Ein wenig enttäuschend und sehr langatmig
Der treue Spion1896 verschwindet in München ein französischer Diplomat. Der Ermittler Gryszinski bekommt den Vermisstenfall zugeteilt und versucht das Rätsel zu lösen. Zusätzlich sorgt eine 2.Zeitebene im Jahr 1916 dafür, ...
1896 verschwindet in München ein französischer Diplomat. Der Ermittler Gryszinski bekommt den Vermisstenfall zugeteilt und versucht das Rätsel zu lösen. Zusätzlich sorgt eine 2.Zeitebene im Jahr 1916 dafür, also genau 20 Jahre später, dass der Sohn des Ermittlers Gryszinski im 1.Weltkrieg als Spion bzw. Überbringer einer geheimen Mission auserwählt wird und ihn seine Reisen tatsächlich auf den alten Vermisstenfall seines Vaters stoßen. Wie sind die Verbindungen zu erklären?
Das Buch „Der treue Spion“ stammt aus der Feder von Uta Seeburg und ist bereits der 3.Band um den Ermittler Gryszinski. Da ich bisher die anderen Bände nicht kannte, kann ich getrost sagen, dass dieser auch ohne Vorkenntnisse zu lesen/hören ist. Das Cover des Buches finde ich gelungen und weckt das Interesse auf einen historischen Kriminalfall. Der Erzähler Michael Schrodt hat eine sehr angenehme Stimme und gut kann man der Geschichte folgen. Die Geschichte ist so aufgebaut, dass sich die Jahre 1896 und 1916 stets, bis auf das Ende, abwechseln und eine Verflechtung von zahlreichen Umständen und Gegebenheiten aufweisen. Manchmal ist es etwas schwierig zu folgen, da vor allem der Sprachstil sehr gehoben ist und teilweise mit Fremdwörtern gespickt, was mir zwar sehr gut gefallen hat, dennoch dafür gesorgt hat, dass ich das Hörbuch nur in Etappen hören konnte. In die Geschichte kommt man recht schnell und auch das Setting mit 2 Zeitebenen gefällt mir gut. Allerdings zieht sich alles insgesamt wie Kaugummi und der Krimi verliert durch Beschreibungen bis ins kleinste Detail seine Spannung. Insbesondere die vielen Essensbeschreibungen rund um den Essensliebenden Gryszinski sind mir zu überbordend und irgendwie finde ich es auch nicht wirklich appetitlich. Das Buch bleibt zwar stets undurchsichtig und versucht die Spannung bis zum Schluss zu halten, allerdings stimmt mich das Ende auch nicht recht zufrieden, da es dann nach einigen ruhigeren Hörstunden sehr schnell zu Ende geht bzw. so wirkt, als ob die Autorin zum Ende des Buches kommen musste. Auch das Element Zufall spielt eine wesentliche Rolle in der gesamten Geschichte und ist mir doch zu viel.
Fazit: Insgesamt bin ich ernüchtert von diesem Buch im historischen Krimi-Genre und habe mir durchaus mehr Spannung versprochen. Leider ist dies bei dem Buch erst zum Ende hin etwas mehr der Fall. Wer historische Geschichten mag, sollte ruhig einmal rein hören, allerdings kann ich nur durchwachsene 3 Sterne vergeben.