rätseln mit Jessie, wer SN ist, war amüsant, aber auch anstrengend, als sie sich total auf eine Person versteift, von der mir klar war, dass sie es nicht sein kann. Ansonsten hab ich mir relativ zeitnah denken können, wer SN wohl ist, weil es auch wunderbar im Text versteckte Hinweise gibt. Ich fand es allerdings nicht schlimm, so früh zu wissen, wer es ist, weil es einfach schön war, mit Jessie zu rätseln und jede andere Person im Endeffekt komisch gewesen wäre. Mir hat sehr gut gefallen, auf diese Weise die Person beim Schreiben und im echten Leben kennenzulernen.
Leider fand ich nicht alles wunderbar. so hat mir Jessie als Charakter grundsätzlich gut gefallen, sie ist humorvoll, taff, unsicher im Bezug auf sich selbst, was als Teenager wohl völlig normal ist, und loyal, denn sie bleibt weiterhin mit ihrer Freundin Scarlett in Kontakt. Aber in der Mitte des Buches verhält sie sich meiner Meinung nach völlig überzogen und reagiert über, als ihr jemand eigentlich nur helfen will. Deswegen hat sie mich einige Zeit ein bisschen genervt, aber zum Glück hat sich das gegeben und die Probleme haben sich geklärt.
Was ich auch schade fand: am Ende klärt sich auf witzige Weise, wer SN ist, und dann endet das Buch etwas abrupt. Hier hätte ich mir ein etwas ausführlicheres, runderes Ende gewünscht.

Fazit:
Julie Buxbaums »Tell me three things« ist ein süßer, flüssig geschriebener Jugendroman, in dem typische Probleme – Mobbing, Unsicherheit, Liebe, Freundschaft – und weniger alltägliche Dinge – Tod, Umzug, neue Familie – behandelt werden. Die Autorin hat sympathische Charaktere erschaffen, die mich auch zum größten Teil überzeugen konnten.
1,5 Sterne Abzug gibt es, weil mir Protagonistin Jessie eine Weile auf den Geist ging und mir das Ende zu abrupt war.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Gefühl
  • Geschichte
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 30.05.2018

"True North – Du bist alles für immer" von Sarina Bowen

True North - Du bist alles für immer
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Im dritten Band der wunderbaren True North-Reihe von Sarina Bowen begleiten wir Zack und Lark während der Apfelernte auf der Shipley-Farm. Was habe ich mich gefreut, endlich die Geschichte von Zack zu ...

Im dritten Band der wunderbaren True North-Reihe von Sarina Bowen begleiten wir Zack und Lark während der Apfelernte auf der Shipley-Farm. Was habe ich mich gefreut, endlich die Geschichte von Zack zu lesen! Während Band 1 und 2 war er mir schon sehr ans Herz gewachsen, daher hat es mich sehr gefreut, dass er sein eigenes Buch bekommen hat. Und Sarina Bowen hat mich (mal wieder) nicht enttäuscht, sondern restlos begeistert. Aber ich fange besser mal am Anfang an.

Mit Lark lernen wir einen neuen Charakter im Shipley-Universum kennen, der vor der Handlung dieses Buches für einige Monate in Guatemala für eine Non-profit-Organisation gearbeitet hat. Dort ist ihr etwas Schreckliches erfahren, mehr weiß man als Leser zu Beginn nicht. Lark möchte auf der Farm einfach die schreckliche Zeit vergessen und wieder "normal", also ohne Angst sein. Denn vor Guatemala war sie ein sehr mutiger, lebensfreudiger und -lustiger Mensch. Sie ist übrigens die beste Freundin von May aus College-Zeiten.
Von Zack erfahren wir, dass er Lark schon beim ersten Mal, als er sie etwa ein Jahr früher bei einem Besuch auf der Farm gesehen hat, quasi bewundert hat. Er war von ihrer Ausstrahlung ein wenig gebannt. So freut er sich nun umso mehr, dass Lark für längere Zeit auf der Farm bleibt und er mehr Zeit mit ihr verbringen und sie kennenlernen kann.
Im Verlauf der Geschichte stellt sich heraus, dass Zack und Lark wunderbar zueinander passen. Sie haben einige Gemeinsamkeiten und nur Zack scheint Lark verstehen und ihr helfen zu können. Es ist schön zu verfolgen, wie sich die beiden, auch Zack mit seiner nicht einfachen Vergangenheit auf der Paradise Ranch, langsam öffnen und zu stärkeren Versionen ihrer selbst werden. Das geschieht natürlich nicht ohne, dass ab und zu Hindernisse auftauchen oder Schwierigkeiten entstehen, und so streut Sarina Bowen einige Handlungen ein, die ich nicht erwartet habe und die mich daher ziemlich (auf positive Weise) überrascht haben.
Auch die Nebencharaktere, die Shipleys, spielen wieder eine große Rolle, und ich liebe es! Es ist so schön zu lesen, wie die Shipleys füreinander da sind, miteinander spaßen und ihr Leid teilen. Griff hat für mich einige besonders gute Momente in Gesprächen mit Zack gehabt, was mich unheimlich gefreut hat, da er mit Band 1 einfach mein Liebling ist. Obwohl die Hauptcharaktere aus den ersten zwei Bänden auftauchen, nehmen sie doch auch keinen zu großen Rahmen ein. So tauchen Jude und Sophie zum Beispiel sehr wenig auf, auch Audrey ist nicht ständig da. Nur Griff hat natürlich mehr Auftritte, aber schließlich spielt die Handlung auf seiner Farm, da ist das nur verständlich.
Eine weitere wunderbare Rolle spielte für mich, gerade im späteren Verlauf des Buches, Larks Freundin und Griffs Schwester May. Sarina Bowen legt den Fokus definitv auf ihre Hauptcharaktere, aber alle Nebencharaktere sind dennoch wunderbar detailliert gezeichnet und runden das Ganze großartig ab.
Die Geschichte ist unheimlich schön zu lesen, manchmal lustig, manchmal bittersüß, aber immer eine wahre Freude für alle Fans der Shipley-Familie. Ich mag auch sehr die Stimmung, die die Autorin mit der Verortung in Vermont auf dem Land und mit den Bauernmärkten und der Ernte schafft. Interessant war für mich in diesem Zusammenhang auch die Erwähnung der Apfelsorten, die zur Vor-, Haupt- oder Nachsaison gehören. Das passt super zum Flair des Ganzen.
Abschließend kann ich "True North – Du bist alles für immer" also allen Lesern empfehlen, die Band 1 und 2 gelesen haben, und denen, die sich von einer romantischen Geschichte mit liebevoll gezeichneten, einzigartigen Charakteren und einer herzlichen Familie in Vermont begeistern lassen wollen. Ihr werdet es nicht bereuen! (Auch wenn ihr vielleicht vorher Band 1 und 2 lesen solltet, die ebenso wunderbar sind.)

Übrigens, für alle Fans der Reihe: Im Januar 2019 geht es mit der True North-Reihe weiter! Ich bin restlos begeistert, dass die Reihe doch nicht mit drei Bänden abgeschlossen ist, sondern es weitere Geschichte aus der Feder von Sarina Bowen in Vermont gibt. Und ich freue mich schon überaus auf die Geschichte von Zara. Da bekommen wir in "True North – Du bist alles für immer" ja auch schon einen kleinen sneak peek, wie man so schön sagt. :D