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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.01.2019

Grosses Abenteuer, eine aussergewöhnliche Freundschaft und viele kleine Flugkatastrophen

Der Katastrophenvogel
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"Der Katastrophenvogel" von Audrey Harings ist ein fantasiereiches und spannendes Kinderbuch über eine aussergewöhnliche Freundschaft, Mut und Zusammenhalt mit lebhaft und wunderschönen Illustrationen ...

"Der Katastrophenvogel" von Audrey Harings ist ein fantasiereiches und spannendes Kinderbuch über eine aussergewöhnliche Freundschaft, Mut und Zusammenhalt mit lebhaft und wunderschönen Illustrationen untermalt.

Mit unfreiwilligen Purzelbäumen, unkontrollierten Flugversuchen und unsanften Landungen zieht Knaks der Katastrophenvogel, die Blicke der anderer Vögel auf sich. Eigentlich können Schwalben gut fliegen und sich in der Luft halten nicht so aber Knaks. Er kann nicht besonders gut fliegen, mag keine Würmer und ausgerechnet jetzt steht auch noch der grosse Formationswettbewerb an, auf den sich schon alle seine Freunde freuen. 
Trotz permanentem Üben stürzt Knaks von einer Katastrophe in die nächste und wird ausgerechnet kurz vom Formationsbettbewerb disqualifiziert.
Doch dann stösst er auf Gisbert den Wurm und eine aussergewöhnliche aber innige Freundschaft zwischen den beiden entsteht. Gemeinsam mit Gisbert, lernt Knaks neue Geschmacksrichtungen und die schönen Dinge des Lebens kennen. Auch hinter das Geheimnis, warum er nicht so gut wie die anderen Schwalben fliegen kann, kommt Knaks, mit der Hilfe seines Freundes. Ein böser Komplott verbirgt sich hinter den Formationsbettbewerb der von niemandem anderen als Mallas dem einäugigen Falken geschmiedet wurde. Werden es Knaks und Gisbert noch rechtzeitig schaffen, ihre Freunde vor dem Hinterhalt in den sie Mallas gelockt hat zu warnen und zu retten?

Schon auf den ersten Seiten lernt man Knaks und seine sehr unkontrollierten und oftmals unsanften Flugversuche kennen. Er ist ein ziemlicher Aussenseiter der durch seine aussergewöhnlichen Flugversuche eher belechelt als ernst genommen wird. Obwohl der Freunde hat steht die kleine Schwalbe doch oftmals alleine da, bis er schliesslich eines Tages Gisbert kennen lernt. Das aufgeweckte Kerlchen bring Schwung und neuen Lebensmut in Knaks leben, das uns beim lesen richtig geflügelt hat. Trotz der sehr ungewöhnlichen Freundschaft, die die beiden verbindet, mochten wir sowohl Knaks als auch Gisbert als Charaktere sehr gerne. Die beiden verstehen sich auf Anhieb, passen sehr gut zusammen und haben toll zur Geschichte gepasst.

Wir kennen Audrey Harings Schreibstil schon von ihren anderen Büchern und waren auch diesmal wieder total begeistert. Denn Audrey Harrings schafft es, durch ihre angenehme und mitreisende Art zu Schreiben, Kinder und Erwachsene gleichermassen, mit auf ein spannendes und fantasiereiches Abenteuer zu nehmen. Auch fliessen gekonnt die wertvollen Werte wie Freundschaft, Mut und Zusammenhalt in die Geschichte mit ein, das uns im Gesamten total gut gefallen hat.
Die Schrift ist gross, die Seiten sind übersichtlich und nicht überladen gestaltet und laden zum entspannten Vor und Selbstlesen für Kinder zwischen 5-8 Jahren ein. Auch die Handlungsstränge bauen sich gut aufeinander auf, sind verständlich und mitreisend dargestellt die in ein spannendes und mutiges Abenteuer entführen.
Erwähnenswert sind auch die wundervollen, grossen und richtig lebendig wirkenden Illustrationen im Buch. Die Illustratorin Stefanie Ziermann hat auch diesmal wieder beste Arbeit sowohl am Cover als auch anhand der unzähligen Illustrationen geleistet, die super gut mit der Geschichte harmonieren und einfach klasse und mit soviel Liebe ins Detail gezeichnet sind.

Ein Buch das auf ganzer Linie überzeugt, spannend ist und durch wichtig Werte und Abenteuer unterhält. Absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 30.01.2019

Ein Streit mit Folgen - teuflisch gut

Luzifer junior (Band 5) - Ein höllischer Tausch
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„Luzifer junior - Ein höllischer Tausch“ von Jochen Till ist Band 5 der Reihe, in dem ein Körpertausch der Geschwister Luzie und Lilly für teuflisch gute Unterhaltung, Witz und Spannung beim lesen sorgen. ...

„Luzifer junior - Ein höllischer Tausch“ von Jochen Till ist Band 5 der Reihe, in dem ein Körpertausch der Geschwister Luzie und Lilly für teuflisch gute Unterhaltung, Witz und Spannung beim lesen sorgen.

Luzie und Lilly sind eigentlich beste Freunde, doch seit kurzem wissen sie das sie höllische Geschwister sind. Bei einem Streit zwischen den beiden werden aus Versehen ihre dämonischen Fähigkeiten aktiviert und sie finden sich im Körper den jeweils anderen wieder. Höllisch peinlich, denn Luzie muss in Lillys Mädchenschule, trifft dort auf die verhasste Ciara und ist völlig überfordert. Auch Lilly weiss nicht so recht wie sie mit dem fremden Körper umgehen soll. Sicher ist jedenfalls, das sie den Zauber so schnell wie möglich rückgängig machen müssen.

Die Luzifer-Reihe ist einfach genial gut geschrieben, teuflisch witzig und spannend bis zum Schluss. Selten haben wir ein Buch aufgeschlagen, das schon auf der ersten Seite zum lachen und somit für einen humorvoll-witzigen Einstieg sorgte. Mit teuflisch guten Sprüchen und mehr als witzigen Aktionen schafft es Jochen Till seine Charaktere einzuheizen, das für Spass, Spannung und dem Lesealter entsprechend, gute Unterhaltung für uns beim lesen sorgte.
Auch wenn es sich um eine Reihe handelt, sind die Geschichten jeweils in sich geschlossen und können eigentlich vollkommen unabhängig zueinander gelesen werden. Denn das wichtigste was man über Luzie und seine Freunde wissen muss, wird kurz zusammengefasst wiedergegeben, sodass man den Verlauf der Reihe auch ohne den vorherigen Teil zu kennen, gut nachvollziehen kann. Aber es macht natürlich um einiges mehr Spass, wenn die einzelnen Bände nacheinander gelesen werden.

Luzie als Charakter ist dem Autor klasse gelungen, er ist sympathisch, wirkt authentisch und fällt durch seine irgendwie tollpatschige Art Dinge anzugehen auf, den man einfach ins Herz schliessen muss. Aber auch die anderen Charakter aus dem Buch, wie Lilly die neugewonnene Schwester, Aaron mit seinem Tick das letzte Wort doppelt zu sagen und besonders Cornibus Luzie’s dämonischer Freund der die Wörter verdreht wie es ihm gerade passt, sind liebenswert ausgearbeitet, die hervorragend zur Handlung und zueinander passen.

Der Schreibstil des Autors, ist witzig, locker hat pfiff und ein gewisses Suchtpotential, denn einmal mit dem Lesen begonnen scheint es schier unmöglich das Buch aus den Händen zu legen und nicht bis zum Schluss durchzulesen.
Man merkt einfach, das Jochen Till höllischen Spass am Schreiben hat, das sich in seinen Geschichten widerspiegelt.

Ein richtiger Blickfang sind neben der Handlung aber auch die grandiosen Zeichnung des Illustrators Raimund Frey. Er schafft es durch seine lebhaften Illustrationen das ganze bildhaft hervorzuheben das im gesamten gut harmoniert und die Geschichte zusätzlich unterstreicht.

Ein teuflisch guter Lesespass den wir jedem uneingeschränkt empfehlen können.

Veröffentlicht am 28.01.2019

Aufregend, spannend und macht schlau

Leo und die Abenteuermaschine / Leo und die Abenteuermaschine Folge 7
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"Leo und die Abenteuermaschine" von Matthias Arnold, ist eine spannend und interessante Schnitzeljagd durch Raum und Zeit, mit aufregenden Rätseln die Leo mit der Hilfe seiner Abenteueruhr löst.

Leo ...

"Leo und die Abenteuermaschine" von Matthias Arnold, ist eine spannend und interessante Schnitzeljagd durch Raum und Zeit, mit aufregenden Rätseln die Leo mit der Hilfe seiner Abenteueruhr löst.

Leo und die Abenteuermaschine - Folge 7
Eine Schnitzeljagd durch Raum und Zeit - Teil 1

Der kleine Löwe Leo ist ein schlauer Entdecker der mit seiner Abenteuermaschine durch Raum und Zeit reist. Als er etwas Ordnung in seine Abenteuerkiste bringt, entdeckt er einen Zettel der mit einem geheimen Rätsel versehen ist. Gemeinsam mit seiner Abenteueruhr, begibt er sich auf eine unglaubliche Schnitzeljagd mit aufregenden Abenteuern und spannenden Ereignissen der Menschheitsgeschichte.

Sein erster geheimer Hinweis führt den aufgeweckten Löwen nach Paris ins Jahr 1881. Hier trifft er auf den Erfinder der Glühbirne Thomas Edison der schon ziemlich aufgeregt und nervös ist. Denn in wenigen Minuten sollen 1000 Glühbirnen die Strassen hell erleuchten.
Ein weiterer Hinweis führt den kleinen schlauen Löwen zu einer Bahnhofseröffnung ins Jahr 1846. Hier trifft er den jungen Jules-Gabriel Verne die zusammen hoch über den Dächern Paris, ein mehr als einschneidendes Abenteuer erleben.

Es ist Teil 1 einer spannend und sehr interessanten drei Teiligen Schnitzeljagd, in der Leo der kleine Löwe eine Reihe an schlauen Entdeckungen macht. Auch ohne die vorherigen Abenteuer zu kennen wird man mit einem kurzen Rückblick über Leos Person und wichtigsten Ereignissen, schnell und gut mitten in sein neues Abenteuer gezogen. Man merkt wie viel Leidenschaft Matthias Arnold in seine Hörbuch-Reihe steckt, der es verständlich und ganz spielerisch schafft, Allgemeinwissen Kindern und auch Erwachsenen näher zu bringen.
Schon nach wenigen Hörminuten möchte man am liebsten neben Leo in seiner Abenteuermaschine Platz nehmen, sich anschnallen, und gemeinsam mit ihm durch die Zeit reisen.

Lebhaft und richtig aufregend wird das Abenteuer durch die unterschiedlichen Erzählstimmen die das Hörbuch begleiten. Besonders die Erzählerin Katrin Zierof, spricht betont, deutlich, verständlich und hat eine abenteuerliche Stimme die sehr gut zum Hörbuch passt.

Wir hatten grossen Spass, haben aufmerksam dem Abenteuer gelauscht und konnten einiges an Wissen dazulernen.
Sehr gut gemacht und gefallen, hat uns auch der "Hast du´s dir gemerkt?" Abschnitt, der im Innenheft des Hörbuchs zu finden ist. Hier befinden sich die wichtigsten Eckdaten der Erfindungen und Personen aus dem Abenteuer zum nachlesen und ein kleines Quiz mit vier Fragen zum beantworten.

Ein rundum gelungenes und absolut empfehlenswertes Hörbuch, das schlau und Lust auf Teil 2 der Schnitzeljagd macht.

Veröffentlicht am 24.01.2019

eine mitreisend und tief berührende Heldengeschichte

Black Hand
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"Black Hand" von Stephan Talty ist ein spannend und überaus mitreisendes Sachbuch über die Anfänge der Mafia und einem Italiener der zum wahren Helden wurde.

Es ist die Biografie des italienischen Einwanderers ...

"Black Hand" von Stephan Talty ist ein spannend und überaus mitreisendes Sachbuch über die Anfänge der Mafia und einem Italiener der zum wahren Helden wurde.

Es ist die Biografie des italienischen Einwanderers Joseph Petronsinos der als Kind mit seiner Familie aus Süditalien nach Amerika auswandert. Bereits in seinen jungen Jahren weiss er was er will, ist ehrgeizig, fleissig und bekommt schliesslich eine Chance bei der Polizei, die sein Leben grundlegend verändert. 
1903 versinkt New York in der Kriminalität. Verbrechen, Enführungen und Bombenanschläge häufen sich, die mit den italienischen Einwanderern in die Stadt gekommen sind. Verantwortlich für diese grauenhaften Verbrechen ist die Organisation der Black Hand. Als erster italienischer Detective New Yorks, mit gefürchteten und knallharten Methoden, zieht Petrosino gegen die Banden in den Kampf.

Stephan Talty erzählt in seinem Buch von den Anfängen der amerikanischen Mafia und Joseph Petrosino, der sich als erster Mann der Mafia entgegenstellt. Er kennt keine Furcht, hat keine Angst und verdrischt mit perfektionierten Verkleidungen, Mafiagrössen auf offener Strasse. Seine Methoden haben Erfolg, spektakuläre Festnahmen folgen, doch mit dem Ruhm häufen sich auch die Morddrohungen gegen seine Person. Als angesehener Mann wird Joseph Petrosino gefeiert und gefürchtet zugleich.

Mit seinem ungemein mitreisenden und wortgewandten Schreibstil weiss Stephan Talty seine Leser zu fesseln und nimmt sie mit auf eine faszinierende Jagd zu den Anfängen der erste Mafia New Yorks. Rasant wird man in die Geschichte geführt, lernt Joseph Petrosino, seine Familie und ihn als Person näher kennen und fühlen. Teilweise konnte ich mich so gut in die Handlung hineinversetzten als sässe ich mit dem Detective an einem Tisch.

Das Sachbuch baut auf die Biografie Joseph Petrosinos auf, ist spannend und gut strukturiert, die Gliederung durchdacht und liest sich fliessend als würde man einen Krimi lesen. Natürlich darf man keine unvorhersehbaren Wendungen oder dergleichen erwarten, doch die überaus gut recherchierte Lebensgeschichte eines wahren Helden konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite mitreisen die ich mit grosser Spannung verfolgt habe.

Für mich ein beeindruckend und tief berührendes Werk, das sich fliessend, spannend und voller grosser Momente eines umwerfenden Helden, liest. Ich bin gespannt und freue mich schon auf die Verfilmung.

Veröffentlicht am 24.01.2019

Ein Hochgenuss für die Lachmuskeln

Dönerröschen
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"Dönerröschen" von Jaromir Konecny ist ein deutsch-türkischer, superwitziger Hochgenuss, in dem jede Menge Vorurteile und kulturelle Missverständnisse kein Auge trocken lassen und damit für gute Unterhaltung ...

"Dönerröschen" von Jaromir Konecny ist ein deutsch-türkischer, superwitziger Hochgenuss, in dem jede Menge Vorurteile und kulturelle Missverständnisse kein Auge trocken lassen und damit für gute Unterhaltung sorgen.

Im Zentrum der Geschichte steht der 16-jährige Jonas, der mit seinen Eltern und kuchenverwöhnten Hund Napoleon vom beschaulichen Oberhaching ins türkenbesetzte Neuperlach gezogen ist. Freunde findet er auf Anhieb und auch der Slang der Jugendlichen, hat er schnell verinnerlicht. Doch als Jonas immer wieder dem türkischen Mädchen Sibel über den Weg läuft, bekommt er es schon bald mit der Angst zu tun. Was wenn ihre Freundschaft missverstanden und er mit ihr Zwangsverheiratet wird oder viel schlimmer noch, den Schniedel abgesäbelt bekommt? Auch Vater Dok und Hund Napoleon machen es Jonas nicht immer leicht, seine Vorurteile und Ängste über Bord zu werfen.

Zugegeben war ich anfangs dem Buch gegenüber etwas Zwiegestalten. Denn zum einen gelangt man gut und ohne Umwege, in eine total humorvolle Geschichte, lernt Jonas und seine neue Münchner Heimat kennen, stösst dabei aber auch auf einen kurzangebundenen, jugendlichen Slang und einigen Vorurteilen.

Doch schon nach kürzester Zeit stellt man fest, das die Vorurteile und kulturellen Missverständnisse durchaus gewollt und teilweise vielleicht heimlich auch in den Gedanken des Lesers, herumgespukt sind. Zumindest ich habe mir gedanklich so einige male auf die Finger gehauen, denn ich konnte mir die Geschichte nicht nur total bildlich vorstellen, sondern habe Jonas Gedankengänge beim lesen sogar richtiggehend verinnerlichen können. Denn es gibt eine Fülle an Situationen die mich zum lachen bringen konnten aber auch türkische Spezialitäten die mir das Wasser im Mund zusammenlaufen liesen.

Auch Jonas ist ein authentisch ausgearbeiteter Charakter mit Charme, der mir gut gefallen hat. Er schlittert von einem kulturellen Missverständnis ins nächste, das beim lesen durchgehend für Witz und gute Unterhaltung gesorgt hat. Auch sein exzentrischer Vater Dok und besonders der immer kuchenhungrige Hund Napoleon haben Abwechslung, neuen Schwung und Pepp in die Geschichte gebracht.
Doch Jaromir Konceny schafft es nicht nur mit Vorurteilen zu spielen und auf superwitzige Art und Weise zu unterhalten, sondern räumt auch nach und nach mit einigen Klischees und Vorurteilen auf.

Auch auf Sprachlicher Ebene nimmt die Geschichte eine gute Wandlung an, wächst mit den Charakteren, wird angenehmer und leichter zu lesen. Wobei ich nicht sagen möchte das der Sprachstil schwer oder holprig zu lesen war, ganz im Gegenteil, man gelangt sogar super fliessend und flüssig durch die Kapitel, nur die Anfänge waren von einem Jugendlichen Slang begleitet. Betrachtet man aber das Gesamtbild und die lustigen Handlungsstränge hat alles sehr gut zusammengepasst.

Ein erheiternder deutsch-türkischer Hochgenuss, witzig, frech und humorvoll bis zum Schluss. Ich empfehle das Buch jedem, der lustige, locker-leichte Unterhaltung sucht zum beherzten mitlachen.