In Ordnung aber nicht herausragend
SturmjahreMitten im 1.Weltkrieg: Bonnie ist Krankenschwester mit Leib und Seele. Eines Tages landet ihr Bruder Archie mit Kameraden seines Regiments verwundet bei ihr im Krankenhaus. Besonders sein Kumpel Connor ...
Mitten im 1.Weltkrieg: Bonnie ist Krankenschwester mit Leib und Seele. Eines Tages landet ihr Bruder Archie mit Kameraden seines Regiments verwundet bei ihr im Krankenhaus. Besonders sein Kumpel Connor hat es Bonnie nach kurzer Zeit angetan, doch er verbirgt ein Geheimnis, dass er nicht preisgeben möchte. Können beide miteinander glücklich werden und ein neues Leben beginnen?
Das Buch „Sturmjahre“ stammt aus der Feder von Lia Scott und ist der Auftakt zur Sturmjahre-Reihe. Lia Scott ist das Pseudonym der Autorin Lilian Kaliner, die sich bereits 2020 an das Manuskript zum Buch gewagt hat. Das Cover des Buches finde ich ansprechend mit der herrlichen Landschaft Schottlands im Hintergrund und es hat auf jeden Fall meine Neugierde geweckt. Die Kapiteleinteilung des Buches ist gut gewählt und man kommt durch den recht modernen und ansprechenden Sprachstil schnell in die Geschichte hinein und lernt sehr schnell die handelnden Charaktere besser kennen. Man bekommt es mit Emotionen, aber auch dem 1.Weltkrieg und dessen Schrecken unweigerlich zu tun. Die Idee hinter der gesamten Geschichte finde ich sehr gelungen und das Setting hat mir gut gefallen. Allerdings beginnt für meinen Geschmack die Geschichte sehr zäh und geht sehr langsam voran. Die Protagonisten sind zum Glück überwiegend sympathisch, sodass man dranbleibt und gerne wissen will, wie es mit ihnen weiter geht. Erst im letzten Drittel kann das Buch mehr punkten, da es an Fahrt aufnimmt und weil endlich einige Geheimnisse geklärt werden. Leider konnte ich mir den Ausgang der Erzählung komplett denken und erschließen und ich bin nicht überrascht worden. Auch hinsichtlich des ersten Weltkrieges und der Spanischen Grippe wurde nichts Neues erzählt und ich habe meiner Meinung nach schon deutlich emotionalere und gehaltvollere Geschichten, die zu dieser Zeit spielen, gelesen. Leider konnte mich hier das Buch nicht abholen und mitreißen. Ich habe insgesamt das Gefühl, dass versucht wurde, alles „Gängige“ dieser Zeitepoche in dieses Buch zu pressen, sodass es mir einfach zu unglaubwürdig wird und seine Authentizität verliert.
Fazit: Insgesamt bin ich vom Buch absolut nicht überrascht worden und musste mich anfangs durch die zähe Handlung mit wenig Spannung kämpfen. Zum Schluss hat es mich doch noch solide unterhalten, aber mehr als 3 Sterne und eine eingeschränkte Leseempfehlung kann ich leider nicht geben. Wer historische Romane der Weltkriegsjahre mag, sollte dennoch einmal rein lesen, da das Setting in Schottland doch sehr liebevoll beschrieben ist.