Sehr schneller und brisanter Thriller mit jeder Menge Spannung
Der RissAntonia Rauwolf, Vulkanologin, wird zur Forschungsstation in die Antarktis geschickt, um dort ein Vulkanfeld unter dem Eis zu untersuchen. Ein Ausbruch dieser Vulkane hätte extreme Folgen für das Klima ...
Antonia Rauwolf, Vulkanologin, wird zur Forschungsstation in die Antarktis geschickt, um dort ein Vulkanfeld unter dem Eis zu untersuchen. Ein Ausbruch dieser Vulkane hätte extreme Folgen für das Klima der gesamten Welt. Gleichzeitig versucht sie ihren Bruder Emilio zu finden, der im ewigen Eis der Antarktis verschollen ist. Hängen diese Aspekte möglicherweise miteinander zusammen? Antonia macht eine Reihe von Entdeckungen auf der Forschungsstation und auch außerhalb und merkt – hier passt nicht alles zusammen und manches ist ganz anders als zunächst angenommen. Wer steckt mit wem unter einer Decke, um eine Reihe illegale Aktivitäten zu vertuschen?
Der Thriller „Der Riss“ stammt von Thilo Winter und ist sein erster Wissenschaftsthriller, der Autor ist sonst als Wissenschaftsjournalist bekannt. Das Cover des Romans finde ich sehr ansprechend und auch der Klappentext weckt sofort Interesse auf mehr. Das Thema in Zeiten des Klimawandels erscheint sehr aktuell aber, da es in der Antarktis spielt, doch gewissermaßen neu. Das Buch geht sofort rasant los und baut Stück für Stück einen Spannungsbogen auf. Es dauert nicht lange und man ist in einem fulminantem Action-Thriller. Die Handlung ist wahnsinnig spannend, aber lässt ab einem gewissen Zeitpunkt, den eigentlichen wissenschaftlichen Hintergrund völlig verblassen, da man sich ständig auf einer Verfolgungsjagd befindet. Der Schreibstil an sich ist sehr flüssig, modern und aktuell und die Erzählweise ausgewogen, die Figuren bleiben hinter dem Action-Hintergrund aber ebenfalls blass zurück und sind nicht wirklich greifbar. So richtig warm wird man mit Antonia als Wissenschaftlerin nicht. Zwischenzeitlich habe ich mich wie in einem Allerwelts-Action-Film gefühlt, spannend, aber teilweise arg überspitzt. Das Nachwort des Autors zum wissenschaftlichen Forschungsstand in der Antarktis hat mir wiederum sehr gut gefallen und einiges geradegerückt, was ich mir eigentlich behutsamer innerhalb der gesamten Storyline gewünscht hätte.
Mein Fazit: Das Buch ist spannend aber der Action-Effekt frisst leider den weniger beachteten Wissenschafts-Effekt auf bzw. lässt ihn zu kurz kommen. Ich vergebe trotzdem für die brisante, aktuelle und spannende Handlung 4 Sterne.