"Lotta Schultüte - Mit dem Rollstuhl ins Klassenzimmer" ist das zweite Buch von Sandra Roth, in dem sie authentisch, berührend und humorvoll vom Leben mit ihrer schwer mehrfachbehinderten Tochter erzählt.

Lotta ist sechs Jahre alt, schwer mehrfachbehindert, freut sich jedoch genauso wie jedes Kind in ihrem Alter, sehr auf die Schule. Gut aufgehoben und behütet ist Lottas Kita ein Musterbeispiel, wie gut das Zusammenspiel von Kindern mit und ohne Behinderung gelingen kann. Doch bei der Suche nach der richtigen Schule für Lotta, stossen ihre Eltern immer wieder auf Ablehnung. Entweder fehlt es an Sonderpädagogen, fehlende Mittel oder die Klassenzimmer sind überfüllt.
Nicht nur bei der Schulsuche, sondern auch in vielen Alltagssituationen beschreibt Sandra Roth deutlich, das es noch ein sehr weiter Weg bis zu einer Inklusiven Gesellschaft ist.

Sandra Roth hat eine sehr berührende, liebevolle aber auch witzige Art zu Schreiben die abwechseln bewegt, erschüttert und Mut macht. Sie beschreibt rührend alltägliche Situationen mit Lotta, Erlebnisse und Ausflüge, das Zusammenspiel mit Lottas Kita aber auch wie liebevoll Ben mit seiner Schwester umgeht. Doch auf dem Weg zu einer Inklusiven Gesellschaft stösst Sandra Roth auch immer wieder auf Ablehnung und Unverständnis nicht nur im Schulsystem. Sie kämpft für Lotta wie eine Löwenmutter das mich total berühren konnte.
Sie zeigt auf wie sich die Gesellschaft nicht nur gegenüber Lotta sondern allen Menschen mit Behinderung verhält und wünscht sich dabei einfach nur das man Lotta als Mensch Beachtung schenkt und nicht nur ihre Behinderung. Vieles regt zum Nachdenken aber auch umdenken an. Begegnen wir einem Mensch mit einer Behinderung im Alltag richtig oder sehen auch wir nur wie es dazu kommen konnte, ohne den Mensch dahinter zu sehen.
Ich sehe nach Lottas Buch vieles mit anderen Augen und hoffe nicht nur für Lotta sondern für alle Menschen, das sich in unserer Gesellschaft noch vieles ändern möge.

Eine sehr bewegende und liebevoll dargestellte Geschichte von Lotta, ihrem Leben und ihrer Familie. Dabei gewährt Sandra Roth liebevolle Einblicke in ihr Leben, interessante Einblicke in unterschiedliche Schulformen und beschreibt die Inklusion als eine brisante Thematik zum nachdenken. Für mich ein lesenswertes, unterhaltsam und interessantes Buch.

"Die Stille der Sterne" von Karin Lindberg, ist ein sehr berührender und gefühlsgeladener Liebesroman über Schicksalsschläge, Hoffnungen und eine Liebe die alles überdauert.

Nach einem schweren Autounfall findet sich Blake in einem Krankenhaus wieder. Er hat Erinnerungslücke die bis drei Jahre vor seinem Unfall reichen. Damals war er noch mit Cameron zusammen, von der er sich jedoch von jetzt auf gleich trennte, das gemeinsame Anwesen verkaufte und ihre Lebensträume aufgab.
Auch nach drei Jahre dieser schmerzerfüllten Trennung kann es Cameron Kincaid immer noch kaum glauben, als ausgerechnet Blakes Mutter sie bittet ans Krankenbett ihres Sohnes zu treten.
Sie hat Angst erneut verlassen und schmerzerfüllt zurückgelassen zu werden, doch in ihr keimt ein kleiner Funke Hoffnung und so hält sie sich an die Weisheiten ihrer Großmutter und wagt einen Neuanfang. Doch obwohl Blake Cameron um keinen Preis erneut verletzen möchte, holt ihn seine Vergangenheit wieder ein und erneut wird seine Liebe zu Cameron auf eine mehr als harte Probe gestellt.

Eine Geschichte die mich von Anfang an berühren und vom Gefühlschaos vollumfänglich mitreisen konnte. Toll und authentisch sind die jeweiligen Charaktere beschrieben, in die man sich gut hineinversetzten und mit ihnen mitfühlen und bangen konnte. Besonders Camerons Grossmutter ist schnell zu meinem Lieblingscharakter durch ihre warmherzige und weise Art geworden. Doch obwohl ich Blakes Mutter überhaupt nicht sympathisch fand, haben ihre zynischen Bemerkungen gut in die Geschichte gepasst und mir sogar das ein oder andere Tränchen entlocken können. Spannend  und verständlich, nimmt die Geschichte ihren Lauf und überrascht mit wendungsreichen und emotional geladenen Handlungssträngen.

Bisher habe ich schon einige Werke der Autorin Karin Lindberg gelesen und kannte daher auch ihren unverkennbar angenehm und flüssigen Schreibstil. Dieser Liebesroman jedoch, war für mich am gefühls- und emotionalsten, der mir regelrecht ans Herz ging. Fliessend gelangt man durch die Kapitel, sodass ich bis zum Schluss dem finalen Happy End entgegen gefiebert habe.

Eine bewegende und empfehlenswerte Liebesgeschichte, die mir beim lesen ein Wechselbad der Gefühle bescheren konnte.

"Die Goldenen Schlüssel" von Emma Walden ist ein weiterer Band der Horse Club-Reihe, in dem dicke Luft auf dem Lakeside-Hof der Kramers herrscht.

Überraschende Neuigkeiten beunruhigen nicht nur Hannahs Eltern, die den bekannten Lakeside-Hof betreiben, sondern auch Hannah, Lisa, Sofie und Sarah, die den geheimen Horse Club bilden.
Der hab- und geldgierige Mr. Michaels und seine Tochter Tori sind fest entschlossen den Lakeside zu übernehmen. Denn nach einem Grundstückskauf, behauptet dieser, das der Feldweg zum Lakeside laut früheren Dokumenten ihm gehöre, obwohl Hannahs Grosseltern eine Vereinbarung mit dem früheren Vorbesitzer getroffen haben. Doch wurde dies überhaupt schriftlich festgehalten?
Das könnte noch schwerwiegende Folgen haben. Doch die Horse-Club Mädels wollen es nicht darauf ankommen lassen und begeben sich auf die Suche nach dem verlorenen Dokument. Schon bald finden sie erste Hinweise und verfolgen eine spannende Spur, die von drei goldenen Schlüsseln gelegt wird.

Wir kennen die Horse-Club Mädels bereits und haben schon einige ihrer Abenteuer gelesen und hatten dadurch auch keine Schwierigkeiten, gut in die Geschichte zu finden.
Ein Band den man durchaus, unabhängig zu den vorherigen Abenteuern lesen kann, da die wichtigsten Informationen und Details in die Geschichte miteinfliessen ohne wiederholend zu sein.
Die vier Freundinnen Sofie, Hannah, Lisa und Sarah, bilden den geheimen Horse Club und haben einen alten Wohnwagen hübsch hergerichtet und zu ihrem Geheimversteck gemacht.

Verständlich baut sich die Geschichte auf, ist spannend, abenteuerreich und aufregend bis zum Schluss. Die Kapitel sind mit kurzen Überschriften versehen die neugierig auf die Geschichte und den weiteren Handlungsverlauf gemacht haben. Wunderschöne und liebevoll detailliert gezeichnete Illustrationen lassen das Abenteuer regelrecht aufleben und runden die Geschichte gekonnt ab.
Es macht grossen Spass die Mädels bei ihrem Abenteuer zu begleiten bei dem man richtig mitfiebern, hoffen und mit rätseln kann.
Auch der Schreibstil von Emma Walden ist locker, leicht und fliessend der sich zum Vor und Selbstlesen sehr gut eignet.

Ein spannend, aufregend und absolut lesenswerter Lesespaß nicht nur für pferdebebeisterte Leser.

"Bösland" von Bernhard Aichner ist ein unglaublich fesselnd und wendungsreicher Thriller, über einen brutalen Mord an einem 13 jährigen Mädchen im Bösland.

Auf dem Dachboden eines Bauernhauses, wird im Jahr 1987 ein Mädchen mit einem Golfschläger ermordet. Der 13 Jährige Ben wird verdächtig brutal auf seine Mitschülerin eingeschlagen zu haben und wird kurz darauf in eine Psychiatrische Anstalt eingeliefert.
Auch nach 30 Jahren,  kann er sich nur spärlich an die schlimme Tat erinnern.
Seine Therapeutin ermutigt ihn, den Geschehnissen auf den Grund zu gehen, bis plötzlich die verborgene Geschichte mit voller Wucht zurückkommt und alles mit sich reisst.
Der Junge von damals mordet wieder.

Schon auf den ersten Seite wird man eingeladen das Bösland zu betreten. Unweigerlich wird man Zeuge von Bens beklemmender und verstörter Kindheit. Von seinem Vater grundlos geschlagen, gedemütigt und seiner Mutter die wegschaut. Man empfindet einen gewissen hass dem Vater gegenüber und eine einengende Beklommenheit beim lesen.
Doch Bernhard Aichner schafft es schon nach wenigen Seiten, eine unglaublich fesselnde Geschichte aufleben zu lassen, in die ich mich bis zum Ende gefangen gefühlt habe. Mit Wendungsreichen Handlungssträngen nimmt die Geschichte an Fahrt und immer wieder neue Richtungen an, ist auf eine gewisse Art und Weise spannend und einnehmend bis zum Schluss. Obwohl der Mörder irgendwann enttarnt ist, bleibt der Thriller temporeich.

Auch der Schreibstil ist locker, leicht und sticht mit fliessend zu lesenden kurzen, prägnanten Kapiteln, Wortdialogen zwischen einzelnen Charakteren, heraus.  Ungewöhnlich und doch unglaublich einnehmend.

Im Gesamten zwar ein aussergewöhnlicher Thriller, der jedoch mit wendungsreichen und fesselnden Handlungssträngen auf voller Länge überzeugen konnte.

"Redemption Point" von Candice Fox, ist der zweite Band der Crimson-Lake-Reihe, in dem Ex-Cop Ted Conkafffey auch weiterhin unschuldig unter Verdacht steht, Dale Bingley in seinem Refugium auftaucht und seine Anschuldigungen sich nach einem zunächst harmlosen Interviewtermin sogar noch verhärten.

Im ersten Band Crimson Lake, wird Ted Conkaffey verdächtigt, die dreizehnjährige Claire Bingley vergewaltigt und entführt zu haben. Seine Polizeimarke wird ihm abgenommen, seine Freunde und sogar seine Frau wenden sich von ihm ab. Er verliert alles, taucht ab und lebt zurückgezogen im Nordaustralischen Crimson Lake.
Dort trifft er auf die extzrentrische Amanda Pharell. Auch sie wir von dem Mitmenschen gemieden, hat vor vielen Jahren einen Mord begangen und eröffnet mit Ted ein Privatdetektivbüro.

Doch Teds Vergangenheit lässt ihn nicht los. Dale Bingley, der Vater des vermeintlichen Opfers, taucht in seinem Anwesen in Crimson Lake auf. Er ist fest entschlossen das Verbrechen an seiner Tochter aufzulösen.
Auch Khaled ein mächtiger Drogen Gangster hat Interesse daran den Täter zu finden und aus dem Verkehr zu ziehen.
Das wiederum würde Ted Conkaffeys Unschuld allerdings weder beweisen noch weiter bringen.
So ist er gezwungen den Psychopathen zuerst zu finden.

Währenddessen ermittelt Amanda Pharell im Doppelmordfall an zwei Mitarbeitern einer üblen Kneipe. Zunächst deutet alles auf einem normalen Raubmord hin. Doch Amanda erkennt Ungereimtheiten und tut sich mit der frisch gebackenen Detecitve Inspektor Pip Sweeney zusammen. Schon bald steht nicht nur ihre Existenz auf dem Spiel sondern sie gefährden auch ihr Leben.

Ich habe "Crimson Lake" gelesen und war schon nach dem ersten Band total begeistert von der Handlung und dem Schreibstil. Auch wenn beide Bände der Reihe unabhängig zueinander gelesen werden können und in sich geschlossen sind, finde ich es gerade fürs Verständnis besser, auch mit dem ersten Band zu starten. Denn im Vergleich zum ersten Band ist Redemption Point an Hochspannung kaum zu überbieten und auch die Handlungsstränge fügen sich erst richtig zusammen.
Candice Fox verleiht ihren Charakteren solch eine emotionale Tiefe, die authentisch und toll ausgearbeitet sind.  Besonders Pip Sweeney und Ted & Amanda als Ermittlerduo sind mir während dem lesen richtiggehend ans Herz gewachsen.
Mit gruselig, schaurigen Tagebucheinträgen entführt Candice Fox ihre Leser in die Gedankenwelt des Mörder. Hierbei baut sie die Handlung spannungsgeladen auf zwei Ebenen auf.
Zum einen begleitet man Amanda bei ihren Ermittlungen, Ted wie er sich seiner Vergangenheit stellt und wird Mitleser von Gänsehauterregenden Tagebucheinträgen des Mörders. Unglaublich Wendungsreich und fesselnde Handlungsstränge fügen sich gegen Ende zusammen, haben mich an die Geschichte regelrecht gefesselt und mehrere Male in die Irre geführt, sodass ich gebannt dem Finale und Auflösung des Falls entgegen gefiebert habe.

Auch wenn dies wohl der letzte Teil der Reihe gewesen ist, bin ich schon jetzt gespannt, mit welchen grossartigen Werken Candice Fox mich erneut begeistern kann.

Ich habe mich beim lesen von Redemption Point richtiggehend auf die Geschichte einlassen können, fand den Schreibstil grossartig und auch die Handlung fesselnd und wendungsreich. Ein genialer Thriller.